Elsass. Bonjour mon Alsace – eine kulinarisch-sinnliche Reise

Das kräftig-sonnige Blau des Himmels verziert mit zart-weißen Schleierbändchen geben der wunderbaren Herbstlandschaft entlang der Elsässischen Weinstraße eine herrliche Farbgebung. Gern rühmt sich die Elsässische Weinstraße ihrer weltbekannten Weinlagen. Schmückt sich, ganz „grande dame“, mit pittoresken Dörfern und facettenreichen Landschaften. Und lässt mal laut, mal leise die kulinarische Lebenskunst und kulinarische Fülle ertönen.

Sélestat – Charmant und völlig unterschätzt

Kaum habe ich bei Sasbach am Kaiserstuhl den Rhein überfahren überkommt mich eine schiere Lust auf frische Croissants oder den berühmt-berüchtigten Gugelhupf. Bei Fonné in Sélestat schallt mir beim Öffnen der Ladentür ein vergnügtes „Bonjour“ entgegen. Ich lasse mich gerne begeistern vom Duft, den tollen Gebäcken und dem von Leidenschaft geprägten Ambiente. Die Auswahl in der Theke kommt einem kulinarischen Hürdensprung gleich. Hier ist die Welt selig in Ordnung. Hier ist die Welt anders. Ganz viel anders. Sélestat, im Herzen des Elsass findet bei Touristen, welche von Colmar nach Strasbourg hechten wenig Beachtung. Dabei birgt diese charmante Stadt wahre Schätze, prächtige Bauwerke, zwei beachtenswerte humanistische Bilbliotheken und wahre Genussereignisse. Definitiv ist die Bäckerei Fonné an der Rue de la Grande Boucherie ein solches Ereignis. Unweit in der Rue du 17 Novembre verzaubert die Konditorei Sontag mit ihrer reichen Auswahl an Torten und hausgemachten Pralinen. Auch für seine leidenschaftlichen Bäcker ist Sélestat bekannt. Im La Maison du Pain d’Alsace – ein Museum für Bäckereigeschichte ist eine lebendige Schaubäckerei, ein Klassenzimmer für Jedermann und ein Ort, an dem die Leidenschaft der Bäcker an jeder Stelle sicht- und spürbar wird. Produziert wird vor den Augen der Gäste mit einer nur kleinen Maschinenausstattung. Hier können die Besucher sehen, wie ganz klassisch das Brot gewirkt und eingeschlagen wird, die Brötchen geformt und die Zöpfe geflochten werden.

Das Elsass ist reich an kleinen Städtchen, die mit viel Charme und Genüsslichkeiten einfangen. Aus Sicht der Pariser liegt jede kleine Stadt in der Provinz. Und grundsätzlich gilt: Von diesen Provinzstädtchen fährt man hoch: „On monte à Paris“. Vielleicht für immer. Besungen in vielen Chansons oder auch von Truffaut bis Chabrol auf Zelluloit geprägt…die Koffer packen, der Kleinstadt den Rücken kehren, um in der Hauptstadt sein Glück zu versuchen. Und um dann ein Leben lang von der „petite ville“ und ihren Annehmlichkeiten zu träumen.
Und ganz gerne kommen sie alle wieder, wenn auch nur für eine Genussweile, aus der großen, weiten Welt zurück, denn der Zauber dieser elsässischen Provinznester zieht magisch an. Hier braucht es kein Navigationssystem, denn der Kirchturm ist noch immer Mittelpunkt einer charmanten Lebensfreude. Voilà, on est arrivè!

Bevor ich meine Entdeckungsreise fortsetze bin ich Gast im:

„Les Près d’Ondine“ – Die Poesie der Genüsslichkeit

Im kleinen Vorort von Sélestat, in Rathsamhausen, empfängt das Ehepaar Dalibert seine Gäste in einer liebevoll-gastfreundschaftlichen Art in einer sehr familiären Atmosphäre. Das kleine Refugium ist reichlich bestückt mit allerlei „Sammelkunst“ aus den schönen Fernen dieser Welt. Ein großzügiger Salon mit Bar und einer üppig bestückten Bibliothek bietet einen romantischen Blick auf das Flüsschen I’ll. Die Zimmer, mit viel Liebe, fein-stylistisch gestaltet, erfüllen unsere Seele mit viel Poesie und Leichtigkeit. Der sonnige Garten mit seinen schattigen Pavillons lässt uns die Wichtigkeiten dieser doch ach so surrealen Welt vergessen.
Im Restaurant zaubert der Hausherr ein prächtiges Aromentheater aus tagesfrischen und meist regionalen Produkten, welche die Region zu bieten hat. An einer langen, mit viel Leidenschaft gestalteten Tafel genießen die Gäste zu besten Wild- und Gemüsekreationen ausgezeichnete Bio-Weine aus dem Elsass.

Hotel & Restaurant „Les Près d’Ondine, 5, rue de Baldenheim, F-67600 Sélestat

Genügend zu entdecken gibt es im Elsass allemal. Manche Kleinstädte haben einen römischen Triumphbogen, viele eine romanische Kirche, wahlweise eine gotische Kathedrale oder ein prächtiges Kloster, wie jenes auf dem berühmten Mont Ste.-Odile bei Obernai. Noble Adelshöfe, traditionsreiche Weingüter, verwunschene Altstadtquartiere, verträumte Flusslandschaften und ausgezeichnete Restaurants prägen das charaktervolle Gesicht der Genussregion Elsass.

Saverne – Gloria mit einer feinen Spur an Romantik

Westlich von Strasbourg schmiegt sich Saverne an den Naturpark der Nordvogesen an und lässt sich gern als die schönste Hafenstadt des Elsass bezeichnen. Und tatsächlich: Spektakulärer als vor der kolossalen Silhouette des Château des Rohan legt man am gesamten Rhein-Marne-Kanal nicht an. Auch nicht in Strasbourg. Korinthische Pilaster und Säulen spiegeln sich im Wasser. Ein Schloss, eine Burg und charmant-romantische Bauten lassen unsere Sinne durch die Gassen flanieren. Ein Blick hinter das Château reicht freilich, um die Welt als geordnetes Fachwerk mit überbordenden Geranienkästen zu begreifen. Das verschafft ebenso Sicherheit über die elsässische Seele von Saverne wie ein prächtiges Stück Obsttorte von Christian Boistelle, welcher ein prächtiges Repertoire an Kuchen, Pralinen und belegten Brötchen anbietet. Das stärkt für den Aufstieg zur Burg von Haut-Barr. Das Genießerleben findet ganz sicher in der Grand’Rue statt. Hier konzentrieren sich Weinstuben, Feinkostläden und Souvenirgeschäfte. Mittendrin die berauschende Welt des Pâtissier und Chocolatier Boistelle. Berühmt wie berüchtigt sind die besonderen Mitbringsel vom Chocolatier Jacques Bockel, er gießt mit viel Leidenschaft feine Schokolade in Elemente aus der Erotik und dem Kamasutra. Gute hausgemachte Pralinen bietet der Pâtissier Haushalter. Und… Unbedingt! Donnerstagvormittags gibt es einen bunten Wochenmarkt auf dem Schlossplatz (Place du Général-de-Gaulle). Und… Saverne ist auch ein Fluchtpunkt vieler Europolitiker aus Strasbourg, denn hier lässt es sich entspannt und lebensfreudig um den Hafen bummeln, am besten abends, wenn das angestrahlte Schloss den Glanz des „ancien régime ins Wasser schüttet. Von so viel Gloria mit einer feinen Spur an Romantik kann man in den Sitzungssälen des Europäischen Parlaments in Strasbourg nur träumen.

Boulangerie Pâtisserie Boistelle, 92 Gand‘ rue, 67700, SAVERNE

https://www.visit.alsace/de/

Montepulciano ist nicht gleich Montepulciano – Ein Genuss der Ehre

Zu welch grotesken Situationen Weinwissen führen kann, zeigt ein Beispiel in einer charmanten Weinbar in Frankfurt-Sachsenhausen“. Der Sommelier preist einen 2016’er Montepulciano aus Montepulciano an. Der ältere Gast – ein Geschäftsmann aus Italien – beschimpft ihn als „Scolaro Sciocco“.

Tatsächlich: Montepulciano ist nicht gleich Montepulciano. Zunächst ist es eine italienische Rotweinsorte, welche hauptsächlich in dem Gebiet der Abruzzen (Mittelitalien) angebaut wird. Und es ist auch ein historischer Weinort in der Toscana.

Auch ausgebuffte Weinkenner und Reiseprofis lassen sich durch die Namensähnlichkeit der Weinrebe und des historischen Weinortes in der Toskana beirren. Häufig wird Rebsorte mit dem romantischen Weinbauort auf einer Anhöhe in der Toskana verwechselt. Gern möchte ich als Wein- und Reiseliebhaber ein wenig Entwicklungshilfe leisten.

Der Weinort Montepulciano ist ein historischen Ort zwischen den Tälern Val d’Orcia und Val di Chiana, auf einer Anhöhe südlich von Siena. Fast verträumt und zugleich pittoresk. Eine sehr gut erhaltene Stadtmauer aus der Etruskerzeit um 700 v.Chr. umgibt noch heute die Stadt und hüllt sie in eine traumhafte Romantik. Die Altstadt, sehr geprägt aus der Zeit der Renaissance, sollte bei jedem Besuch der Toskana unbedingt in die Reiseplanung eingebaut werden. Hier lebt ein lebendiges und kulinarisches Italien inmitten von zahlreichen Sehenswürdigkeiten und musikalischen Schauplätzen. Die Musik hat den Ort sehr geprägt und noch heute ist er Veranstaltungsort zahlreicher Musikfestivals.
Aber auch Hollywood hat die Faszination dieser Stadt entdeckt und ihn zum Mittelpunkt zahlreicher, großer Filme gemacht: „Der englische Patient“ oder „Ein Sommernachtstraum“ wurden hier gedreht.

Die Weinrebe „Montepulciano“ hingegen ist eine tiefrote, in den Abruzzen beheimatete, Weinrebe. Sie wird in Italien auf etwa 37.000 Hektar angebaut. Sie gehört neben der Rebe Sangiovese zu einer der bedeutendsten Reben in den Anbauorten Mittelitaliens. Die höchste Güte als italienischer DOC-Wein erreicht die Rebsorte mit der Bezeichnung „Montepulciano d’Abruzzo“. Ein excellenter Rotwein, welcher aus einem Montepulciano der höchsten Qualität und einer feinen Beimischung der Rebsorte Sangiovese aus der Region Montalcino kreiert wird.

In den letzten Jahren haben zahlreiche Winzer bei der Kelterung die kräftigrote Montepulciano-Traube auch zahlreichen anderen Weinen, wie z.B. dem San Servero Rosso oder dem Rosso Conero beigemischt.

Tatsächlich ist wird in der Region um Montepulciano und auch in der Provinz Siena nicht der Rotwein Montepulciano, sondern der berühmte „Vino Nobile di Montepulciano“ aus der Sangiovese-Traube angebaut. Dieser Wein erreicht die Güte und ungeheure Kraft eines „Brunello di Montalcino“ und hat den Status DOCG. Die Bezeichnung DOCG (Denominazione d’Origine Controllata e Garantita) ) wird übrigens für besonders wertvolle Weine, welche ausschließlich in Holzfässern ausgebaut werden, verliehen.

Und hier mein besonderer Tipp: Ein Brunello di Montalcino lässt sich ganz besonders in den schön-romatischen Restaurants und natürlich auch Hotels Montepulcianos genießen. Die Altstadt bietet eine wahrhaft lukullische Vielfalt. Mich haben besonders das Restaurant „Logge de Vignola“ und die Osteria „Arquacheta“ überzeugt. Wenn nur Zeit für einen herrlich-schönen Kaffeegenuss bleibt, dann unbedingt das „Caffé Poliziano“.

Und wenn doch die Lust auf mehr Genuss kommt, dann empfehle ich besonders die kleinen und sehr romantischen Hotels „Villa Cicolina“, „Relais San Bruno“ oder die feine „Granddame“ „La Locanda di San Francesco“ im höchstgelegenen und ältesten Teil der Altstadt von Montepulciano. Die exklusive Ferienresidenz in einem historischen Palazzo, an der Piazza San Francesco, begeistert mit einer wunderschönen Terrasse mit Blick über das Tal Val D´Orcia.

Die Zimmer fein mit einem Charme an Historie sind dezent mit wertvoll-antiken Möbel ausgestattet. Die großen Fenster zaubern das tägliche Lichspiel der Sonne in die Zimmer und bieten eine einmalige wunderschöne Blicke auf Täler und den Trasimeno-See.

https://www.locandasanfrancesco.it

Mallorca. Feiner Sound von großen Träumen… lila portals – bar – restaurant & beach

Nur wenige Kilometer westlich vom legendären Golfclub Bendinat und seinem faszinierenden Lindner Golf-und Wellness Resort lockt zu jeder Tageszeit Europas zweitteuerster Jachthafen von Puerto Portals mit einer außergewöhnlichen Promenade. Hier lässt es sich entlang der schönsten Jachtmeile Mallorcas mit den üppig bepreisten Boutiquen, den chilligen Cafés und zahlreichen Restaurants jeglicher Couleur herrlich wandeln. Das bunte Treiben und die Aus- wie auch Einblicke dieser mondänen Jachtatmosphäre ist ein smartes Stück Kultur.

Portals Nous bietet aber auch ganz besondere Fluchtpunkte. Für mich ist es am Ende jeder Laufrunde, der kleine Leuchtturm am Ende der Hafenmauer, zu welchem ein ausgebauter Fußgängerweg auf der Kaimauer führt. Von hier ist der Blick mit dem abendlichen Sonnenuntergang über den Jachthafen und auf die Bucht von Palma am schönsten. Östlich hinter der Werft von Portals Nous beginnt der wunderschön gepflegte Sandstrand des Playa Oratori. Hier lohnt ein Sonnenbad allemal. Und wem die mallorquinische Sonne beim Sonnenbad zu sehr quält, empfehle ich ein Rendezvous mit vorzüglichem Kaffee oder einem Wein beim „schönsten Sonnenuntergangs-Pier“ Mallorcas im chic-charmanten lila portals“ Unterhalb der kleinen Kapelle in Portals Nous und in direkter Lage des Strandes zelebrieren der junge Inhaber deslila portals, Nicole und Stefan Zaelke, außergewöhnliche wie auch einfache Feinheiten der Insel. Es ist die Honeymooner-Bar & Restaurant schlechthin. Ob zum Lunch oder zum Abend-Dinner…die stets frisch zubereiteten Ensaladas, die üppig belegten Sandwiches, die reichlichen Variationen von Tapas wie auch die gelungene Fischauswahl laden gern zum Verweilen und Genießen ein. Eine frisch-sonnige Auswahl an Cocktails lassen den Tag ebenso schön ausklingen wie die hervorragenden Mojitos und Erdbeer-Daiquiris. Und dann der Blick in den Sonnenuntergang direkt am Wasser der Bucht von Portals-Nous. Herrlich tolle und entspannte Stimmung, eine Kombination, die in der Gastronomie selten ist!!

lila portals – beach restaurant & bar
cliff portals, s.l. / passatge mar, 1 / 07181 portals nous / tel: +34 971 676 894

https://www.lila-portals.com

Bergstraße. Historisch, Genussprächtig und so gern gastlich

Hier, unweit der Bergstraße, im romantisch-gemütlichen Odenwald, bieten die sanften Bergkuppen faszinierend-schöne Blicke in Mittelgebirgslandschaften. Viele, dieser herrlichen Wanderwege sind zugleich auch Grenzlinien. An eben solcher Grenzlinie, der historischen Grenze zwischen Kurpfalz und Kurmainz grasen völlig entspannt mit einer Spur Arroganz kräftige Präriebisons, welche doch eher in Nordamerika ihren Ursprung haben, auf den satten Weiden rund um das historische Anwesen Lammershof. Hin- und wieder schauen sie auf und verfolgen mit neugierigen Augen, was die Wanderer entlang der Weide so treiben.

Die Kurfürsten von der Pfalz und von Mainz wurden 1232 zu Konkurrenten, als das Kloster Lorsch mit seinem riesigen Besitz im Odenwald seine Reichsunmittelbarkeit verlor. Konkurrenzlos zufrieden, ja fast unmerklich, hingegen liegt das charmant-romantische Hotel und Restaurant Lammershof unterhalb des historischen Wittelsbacher Grenzweges im Löhrbacher Tal. Der Lammershof, ein 1709 erbauter historischer Fachwerkhof war vor Jahren noch grausig-gespenstisch verfallen, gefangen in finster-nassem Gebälk, Rohre von der Kälte zerborsten und von allerlei Modrigkeit befallen dämmerte das Anwesen seinem finalen Niedergang entgegen. Heute, fünf Jahre später, ist nichts mehr übrig von der traurigen Tristesse in verwunschenen und gespenstischen Mauern. Als der Unternehmer Dr. Matthias Berg diese „Bruchbude“, umgeben von 45 Hektar bestes Weideland, 2011 erbte befiel ihn relativ rasch die Vision hieraus ein Landhotel mit Restaurant zu schaffen. Zugleich wagte er sich in die nachhaltige Landwirtschaft gepaart mit einer ganz speziellen wie auch sensiblen Viehzucht. Während viele seiner Unternehmerkollegen gern ihr Vermögen in edle Weingüter oder Fincas versenken, setzt Matthias Berg und seine Frau Darina mit Vernunft und Gespür auf Bisons und Gallowayrinder gepaart mit ganz viel Hoffnung auf ein jung-kreatives Küchenteam, welche gemeinsam mit den Bergs das Restaurant, Hotelbetrieb und das Landgut führt.


Die Küche folgt der Vision von Familie Berg. Eine authentisch-ehrliche Kochkunst, welche zu keiner Zeit abgehoben noch dilettantisch daher kommt. Kein nutzloser Schnick-schnack, kein Schickimicki… einfach bodenständig, regional und verdammt ehrlich. So wie Kochkultur heute funktioniert. Die kreativ-lebendige Küchencrew überzeugt als funktionierendes Team, dass ihre Kochkunst als Handwerk verstehen und die von ihnen in Szene gesetzten Produkte einen ehrlich-authentischen Charakter verleihen ohne den Weitblick noch den Horizont zu verlieren.

So kommt als Hauptspeise ein prächtiges Pfund weißer Stangenspargel mit neuen Kartöffelchen und ein prächtiges Stück Galloway-Filet daher. Der Spargel, hier in feiner Genusskultur. Sein edles Aroma unverfäscht und fein mit zerlassener Butter garniert, schmeckt dezent und zergeht perfekt auf der Zunge. Das Fleisch präsentiert sich besonders zart, geradezu butterweich, ist die Konsistenz und spätestens mit der ersten Berührung im nun sinneswachen Gaumen wird die Macht seiner großen Aromatik deutlich. Leicht nussig und eine feine Spur von Wiesenkräutern. So soll… ja so muss Fleisch schmecken. Dazu… leicht ungewöhnlich und dennoch perfekt, ein 2015 Freinsheimer Oschelskopf Riesling von Jürgen Krebs. Seine fein-fruchtiger Note flirtet völlig ungeniert mit meiner Nase. Eine Spur Honigmelone gepaart mit Ananas und Orangenblüte nimmt den Gaumen vollmundig ein.

Rhabarber Strudel mit Vanille Sauce und einem intensiven Rhabarbersorbet runden mein heutiges Menü ab. Chapeau! So schmeckt der Frühling. Herzlich frisch, leicht säuerlich und liebevoll-schmelzig auf der Zunge. Der Strudel leicht, lecker und ganz weit weg von schwer.

Ja! So ist es hier: Weder gefälscht noch gekünstelt. Hier wird nicht am Stern gebastelt noch an den Nerven der Gäste gezerrt. Die Portionsgrößen im Lammershof sind weder minimalistisch noch opulent angelegt, sondern das ideale Mittelmaß aller Genüsse. Alle Zuordnungen auf dem Teller sind so angelegt, dass man mit wenigen Bissen ein prachtvolles Geschmacks- und Sättigungserlebnis erfährt ohne in einem geballten Fragenkatalog zu ermüden. Hier wird mit ganz viel Leidenschaft gekocht und mit viel Servicefreude verführt.

Definitiv: Auch wenn kein Stern sein Lokal schmückt. Hier, in Bergs Aromenstube, sind die Gäste Mittelpunkt und die Produkte jener Stars, welche er vorzüglich in Szene setzt. Und ebenso definitiv… werden Genuss-Menschen bereits auf dem Nachhauseweg…die liebevoll-charmante Servicefreundlichkeit vermissen.

Nach einer solch genüsslichen Begegnung mit der ursprünglich-ungezähmten Küche der „Stube“ im Lammershof folge ich dem historischen Grenzweg der Erben von Lorsch, welcher sich entlang des Horizonts über der Lammershof zieht. Die Abendsonne malt ihre atemberaubenden Farben in die Weidenhänge. Leuchtendes Gelb, sattes Orange, flammendes Rot tänzeln inmitten der satten Wiesen bevor die Sonne den Tag verlässt. Ein sanfter Abendwind streichelt über die Grenzlinien der Wittelsbacher. Es wird nun auch mir klar… worum man sich bereits 1232 so heftig stritt.

Gern war ich hier und herzlich gern komme ich wieder.

Hotel & Restaurant Lammershof / Abtsteinacher Str. 2, 69488 Birkenau / 06201 845030

http://www.lammershof.de

Rheinhessens. Feine Gästehäuser und Landhotels

Feine Ecken und harte Kanten, gefühlte 1000 Hügel und ebenso viele Windmacher, all die Kurven sind eine Versuchung, hier und da ist es auch mal schroff, reichlich vielfältig und alles andere als hässlich. Ein wenig laut und herzlich-bezaubernd launisch. Ein wenig verwegen, aber auch ganz gern gemütlich.

Und… die Weinregion Rheinhessen kann soooo schön heimelig und zauberhaft romantisch sein. Meiner Seele tut die Region richtig gut und ich mag den Naturlandschaften daher immer wieder gerne begegnen. Mit viel Charme und Geduld nimmt sie die Seele in Obhut. Charmant und immer wieder in neuen Farben präsentiert sie ihre Kleider, ihre Düfte und ihre Genüsslichkeiten. Lässt aufatmen und innehalten und unsere Sinne aus dem Takt bringen. Für mich… und ganz sicher für viele andere Genusspilger ist Rheinhessen eine prächtig-charmante Grande Dame, die es lohnt ihr zu begegnen.

Im Ellenbogen des muskelbepackten Rheins macht sich und ihren Gästen das Weinland Rheinhessen so gern gemütlich. Angeschmiegt an den Ausläufern des Pfälzerwaldes mag es so gar nicht bescheiden sein. Reich an Wiesen, Obstpantagen und allerlei Weinbergen ist Rheinhessen so herzlich-gern offen für allerlei Gäste aus nah und natürlich aus fern.

Es sind gerade diese zahlreichen Wiesen- und Weinberglandschaften, die Obst- und Mandelbäume in Weiß bis Zartrosa und die sattgrün-feuchten Bachtäler wie auch die kräftigen Buchen, Eichen, Kastanien und Fichten dort oben auf den Höhen, die den Besucher gern einnehmen. Und letztlich auch die Ruhe, die Schönheit und der herausragende Erholungswert, der diese Region und all seinen prächtigen Natur- und Kulturlandschaften so einzigartig macht und mich immer wieder anzieht. Mal in Lauf- mal in Wanderschuhen und gern mit lieben Menschen und herzlichen Gastgebern.

Bekannt ist die Gastregion Rheinhessen auch für aufrichtig-authentische Gastfreundschaft und seine zahlreichen, gemütlichen, Gästehäuser, Ferienwohnungen und Hotels. Das Angebot ist hier groß, kunterbunt, vielfältig und lädt ein… für einfach mal daheim zu sein.

In der Boschüre „Lust auf Weingut Rheinhessen“ habe ich außer aussergewöhnliche Weinmacher auch eine Auswahl von Gästehäusern und Landhotels zusammengestellt, welche mich insbesondere durch ihren Charme und ihre Servicefreundlichkeit überzeugt haben.

Hierzu gehören:

  • Landhotel Espenhof, Flonheim
  • Landhotel Strubel-Roos, Flonheim
  • Hotel Papa Rhein, Bingen
  • Gästehaus Janson, Vendersheim
  • Landhotel Domhof, Guntersblum
  • Jordans Untermühle, Köngernheim
  • Gästehaus Hammen, Köngernheim

Die Broschüre „Lust auf Weingut“ ist kostenfrei bei Rheinhessen-Touristik und zahlreichen Gastgebern wie auch Weingütern in Rheinhessen zu beziehen.

https://www.rheinhessen.de

Pfalz! Die Rieslinge der Pfalz machen sich prächtig auf den großen Bühnen dieser Welt

Nirgendwo auf dieser Welt gedeiht Riesling so gut wie an den, teils sehr steilen, Weinlagen zwischen dem Kaiserstuhl im südlichen Baden und dem nördlichen Rheingau. Und mittendrin – in der sonnig-herrlichen Pfalz – kann keine andere Traube so vorzüglich den Boden – Basalt, roter Buntsandstein, Kies- oder dem tonhaltigen Löss – in den Most transportieren und bringt zugleich fein-elegante und strahlend-erfrischende Säure ins Glas. Es ist gerade diese Vielfalt der Bodentypen die die Geschmacksvielfalt des Pfälzer Weins auszeichnen. Und es ist die Kunst des Winzers, seiner zeitintensiven und feinfühligen Orientierung an den naturgegebenen Strukturen, welche die Rieslinge der Pfalz in den letzten Jahren zu den Topweinen der Welt katapultieren ließen.

Die Pfalz, eine der schönsten Landschaften Deutschlands, gilt als wahres Paradies für Genießer. Lebensfreude und Genuss werden hier seit jeher groß geschrieben. Verwöhnt von den rund 1.800 Sonnenscheinstunden im Jahr gehören Feigen und Mandelbäume genauso zur Natur wie die Reben. Die Weinberge der Pfalz erstrecken sich im Wind- und Regenschatten des Haardtgebirges entlang der deutschen Weinstraße: Im Norden von Bockenheim bis nach Schweigen, im Süden bis zur Grenze des Elsass. Man findet entlang der Weinstraße eine Vielzahl unterschiedlicher Bodenarten, und somit optimale Bedingungen für den Anbau terroirgeprägter Spitzenweine.

Für die Winzer der Pfalz bieten die sonnenverwöhnten Lagen mit ihren zwar nährstoffarmen und trockenen, aber die Wärme gut speichernden Sandsteinböden eine gute Grundlage für besondere Spitzenweine. Sand- und Kiesböden sind in der Pfalz weit verbreitet. Bei Neustadt, rund um Bad Dürkheim mit seiner Spitzen-Terrassenlage „Michelsberg“ und unterhalb von Deidesheim sind „Große Gewächse“ erfolgreich auf Sand gesetzt. Weine aus diesen Lagen zählen zu den besten in Deutschland. Hier gedeihen große Charaktere mit viel Entwicklungspotential. Die Weine geraten dicht, mit einer milden, abgerundeten Säure. Rieslinge aus Deidesheimer Lagen wie etwa dem „Herrgottsacker“ oder „Kieselberg“ mit ihren leichten Sandböden sind üppig und verbreiten am Gaumen ein geschmeidiges Mundgefühl. Die Trauben auf Sanduntergrund reifen hier früher. Im Geschmack stechen die Weine dieser Standorte durch ihre prägnante Säure hervor. Zum charakteristischen Aromenspektrum gehören Zitrone, Grapefruit und ein mineralischer Ton. Überzeugend in höchster Qualität sind die großen Riesling-Gewächse der Deidesheimer Weingüter „Dr.Bassermann-Jordan“ und „von Winning“. Eine außergewöhnliche Extraklasse erreichen aber auch die Rieslinge im biologisch-dynamischen Anbau, welchem sich zwei junge VDP-Talente, Alexander Pflüger (Bad Dürkheim) und Markus Spindler (Forst) wie auch der Grandseigneur des Bioanbaus Gerhard Schwarztrauber verpflichtet haben. Auch Kalk mischt im Aromenspektrum der Rieslinge groß mit. Das Paradestück von Schwarztrauber ist sein „Gimmeldingen Kapellenberg“. Ein faszinierend-leichter  Riesling, der mit feiner, eingebundener Mineralik und tiefgründig-frischen Frucht überzeugt. 

Warme Kalkböden verleihen den Weinen weiche Noten. In der berühmten „Saumagenlage“ von Kallstadt oder dem von kräftigem Kalk-Mergel geprägten Michelsberg über Bad Dürkheim stehen die Reben auf purem Kalksteinboden. Die krümeligen, kreidigen Böden bringen satte und schwere Weine hervor, die mit herrlich seidigen, üppigen Geschmacksnuancen von Mango, Holunder, Steinobst und Wiesenkräutern überzeugen. Feine Mineralität und Länge im Abgang sind die Kür. Der Gaumen wird ungemein kraftvoll und komplex gepaart mit einer fein-eleganten Note von vollreifen gelben Früchten umschmeichelt. Von höchster Güte begeistern aus diesen Lagen der „Saumagen Riesling“ der Gebrüder Rings (Freinsheim) und das „Große Gewächs“ vom Bad Dürkheim Weingut „Fitz-Ritter“ .
Löss bildet einen idealen Ackergrund. Die fetten, Lössböden können viel Wasser speichern und liefern hervorragende Erträge, der einst so lästige Staub des Löss ist heute ein Segen für den Weinbau. In bekannten Weinbergslagen zwischen Wachenheim und Gimmeldingen standen bis vor wenigen Jahren auf Löss bevorzugt Rotweinsorten, inzwischen wird hier auch Riesling angebaut. Wahre Ausnahmeböden mit hohem Lössanteil finden sich auch am „Laumersheimer Kapellenberg“. Der Kalkanteil sorgt dafür, dass die Säure gut abgepuffert wird. Weine, die auf Löss wachsen, sind kraftvoll angelegt, alle Aromen kommen gut zum Tragen. Die nährstoffreichen Böden bringen nachhaltige, füllige Weine hervor. Besonders der Riesling aus dieser Lage wirkt fein und filigran mit klarer Kontur und Eleganz. Spitzen-Rieslinge dieser Bodenstrukturen kreieren die Laumersheimer Weingüter Knipser oder Philipp Kuhn. Raffiniert kreierte Kuhn den „2014 Riesling Steinacker“. Ein trocken feingliedriger Riesling mit mineralischer Struktur, reich an intensiven Düften nach grünen Äpfeln, Limetten und extremer Würze. Dieser Duft setzt sich im Geschmack fort. Der Wein wirkt straff und karg mit präzisen salzig, mineralischen Eindrücken an Zunge und Gaumen.

In Forst begeistern die Rieslinge von Acham-Magin, Markus Spindler oder auch Philipp Lucas. Sein Forster Riesling Ungeheuer „Große Lage“ ist ungeheuer filigran und extraktreich gestaltet.  Die ausgezeichnete Lage verleiht dem vielschichtigen Wein seinen einzigartig-fruchtigen Charakter.

Zweifelsohne: Riesling transportiert das Terroir. So wird die hohe Mineralität bestimmt durch die Gesteinsformen des Terroir. Wer unter Terroir – fälschlicherweise – nur Boden versteht, hat in der Pfalz die Qual der Wahl: Während Buntsandstein bei Riesling die mineralischen, grünen Aromen betont und eine spitze Säure hervorbringt, sind es bei Basalt Honig/Karamell, Pfirsich und eine runde Säure. Kalk macht den Riesling stets neutraler, breiter und burgundischer.

Und ganz sicher: Die Pfalz hat ein besseres Terroir als die Champagne. So ist es gewiss nicht unmöglich aus Riesling Schaumweine mit Weltgeltung zu schaffen. Der Mut und die Experimentierfreude junger Winzergenerationen lassen hoffen, dass gerade aus den Rieslinglagen hervorragende Weine und ganz sicher recht bald auch Schaumweine über der Champagnergüte erschaffen werden.

Und zur Abrundung: Terroir ist die in einem Wein erfassbare sensorische Dimension der Wechselwirkung zwischen der Rebe, der Beschaffenheit von Ausgangsgestein und Boden, der Topographie und dem regionalen Klima sowie dem Menschen und seinem kreativ-weinbaulichen Sachverstand in der Naturlandschaft und im Keller.

Ergo: Die Rieslinge der Pfalz sind ein prächtiges Trinkvergnügen. Das Terroir wird lebendig und feinsinnig-spürbar.

Villa Hammerschmiede. Man muss sein Weinglück teilen, um es zu multiplizieren!

Es ist eine ganz besondere Genusskammer, der Weinkeller im Hotel Villa Hammerschmiede, nahe Karlsruhe, wurde über Jahrzehnte mit Gefühl gefüllt und immer wieder mit sensibler Hand bereichert.

Letztlich ist es mit dem Wein wie mit jeder Kunst: Man gehört ihr ganz. Wenn sie deine Leidenschaft entfacht, dann brennt das Feuer immer weiter. So soll es auch sein. Zum Genuss gehört auch eine Portion Liebe und verdammt viel Leidenschaft.

Fabio Vullo – Restaurantleiter und Sommelier – des charmanten Hotels und Restaurants, kann hier genussfantastisch ganz in seinem Element leben und genießen. Mit ganz viel Weinfreude zelebriert er seinen Gästen außergewöhnliche wie auch große Weine, philosophiert mit herzlich viel Leidenschaft und nimmt seine Gäste mit auf Entdeckungsreise. Und ab und an schlägt er auch ein neues Kapitel auf. Und an seinen besten Tagen… also fast täglich…öffnet er gern Neu“gierigen“ seine Schatzkammer im tiefen Gewölbe unter der Küche. Hier ruhen nicht nur feine Unikate. Auch junge Wilde, Newcomer sowie ganz besondere Meisterstücke der Natur und der gehobenen Handwerkskunst großer Winzer. Fabio Vullo geht es letztlich um vinophile Extravaganz, sei es in ihrer Einfachheit oder Komplexität. Beides ist so gewöhnlich wie auch verführerisch. Ob Newcomer, Rarität, gereiftes Großformat oder die üblichen Klassiker: Es sind die Begegnungen unserer Sinne mit Charakteren, Gaumenkitzlern, Glücksmomenten und prächtigen Farben, die das Leben des Weinfreundes so besonders machen.


Fabio Vullo kann ganz gut sein Weinglück teilen, denn nur so kann es sich multiplizieren. Er fängt meine Gedanken ein und zelebriert mir seine heutige Empfehlung: In einer feiner Linie tanzen die Bläschen zur Oberfläche und perlen kreisförmig auseinander. Die Choreografie im Glas nimmt gefangen. Es ist nicht einfach nur Wein… sondern jene Begegnung mit den Sinnen, die uns feiern lässt. Auf das Leben, auf das Glück hier in der Villa zu sein. Der 2016 Chardonnay Kirchberg vom Weingut Klumpp aus dem nahen Kraichgau nimmt gefangen und bereichert ungemein die Vorfreude auf die große Kochkunst des Hauses. Das reife Bukett des Chardonnay erinnert an Mandeln, Birnen, aber besonders exotische gelbe Früchte gepaart mit einem Hauch feinwürzigem Holz. Sein kräftiger Körper wird eingefasst von einer filigranen Säure, die angenehm frisch ist und animierend nachhallt. Passend dazu die sommerlichen Blattsalate mit „Granny Smith“ Apfel. Fein in fein!
Auch die zweite Begegnung mit Wein lässt erkennen, dass Fabio Vullo eine Passion für Premium-Weine und sein Feingefühl in der Auswahl die Weinkultur der Villa Hammerschmiede geprägt – und einzigartig gemacht hat. Der Schwerpunkt der Auswahl liegt bei heimischen Top-Weinen der Regionen Baden, Elsass und der Pfalz. Bevor der Hauptgang serviert wird kommt er charmant mit einem 2015 Spätburgunder „Alte Reben“ vom Weingut Bernhard Huber aus Malterdingen daher. Das ist schon ein dickes Gewicht, das den Gaumen verzückt: Die „Alten Reben“ vom Weingut Huber sind meist 40 Jahre alt. Der Wein wird 18 Monate im Barrique ausgebaut. Seine faszinierende Aromatik nach frischen dunklen Früchten, mit Kräuternuancen und Zeder lassen die Genusssinne Salsa tanzen. Der Gaumen wird erfüllt von einer wundervollen Burgunderfrucht mit Gradlinigkeit, feinen Tanninen und langem Finish. So soll er sein… der Weg zum klassisches Entrecôte vom Albtäler Rind.
Und nun?! Fabio Vullo glänzt mit viel Gespür für den Gaumen seiner Gäste: Ein 2017 Nussriegel Ungstein trocken vom Pfälzer Weingut Oliver Zeter. Ein Pfälzer Riesling vom feinsten, der mit Aromen von reifen Pfirsichen, gelben Äpfeln, Orangenkonfitüre und reifer Mango verzückt und so mit bravour einlädt noch länger auf der herrlichen Terrasse der Villa Hammerschmiede zu verweilen und den herrlichen Sommerabend zu genießen. Dieser prächtig-frische Lagenwein glänzt leuchtend im klaren Strohgelb im Glas. Sein Bukett spielt mit den Sinnen. Kraftvoll, üppig und hocharomatisch zeigt sich die Nase. Herrlich mineralische Noten geben ihm Tiefe und machen sofort Lust auf noch viel mehr Weinvergnügen.

Ich mag es sehr… den Abend auf der Terrasse, den Wein und die „fürsorgliche“ Weinberatung von Fabio Vullo. Hier darf ich rundherum Gast sein.

https://villa-hammerschmiede.de

Titelbild: Villa_Hammerschmiede_Foto_Tom_Kohler-scaled.jpg

Kougelhopf und prächtiger Wein bei Madame Hellmann

Hier wird sie prächtig und mit vollem Elan gelebt, die Tradition. Sinnesreich spürbar im Gaumen, in der Nase und ganz farbenfreudig mit den Augen. Die Tradition der Elsässischen Küche spiegelt sich nicht nur im berühmten Flammkuchen, sondern auch im Kougelhopf oder im Sauerkraut mit Speck, Lorbeer und Koriander.

Definitiv! Im Elsass spielen sie gern mit unseren Nerven und ganz gerne verzaubern sie mit ihren Weinen und ihrer Küche so mancherlei Sinne. Erst im vergangenen Herbst bin ich wieder eingetaucht, in die völlig irrsinnige Genusswelten des Elsass. Ein typischer Oktobermorgen. Gleißendes Licht bricht sich romantisch im bunten Herbstlaub im Munstertal. Mein Ziel ist Colmar, für viele die schönste Stadt im Elsass. Reich an zahlreichen Sehenswürdigkeiten und verdammt gerne ist man hier Gast.

Eine genüssliche Zwischenstation meiner Reise war definitiv der romantische Winstub „Le Bistrot“ in einer ehemaligen Poststation unweit von Munster. Deftiges und Sinniges leider nur zur Mittagszeit. Am Abend begrüßen Martine und Bernard Leray ihre Gäste im Restaurant Nouvelle Auberge, das gepflegte, traditionelle Küche anbietet.

Ganz sicher gilt das Elsass als eine der wichtigsten Schlemmerregionen Frankreichs. Der hohe Stellenwert, den die Elsässer ihrer Küche beimessen, ist international bekannt und zieht nicht nur die Badener ins Land der unbegrenzten Genüsslichkeiten. Es hat Tradition, dass nur beste Produkte aus regionalem Anbau, sorgsam entwickelte Rezepte, natürlich-authentischer Geschmack und völlig selbstverständlich ausgezeichnete Weine aus dem Elsass dem Kunden mit ganz viel Lebensfreude und Herzlichkeit präsentiert werden. Gerade die Weine sind es, die der Küche Vitalität, Finesse und gute Laune verleihen. Für mich… sind die Weine letztlich der Grund für diese ausgeprägte Esskultur. Das elsässische Terroir bietet eine einmalige Vielfalt: der leichte Sylvaner mit diskreter Fruchtigkeit wie auch der runde und delikate Pinot Blanc d’Alsace mit seiner Frische und Geschmeidigkeit sind charmante Begleiter zum Flammkuchen oder zur Wurstplatte mit Reibekuchen. Die feine Säure der Elsässer Wein ist eine lebendige und anregende Ergänzung wenn es mal deftig wird.
Es ist auffällig in vielen Weinstuben – hier Winstub genannt – ob Weine in einem Rezept auftauchen oder ob sie das Gericht begleiten – die Elsässer Weine stehen meist in harmonischem Einklang mit den kulinarischen Köstlichkeiten der Region. Und davon gibt es recht viele. Auch der Kougelhopf, mit seinen zahlreichen Interpretationen, ist eine Köstlichkeit zu welcher sich nahezu perfekt ein Gewürztraminer oder ein Crémant d’Alsace anschmiegt. Der Hefekuchen in ungewöhnlicher Form lässt sich sowohl zum Frühstück als auch zu Kaffee- und Weinplausch oder zum Dessert servieren. In Munster hatte ich mir sorgsam das Rezept von Madame Hellmann abgeschrieben und danke ihr für diese genussvolle Reise durch die Wein- und Kougelhopfwelt. Zuvor möchte ich noch unbedingt auf den berühmten Munster-Käse hinweisen, welcher vorzüglich alleine genossen werden kann oder sich wunderbar mit Bibelekaes (Quark mit Crème fraîche und Knoblauch verrührt) auf Bauernbrot und Kartoffeln ergänzen lässt. Ein kräftiger und opulenter Gewürztraminer oder ein Sylvaner sind hierbei treu-harmonische Begleiter.

la nouvelle auberge 9 / route nationale / 68230 wihr au val / +33 3 89 71 07 70

https://www.nauberge.com

Brot und Wein?! Auch in Heilbronn genial vereint !

Es sind solche Begegnungen, welche all unsere Sinne bereichern und neu auf puren Genuss zentrieren. Brot und Wein lässt sich ausgezeichnet miteinander vereinen, sofern beides von bester Qualität ist.

Gutes Brot backen ist ebenso eine Kunst wie einen guten Wein zu machen. Genießer und Profis wissen, was große Handwerkskunst beim Backen bedeutetet: Aus nur wenigen guten Zutaten, ohne jeglichen Einsatz von Chemie und dann mit viel Gefühl und Zeit den Teig herstellen, reifen lassen und bei optimalen Bedingungen im Ofen bereiten. Folglich braucht es für gutes Brot echte Handwerker. Brotbacken ist wie Weinmachen auch eine demütig sinnliche Erfahrung. Im Idealfall dominiert weder der Mensch noch ein Computersystem den Backprozess, sondern findet hinein in das, was geschieht und geschehen will, mit seinen Händen, seiner Intuition und seiner Seele. Da muss der Ofen mit Holzscheiten beheizt, nach mehreren Stunden ausgeräumt und der geformte Teig eingeschossen werden. Und dann kommt die große, meist nie bezahlte Kunst, von Geduld und Aufmerksamkeit.

Die Handwerkskunst der Weinbereitung bedeutet, auf Ursprungssuche und Charakterfindung zu gehen und die Trauben jedes Jahr aufs Neue auf ihrem immer wieder kehrenden Kreislauf zu begleiten. Naturnah zu arbeiten, weitgehend auf jeglichen Einsatz von Chemie zu verzichten, mit Überzeugung das Beste geben. Da der Grundstein für besondere Qualität im Weinberg gelegt wird, gilt hier der Natur und ihrem Potenzial größtes Augenmerk. Begrünte Zwischengassen sorgen für ein belebtes Umfeld der Reben. Eine dezente Entblätterung schafft Sonne für die heranreifenden Trauben und eine selektive Handlese garantiert ein optimales Lesegut. So starten die Trauben reif und gesund ihre Reise in den Weinkeller. Und hier ist es letztlich die Kunst der Weinmacher, zur richtigen Zeit einzugreifen und ebenso loszulassen, um dem Wein seine Pubertät zu gönnen.

Yeap! Es lässt sich vorzüglich schmecken, die hohe Handwerkskunst beim Wein ebenso wie beim Brot. Geschmack und Charakter entstehen nicht durch teure Maschinen und komplizierte Methoden. Leider lässt sich jedoch immer wieder feststellen, dass die nötige Geduld gepaart mit Erfahrung und reichlich Wissen nicht jeder Winzer, um spontan zu vergären und lange auf der Hefe lagern zu lassen, nicht jeder Bäcker, um den Teil lange zu säuern, statt ihn schnell aufzuplustern, hat. Doch gerade hier liegt die Essenz von Ausdruck und Bekömmlichkeit, gerade das ist es, was uns gesund das Leben genießen lässt.
Brot sollte man mit allen Sinnen entdecken, schnuppern und schmecken, um es ganz genau kennenzulernen und dann gezielt mit einem bestimmten Wein zu genießen. Bei gutem Brot sollte man an der Kruste und der Krume tiefe, dunkle und leicht säuerliche Noten eines Roggenvollkornbrotes wahrnehmen. Dazu einen lebendigen Lemberger. Hingegen sind die röstigen, fast fruchtigen Aromen eines von Weizen bestimmten Bauernbrotes perfekte Begleiter für den Riesling. Ein kerniges, nussiges Brot versteht sich nahezu perfekt mit kräftigen Rotweinen mit einem Touch Barrique in der Nase oder Weißweinen mit Holznoten. Final lässt sich feststellen, dass beim Wein auch die Säure des Brotes eine besondere Rolle spielt. Weißbrot etwa kann durch Sauerteig zu einem ganz neuen Geschmackserlebnis werden – und mit einem gereiften, mineralisch trockenen Riesling zu einer bleibenden Erinnerung in unseren Sinnen verharren.
Dann mal los: Gutes, spannendes Brot entdecken, es mit Respekt und Aufmerksamkeit genießen und es bewusst mit bestimmten Weinen kombinieren, statt es unbedacht und so mal ganz nebenbei als Nahrungsaufnahme in den Gaumen schieben und mit Wein nachspülen.

Meine Empfehlungen:

bäckerei eitel – revolution der tradition
kirchbrunnenstraße 37, 74072 Heilbronn / 07131.8993962

bäckerei theo lang
im kreuzgrund 50, 74080 heilbronn / 07131.42 444

bäckermeister daniel böhm
hauptstraße 100 / 74226 nordheim / 07133.4337

Bietigheim-Bissingen – Eine prächtige Diva im Neckartal

Sie ist schon ein wenig ungeschliffen, reichlich kunterbunt-lebendig und alles andere als flach. Ein wenig laut und ab und an auch ganz gern launisch. Hier und da etwas verwegen. Doch… auch ganz schön heimelig und zauberhaft romantisch. Ich mag es sehr ihr zu begegnen. Mit viel Charme und Geduld nimmt sie die Seele in Obhut. Charmant und immer wieder in neuen Farben präsentiert sie ihre Kleider, ihre Düfte und ihre Genüsslichkeiten. Lässt aufatmen und innehalten und unsere Sinne stets behalten. Und ach so gern nimmt sie gefangen… diese Diva Bietigheim-Bissingen. Am Rande der Dunstglocke Stuttgart liegt sie im Neckartal und mag so gar nicht bescheiden sein. Reich an Kultur und Romantik, reich umgeben mit satten Wiesen, üppigen Wäldern und allerlei steilen Weinbergen ist sie so herzlich-gern offen für allerlei Gäste aus nah und natürlich aus fern.

Es sind jedoch auch die zahlreichen Naturlandschaften entlang den Windungen des Neckars, die sattgrün-feuchten Bachtäler wie auch die kräftigen Buchen und Fichten dort oben auf den Höhen. Es ist letztlich die Ruhe, die Schönheit und der herausragende Erholungswert, der Bietigheim-Bissingen und sein Umland so einzigartig macht und mich immer wieder anzieht.

Mal in Lauf- mal in Wanderschuhen und gern mit lieben Menschen bei herzlichen Gastgebern. Die Schorcks, die Maerz-Brüder, die Wentz im Storchen wie auch die Otterbachs. Und immer wieder stelle ich fest, sie ist bunt… kunterbunt.. die Welt hier im lieblichen Neckartal und so trifft man sich recht gerne, abseits des Wimmelalltags im Storchen oder in der Rose und genießt vorzügliche Weine, herzliche Gastfreundschaft und ausgezeichnetes Essen bei den „Besten“ in Bietigheim. Gern komme ich immer, immer wieder.