Eine romantische Komposition der Sinne – Romantikhotel Elixhauser Wirt, Salzburg 

Bereits an der Rezeption empfängt mich der Hinweis… Oder ist es eine Drohung?! „Wir setzen Himmel und Hölle in Bewegung, damit Sie zufrieden sind.“

Ab und an stellte ich mir schon die Frage, was es im idyllischen Ort Elixhausen an der Dorfstraße zuerst gab: Das nachbarocke Gotteshaus hl. Bartholomäus und Vitus oder die göttliche Kochkunst der Gmachls. Sicher ist auf alle Fälle, das haben sie drauf, diese Gmachls, im ältesten Familienbetrieb Österreichs. Genussküche in kunterbunter Vielfalt kreieren die Gmachls bereits seit 1334 in vorzüglicher Form und feinster Qualität. Es ist wahrlich ein großes Festspiel der Genüsslichkeit, gepaart mit ganz viel Herzlichkeit und Lebensfreude.

Und unbenommen: Bitte dies auch dick und fett unterstreichen: Göttlich, vorzüglich, ausnahmslos einzigartig ist die hauseigene Handwerkskunst von Familie Gmachl. Marmelade, Brot, Fleisch und allerlei Kunterbunt: Noch nie habe ich so lange und so intensiv ein Frühstück genossen. Habe gefühlte 100 Sorten Fruchtaufstriche wie Marmelade und Chutneys auf unterschiedlich vorzüglichen Brotsorten genossen und von dem reichlich bestückten Wurst- und Käsebuffet genascht. Die Geschmacksrichtungen der Aufstriche variieren je nach Saison. Klassiker wie Erdbeere, Marille und Himbeere begeistern Feinschmecker ebenso wie die kreativen Mischungen Apfel-Mandel, Kirsche-Amaretto und Erdbeer-Schoko-Minze. Diese Vielfalt und das mannigfache Aromenpotpourri konnte und wollte ich nicht ignorieren, zaubert es doch eine herrliche Genusssinfonie in meine Sinne. Wie auch Mozart beherrscht das liebenswert-herzliche Team im Hotel und Restaurant Gmachl diese Anreihung genüsslicher Kompositionen, die sich aus bereits bestehenden, traditionellen Kompositionen zusammensetzt und nachträglich eine neue, mehr oder weniger harmonische Aromeneinheit bildet. „Es ist eben auch hier im romantischen Hotel Gmachl eine liebenswerte Kunst, den Gast in seiner Gesamtheit zu erfassen und seine Wünsche als gegebene Selbstverständlichkeit zu würdigen.“ Es lässt zweifelsohne die Gedanken an Wolfgang Amadeus Mozart zu, welcher doch im Jahr 1773 erzbischöflicher Konzertmeister in Salzburg war und der es ebenfalls verstand, sehr romantische Kompositionen zu zaubern.

Selbstgemachte Produkte gehören bei den Gmachls einfach zur Tradition. Die Besinnung auf eine

Natürliche Küche mit der Verwendung von heimischen Zutaten nimmt einen hohen Stellenwert ein. So ist die hauseigene Landmetzgerei bereits seit 1334 fester Bestandteil und liefert hochwertige Fleisch- und Wurstspezialitäten, teils aus eigener Landwirtschaft und von lokalen Bauern. Seit 2010 kocht mit ganz viel Leidenschaft und feinstem Gespür für beste Qualität Tante Christl, Schwester der Inhaberin Michaela Hirnböck-Gmachl, Obst, Nüsse und Kräuter zu 52 Sorten Marmelade. in. Alles, was sich auf den Wiesen und Wäldern sowie im hauseigenen Garten findet, wird zu köstlichen Fruchtaufstrichen und Chutneys verarbeitet. Mit dem Gespür für die Natur kümmert sich Marmeladenfee Christl auch leidenschaftlich um den hoteleigenen Kräutergarten. Hagebutte, Rosmarin, Lavendel, Löwenzahn und Minze verfeinern unter anderem Tees und Honig.

Das exklusive GMACHL-Roggenbrot wird mit sensibler Hand in der örtlichen Bäckerei produziert. Im nahen Forellenbassin wird Fisch ökologisch gezüchtet. 

Auch das Hotel und der wundervolle Spa mit gigantischen Blickachsen auf Salzburg und die großartige Naturlandschaft einer bizarren Bergwelt sind ausgezeichnet, mit einem vorzüglichen Touch Harmonie initiiert. Ich glaube, dass es eine Psychologie der Raumgestaltung gibt und dass Räume etwas mit uns machen. Und ich erlebe mit Genuss das Romantikhotel Gmachl mit all seinen Elementen. Familie Gmachl hat Räume und Genusswelten geschaffen, die etwas Positives tun für die Menschen, die sie nutzen, beleben wie auch erleben.

Ich fühle mich angekommen und auch aufgenommen. Ich denke für niemanden mehr, ich suche auch nicht nach Worten oder sortiere in meinen Gedanken: Ich bin eingenommen von all den angenehmen Seelenschmeicheleien, die wie der Morgennebel am Morgen über den prächtigen Wiesenlandschaften aufsteigt und sich für die Sonne einfach auflöst.

Und es ist purer Genuss… einfach wohlig, auf der Dachterrasse des Spa- und Wellnessbereichs in der Oktober-Sonne zu liegen und den Wolken Zahlen zuzuordnen.

Ach ja… ich habe mal tief gegraben: In Elixhausen. Urkundlich wurde der spätgotische Kirchenbau hl. Bartholomäus und Vitus im Jahre 1516 geweiht. Das Altarblatt hl. Bartholomäus und das Auszugsbild Gottvater sind vom Maler Josef Rattensperger, welchem es gut gelang, malerische Himmel und Hölle in Bewegung zu setzen.

l und Hölle in Bewegung zu setzen.

Romantik Spa Hotel Elixhauser Wirt, Dorfstraße 14, 5161Salzburg-Elixhausen, +43 662 480212

www.elixhauserwirt.at

Indien: Ein Land der Schönheit – Magische Momente mit Traumstränden

Ein Land der Schönheit – magische Momente mit Traumstränden, wilder Natur und purem Genuss

Niraamaya Retreats Surya Samudra, Indien

Manchmal stecke ich meine Füße einfach tief in den salzigen Sand hinein und blinzle tief in die kräftigen Strahlen der morgendlichen Sonne, welche über dem puderzucker-weißen Saum der Sandstrände vor kristallklar-azurblauen Badebuchten schweben und mir reichlich Energie für den Tag schenken.

In solchen Momenten spüre ich auch, wie sich schlagartig meine Seele neu sortiert. Welch geistig-bekloppte Welt! Gestern floh ich noch vor den kalten Regenlawinen durch die Glas- und Betonbuchten von Frankfurt. Weder Zeit noch Raum für schöne Gedanken… Heute tauche ich ein in eine brachiale Wucht von Seelenfreude, Magie und Lebensglück. Faszinierend vielfältig, strahlend schön und so stimmig in all ihren Gegensätzen. So liegt sie vor mir, die wohl schönste Strandoase des Ozeans: Niraamaya Retreats Surya Samudra an der Küste Keralas. Sie ist das feine Auffanglager von Seelentauchern, Ayurveda-Kuristen wie auch Sonnenjüngern oder Geschichts- und Kulturversessenen, Luxusurlauber und Ruhesuchenden gleichermaßen.Klar! Auch Indien wurde vom Tsunami der Industrialisierung und einer globalen IT-Kultur erfasst, von einer gigantischen Autowelle überflutet und hier und da auch von Burger and Diners in Szene gesetzt, doch fernab dieser skurrilen Geldvermehrungsmaschinerie hat Indien seine kulturelle Authentizität kultiviert und früh verstanden, dass es dies unbedingt zu schützen gilt. Noch vor Jahren suchten Touristen jeglicher Couleur nach Hoteloasen mit allerlei Chic und westlichem Komfort. Heute wandeln sie ganz gegensätzlich auf den authentischen Pfaden des wahren Indiens. 

Doch was ist das Wahrhafte, das authentisch-ehrliche Indien? Auch mir kreiselt diese Frage seit Tagen durch den Kopf. Die Antwort ist facettenreich und kunterbunt zugleich, gepaart mit vielerlei Geheimnissen. Indien ist vielschichtig und an verdammt vielen Ecken faszinierend – schön. Indien ist Magie und Zauber zugleich. Indien ist nicht nur Rajasthan, welches mit seinen 800 aufwändigen Palästen vieler Maharadschas eine opulente Fülle an Kultur und spektakulären Eindrücken bietet. Indien ist auch ein Land am Ozean mit unendlichen Weiten und Stränden, die gesäumt werden von Palmwäldern und felsigen Vorgebirgen. Und Indien ist ein Land der Paradiesgärten. Der wohl Schönste liegt zwischen dem Arabischen Meer und den Westgates. Kerala! Die Inder nennen es auch Das Land der Kokospalmen. 

Vom Flughafen der Hauptstadt Thiruvananthapuram geht es 20 km entlang der magischen Küste Richtung Süden. Vorbei an den Windungen des Karamana-Flusses und dem Tempel auf der Edayar-Insel. Noch liegt ein leichter Nebel, welcher eher an weißen Tüll erinnert, über dem Wasser und hüllt die zahlreichen Kokospalmen in ein diffuses Licht. Inseln aus Wasserhyazinthen treiben auf der Oberfläche. Auf ihren giftgrünen Blättern staksen Reiher auf der Suche nach ihrem Frühstück.
Zaghaft steigt die Sonne auf und das Leben in den Backwaters Südindiens erwacht. Ein prächtiges Funkeln der himmelblauen Gewässer an den Küsten von Kerala nehmen meine Seele gefangen, legen ihr einen feinen Sari um und nehmen mit in einen wundervoll-magischen Raum ohne Zeit und weit weg von jeglichem dummgewordenen Alltagsgedöns. 

Ein kleiner Ruck und eine gemeine Rechtskurve bringen mich in die Realität zurück, welche doch eher unreal erscheint. Eine prächtige Eingangspforte, entliehen aus einer opulenten Kolonialzeit, und eine Handvoll Servicepersonal empfangen mich mit brachial-herzlicher Gastfreundschaft. Bin ich etwa schon im Himmel?

Hier, inmitten dieser überwältigend schönen Tropenlandschaft mit 41 Flüssen, grünen Regenwäldern und weißen Sandstränden Wo Kardamom, Pfeffer, Kokospalmen und Zimt wachsen, gestaltete Klaus Schleusener gemeinsam mit dem Architekten Klaus Damschen ein beeindruckendes Paradies im Einklang mit der flüchtigen Schönheit der Natur. 

Über Jahre hinweg kauften die beiden Visionäre die für Kerala traditionellen Tharawads – alte Teakhäuser –, welchen der Abriss drohte, um sie mit viel Feingefühl und nach alter Baukunst am Samudra Beach wieder aufzubauen. So entstand – eingeschmiegt in die Strand- und Kokospalmenlandschaft – eine kunstvoll inszenierte Anlage mit facettenreich-schönen Cottages und prächtigen Gartenlandschaften, welche die Kolonialzeit so eindrucksvoll widerspiegeln. Überall präsent und dann auch mal versteckt der idyllische „Chandra“-Strand mit seinen berühmt-hohen Wellen. Taktgeber für all unsere Sinne sind unbedingt auch die herrliche Poolanlage und das Laisses-Faire der Genüsslichkeiten: Das Restaurant rivalisiert die Extravaganz der Aromen mit einem spektakulären Blick. Hier zaubert der Küchenchef mit feinen Aromen, faszinierender Kräuter- und Gewürzkultur der indischen Küche, ohne zu überfordern.

Das umfängliche Feelnessprogramm mit Ayurveda-Massagen und Thai-Entspannungstherapien erlauben eine berauschende Reise der Sinne, während Yoga-Stunden auf einer Plattform am Rande einer Klippe belebend wirken.

Doch es sei auch gewarnt: All die zahlreichen Seelenfänger, das tropische Klima und die üppige Vegetation sowie die leidenschaftlichen Servicefreunde machen süchtig und sind weit mehr als nur… das „indische Paradies“.

Surya Samudra Resort / Chowara Thottam, Pulinkudi 

695521, Thiruvananthapuram (Kerala) / India

http://www.niraamaya.com 

Villa Hammerschmiede feiert 150-Jahre Pommery 

Das Ambiente passt perfekt zum Anlass. Im festlich dekorierten Gourmet-Restaurant des Hotels „Villa Hammerschmiede“ wartet eine spannende Auswahl Champagner auf ihre Verkostung. Schließlich und unbedingt muss das 150-jährige Jubiläum des Brut Champagners am 29. November 2024 bereichert mit einem Gourmet-Menü gefeiert werden. Dazu allerlei edle Champagner-Kreationen. Das über die Grenzen hinaus bekannte Hotel und Restaurant im Pfinztal ist das Reich von Eric Griese. In seinem gut sortierten Weinkeller warten ca. 3.000 Flaschen Wein, Sekt und Champagner auf die Nasen und Gaumen zahlreicher Weinliebhaber.

Gerade zum besinnlichen Endspurt eines Jahres – zwischen Gans und Silvesterknaller – entdecken viele Verbraucher ihre Lust nach prickelndem Hochgenuss. Doch welcher Champagner ist der Richtige? Ganz klar! Jeder Champagner – ohne Ausnahme – ist auf seine Art ein feines und hochwertiges Produkt. 

Seit der Benediktinermönch Dom Pérignon im 17. Jahrhundert das Prinzip der Cuvée entdeckte, gilt Champagner weltweit als Synonym für Luxus und Festlichkeit. Obwohl heute auch sogenannte reinsortige Schaumweine bzw. Sekte – meist aus Chardonnay- oder Pinot-Noir-Trauben – im Trend liegen, gilt  Cuvée als Markenzeichen eines jeden Champagnerhauses. Bei diesem Verschnitt kombinieren die Produzenten verschiedene Trauben aus unterschiedlichen Lagen, um über Jahre hinweg ein hochwertiges und geschmacklich gleichbleibendes Produkt entstehen zu lassen. 

Ohnehin waren es Frauen, die den Champagner en voge machten. Madame Pommery war eine weitere der großen Veuves (französisch für Witwe) in der französischen Weinbranche, die Risiken eingingen, eine Führungsrolle übernahmen und sich auf ihrem Gebiet auszeichneten. Sie legte den prägenden Grundstein für das zukünftige Image der Marke Pommery. Jeanne Alexandrine Louise Pommery bewies bemerkenswerten Geschäftssinn und leistete in vielerlei Hinsicht Pionierarbeit in Sachen Markt- und Markenaufbau, aber auch bei Prozessoptimierungen. „Damas, wir brauchen einen Wein, der so trocken wie möglich ist, aber nicht steif. Der muss weich, samtig und gut verschnitten sein. Achten Sie vor allem auf die Finesse.” So sollen die Worte von Madame Pommery an ihren Kellermeister Olivier Damas 1874 gelautet haben. Diese Idee galt damals als wahnsinnig und war für viele Gaumen ein geschmacklicher Schock. Um den natürlichen Zuckergehalt in den Trauben zu erhöhen, verlängerte das Champagnerhaus die Reifezeit am Rebstock. 

Mittlerweile haben Winzer für ihre Sekte dieses Konzept kopiert und präsentieren ausgezeichnete köstliche Alternativen. Einige Sekt-Kreateure lesen zudem – wie in der Champagne üblich – ihre Trauben ausschließlich mit viel Augenmerk und Achtsamkeit von Hand.

Im Jahr 1750 schrieb die Mätresse des französischen Königs Ludwig XV Madame de Pompadour: „Champagner ist das einzige Getränk, das Frauen schöner macht, je mehr sie davon trinken“. Leider ist nicht bekannt, welche Marke ihre Schönheit begünstigte. 

In den französischen Weinanbaugebieten, zwischen Reims und Troyes, werden verschiedene Champagner zu 98 Prozent aus den drei Rebsorten weißer Chardonnay, roter Pinot Meunier und roter Pinot Noir produziert. Hierbei kommt dem Chardonnay die größte Bedeutung zu, denn er bringt die Frische und Rasse in den Champagner. Meist glänzt er in seiner typischen Farbe Strohgelb und begeistert mit einer lebendigen Perlage. Die Nase lässt eine intensive und fruchtige Nase mit spritziger Intensität an grünen Äpfeln und Südfrüchten erkennen. Die Eleganz von reifen Noten nach Brioche, Getreide und manchmal auch frischen Nüssen sind typisch. Am Gaumen gibt sich Champagner gern generös und gleichzeitig auch subtil.

Und… welcher Champagner – ein fruchtiger, staubtrockener, eleganter oder extrem dichter – passt zu welcher Speise? Dass Champagner sich gut als Aperitif eignet oder als eleganter Begleiter von Meeresgetier, gehört zum Grundwissen der Genießer. Im Gourmet-Restaurant der Villa Hammerschmiede bietet Chefkoch Michael Grünbacher eine Champagner-Begleitung zum 7-Gänge-Menü an. Ganz klar ist sein Menü vom Feinsten aus dem Meer gepaart mit elsässischem Perlhuhn gestaltet: Austern & Yuzu, Skrei & Pinienkern, Jakobsmuscheln & Steckrübe. Hier entwickelt Grünbacher im engen Austausch mit dem Restaurantleiter Mirko Kirchhöfer seine eigene Genussphilosophie. Er ist beispielsweise davon überzeugt, dass Champagner mit seiner knackigen Säure viel besser zu Käse passt als Rotwein.

Hotel & Restaurant Villa Hammerschmiede

https://villa-hammerschmiede.de

Gansfein im Pfinztal – Villa Hammerschmiede

Oh Schreck… den Gänsen geht es gansgemein an den Kragen! Aus ähnlichen Gründen ist, einer Legende folgend, der heilige Martin im Jahr 372 geflüchtet, denn er wollte vieles. Weder  zum Bischof noch dem Topf geweiht werden. Seine Flucht endete im Gänsestall. Hier versteckte er sich vor seinen Verfolgern, was bei dessen Bewohnern eine schnatternde Krise auslöste und somit der heilige Martin ertappt wurde und demzufolge eine heftige Kirchenkrise auslöste. Noch heute… ist vielen Köchen die Legende heilig, denn sie macht ihnen die Hütte voll und lässt diese, ganz weit weg von Krisen, glänzen. Doch liebe Genussgemeinde, tatsächlich endete jedoch im Mittelalter zu Martini, rund um den 11. November, das Wirtschaftsjahr. Das Gesinde bekam seine Löhne ausgezahlt  und der Hauptzins an die Landbesitzer wurde fällig. Zu Martini wurde auch jenes Vieh geschlachtet, welches aus wirtschaftlichen Gründen nicht den Winter hindurch gefüttert werden konnte. So fanden sich die fetten Gänse ganz schnell im Ofen und im Topf wieder und mancher Lohn im Rock des Wirtes. Noch heute belohnen wir uns, der katholischen Tradition folgend, allzu gern mit einer Martinsgans für unsere Leistungen des Jahres und genießen hierzu den besten Wein. Tiefsinnig-kulinarisch betrachtet sollte der Vogel bereits in jungen Monaten geschlachtet werden, denn bereits ab dem vierten Monat wird ihr Fleisch faserig und trocken. Genussklassisch wird in Deutschland die Gans knusprig gebraten und mit Rotkohl und selbst gemachten Klößen bereichert. Dazu ein prächtig-molliger Touch Fond, welcher aus der zerhackten Keule mit Zwiebeln und etwas Rosmarin dunkel geschmort und ein wenig Rotwein abgelöscht wird. Bei meiner gänslichen Entdeckungsreise habe ich in mancherlei Töpfe geschaut und  vielfältige Zubereitungsvarianten entdeckt. So auch im Pfinztal bei Michael Grünbacher und seinem Team.

Gans wunderbar im Pfinztal

 

Während sich draußen der Novembernebel wie grau-weißer Tüll in die romantischen Wege legt und den Laternen ihre Kräfte nimmt, wird in der wohlig-warmen Stube der Villa Hammerschmiede gemütlich geplaudert und kräftig mit den Genüssen jongliert. Dazu eine satte Portion Servicefreundlichkeit und eine charmante Willkommenskultur. Probleme gibt es hier nicht: Es gibt liebenswerte Aufgaben und unverzügliche Lösungen. Chefkoch Michael Grünbacher, gehört zu der Kategorie „leise, gelassen, aber aussagekräftig“ mit einem Touch ehrlicher Bodenhaftung, sinniert und zelebriert er eine genüssliche Küche.  Auch in Sachen Gans: Die Vorspeise: Dreierlei von der Gänseleber gefolgt von einer feinen Gänsebrühe mit frischen Kräutern. Genüsslich, kräftig, würzig kommt sie daher und ist somit eine gute Basis für den Hauptgang. 

Auf dem Teller begeistert eine geschmorte Freilandgans mit Apfelrotkraut, Kartoffelknödeln und Kastanien. Zart, saftig und knusprig zugleich bereichert sie den Gaumen. Bereichert wird die Gans mit einem leicht süßlich-deftigen Apfelrotkraut und zart-feine Maronen.

Und zack… sind wir auch schon beim Wein zur Gans. Die Gans hat dunkles Fleisch und reichlich Fett am Leib, daher ist ein gehaltvoller, kräftiger trockener Rotwein, dessen Säure gut mit dem fetten Fleisch harmoniert, zu empfehlen. Doch es muss nicht unbedingt Rotwein sein. Je deftiger das ganze Gericht, desto mehr Würze darf der Wein haben. Je feiner die Abstimmung und milder die Aromen in Sauce und Zutaten, desto eleganter der Wein, egal ob weiß oder rot.

Die Villa Hammerschmiede bietet eine satte Bandbreite von außergewöhnlichem Weinen. Wir lassen uns ein auf „Cuvée Trio 2021“ vom Weingut Schenk-Siebert Wein sollte der Gans recht ebenbürtig begegnen, folglich kann dies ein geschmeidiger Rotwein gut erfüllen. Sein komplexes Aromenbild mit kräftig würzige Aromen wie grüner Paprika, Pfeffer treffen auf leichte Fruchtaromen, wie Cassis und dunkle Johannisbeere gepaart mit wenig Säure … passt!

Hotel & Restaurant Villa Hammerschmiede

Hauptstraße 162, 76327 Pfinztal07240 6010

 

Bergheimer Mittagslaunch, Schnitzel & Co – Das Qube überzeugt

Lunch – schnell, unkompliziert und in entspanntem Ambiente.

Tatsächlich hat in dieser Dimension Heidelberg eine ausgezeichnete Auswahl zu bieten. Mich zieht es meist in die Gastroszene der Bergheimer Straße, welche doch recht vielfältig wie auch spannend ist. Bereits für 10 Euro wird an vielen Orten facettenreiche Kulinarik angeboten. Auffällig ist allerdings auch, dass ein stilles Wasser für 4,80 Euro die Kontaktlinsen mancher Gäste doch sehr eintrübt. 

Ein Ausnahmetalent ist für mich das kultige Restaurant im Qube-Hotel. Hier schmeckt der Wein ganz besonders, denn in Sachen Wein haben sie ganz viel Sachverstand und immer wieder ganz wunderbare Empfehlungen auf der Karte. Auch heute folge ich der charmanten Empfehlung:

Ganz besonders liebe ich das „Wiener Kalbschnitzel“ mit sehr schmackhaften Kartoffel-Salat“. Es ist definitiv das Beste, was ich bisher außerhalb Österreichs gegessen habe und daher ist das Qube für mich immer wieder eine Pilgerstätte in Sachen ehrlich-authentischer Küche. 

Ja, ja! Die sind schon gescheit – die Österreicher! Der Ursprung von paniertem Schnitzel liegt in Andalusien, wurde jedoch in Italien als Cotoletta alla Milanese kultiviert. Feldmarschall von Radetzky macht es hoffähig und der Hof… gab ihm den Namen „Wiener Schnitzel“. Ein klassischer Fall von Kulturraub. Und hier bei dem talentiertem Team um Küchenchef Sascha Epphardt, ein feines Bühnenstück mit ganz viel Gespür für feine Kochkunst. Unbedingt erwähnen möchte ich auch sein Gespür für die kreative Asienküche. 

Nur ein Zentimeter dick… frisches Kalb sollte drin sein… und bitte nicht prügeln! Ein wahrhaft-echtes Wiener Schnitzel überzeugt die Augen, die Nase und den Gaumen. Ein Wiener Schnitzel muss saftig sein. Dies gelingt jedoch nur, wenn keine Flüssigkeit entweichen kann. Der Könner am Herd salzt das Kalbfleisch  nur leicht. Danach wird es in Mehl gedrückt, denn das Mehl muss haften bleiben, in Eigelb gewälzt und mit feinen Semmelbröseln paniert. Und dann ab in das heiße Fett. Ein perfektes Wiener Schnitzel erkennt man daran, dass die Panade Wellen schlägt und nicht am Fleisch klebt. So weiß der Genießer, dass das Fleisch saftig ist und die Fasern nicht zu Brei geschlagen wurden. 

Auch in Sachen Personal ist das Qube ein großes Bühnenstück. Das Ensemble überzeugt herzlich serviceorientiert mit einem liebenswerten Touch Herzlichkeit. Das harmonische Zusammenspiel der Mitarbeiter animiert viele Gäste zum lustvollen Genießen – und zum Wiederkommen. 

Und wenn es auch nur ein Schnitzel war, weiß ich sehr, die überzeugend-bodenständige Küche vom Dirigenden Sascha Epphardt zu schätzen.  Seine Sensibilität, seine Kreativität und auch seine Leidenschaft  ist deutlich geprägt von der jahreszeitlichen Küche.

Letztlich steht das Produkt dominierend im Vordergrund und bestimmt, was die Küchenmannschaft daraus macht!.

Qube Hotel Heidelberg

Bergheimer Str. 74, 69115 Heidelberg
Telefon: +49 6221 187990

Michael Brehm – Kulinarische Handwerkskunst in der Klostermühle

Seit 2017 führt Michael Brehm mit stoischer Ruhe, Pfälzer Charme , einem liebenswerten Touch an Teamgeist und ganz viel bodenständiger Kreativität die vielfältige Gastronomie im Landidyll-Hotel Klostermühle in Münchweiler.  Hier fühlt sich Michael Brehm angekommen wie auch angenommen. Hier kann er völlig unaufgeregt und ohne jegliches ChiChi eine bodenständige Welt mit einer schönen Portion Stille und einer Nuance Charme und Charakter genießen und diese auch mitgestalten. 

Die Begegnung mit dem 61- jährigen Michael Brehm beginnt in der Küche. Hier sieht man eine erstaunliche Menge von Mitarbeitern, die es genießen, Wünsche ihrer Gäste mit einer großen Portion Servicefreude und feiner Handwerkskunst zu erfüllen. Mit seiner Aura und mit seiner liebenswert-menschlichen Art gepaart und einer richtigen Portion Temperament gelingt es ihm, sein Team durch die launischen Wellen der Gastronomie zu führen. Auffällig ist, wie konzentriert und exakt sein Team funktioniert und mit welcher Lebensfreunde sie sich zuarbeiten. Es wirkt so, als seien sie ein spezieller Typus Kreateure. Der Meister des Ganzen arbeitet mit und fügt sich ein. Ruhig, konzentriert, aber auch immer so, als würde er gerade einmal wieder über irgendetwas nachdenken. Doch seine kulinarischen Inspirationen und innere Zufriedenheit saugt Michael Brehm bei einem guten Tropfen Wein oder beim Mountainbiken in der naheliegenden, herrlichen Wald- und Wiesenregion ein. Frische Kräuter schneidet er im Garten und auch im Hof der Klostermühle und bestes Gemüse für seine Küche kommt unter anderem aus dem familieneigenen Anbau von “Fräulein Lenz”. All die heimischen Produkte bereichert er gern mit feinen Gewürzen aus einer fernen und doch sehr schmackhaften Welt. 

Wer ihn in der Küche beobachtet wird erkennen, dass er ganz gerne ohne viel Aufhebens und ohne Bühne oder Publikum arbeitet. Er ist gerne im Hintergrund und inmitten seines kreativen Teams.

 

Stilistisch hat sich Michael immer da bewegt, wo im Moment die nationale Spitze der Gemüse- und Nova-Regio-Köche arbeitet. Willkommen in der ehrlichen Welt einer regional-authentischen Küche. Er, der Aromen-Verfechter, war schon immer auf dem Boden der regional geprägten Realität. Das legte man ihm, dem Typ aus dem Pfälzer Wald offensichtlich bereits früh in die Schultüte: Sei dem Boden und Deiner selbst treu! Seine Kompositionen lassen klar erkennen, dass das Produkt im Vordergrund steht. Ohne Geschnörkel, ohne Schischi. Ehrlich und klar. Den Nachweis, dass man mit veränderten Formen die Kochszene revolutionieren kann, muss er nicht erbringen. Wozu auch. Er und sein Team überzeugen mit der klassischen Moderne gepaart mit einer Verneigung vor regionalen Feinheiten, die dazu führt, dass auch traditionell orientierte Gäste und Kollegen seine Arbeit wertschätzen. Letztlich hat essen mit Sinnlichkeit und mit Sicherheit zu tun.

Die Menüs wechseln bei Michael Brehm saisonal und werden bis auf wenige Details stabil durchgehalten. Kleinigkeiten zu Beginn lassen frühzeitig erkennen, wo man sich befindet: der Donnersberg und authentische Pfalz schmecken vorzüglich und verzaubern den Gaumen mit einer außergewöhnlichen Aromen-Vielfalt. Wow! So schmeckt die Region! Die Gerichte sind teilweise minimalistisch, und weil die Küche ohnehin sehr leicht ist, gibt es zu keiner Zeit auch nur einen Hauch von Problemen mit der Menge. Die für viele Restaurants typische Überfüllung durch zu viele Fette und üppige Soßen findet hier nicht statt. Es gelingt Michael Brehm mit seinen Kompositionen das Produkt zu umschmeicheln und es erkennbar in Szene zu setzen. Hier wird nicht durch Ratespiele irritiert, sondern durch erkennbare Genüsslichkeit überzeugt. 

Es bleibt die Erkenntnis: Die Seele des Feinschmeckers berührt nur der, der die Einfachheit der Natur als Kunst begriffen hat.

 

Landidyll Hotel & Restaurant Klostermühle

Mühlstrasse 19
67728 Münchweiler / Alsenz

https://www.klostermuehle.com

 

Bonjour Baguette – das Beste von den Besten

Bei jeder Radtour hinüber ins Elsass ist ein Baguette eine unbedingte Pflichtaufgabe. Obwohl es auch in Weinheim an der Bergstraße ein prächtig-genüssliches Baguette gibt.

In Colmar bei Feinkost Malker und der Boulangerie von Claude Kraetz entdecke ich gern ein ganz persönliches Genussfestival. Von Claude ist unbedingt das Baguette ein Ereignis. Dazu passen von der Feinkost-Oase Malker die herrlichen Auf- bzw. Einlagen, feiner Schinken und Käse bereichert mit eingelegten Auberginen. Unweit von Feinkost Malker lädt die herrliche Parkanlage Champ de Mars zu einem feinen Vélo-Picknick ein.

Die handwerkliche Bäckerei von Claude Kraetz ist geradezu berühmt wie auch berüchtigt für sein Baguette und seinen Gugelhupf.  Man schmeckt bei der typisch französischen Brotstange geradezu die präzise Handwerkskunst und natürlich die Verwendung von Baguette-Mehl mit der Bezeichnung Label Rouge. Label Rouge ist übrigens ein offiziellen Zeichen, das für eine hohe Qualität bürgt. Ein typisches Baquette ist zwischen 50 und 55 cm groß, wiegt zwischen 250 und 270 Gramm und hat einen Salzgehalt von 18 Gramm pro Kilogramm Mehl. Die Kruste ist knusprig, die Enden sind leicht angekokelt und die Krumme sehr weich und grobporig. Für mich geradezu genussgenial und so schmackhaft. 

Hier bei Claude wird es – auch typisch französisch – im Steinofen gebacken.

Gerade die Teigführung: Geringer Hefeanteil, hohe Teigausbeute, kühle, lange Führung, oftmals mit Vorteig, etwas weizensauer – in Frankreich wird meistens ein alter Teig vom Vortag verwendet – tragen zu einer starken, genussintensiven und grobporigen Auflockerung bei. So soll es sein!

Und auch Michael Kress ist mit seinem puristischen Brot-Atelier selbst für die kulinarisch verwöhnten Bergsträßler eine Bereicherung. Mit sehr langen Gärzeiten für die Sauerteige und Top-Zutaten aus der Region fertigt er grandiose Brote. Auch die reduzierten Öffnungszeiten sind zukunftsweisend.

Das einstige Gelände der Bürgerbrauerei Weinheim hat sich zu einem schicken Büro- und Verwaltungsstandort im Weinheimer Norden entwickelt, den Michael Kress mit seiner Brotmanufaktur, Bäckermeister und Brotsommelier, seit 2022 auf seine Art bereichert. In der offenen Backstube im coolen IndustrieLook wird „Gutes und Gesundes genauso gebacken wie es die Handwerksbäcker früher getan haben, ausschließlich mit regionalen, nachhaltig hergestellten Zutaten und mit langer Gärzeit“. Die handwerkliche Backmanufaktur ist geradezu berühmt wie auch berüchtigt für sein Baguette bzw. Parisette und für seine Zimtschnecken.  Man schmeckt bei der typisch französischen Brotstange geradezu die präzise Handwerkskunst und natürlich die Verwendung von französischem Weizenmehl mit der Bezeichnung Label Rouge aufs Wesentliche: Beste Mehle und lange Teigführung ergeben Brote, Croissants und Baguettes mit lockerer Krume und krosser Kruste. Innovativ, modern, wunderbar! Auch bei Michael ist ein Baguette ca 55 cm groß, die Kruste typisch knusprig und klar… die Enden sind auch hier angekokelt und die Krumme sehr weich und grobporig. Gerade beim Baguette gehen französische Feinschmecker keine Kompromisse sein, denn es ist für sie mehr als nur ein Hochgenuss. Und der typische Weizensauerteig ist Pflicht. Tun wir es doch bitteschön den Franzosen gleich und entdecken die feinhohe Brotkultur. Das Leben passiert jetzt und sollte nicht an billiger Tiefkühl- und Schnellbackware versäuern. 

Brotsommelier und Brotkreateur Michaele Kress

Hopfenstraße 3, 69469 Weinheim

https://michaelkress-brothandwerk.de

Feine Genusskultur in Heidelberg – Das Qube Hotel & Restaurant

Genussjünger und Sinnsucher gehen hier ein und aus.

Manchmal tauche ich ein in die kleine Bar und das Restaurant des QUBE Hotels in der Bergheimer Straße und genieße die Ruhe fernab vom Krisengewimmel dieser Welt. Mit herzlicher Servicefreude und einer graziös-legeren Handbewegung serviert mir der Barkeeper einen feinen Wein zum After-Work. Hier trifft sich völlig nonchallant das Who ist who auf ein Du und du und lässt ach so gern den aufgepeppten Alltag einfach mal ins Nirvana fallen. Hier entdecke ich Mensch und Maus… häufig auch ein Sammelsurium an schönen Momenten. Hier treffe ich Gastgeber, welche mich mit offenen Armen und einem authentisch-ehrlichen Lächeln empfangen. Hier ist auch das Essen nicht nur ein Genuss, es sind fein aufgereihte kulinarische Ereignisse, welche frisch, kreativ und meist auch regional die Sinne bereichern. 

In meinem Glas tanzen Eiswürfel und spiegeln die ruhigen Farben des Abends. Gedanken wandern durch den Raum… sanfte Musik lädt zum Entspannen ein. Erinnerungen gewinnen Raum: ein Traum von Zimmer, herrlicher Blick in ein Gartenbiotop inmitten einer quirlig lebendigen Stadt, ein Bett weitab in den Kuschelwolken. Das Qube ist kein Hotel der üblichen Sorte, kein Hotel gefüllt mit verlorenen Momenten. Es ist ein Hotel, welches gefangen nimmt und den Gedanken ganz viel Raum und Zeit schenkt. Die Gestaltung der Räume wurden sensibel durchdacht. Hier wurden Landschaften zum Träumen und Bleiben geschaffen ohne den Geist zu quälen. 

Das lebensfrohe Team in der Küche präsentiert seinen Gästen eine fein justierte wie auch professionelle Kochkunst. Hier lässt sich gern der Alltag zum Abschluss oder auch mal zwischendurch bereichern. Hier liegt nichts quer oder besonders schwer im Magen. Hier überzeugen Leichtigkeit und Aromen und eine herzliche Willkommenskultur. 

Und wenn ich denn so durch meine Gedankenwelt wandere, stelle ich mir dennoch die Frage: Wie schafft es der umsichtige und engagierte Manager der Qube-Hotels Vasco Krummenerl sein Team bei Laune und weit ab von Krankheitstagen zu halten? Es ist seine zuverlässige wie auch herzliche Art gepaart mit einem feinen, laissez-fairen Führungsstil, bei dem er seinen Mitarbeitenden sehr viel Spielraum lässt. Sie leben einen hohen Grad an Freiheit für ihre Aufgaben und Entscheidungen, ohne dass er sich viel involviert. Ich bin mir sicher… Vasco findet mal wieder den positiven Ansatz anstatt eine Krise.

Ach ja… Das Frühstück hier im Qube ist legendär. Frisch, bunt, herzhaft und kreativ.  Hier bleibt reichlich Zeit für allerlei Entdeckungsreisen und ein feines Stück Zuhause gibt es dazu. 

Qube Hotel Bergheim, Bergheimer Str. 74  · 69115 Heidelberg  

http://www.qube-hotel-heidelberg.de

 

 

Christina & Gabriel Fischer – Einfach mal Tradition neu denken

Die Sonne löst gerade die letzten morgendlichen Nebelschwaden in den Ausläufern des Pfälzer Waldes auf. Die herbstlich bunte Weinbergs- und Obstandschaft breitet kunstvoll ihr buntes Gefieder aus und ein leichter Mostduft zieht durch die Landschaft… Glück hat… wer hier lebt und sein Tagwerk leisten darf. Glück hat auch, wer Christina und Gabriel Fischer begegnet. Zwei postiv agierende Weinmacher aus Leidenschaft und Berufung. Ganz schnell wird man eingenommen vom lebensfrohem Temperament der Geschwister. Der warm-herzliche Händedruck vermittelt herzliches Vertrauen und ganz schnell begreift man: Die Fischer‘s sind verdammt ehrliche Typen.

Ebenso ehrlich wie auch demütig führen sie gemeinsam das Weingut in Göcklingen. Und wenn dann die Sonne wieder einmal ihre quecksilbernen Schlieren in den Morgentau malt, lässt es sich vorzüglich über Glück reden. 

„Reines Glück könnte man jetzt fragen?“ „Nein, vielmehr das Glück des Tüchtigen. Denn sein Glück muss man sich auch im Weinberg hart erarbeiten“, meint Christina.

Die Geschwister Fischer betreiben in dritter Generation Weinbau in bester Sonnerlage südlich von Landau  Die spannenden Terroirs auf dem Göcklinger Kaiserberg, oben in der Lage Klingenmünster Maria Magdalena und auch im Roschbacher Rosenkränzel ermöglichen den beiden kreativen Weinmachern die Kultivierung unterschiedlicher Rebsorten: Besonders die Ton- oder Kalkmergellage Kaiserberg ist ein Gemenge aus tonreichem Lehm und Kalk, das aufgrund seiner feinkörnigen Struktur weder Wasser aufnehmen noch durchlassen kann. Diese fruchtbare, kalzium- und magnesiumreiche Böden sind nahezu perfekt geeignet für langlebige Spätburgunder wie auch für einen prächtigen Cabernet Sauvignon. 

Wein und Winzer gehören zusammen. Darum verwenden Christina und Gabriel ihre Kraft darauf, Wein mit Individualität und klarem Profil zu machen. Wein, der zu ihnen und ihrem Lebensraum passt. Die Umstände sind dafür gut geeignet. In Göcklingen und Roschbach – zwei traditionsreichen Orten in der Weinregion Südliche Weinstraße verfügt das Weingut Weinberge von ganz unterschiedlichem Terroir und Reben von raren Sorten. Diese außerordentlich günstigen Bedingungen empfinden die Fischer‘s  als besonders Glück aber auch als Verpflichtung: Wein zu erzeugen, der ihrem Boden und ihrer Art entspricht, Wein aus der Natur und aus der Überzeugung, dass nicht die Mode oder Mainstream den Wert des Weins bestimmen soll, sondern das kritische Urteil von Menschen, die mit dem Wein leben, für den Wein leben und Weingenuss als Teil des guten Lebens mit einem Touch Glück lieben.

Ein Grenzgänger, ein Suchender, ein Virtuose – Iñigo Urrechu

„la corredor de maratón“ – der Marathonläufer unter den Köchen« wird der Spanier Iñigo Urrechu gern genannt. Der Grenzgänger, der Gestalter und Perfektionist hat auf des Messers Schneide schon einige kulinarische Gipfel erklommen. Genug hat er aber noch lange nicht – als Getriebener seiner eigenen Ansprüche.

Man muss sich in Spanien nicht wirklich für gutes Essen und ganz besonders sportlich-gesundes Essen interessieren, um Iñigo Urrechu zu kennen – der 51-Jährige ist einfach omnipräsent auf vielen Strecken und Kanälen: als legendär lebensfroher Mentor in TV-Koch-shows Al Grano“ am Canal Cocina, wo er all unsere baskischen und traditionellen Gerichte und Kreationen der Haute Cuisine präsentiert; und der Kochwettbewerb „Abran Fuego“ auf Telemadrid, bei dem der beste Koch der Region gesucht wird. Auch als Berater ist er gern im Laufschritt unterwegs und besonders auch für seine liebste Herausforderung, der Hotelgruppe Melia. 

Iñigo Urrechus eigentliches Tätigkeitsfeld als Inhaber eines Genuss-Imperiums, das auch in Covid-Zeiten explosiv expandierte, ist da noch gar nicht mitgezählt. Und… wichtig wie auch unbedingt bemerkenswert – Iñigo Urrechu ist Familienmensch durch und durch. Völlig klar wird spätestens bei diesem Lebensinhalt: Iñigo kann nur Ultramarathon und dies mit verdammt viel Lebensfreude und Charme. Für mich ist er ein großes Genusstalent und der kultivierte Inbegriff von Multitasking.

Es ist Anfang April, die Sonne über Frankfurt trollt sich davon und überlässt fetten Wolken die Bühne. Ein leichter Schneeschauer pudert die Wiesen- und Baumlandschaften in Frankfurts Grüneburgpark ein. Läufer drehen gequält ob der Witterung ihre Runden… nur Iñigo, gefangen in seiner Gedankenwelt, freut sich sichtlich über den morgendlichen Auslauf. Im Gepäck seine selbstkreierten Proteinriegel und eine Ladung Gedankengut.

Bereits bei der Ankunft im vorzüglich geführten Melia-Hotel an der Senckenberganlage lassen die leidenschaftlich agierenden Gastgeber um Generalmanager Bastian Becker erkennen, dass sie sich nur mit dem Besten zufrieden geben. Das Hotel vermittelt ein feines Gespür für kultivierte Gastfreundschaft und einer ansteckenden Lebensfreude, welche auch in den chic-modern designeten Zimmern spürbar wird. Hier vereinen sich Innovationsfreude sowie perfekte Servicequalität mit unternehmerischem Mut und Beharrlichkeit. Auch das Restaurant „Oben“, das Spielfeld von  Javier Barros  und Iñigo Urrechu – wird mit sehr viel Servicefreude von Eddie Obrien  geführt. Hier wird eine sehr angenehme Willkommenskultur spürbar und definitiv zum Genuss. 

Bevor er sein Tageswerk mit seinem Chef de cuisine Javier Barros in seinem Restaurant „Oben“ im 15’ten des Frankfurter Melia Hotels beginnt, nimmt sich Iñigo eine Cola light und Zeit mit mir recht gemütlich über seine Familie, das Kochen und natürlich das Laufen zu philosophieren. Iñigo Urrechu nimmt gefangen und fasziniert. Mit brachialer Lebenslust erzählt er von seinen mannigfachen Welten. Recht schnell wird klar, dass Kochen für ihn eine Wertschätzung gegenüber den Produkten und den Menschen ist, für die er am Herd steht. Es ist eine sehr sensible Hommage an den authentisch-ehrlichen Geschmack jeder Zutat. „Qué absurdo“ – wie absurd ist es doch zu beobachten, wie die Technik die Herrschaft in den Küchen übernimmt. „No, no, no“… davon bin ich weit entfernt. Kreativität ist für ihn das Maß jeglicher Kochkunst. Es geht darum zu wissen, wie achtsam man ein Produkt betrachtet und behandelt. „Claro“ … der Preis darf nicht das Maß sein, sondern die Qualität und das, was man damit machen kann. Es ist für Iñigo und sein Team besonders wichtig, die Produkte in all ihren Aromen und Farben zu erkennen und damit die Sinne zu bereichern. Essen muss Emotionen hervorzurufen. 

Und definitiv… im Oben, mit einem feudalen Blick in die Skyline von Frankfurt versteht man das feine Spiel mit den Emotionen. 

Auf dem Teller…

Auch auf dem Teller wird geschmacklich sichtbar, das Team um Javier Barros und Iñigo Urrechu besteht aus kreativ-agierenden Aromenzauberern, welche den, teils filigranen, Spannungsbogen der Geschmacklichkeit, perfekt beherrscht. Höchste Qualität und Güte bei der Auswahl seiner Produkte sind die Pflicht, deren formvollendete Umsetzung die Kür. Beides erfüllen sie aus Berufung und Leidenschaft. Bei jedem Gang fasziniert er in der Verarbeitung und im Design mit typischen und außergewöhnlichen Zutaten  aus der Region. Alle seine Kunstwerke sind so verarbeitet, dass diese ihren kräftig-natürlichen Geschmack unverkennbar behalten, und auch, unverwechselbar kombiniert. Mit jeder neuen Kombination der zahlreich aufeinander abstimmten Gänge unterstrich auch hier Iñigo Urrechu sein formidables Können und seine Spielkunst, die kulinarischen Genusswelten meisterlich zu inszenieren ohne die Aromencharaktere zu vernachlässigen. Es ist mehr als nur ein einmaliges Erlebnis für Gaumen und Augen.

Ein erfrischender Vermouth Spritz – Cava, etwas Rosmarin und eine Spur Mandarine als Aperitif stimmen ein. 

Das formidable Apero: Rote Bete Tartar gepaart mit Avocado, einem Touch Apfel und einer Nuance Balsamico-Vinaigrette.

Wozu eine Pause… Alles ist genüsslich, ist von sensibler Feinheit bereitet, dass wir nie die Fülle des Magens spüren. Die Sinne sind es, welche eine Pause einfordern, da sie fast in ein Meeresrauschen geraten. Das Rinderfilet mit gegrillter Avocado aus der Region, fein umhüllt mit gegrillter Avocado setzt der Sinnespause ein feines Krönchen auf. All dies gepaart mit einem imposanten Blick hinaus in die Skyline von Frankfurt, auf den quirreligen Takt der Bankenmetropole, den hetzenden Menschen von hier nach dort und weit weg von feiner Genusskultur. 

Und zum Schluss: Ein kunterbuntes Mangotörtchen, umgeben von Roten Beeren und feinem Biskuit.

Völlig high vom Facettenreichtum der Aromen und Konsistenzen, kurz vorm Gourmet-Delirium lasse ich mich von einem vorzüglichen Obstbrand und einem perfekt aufgelegten Service auffangen. Es sind Ausnahmeerfahrungen wie dieser Abend im Oben und dem Team  Javier Barros  und Iñigo Urrechu,die die Gäste aus aller Welt auf die 15. Etage des One Forty West in Frankfurts  pilgern lassen. Chapeau, Chapeau! 

Fast untergegangen… die vorzüglich interpretierte Weinkarte mit knapp 70 Positionen. Das who is who ist selbstverständlich. Die Garde der besten Jungwinzer Deutschlands wie auch Spaniens ist die respektvolle Kür. Auch hier lässt Eddie Obrien keine Zweifel erkennen: Nur Außergewöhnliches hat hier eine Poleposition inne. 

 

Oben Frankfurt im Melia Hotel / Senckenberganlage 13
60325 Frankfurt / 

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