Andi Kirchner – Enthusiasmus, die Lebensfreude und die Leichtigkeit

«Ein Altruist oder gar ein Idealist? Ich? Dränge mich bitte nicht zu schnell in mein unabwendbares Schicksal», sagte Andi Kirchner, bei unserer ersten Begegnung. Tatsächlich lässt sich auf drei Hektar Weinberg keine gesunde Existenz begründen. Außer es gelingt, die Mechanismen des Marktes entsprechend zu verändern. Die meisten Marktmechanismen kennt der ehemalige Vertriebsmanager eines führenden Pharmakonzerns recht gut. Auch die Lage seiner Weinberge und deren stetige Veränderungen kennt er seit seiner Kindheit recht gut. Letztlich ist er ein Schriesheimer Bub, der bereits als Kind mit Leidenschaft im Obst- und Weinbau seiner Eltern mitwirkte.

In seiner kleinen „Druiten-Stube“ im tiefen, Keller von 1671, einer romantischen Altstadtgasse von Schriesheim, keltert er Weine, die allesamt Plädoyers für größtmögliche Fruchtreife und Harmonie sind.

Wer den pittoresken Weinort Schriesheim unterhalb der Strahlenburg besucht und sich zu einem Abstecher zu Andi Kirchner aufmacht, tritt in eine auf fast magische Weise entschleunigte, völlig eigene Welt ein. Den Worten des im besten Sinne lebensfrohen Winzers und Trompeters Andi Kirchner zu folgen, gleicht dies der Erfahrung, mit geschlossenen Augen den Klängen eines Orchesters zu lauschen, das aus tausenden von Tönen ein harmonisches Gesamtbild schafft. Dabei ist dieser besondere Ort gar nicht so leicht zu finden. Kein protziges Schild zeigt einem den Weg. Der Keller liegt versteckt hinter der Kirche in einer Gasse, welche steil hinauf in die Weinberge führt. Mit nur drei Hektar Rebfläche ist es in dieser Region ein typisches Weingut, dessen Bewirtschaftung aufgrund der Weinberge, die steil nach Süd-Westen geneigt, eine Herausforderung ist. Jedoch bewirtschaftet Andi Kirchner nicht als Lieferant für die Genossenschaft, sondern für seinen ganz eigenen, feinen, Kundenkreis. 

Der historisch geprägte, enge Keller scheint in einer eigenen Zeit stehen geblieben zu sein. Andi war der Prinz, der diesen Ort wachgeküsst hat. Hier findet die gesamte Vinifizierung der Ernte statt. Das spiegeln auch die Weine, die er keltert. Sie leben von Harmonie und Aromen, nicht von Struktur. Sind es doch immer die Aromen und die Harmonie, die aus einem Wein einen besonderen Wein machen. 

Mainstream- oder Allerweltsweine sind nicht sein Ding. Darum hat er eine besondere Leidenschaft für Frucht und Aromen entwickelt, die er deutlich höher gewichtet als alle anderen Elemente. Die ganze Vielfalt von Aromen könne nur mit perfekt reifen Trauben erzielt werden.

Es sind überwiegend alte Reben, teilweise über 50 Jahre, die anders sind als alles, was man von der Bergstraße sonst kennt. Auch lässt er sich gerne auf eine späte Lese ein. Denn so gelingt es Andi Kirchner, Weine mit einem breiten aromatischen Spektrum und doch erstaunlichem Reifepotenzial zu erzeugen. Klar, als achtsamer Beobachter kennt er auch Stress, welchen die Reben wie auch die Winzer haben. Aber Stress ist im Kern etwas Exzellentes, da er die Wurzel jeglicher Dynamik ist, die nötig ist, um große Sachen zu schaffen.

Sein Mut, immer wieder eigene Wege zu beschreiten, sein liebenswerter Charme und der ständige Einsatz für allerlei Bürgertum in Schriesheim macht Andi zu einer viel beachteten Persönlichkeit, zu einem geschätzten Mitbürger und charmanten Winzer, von dem man sich gern einfangen und bereichern lässt.

Andi Kirchner ist 65 Jahre jung und versprüht eine Vitalität, die selbst den Schaffensdrang großer Weingüter überstrahlt. Es sind dieser unerschöpflich scheinende Enthusiasmus, die Lebensfreude und die Leichtigkeit, die diesen Mann immer weiter antreiben. Er ist ein Mensch und ein Weinmacher, der selbst in der Traurigkeit das Schöne sehe, er möge Wolken und Regen mindestens so gerne wie die pralle Sonne. Und gerade auch in seinem Beruf als Weinmacher ist es entscheidend, dass man den Enthusiasmus nie verliert, egal was passiert.

Und am Ende… sind es die Klänge und solche Typen, welche unsere Sinne bereichern.

 

Weingut Diana Kirchner / Strahlenberger Straße 40, Schriesheim, 0178 3198094

Genussfestspiele in Bad Kreuznach – Ein schönes Stück Wien bei Frank Hilgert

Für mich… ist es ein Genussparadies, die lauschig-charmante Außenterrasse im bc-Hotel in Bad Kreuznach. Hier schmeckt der Wein ganz besonders, denn in Sachen Wein haben sie ganz viel Sachverstand und immer wieder ganz wunderbare Empfehlungen auf der Karte. Auch heute folge ich der charmanten Empfehlung: Ein 2021 Sauvignon Blanc Römerberg vom Weingut Genheimer-Kiltz fasziniert meine Nase mit seiner Aromatik nach tropischen Früchten und meinen Gaumen mit Anklängen von Stachelbeere, etwas Passionsfrucht und frischem Gras. So soll ein Sauvignon Blanc sein. perfekt strukturiert, filigran und mit zarter Fruchtsäure.

Ganz besonders liebe ich das „Wiener bzw. Hilgers Kalbschnitzel mit sehr schmackhaften Kartoffel-Streifen und Beilagensalat“. Es ist definitiv das Beste, was ich bisher außerhalb Österreichs gegessen habe und daher ist das Restaurant Mühlentor für mich immer wieder eine Pilgerstätte in Sachen ehrlich-authentischer Küche.

Ja, ja! Die sind schon gescheit – die Österreicher! Der Ursprung von paniertem Schnitzel liegt in Andalusien, wurde jedoch in Italien als Cotoletta alla Milanese kultiviert. Feldmarschall von Radetzky macht es hoffähig und der Hof… gab ihm den Namen „Wiener Schnitzel“. Ein klassischer Fall von Kulturraub. Und hier bei Frank Hilgert ein feines Bühnenstück mit ganz viel Kochkunst.

Nur ein Zentimeter dick… frisches Kalb sollte drin sein… und bitte nicht prügeln! Ein wahrhaft-echtes Wiener Schnitzel überzeugt die Augen, die Nase und den Gaumen. Ein Wiener Schnitzel muss saftig sein. Dies gelingt jedoch nur, wenn keine Flüssigkeit entweichen kann. Der Könner am Herd salzt das Kalbfleisch  nur leicht. Danach wird es in Mehl gedrückt, denn das Mehl muss haften bleiben, in Eigelb gewälzt und mit feinen Semmelbröseln paniert. Und dann ab in das heiße Fett. Ein perfektes Wiener Schnitzel erkennt man daran, dass die Panade Wellen schlägt und nicht am Fleisch klebt. So weiß der Genießer, dass das Fleisch saftig ist und die Fasern nicht zu Brei geschlagen wurden.

Auch in Sachen Personal ist das Mühlentor ein großes Bühnenstück. Das Ensemble überzeugt herzlich serviceorientiert mit einem liebenswerten Touch Herzlichkeit. Das harmonische Zusammenspiel der Mitarbeiter animiert viele unserer Gäste zum lustvollen Genießen – und zum Wiederkommen.

Und wenn es auch nur ein Schnitzel war, weiß ich sehr, die überzeugend-bodenständige Küche vom Dirigenden Frank Hilgert zu schätzen.  Seine Sensibilität, seine Kreativität und auch seine Leidenschaft  ist deutlich geprägt von der jahreszeitlichen Küche. „Das Produkt steht dominierend im Vordergrund und bestimmt, was ich daraus mache!“, sagt Hilgert, der sich nicht von fremden Meinungen und Modeerscheinungen in der Küche beeinflussen lässt.

 

Restaurant Am Mühlentor / BC-Hotel – Mühlenstraße 10, 55543 Bad Kreuznach

https://www.bc-hotel.de/restaurant-gaststaette-essen-bad-kreuznach-muehlentor/

Ferien mit Kind, Golfbag, Pferd & Maus – Gut Hanneshof in Tirol verzaubert

War es nicht Goethe, der schrieb „Die Reise gleicht einem Spiel; es ist immer Gewinn und Verlust dabei und meist von der unerwarteten Seite“. Wer hier oben auf Gut Hanneshof ankommt, findet ganz viele, unerwartete, Glücksmomente. Natürlich klingt in jedem Pferdeliebhaber der Satz:“…das Glück dieser Erde – liegt auf dem Rücken der Pferde“. Hier liegt das Glück viel höher und es zeigt sich in ganz vielen, liebenswerten Farben. Hier im Tal am Grießbach, unweit von St.Johann in Tirol, erkenne ich, dass das Leben sich nicht im Sekundentakt misst, sondern es zählen jene Momente, die dir den Atem rauben und mit einem satten Sound an Glück die Seele aufwecken. Hier in den Blickachsen des Wilden Kaisers und Kitzbühler Horn  kann man sich ganz rasch befreit von den Zwängen des Alltags, dem achsowichtigen Gebimmel des Smartphones, Verfügbar-sein-müssen, von fernen Zielen und imaginären Ansprüchen. Hier oben, auf Gut Hanneshof braucht es keine Blumenkübel um die Landschaft zu verschönern. Eine Naturlandschaft,  die so schön ist muss nicht ausgeschmückt werden. Facettenreich-schöne Blicke auf die Tiroler Bergwelt, umgeben von prächtige Wiesen, direkt an einen der schönsten Golfplätze in Österreich, findet die Seele ihren Adlerhorst. Wasser- und Waldlandschaften nehmen ebenso gefangen wie die bodenständig-familiäre Herzlichkeit von Gastgeber Sylvia und Fredy Unterrainer und ihrem Team. Hier wird Herzlichkeit gelebt und nicht gekünstelt. Besonnen, feinfühlig, familiär, ländlich und naturverbunden. So sind sie hier, und so wollen sie sein. Eine familiäre, herzliche Urlaubsatmosphäre eben, die uns wieder klar macht, dass die Entspannung in der Natur und einer lebensfrohen Gemeinschaft ganz viel Gegengewicht zu Stress bietet.

Es ist lebendig, lebensfroh aber nicht laut. Hier hat Genuss viel Zeit. Auch das Frühstück gibt ganz viel Genusszeit. Und so zaubern sie hier oben auch pure Frühstückslust. Duftender Kaffee oder Kräutertees, selbstgebackene Brote und Brötchen,  verschiedene hausgemachte Dips, Marmeladen und Kräuterspezialitäten, herzhafte Schinken-, Wurst- und Käseplatten, hauseigene Fruchtaufstriche, Gemüseschnecken nach Hausrezept und ein aromatischer Apfelkuchen bereichern ungemein. Nicht zu vergessen… das facettenreich-feine Honigbüffet oder die 9 Sorten heißer Schokolade.

Der Service fürsorglich aber nicht aufdringlich und schon gar nicht versteckt. Und klar… die Mitarbeiter tragen es mit Stolz und für alle zugänglich … die vielstimmigen Liebeserklärungen ihrer Gäste offen am Revers. Hier nennt man die Dinge beim Namen, hier spricht und lebt man mit- und füreinander. So fühlt sich „Willkommen im Zuhause“ an. Schön!

Ungezwungen flitzen Kind und Kegel, Mann und Maus durch die Stallungen und die großzügigen Außenbereiche. Hier müssen Pferd und Mensch nicht zu ihrem „Glück“ gezwungen werden, denn ganz schnell entstehen  richtige, treue und sehr beglückende Freundschaften. Ein Paradies eben!

Während meine Blicke die herrliche Naturlandschaft einfangen entdecke ich am Horizont kleine Mützen. Kinder durchstreifen eine blühende Wiesenlandschaft und entdecken unbefangen eine großes Stück Natur, hier tummeln sich Jugendliche am Pool und erleben die unkontrollierte Freiheit ihrer Jugend und…dort unten… chillen die Eltern im Beauty- und Wellnessbereich und lassen sich treiben in die Blickachsen in das romantische Bergpanorama Weit weg von Terminkalender und Erziehungsaufträgen. Hier findet jeder sein ganz persönliches, sein ganz besonderes „Stück an Glück“. Und wenn sich alle am Abend zum Spiel und fröhlichen Miteinander in gemütlicher Hofatmosphäre treffen… ist bereits ganz viel Zufriedenheit in den Seelen eingekehrt. 

Gut Hanneshof in Erpfendorf bietet viel mehr als Genussfreundschaft. Golf und Reiten sind hier vorzüglich vereint. Ein 9-Loch-Golfplatz, nahezu perfekt in die Naturlandschaft designt, ist ebenso direkt an das Hotel angeschlossen wie eine große Reithalle und der Stall. 

Hier nimmt man das Leben mit kräftigen Atemzügen wahr. Hier umschmeichelt Nonchalance die Lebensgeister mit blumiger Harmonie und frischer Natürlichkeit gepaart mit einem kräftigen Strauß an Servicefreundlichkeit und nahezu perfekt-gepflegter Kundenorientierung von einem liebenswerten Team um Sylvia und Fredy. Jeder hat seine Aufgabe und alle erfüllen diese mit einer liebenswerten Leichtigkeit ohne aufdringlich zu werden. Für uns ist es ein Genuss diese Freiheit mit offenen Armen einzufangen.

Hier ist es eine liebenswerte Kunst, den Gast in seiner Gesamtheit zu erfassen und seine Wünsche als gegebene Selbstverständlichkeit zu würdigen!

Hotel Gut Johanneshof – Salzburger Str. 71, A-6383 Erpfendorf – 0043 53 52 81 86 

https://www.gut-hanneshof.at

Genusspurist Michael Kress und seine Brotmanufaktur

Magische Momente und kulinarische Orte gibt es gewiss reichlich entlang der Bergstraße. Manche noch im Tiefschlaf. Andere im blühenden Leben. Und jene, in welchem das Leben so richtig atmen kann, die Augen fasziniert vom kulinarischen Kunterbunt eingefangen werden und die Seele ihren neuen Stammplatz findet: So ist es in der gläsernen Brotmanufaktur vom Michael Kress im historischen Ambiente in der Weinheimer Hopfenstraße. In einem denkmalgeschützten alten Gebäude hat der Genusszauberer eine schicke Backstube etabliert.

Herrlicher Duft, knusprige Kruste, weiche Krume. Gesalzene Butter darauf und reinbeißen. Yeah! Das ist purer Brotgenuss und gleichzeitig ein himmlischer Genuss für alle Sinne.

Hier, in der gläserne Brotmanufaktur, kann man feinstes Handwerk riechen, Handwerk sehen, Frische spüren, Genuss hören und Natur schmecken. Bei Michael Kress, Bäcker und Mensch aus Leidenschaft, wird das handwerklich hergestellte Brot zum Kunstgenuss, denn gutes Brot… so richtig gutes Brot backen ist eine Kunst mit unterschiedlichen Stil- und Geschmachsrichtungen. Michael Kress ist ein Genusszauberer, welcher es versteht, seine Kunden geradezu magisch anzuziehen und ihnen in einer konzentrierten Genussaktion die Sinnlichkeit von außergewöhnlichen Broten zu vermitteln. Aus nur wenigen, guten Zutaten mit viel Gefühl und Zeit den Teig herstellen, reifen lassen und dann bei optimalen Bedingungen im Ofen zu backen… das ist die feine Handwerkskunst von Michael Kress. In seiner chicen Backstube kann man beobachten und entdecken, mit welcher Lebensfreude er sein Handwerk ausübt. In seinen Backseminaren lässt er auch gern spüren, wie es im Sauerteig arbeitet, die Konsistenz des Teiges sich anfühlt und wie hieraus Teig geformt wird.

Für mich ist es mal wieder der schönste wie auch der genüsslichste Stau, welchem ich mich in der Weinheimer Hopfenstraße einfüge. Der wunderbare Duft von frischem Brot zieht magisch an. Feinste, butterweiche, Zimtschnecken sind hier ebenso begehrt wie sein würziges Traditionsbrot oder das Kurkuma-Möhren-Brot. Ja! Michael Kress ist ein Künstler und besonders gern auch ein Verführer. Seine Backkurse sind legendär, seine Backkunst maginär und seine Schnecken so sinnlich-ordinär. Doch auch seine Baguettes sind mehr als nur eine französische Versuchung. Er verwendet hierfür gern und unbedingt das berühmte französische Mehl „Label Rouge“, denn der Proteingehalt des in Frankreich gezüchteten Weizens ist niedriger und dadurch klebefähiger. Auch setzt er einen Vorteig an, der 90 Minuten ruht und dadurch Geschmacksstoffe bildet und klar… die Enden sind knackig angeflammt. Eine französische Liebe eben. 

 

Die herzliche, bisweilen leidenschaftliche, Weinheimer Michael Kress pflegt sein Backhandwerk aus Berufung und Leidenschaft. Er kennt jede Kante, jede Kerbe wie auch alle Fehlbarkeiten der facettenreichen Bäckerszene und deren Leiden und… natürlich auch die Feinheiten darin. Mich hat die Gewissheit beeindruckt, dass die Mentalität und Denkungsart von Michael, der Rhythmus seines Lebens und Wirkens, das Auf und Ab seiner Geschicke und seines Wagemuts vom Branchenklima und von der örtlichen Prägung abhängig ist.

Die große Vielfalt für Gesundheit und Gaumen direkt aus der Natur und frisch auf den Tisch – das hat sich Michael Kress und sein sonnig-herzliches Team zur Aufgabe für ihre Kunden gemacht. Nur biologisch und regional erzeugte Rohstoffe, lang gereifte Sauerteige und kräftig auf heißem Stein gebacken, dass macht sein Brot einzigartig!

Die krachende, rösche Kruste, die voll gepackt mit Aromen den Gaumen kitzelt und den Kontrast zur sagenhaft saftigen Krume bildet.

So ist er eben… ein Sinnenschmeichler, ein Typ, ein Kreateur garniert mit herzlich viel Charakter.    

Michael Kress Brothandwerk /  Hopfenstraße 3 / 69469 Weinheim Telefon: 017631175103

Der Typ fürs Feine – Nico Stengel

Charmant und immer wieder in neuen Farben präsentiert sie ihre Kleider, ihre Düfte und ihre Genüsslichkeiten. Lässt aufatmen und innehalten und unsere Sinne stets behalten. Und ach so gern nimmt sie gefangen… diese prächtige Festungsstadt Landau.

Am Rande der Dunstglocke der Metropolregion Rhein-Neckar liegt sie ganz sanft an den Hängen einer üppigen Weinregion in der Südpfalz und mag so gar nicht bescheiden sein. Reich an Kultur und Romantik und umgeben von satten Weinbergen, üppigen Wiesen- und Obstlandschaften ist sie so herzlich-gern offen. Es ist letztlich die Ruhe, die Schönheit und der herausragende Erholungswert, der Landau und sein Umland so einzigartig macht und mich immer wieder anzieht. Hier trifft man sich recht gerne, abseits des Wimmelalltags auf dem Marktplatz oder leicht abseits im neuen „Fünf Bäuerlein“ von Nico Stengel und seiner Lebenspartnerin wie auch charmanten Gastgeberin Verena Schmitt. Genießt vorzügliche Weine, herzliche Gastfreundschaft und ausgezeichnetes Essen, denn letztlich gehören Wohlfühlen und Genuss zusammen.

Bei meiner Genussbegegnung mit Gastgeber und Küchenchef Nico Stengel ist es für mich und für diesen Moment der schönste Flecken Erde, der ganz charmant meine Seele berührt. 

Das Restaurant Fünf Bäuerlein empfängt und fasziniert mit einer stilistisch-innovativen Erlebnissphäre. Hier  wurde traditionsreiche Geschichte geschickt bewahrt und mit den Ansprüchen der Moderne verbunden. Man spürt sofort, dass Nico Stengel diese spannende Herausforderung annimmt und mit Leben füllt.

Zweifelsohne ist Nico ein Künstler wie auch Aromenzauberer, welcher den teils filigranen Spannungsbogen der Geschmacklichkeit perfekt beherrscht. Höchste Qualität und Güte bei der Auswahl seiner Produkte sind die Pflicht, deren formvollendete Umsetzung die Kür. Beides erfüllt er und sein sehr liebenswert-charmantes Serviceteam spürbar aus Berufung und lebendiger Leidenschaft. Bei jedem Gang fasziniert er in der Verarbeitung und im Design mit typischen und außergewöhnlichen Zutaten aus der Region und außergewöhnlichen Feinheiten einer authentisch-bodenständigem Welt. Hier trifft sich Kalbsnieren in Pommery-Senf Sauce mit dem Entrecôte vom argentinischen Weiderind wie auch dem Hirsch und Geweih aus dem nahen Pfälzer Wald. Sein Anspruch ist und bleibt  allerhöchste wie auch frische Qualität gepaart mit sensibler, bodenständiger, Handwerkskunst fernab von jeglichem Chichi. Kaltschale mit geräucherter Lachs und Schmand,  Fein Geschnetzeltes vom Rind und Schwein sowie spannende Salatvariationen sind mehr als nur Klassiker in dieser ehrlichen Genusswelt.

Alle seine Kunstwerke sind so verarbeitet, dass diese ihren kräftig-natürlichen Geschmack unverkennbar behalten, und auch, unverwechselbar kombiniert. Mit jeder neuen Kombination der zahlreich aufeinander abgestimmten Gänge unterstreicht Stengel sein formidables Können und seine Spielkunst, die kulinarischen Genusswelten meisterlich zu inszenieren ohne die Aromencharaktere zu vernachlässigen. Es ist mehr als nur ein einmaliges Erlebnis für Gaumen und Augen. Es ist ein liebenswerter, aber auch gemeiner Angriff auf alle Positionen der Sinne.

Nico Stengel ist auch Genusswandler oder Gaumenzauberer (!?) und allzu gern Pilger durch inspirierende Duft- und Geschmackswelten ferner Kulturen. So darf auch gern eine Reise über Sardinien herhalten um neue Ideen und neue, fast schon fremde Produkte, an den heimischen Herd zu transportieren und seinen Gästen eine faszinierende Nuance einer ach so fremden Welt in die Sinne zu zaubern.

Klar! Letztlich ist Nico Stengel ein Meister seines Fachs. Seine Lehr- und Wanderjahre haben ihn geprägt. Seine Ausbildung zum Koch absolvierte er bei Karsten Möller im Saalischen Hof, danach stand er neugierig und fasziniert Norbert Dobler im renommierten Mannheimer Restaurant Doblers zur Seite und konnte folgend beim Zwei-Sterne Inspirator Klaus Erfort die Verrücktheiten der hohen Kochkunst entdecken.  2023 folgte dann der grandiose Start ins Ungewisse, jedoch mit scharfem Verstand und unbedingt gemeinsam mit seiner Partnerin Verena Schmitt ins eigene Gastroglück inmitten von Landau und punktgenau ins Leben. 

Es sind Ausnahmeerfahrungen wie diese im „Fünf Bäuerlein“, die Gäste aus aller Welt in das romantische Landau pilgern lassen. Chapeau, Chapeau! 

Restaurant Fünf Bäuerlein – Theaterstraße 2, 76829 Landau in der Pfalz – 06341 9025896

Weine und Typem die Sehnsucht auslösen – Michi und Thomas Andres

Nein… Wichtiges lässt sich durch Maschinen nicht ersetzen. Der Rebschnitt, das Jäten und pflegen im Weinberg wie auch die Lese ist bei den Brüdern Andres feine und sorgsame Handarbeit. Ständig mit an Bord auch klare Blicke, feine Präzision und gut sortiere Sinne, denn ihre Weinberge bekommen gern volle Aufmerksamkeit. Letztlich ist die Natur Grundlage ihrer Existenz und ein prächtiges Stück Zukunft. 

2015 übernahmen Michi und Thomas Andres das elterliche Weingut mit dem Ziel – aufbauend auf die Tradition – neue, ganz eigene Wege, zu gestalten und ganz besondere wie auch aufregende Weine mit verdammt viel Zukunftsperspektiven zu schaffen. Weine eben, die mit viel Aufmerksamkeit über die kunterbunten Bühnen der Weinwelt stolzieren. Und in der Tat… die Weine der Gebrüder Andres mischen ganz oben mit. 

Mit jeder Begegnung ihrer Weine mit Nase und Gaumen wird klar, dass ihre Handschrift satte Mineralität und das Herausarbeiten von individuellem Charakter ist, ohne dabei den Anspruch an hohe Qualitäten zu vernachlässigen. Letztlich ist die Kombination aus ökologischem Umgang mit der Natur, viel Handarbeit und dem verantwortlichen Weiterführen von Tradition der Schlüssel für eine außergewöhnliche Qualität und feingezeichnetem Stil.

Ehrgeizig, aber nicht unrealistisch waren die Pläne der Brüder schon immer: Sie möchten zu den besten Wein-Erzeugern zählen und auch mal neue, teils unkonventionelle Wege gehen, ohne sich dabei im Dickicht der facettenreichen Weinwelt zu verirren. Ein brachial-schönes Zeichen dafür sind ihre Old- School-Weine. Weine ohne Schnickschnack, die pur und unverfälscht ihre Tradition und Herkunft zeigen und eigenständig wie auch unverändert sind. Ein Spitzen-Handwerk, wie vor vielen Jahren – alte Schule eben. So gefällt besonders der Riesling aus unterschiedlichen Lagen entlang der Mittelhaardt. Der Ausbau erfolgte zum größten Teil im Edelstahl, mit anschließendem Lagern, Hefelager, wie es im Weingut üblich ist.

Aber auch bei ihren anderen charakterlich wie auch stilsicheren Weinen lassen sie erkennen, dass  sie Mineralität und die dadurch gegebene Unterschiedlichkeit ihrer Weine lieben, denn ihre Weine werden durch den Bodentyp und das Klima in den Parzellen entlang der Mittelhaardt geprägt. Von kargem Buntstandstein und üppigem Kalkmergel ist eine ungeheure Bandbreite vertreten. Jahr für Jahr gilt es mit hochgekrempelten Hemdsärmeln und viel Gedankenschweiß diese Unterschiede herauszuarbeiten.

Letzlich ist ein guter Boden und ein gesunder, lebensbejahender, Weinberg das Wichtigste, um gute Weine zu erzeugen. Völlig klar ist daher auch ihre biologische Arbeit, gepaart mit weitsichtigen und klaren biodynamischen Grundsätzen.

Nicht nur der Boden und das Klima sind für den individuellen Charakter ihrer Weine verantwortlich sondern auch die Jungs selbst. Ihr sonniges Gemüt bereichert mit einer hohen Qualität, die sie teils in Edelstahl, teils im großen Holzfass ausbauen.

Weingut Andres      

Weinstraße 6 · 67146 Deidesheim · Tel: 0 63 26 77 08

http://www. andres-deidesheim.de

Seine Weine sprechen den Pfälzer Dialekt – Felix Estelmann

“Was ist die Schönheit der Natur ohne das fühlende Herz, das sie zu empfinden vermag.”. Wer die sonnigen Weinlagen rund um Mußbach, Gimmeldingen und Königsbach durchwandert, wird eingenommen von der Schönheit der Landschaft und den wundervollen Fernblicken über die Rheinebene. Hier entstehen beste, sonnenverwöhnte und sehr starke Weinpersönlichkeiten. Hier wirken Menschen mit positiver Energie und der Leidenschaft für das Besondere.

Der Weinmacher Felix Estelmann ist  nicht nur ein Typ: er hat eine satte Bodenhaftung, ist auch ein lebensbejahender Mensch, ein Optimist sowieso und unbedingt auch ein Idealist. Er lebt und bebt für seine Weine, die von ihm, fußend auf dem Wissen und der Erfahrung seiner Eltern, mit neuen Ideen und mit neuem und frischem Geist gestaltet werden.

Felix ist auch Visionär und Naturgeist, welcher der Natur mit Demut, Verantwortung sowie einer ordentlichen Portion Achtsamkeit begegnet. Für ihn sind die facettenreichen Bakterien- und Insektenwelten in seinen Weinbergen keine Störenfriede, sondern herzlich gern gesehene Gäste und Mitgestalter für ein stabil-gesundes Ökosystem und für großartige Bioweine.

Felix Estelmann verzichtet konsequent auf chemisch-synthetische Düngemittel, weil er das komplex-lebensnotwendige Wirkungsgefüge der Naturlandschaften nicht zerstören will. Während er draußen im Weinberg hart arbeitet und seinen Reben verdammt viel Aufmerksamkeit gönnt, herrscht im Keller „konsequentes und kontrolliertes Nichtstun“. Die Weine werden schonend vergoren und erhalten all jene göttliche Reifezeit, die sie benötigen um später nachhaltig und in höchster Qualität zu glänzen.Die Liebe für das eigene, achtsame, Handwerk und die Wertschätzung der Natur sind für die Estelmanns eine Selbstverständlichkeit.

Mit jedem Schluck wird klar: Die Weine von Felix zeigen Charakter und mitunter würzige und klare Vielschichtigkeit. Sein Riesling trocken Königsbacher Ölberg überzeugt mit klassischem Charakter und fruchtig-würziger Finesse. Der Sommervées „Cool summer weiß halbtrocken“ aus Scheurebe, Muskateller und Auxerrois zündet ein Feuerwerk an Aromen in Duft und Geschmack. Herrlich frisch und knackig. Die perfekte Zusammenstellung von Cuvées ist die große Kunst des Weinmachens und gleichzeitig für den Winzer die perfekte Gelegenheit kreativ zu sein.

Beim Wein kennt Felix ohnehin keine Kompromisse. Wohl wissend, dass es kein „Perfekt“ gibt strebt er nach dem Ideal und bleibt doch recht gern und mit viel Leidenschaft auf der Spur zum Perfektionismus. Masse und das überbordende Viel gibt es woanders nur nicht hier. Auch kleine Details beim Weinmachen haben seine volle Aufmerksamkeit. Zufällig wird nicht immer akzeptiert aber dennoch – wenn es passt – mit Feingefühl und Zuversicht kultiviert. 

Weingut Estelmann

Kurpfalzstraße 76 / 67435 Neustadt-Gimmeldingen / Tel: 0 63 21 61 73  http://www.weingut-estelmann.de

 

Eine volle Seele Mensch – Weinmacherin Rebecca Seelos

Schon König Ludwig I. hat erkannt, dass hier oben, an der Grenze zwischen Wald und Weinbergen über Rhodt die Sonne gerne eine längere Pause einlegt. Er baute 1848 in dieser sonnigen Lage seine Villa Ludwigshöhe. 

Im Schatten der Villa Ludwigshöhe streift, fast empathisch, die Weinmacherin Rebecca Seelos mit ihrem Vater Peter durch ihre Weinberge. Geradezu mitfühlend nimmt sie die Reben in die Hand und schaut sehr gewissenhaft über deren Gesundheitsstand. Gerade in Zeiten der Klimaveränderung benötigen sie viel Aufmerksamkeit und Zuwendung. 

Am Eingang der berühmten Theresienstraße in Rhodt, völlig unspektakulär, aber dennoch außergewöhnlich begegnet mir sehr herzlich und doch sehr demütig Familie Seelos und deren charakterstarke Weine.  Besonders auffällig das sonnige Gemüt von Rebecca Seelos, welche mit einer schönen Portion Leidenschaft, stilsicher und dennoch experimentell ihr Handwerk gestaltet. Naturgerechter Weinbau bedeutet für Rebecca vor allem verstärkte Aufmerksamkeit im Weinberg und Empathie gegenüber ihren Reben sowie den umgebenden natürlichen Zusammenhängen. Sie fördert sehr gewissenhaft, gemeinsam mit ihrem Vater, die Bodenlebendigkeit, die Artenvielfalt und schafft eine echte, tiefe Beziehung zwischen sich, ihren Reben und unbedingt auch den Böden. Letztlich ist das die wesentliche Basis für gesunde, aromatische Trauben, die den Ausdruck ihrer individuellen Herkunft in sich vereinen und dies später in das Glas und in all unsere Sinne tragen. 

Klar! Rebecca Seelos ist verliebt in so manche Details aber auch unbedingt und ach so gern in ihren lebendig-sympathischen Familienclan. Zufrieden… ja das ist sie. Obwohl es nun Zeit ist, dass sie demnächst im Weingut neue Räume gestaltet und endlich… ihre Weine in einer charmant-liebenswerten Vinothek präsentieren kann. 

Rebecca versteht ihre Arbeit im Weinberg als pures wie auch sensibles Handwerk. Durch rechtzeitige Ertragsreduzierung und fein-selektiver Handlese gelingt es nahezu perfekt, das Beste aus den Weinbergen zu ernten. Sie zeigt, dass große Weine nicht im Keller, sondern im Weinberg entstehen. Im Keller bewahrt das Familienteam nur das, was im Weinberg geschaffen wurde. 

So ganz nebenbei gefällt der „Hainfelder Riesling Alte Rebe“ im Glas. Bereits bei einem Schluck wird der Gaumen so kräftig und nachhaltig ausgefüllt, dass ich sehr zufrieden und dankbar in den strahlend-blauen Himmel blicke. Keine Wolke dort oben und nichts Störendes im Glas. Ein prächtiges Fruchtspiel umgarnt  die Nase: saftige, feine Frucht mit Anklängen von Aprikose und Weinbergpfirsich dazu eine zarte Nuance frischer Limette. Am Gaumen ein feines Süße-Säure-Spiel mit einer frisch dezenten Salzigkeit im Abgang. Respekt! Ein außergewöhnlicher wie auch sinnlicher Riesling.

Fein, rund und sehr filigran sind die Weine von Rebecca. Charakterstark und weit weg von Mainstream. Einzigartig und mit ganz viel Geschichte. So wie die Weinmacherin.

Es wird deutlich…die Weine von Rebecca haben Persönlichkeit, sind stilsicher und wie auch Rebecca recht selbstbewusst. Die herausgearbeiteten Texturen überzeugen und sorgen, nicht nur am Gaumen, für eine klare und feine Trinkfreude. 

Weingut Seelos Theresienstraße 1,  76835 Rhodt unter Rietburg Telefon: 0 6323 2676,   www.weingut-seelos.de

Der Blick vom Glück – Alexander Eisele

„Die Schönheit liegt im Auge des Betrachters“. Hier liegt die Schönheit zu Füßen des Betrachters. Direkt am Ortseingang und direkt am Neckartalradweg in Hessigheim bietet die Vinothek von Eva & Alexander Eisele brachial-herrliche Blicke auf die terrassierten Steillagen des Neckartals und ganz klar… auch beste Weine aus diesen Lagen. 

Der Weinmacher Alexander Eisele ist  nicht nur ein Typ, der kräftig anpacken kann: er ist auch „Bergsteiger“, denn knapp 20 Prozent seiner Weinberge befinden sich in den bekannten Steillagen entlang des Neckars. Gerade hier sind Ausdauer und reichlich Kraftanstrengung nötig. Hier, in den Steillagen entlang des Neckars, wurzeln die Reben im Muschelkalk, dessen Frische, Feuer und Mineralik unfiltriert in seinen, naturbelassenen und minimal geschwefelten Weinen spürbar sind.

Alexander ist auch Visionär und Naturgeist, welcher der Natur mit Demut, Verantwortung sowie einer ordentlichen Portion Achtsamkeit begegnet. Für ihn sind die facettenreichen Bakterien- und Insektenwelten in seinen Weinbergen keine Störenfriede, sondern herzlich gern gesehene Gäste und Mitgestalter für ein stabil-gesundes Ökosystem und für großartige Bioweine.

Alexander Eisele verzichtet konsequent auf chemisch-synthetische Düngemittel, weil er das komplex-lebensnotwendige Wirkungsgefüge der Naturlandschaften nicht zerstören will. Während er draußen im Weinberg hart arbeitet und seinen Reben verdammt viel Aufmerksamkeit gönnt, herrscht im Keller „konsequentes und kontrolliertes Nichtstun“. Die Weine werden schonend vergoren und erhalten all jene göttliche Reifezeit, die sie benötigen um später nachhaltig und in höchster Qualität zu glänzen.

Mit jedem Schluck wird klar: Seine Weine zeigen Charakter und mitunter würzige und klare Vielschichtigkeit. Sein Lemberger überzeugt mit seitiger Brombeerfrucht und feinem Säuregerüst. Der Chardonnay Muschelkalk – durfte acht Monate im großen Barriquefass auf der Vollhefe ruhen – hingegen fasziniert  leicht rauchig mit Noten von Brioche, Mandeln und einem Touch Zitrusblüte. Am Gaumen zarten Schmelz, feines Säurespiel.

Ein Ereignis… der PetNat Naturburche – ein naturbelassener, hefetrüber Schaumwein – Frisch, feine Perlage, satte Fruchtaromen von Johannisbeeren, Sauerkirschen und Rhabarber. Am Gaumen fein-cremige gepaart zarter Beerenfrucht.

Es wird deutlich…die Weine von Alexander haben Persönlichkeit, sind stilsicher und wie auch er recht selbstbewusst. Die herausgearbeiteten Texturen überzeugen und sorgen, nicht nur am Gaumen, für eine klare und feine Trinkfreude. 

Alexander stieg 2005 in das Weingut seiner Eltern ein. Seit 2016 führt er das Weingut mit Herzblut und viel Freude getreu den BIOLAND Richtlinien.  Seine Frau Eva unterstützt ihn dabei mit Rat und Tat und kümmert sich mit viel Leidenschaft um das Organisatorische, den Verkauf ab Hof und das Marketing… und den Nachwuchs!

Und deutlich wird auch… das nächste Glas samt lebensfroher Begegnung mit Eva und Alexander gibt es demnächst in Hesigheim.

Weingut & Vinothek Eisele, Steinbeisweg 1, 74394 Hessigheim, 

Telefon: 0 71 43  272 399

Schönheit, Genuss und Qual zugleich – Weinmacherin Sabine Koch

Im nahen Tübingen bewirtschafteten die Winzer Ende des 15. Jahrhunderts eine Rebfläche von rund 400 Hektar. Heute sind von den ehemals 400 gerade einmal 20 Hektar übrig geblieben. Im Westen der Stadt, in Unterjesingen, stehen die Tübinger Reben auf steilen Hängen, durchzogen von alten Steinterrassen, und lassen sich von der Sonne verwöhnen. Hier oben, in der uralten Weinlage über dem Ammertal, pflegt und hegt das Familientriumvirat Sabine Koch, Stefan Haderlein und Sohn Lukas mit viel Sinn, Sensibilität, achtsamer Handarbeit und nach ökologischen Richtlinien ihre Reben. Auch sie verwenden weder Herbizide, Insektizide noch Kunstdünger. Ihre Weinlandschaften sind mit artenreichen Blumenmischungen begrünt, um das Bodenleben und die Bodenfruchtbarkeit zu fördern. Hier entstehen terroirtypische Bioweine mit ganz viel Charakter und einer satten Portion Ehrlichkeit. Sabine, gelernte Bodenchemikerin, erkannte bereits 2002, welches Potential in den Höhenlagen „Sonnenhalden“ zwischen Tübingen und Unterjesingen steckt. Das Terroir ist geprägt von Gipskeuper, Muschelkalk, Schilfsandstein und daher ideal für mineralische Weißweine. Im Familientriumvirat sind die Aufgaben klar verteilt, Sabine die umsichtige Managerin wirkt gern im Weinberg wie auch am Schreibtisch, Stefan, der Gestalter im Keller wie auch an der Steinmauer, lehrt an der Universität Tübingen im Zentrum für Angewandte Geowissenschaften nicht nur über das Terroir der Sonnenhalden und Sohn Lukas verdient seine Sporen als engagierter Jurist und so ganz nebenbei als Maschinist und Ideengeber im Weingut. 

Am Ende eines harten, aber erfüllten, Tages gefällt allen Dreien der demütige Blick von ihrem Weinbergshäuschen über die Schönheiten des Ammertals und auch der Blick in die Zukunft. Noch ein Hektar mehr, etwas mehr an Stilistik und noch ein großes Stück mehr Kultur- und Kunstgut Wein.

Im Glas tanzt die Abendsonne im Sauvignac 2021. Ein aromatischer würziger Weißwein. Der Wein dieser pilzwiderstandsfähigen Rebsorte lässt ganz deutlich seine „Eltern“ erahnen. Riesling und Sauvignon blanc, aromenstark und feine Mineralität. Schwarze Johannisbeere, etwas grüner Paprika gepaart mit Anklängen von tropischen Früchten. Ein Sommerwein eben!

 

Weingut Sabine Koch & Stefan Haderlein 

Jesinger Hauptstr. 108/2   72070 Tübingen, Tel.: 07073 30299