Winzer, Gestalter, Läufer, Bergziege – Erich Stachel

Auch mit 70 lässt er seine Seele strahlen und uns daran teilhaben. Noch immer und wahnsinnig engagiert unterstützt er die Natur und unterstützt sie in ihrem ungenierten wie auch ungeordneten Wachstum. Manchmal trifft man ihn oben am Waldrand von Maikammer auf seinem ganz besonderen Rastplatz inmitten seiner Rebterrassen, welche er mit viel Handarbeit und sensiblen Augen hegt und pflegt.

Irgendwann ist er ausgebrochen und wollte die Welt entdecken. Wollte sie als Marathonläufer erlaufen und als Bergsteiger besteigen. 1988 startete er zum ersten Marathon in Frankfurt und 2018 bestieg er den Mount Everest. Allerdings fand er in 5300 m Höhe seine Freundschaft mit dem Berg und beließ es dabei. Einmal nur den Berg sehen und ihn atmen. So wie er die Naturwelten im Mikrokosmos Südpfalz und das große Kosmos draußen in der Welt für sich einnimmt. In Mexiko ist er den schneebedeckten 5636 m hohen Orizaba bestiegen, in China den 7546 m hohen Ata. Für ihn waren der Zusammenhalt, die Kameradschaftlichkeit und die entstandenen Freundschaften sehr prägend wie auch faszinierend. Diesen Geist brachte er auch in seine Familie ein. „GEMEINSAM schaffen wir alles“ lautet fortan das Motto. Auf dem Weingut werden alle Entscheidungen im Team getroffen. Jeder hat seine Stärken und konzentriert sich darauf, diese einzubringen.

Klar ist für Erich, dass Bergsteigen ebenso eine Teamsache ist wie in der Familie. Wenn man das richtige Team um sich hat, kann weniger schiefgehen und außerdem wird man unheimlich beflügelt. Wie am Berg haben auch in seiner Familie Hilfsbereitschaft und füreinander einstehen eine besondere Bedeutung.

Zuhause ist der nimmermüde Erich auch Partner der Natur. So ist er Initiator von alten Streuobstwiesen oberhalb von Maikammer, welche dank Erichs Engagement und auch dank seiner Freunde reaktiviert wurden. Wilde, dichte und sperrige Hecken wurden beseitigt. Alte, bereits vergessene Weinbergsterrassen sind wieder präsent und herrliche Wiesen mit Blick auf die kleine, bisweilen große Welt laden wieder ein zum Verweilen und dazu, eine prächtige Natur einzuatmen.

Hier oben können Obstbäume wie Mandel, Elsbeere und Speiling ihre Arme ausbreiten und der Welt zeigen, dass Natur auch ganz viel Schönheit hat.

„In der Natur ist nichts perfekt und alles ist perfekt. Bäume können verkrümmt sein, auf seltsame Weise gebogen, und sie sind trotzdem schön.“

Für mich ist Erich auch ein pfälzischer Hemingway. Er kann Geschichten erzählen, aufmerksam zuhören und sich stundenlang über Naturbanausen ärgern. Obwohl … bei einem guten Glas Wein aus der kreativen Hand seines Sohnes lässt sich auch Erichs Seele ganz gut beruhigen. Und er ist auch ein prägender Charakter, der nicht nur der Südpfalz gut tut.

Glück und Charakterstärke bei den Heußlers

Die Sonne löst gerade die letzten morgendlichen Nebelschwaden in den Hängen unterhalb der Rietburg auf. Die sommerlich-bunte Weinbergs- und Wiesenlandschaft breitet kunstvoll ihr buntes Gefieder aus und ein leichter Mostduft zieht durch die Landschaft … Glück hat …, wer hier lebt und sein Tagwerk leisten darf. Glück hat auch, wer Jürgen Heußler und seinen Töchtern Nina und Maike begegnet. Einer herrlich leidenschaftlichen Winzerfamilie aus Leidenschaft und Berufung. Ganz schnell wird man eingenommen vom lebensfrohen Temperament der Heußlers. Der warmherzige Händedruck vermittelt herzliches Vertrauen, und ganz schnell begreift man: Jürgen Heußler ist eine verdammt ehrliche Haut.

Ebenso ehrlich wie auch demütig führt er gemeinsam mit seinen Töchtern das Weingut inmitten von Rhodt unter der Riedburg. Und wenn dann die Sonne wieder einmal ihre quecksilbernen Schlieren in den Morgentau malt, lässt es sich vorzüglich bei den Heußlers weilen und über Glück reden.

Reines Glück? „Nein, vielmehr das Glück des Tüchtigen.“ „Denn sein Glück muss man sich auch in Rhodt hart erarbeiten.“ Sicherlich ist der Einstieg seiner Töchter in das Weingut Jürgens größtes Glück. Nina hat Weinbau studiert und ist mit viel Freude zunächst in einem erfolgreichen Weinhandel in Berlin gelandet. Maike hat eine kaufmännische Ausbildung absolviert und dann eine profunde Winzerausbildung genossen. Und nun steuern beide seit einigen Jahren gemeinsam mit ihrem Vater das Weingut. Hier lebt ein echtes wie auch sehr inniges Gemeinschaftswerk, einhergehend mit einer feinen Symbiose aus jahrelangen Erfahrungen und neuen Visionen. Hier auf dem Weingut wie auch in der Familie hat jeder für sich seine Aufgaben wie auch eine ganz besondere Art Familiensinn. Während sich Jürgen immer mehr um die feinen Destillate des Weingutes kümmert, leben Maike und Nina ihre Kreativität aus und gestalten besondere Weine. Es darf dann mal ein PetNat oder unbedingt die Töchterweine sein.

Die Heußlers lieben die Besonderheiten und Abwechslung der Böden um Rhodt. Ob „Schlossberg“, „Rosengarten“ oder „Klosterpfad“ … jede Lage hat ihre Besonderheiten wie auch ihre ganz eigene Herausforderung. Letztlich soll die Magie eines Ortes den Gaumen bereichern. Bei den Heußlers beginnt Weinqualität im Weinberg. Deshalb liegt der Schwerpunkt ihrer Arbeit in der intensiven, sorgsamen Pflege der Weinberge bis hin zur selektiven Lese. Ein schonender Ausbau im Keller bringt Weine mit großem Reifungspotential hervor. Mit viel Achtsamkeit hegen und pflegen sie auch die alten Reben – die meisten sind älter als Maike und Nina! Mit dem Alter solcher Weine steigt die Komplexität im Wein, der Ertrag passt sich an und die Wurzelstruktur ist perfekt ausgebildet. Es sind Weine mit Charakter und Ursprünglichkeit, welche Lust aufs nächste Glas machen. Es ist eben die gelebte, glückselige Leidenschaft der Heußlers.

Weyherer Str. 35, 76835 Rhodt  ·  +49 (0) 6323 5506  ·  www.weingut-heußler.de

Die feinen Töne großer Weine – Weinmacher Jürgen Kern

Weinwandern über Durlach lässt uns tief durchatmen und mit offenen Armen die Ruhe und die Glückseligkeit einer faszinierend schönen Natur einfangen. Eine Wanderung durch das vorzügliche Weinbaugebiet des Turmbergs lässt erkennen, dass eine solche Begegnung mit Wein auch sinnstiftend und sehr meditativ sein kann. Es ist auch ein Du auf Du mit der Sonne, welche hier eher tänzelt als scheint. All diese äußeren Einflüsse lassen eine tiefe Begegnung mit der inneren Seele zu und lassen uns das Zusammenspiel von Körper, Geist und Seele begreifen. Ja, hier oben über den prächtigen Steillagen des Staatsweinguts Karlsruhe-Durlach lässt es sich genüsslich verweilen.

Sorgsam und mit viel innerer Ruhe pflegt Kellermeister Jürgen Kern gemeinsam mit seinem Team die Terrassen und auch deren Reben auf den historischen Böden in Durlach und auch in Grötzingen. Tief in den Weinberg horchen, aufmerksam in das Leben der Reben blicken und mit den Händen das Wirken der Natur und deren biologische Vielfalt unterstützen. So versteht Jürgen Kern seine sensible ökologische Arbeit im Weinberg, denn nur aus glücklichen Reben entstehen großartige Weine. Jürgen Kern versteht sich als Beschützer der Natur und freut sich fast täglich auf die mannigfachen Begegnungen mit Würmern, Insekten, Vögeln, Eidechsen und auch Feldhasen. Hier wurde behutsam die Balance des Ökosystems kultiviert. Hier wird nicht mit der Natur verhandelt, sondern Hand in Hand demütig zusammengearbeitet. Klar! Wer solche Lagen besitzt und solches Handwerk leistet, kann nur guten Wein machen. Tatsächlich sind die Weine vom Staatsweingut Karlsruhe-Durlach mehr als gut. Hier lohnt jede Begegnung. Hier werden Sinne neu justiert.

Mit zwei Begriffen lässt sich die Philosophie von Jürgen Kern umreißen: Konzentration – auf die Spitzenlagen und die Rebsorten Riesling sowie Auxerrois – und Nachhaltigkeit – seit einigen Jahren werden die achteinhalb Hektar Rebfläche ökologisch und mit sensibler Handarbeit bewirtschaftet. Dem Staatsweingut, das seit 1993 in den Besitz der L-Bank, Staatsbank für Baden-Württemberg ist, hat er neue Impulse gegeben. Jürgen folgt der Terroirphilosophie weit ab vom Mainstream: Der Charakter der Lage soll im Wein zu schmecken sein. Dabei gilt dem Riesling sein ganz besonderes Augenmerk. Die lange, teils kultivierte, Reifezeit bringt konzentrierte Trauben mit filigraner, stabiler – aber nicht überbordenter – Säurestruktur, intensiver, würziger Mineralik und typischer Rieslingaromen hervor. Die Weine des Staatsweingutes zeichnen sich durch Nachhaltigkeit und ein sehr gutes Reifepotential aus. All dies erfordert viel Achtsamkeit und ein Gespür für Weine mit besonderem Charakter. Jürgen Kern ist ein besonderer Charakter, er hat die Ruhe und auch den Blick für das Wesentliche. In die Natur, seinen Weggefährten und auch seiner Musik. Mit den Tönen seiner Posaune überzeugt er ebenso wie mit seiner Gabe für feine Töne im Wein wie auch im Geist. Guter Wein braucht viel mehr… als nur Alkohol.

Staatweingut Karlsruhe-Durlach / Jürgen Kern

Posseltstraße 19, 76227 Karlsruhe

http://www.turmbergwein.de

 

Andi Kirchner – Enthusiasmus, Lebensfreude und Leichtigkeit

Ein Altruist oder gar ein Idealist? »Ich dränge mich bitte nicht zu schnell in mein unabwendbares Schicksal«, sagte Andi Kirchner bei unserer ersten Begegnung. Tatsächlich lässt sich auf drei Hektar Weinberg keine gesunde Existenz begründen. Außer es gelingt, die Mechanismen des Marktes entsprechend zu verändern. Die meisten Marktmechanismen kennt der ehemalige Vertriebsmanager eines führenden Pharmakonzerns recht gut. Auch die Lage seiner Weinberge und deren stetige Veränderungen kennt er seit seiner Kindheit recht gut. Letztlich ist er ein Schriesheimer Bub, der bereits als Kind mit Leidenschaft im Obst- und Weinbau seiner Eltern mitwirkte. In seiner kleinen „Druiden-Stube“ im tiefen Keller von 1671, einer romantischen Altstadtgasse von Schriesheim, keltert er Weine, die allesamt Plädoyers für größtmögliche Fruchtreife und Harmonie sind.

Wer den pittoresken Weinort Schriesheim unterhalb der Strahlenburg besucht und sich zu einem Abstecher zu Andi Kirchner aufmacht, tritt in eine auf fast magische Weise entschleunigte, völlig eigene Welt ein. Den Worten des im besten Sinne lebensfrohen Winzers und Trompeters Andi Kirchner zu folgen, gleicht der Erfahrung, mit geschlossenen Augen den Klängen eines Orchesters zu lauschen, das aus tausenden von Tönen ein harmonisches Gesamtbild schafft. Dabei ist dieser besondere Ort gar nicht so leicht zu finden. Kein protziges Schild zeigt einem den Weg. Der Keller liegt versteckt hinter der Kirche in einer Gasse, welche steil hinauf in die Weinberge führt. Mit nur drei Hektar Rebfläche ist es in dieser Region ein typisches Weingut, dessen Bewirtschaftung aufgrund der Weinberge, die steil nach Südwesten geneigt sind, eine Herausforderung ist. Jedoch bewirtschaftet Andi Kirchner nicht als Lieferant für die Genossenschaft, sondern für seinen ganz eigenen, feinen Kundenkreis.

Der historisch geprägte, enge Keller scheint in einer eigenen Zeit stehen geblieben zu sein. Andi war der Prinz, der diesen Ort wachgeküsst hat. Hier findet die gesamte Vinifizierung der Ernte statt. Das spiegeln auch die Weine, die er keltert. Sie leben von Harmonie und Aromen, nicht von Struktur. Sind es doch immer die Aromen und die Harmonie, die aus einem Wein einen besonderen Wein machen.

Mainstream- oder Allerweltsweine sind nicht sein Ding. Darum hat er eine besondere Leidenschaft für Frucht und Aromen entwickelt, die er deutlich höher gewichtet als alle anderen Elemente. Die ganze Vielfalt von Aromen könne nur mit perfekt reifen Trauben erzielt werden.

Es sind überwiegend alte Reben, teilweise über 50 Jahre, die anders sind als alles, was man von der Bergstraße sonst kennt. Auch lässt er sich gerne auf eine späte Lese ein. Denn so gelingt es Andi Kirchner, Weine mit einem breiten aromatischen Spektrum und doch erstaunlichem Reifepotenzial zu erzeugen. Klar, als achtsamer Beobachter kennt er auch Stress, welchen die Reben wie auch die Winzer haben. Aber Stress ist im Kern etwas Exzellentes, da er die Wurzel jeglicher Dynamik ist, die nötig ist, um große Sachen zu schaffen.

Sein Mut, immer wieder eigene Wege zu beschreiten, sein liebenswerter Charme und der ständige Einsatz für allerlei Bürgertum in Schriesheim machen Andi zu einer viel beachteten Persönlichkeit, zu einem geschätzten Mitbürger und charmanten Winzer, von dem man sich gern einfangen und bereichern lässt.

Andi Kirchner ist 67 Jahre jung und versprüht eine Vitalität, die selbst den Schaffensdrang großer Weingüter überstrahlt. Es sind dieser unerschöpflich scheinende Enthusiasmus, die Lebensfreude und die Leichtigkeit, die diesen Mann immer weiter antreiben. Er ist ein Mensch und ein Weinmacher, der selbst in der Traurigkeit das Schöne sieht. Er möge Wolken und Regen mindestens so gerne wie die pralle Sonne. Und gerade auch in seinem Beruf als Weinmacher ist es entscheidend, dass man den Enthusiasmus nie verliert, egal was passiert.

Und am Ende… sind es die Klänge und solche Typen, welche unsere Sinne bereichern.

Weingut Diana Kirchner / Strahlenberger Straße 40, Schriesheim, 0178 3198094

Rheinhessen. Die vinologische Seele der Hölle – Weinkreateur Alexander Gysler

Hier draußen inmitten von Rheinhessen ist die Welt mal ganz anders, ruhiger, beschaulicher, nicht hässlich, nicht gewöhnlich und auch nicht laut. Weder launisch noch auch kalt. Diese Welt im Westen von Alzey ist gar nicht einfach, aber authentisch und traumhaft schön. Und die Weinlagen und deren Erträge sind mehr als „nur“ ein Ereignis. Und definitiv ist jeder Schluck mindestens und zu jeder Zeit eine Reise wert. Auch wenn es dann die Hölle ist, die fasziniert.

Alexander Gysler gehört sicherlich zu jenen wenigen Zeitgenossen, welche mit viel Freude und Zuversicht in die Hölle gehen. Dort, in der Weinheimer Hölle unweit der Andachtsstätte „Weinheimer Kirche“, wurzeln die alten Rieslingreben, aus welchen göttliche Weine entstehen, im rotliegenden Sandstein. Nein, nein! Alexander Gysler ist weit weg von einer Verbannung, denn die Begrifflichkeit „Hölle“ bezeichnet einen leichten Abhang und ist als Flurbezeichnung stark verbreitet, während seine Weine eher für einen langen, genial-genüsslichen Abgang stehen.

Auch das Anwesen inmitten von Weinheim setzt einige deutliche Ausrufezeichen. Seit 1750 war das Weingut bescheidener Lebenspunkt von Familie Gysler. Erst die 3. Generation, erst Alexander Gysler gab der Tradition ein neues Outfit, setzte neue Maßstäbe und veränderte das Leben im und um das Weingut. Da darf sich dann auch mal die Gotik in der Fassade der schicken Modernität verneigen, ohne erdrückt zu werden. Auch im Weinberg stehen die Zeichen auf Zukunft. Eine gewaltige Exploration, der unbändige Wille, die Umwelt, die nahe Kulturlandschaft zu erkunden und sie gütlich in die Biodynamik zu führen, war mehr als nur eine Aufgabe und ist heute ein fettes Pfund für großartige Weine. Bereits in seiner Lehre bei Rainer Bergdolt und dem Studium in Geisenheim begann seine Auseinandersetzung mit der facettenreichen Welt von Naturweinen und der Biodynamik und… so ist Alexander Gysler eben – begann mit einer Fülle von Ideen, seine ganz eigene, fast umkehrbare Philosophie zu entwickeln. So sind auch seine Weine: charakterstark, individuell, filigran. Es sind … wie er selbst… echte, ehrliche Typen mit einer vollreifen Persönlichkeit ! Es sind letztlich auch jene Weine, die gerne ab vom Chichi die Seelen zum Tanz in die Zukunft führen. Ein Prachtbeispiel dafür ist der „2016 Klangwerk-Riesling“ aus der Weinheimer Hölle. Nach „9“ Monaten Vollhefelager im Fass und späterer Abfüllung vereint dieser Riesling all das, was grandiose Rieslinge auszeichnet: eine prächtige Aromenvielfalt gepaart mit reichlich Finesse und Eleganz. In der Nase tummeln sich Aromen von Steinobst, Aprikose und einer Nuance Zitrus. Die Sinne im Gaumen werden vom mineralisch-fruchtigen Geschmack überzeugt.

Klar! Gysler arbeitet nicht nur im Weinberg, sondern auch im Keller mit viel Feingefühl für hohe Qualität, ohne die Herkunft, Struktur und Substanz zu vernachlässigen. In seinem Wirken und seiner Methodik strebt er zu jeder Zeit und ohne Kompromisse nach Reinheit und verleiht somit seinen Weinen eine authentische Seele. So ist es weit entfernt von verwunderlich, dass er auch Naturweine in seiner Kollektion führt.

Beachtenswert und typisch für den Familienmenschen Alexander Gysler ist sein „ 2011 Riesling JC“. Dieser besondere Jahrgang ist eine Würdigung seiner Töchter Johanna und Caroline. Wertvoll, eigenständig und so wahnsinnig liebenswert. Ein Wein aus zwei spannend-unterschiedlichen Lagen: Weinheimer Hölle und Albiger Hundskopf. Entgegen der Hölle ist die Lage Hundskopf recht warm. So wie seine Töchter eben. Gemeinsam ergänzen sie sich wunderbar! Gegensetzlich, Eigensinnig, bodenständig und auch mal leicht und offen für mehr Tiefe. Auch hier ist die Tiefe, Kraft und die individuelle Struktur sowie Vitalität eines großen Weines erkennbar.

Yeah… bei Gysler kreuzen sich Seelen in Liebe, Demut und Dankbarkeit. Eine herrliche Welt, die erdet und inspiriert.

Weingut Gysler / Großer Spitzenberg 8, 55232 Alzey /  06731 41266

https://alexander-gysler.de

Der Blick vom Glück – Alexander Eisele

„Die Schönheit liegt im Auge des Betrachters.“ Hier liegt die Schönheit zu Füßen des Betrachters. Direkt am Ortseingang und direkt am Neckartalradweg in Hessigheim bietet die Vinothek von Eva und Alexander Eisele brachial-herrliche Blicke auf die terrassierten Steillagen des Neckartals und ganz klar … auch beste Weine aus diesen Lagen.

Der Weinmacher Alexander Eisele ist nicht nur ein Typ, der kräftig anpacken kann: Er ist auch „Bergsteiger“, denn knapp 20 Prozent seiner Weinberge befinden sich in den bekannten Steillagen entlang des Neckars. Gerade hier sind Ausdauer und reichlich Kraftanstrengung nötig. Hier, in den Steillagen entlang des Neckars, wurzeln die Reben im Muschelkalk, dessen Frische, Feuer und Mineralik unfiltriert in seinen naturbelassenen und minimal geschwefelten Weinen spürbar sind.

Alexander ist auch Visionär und Naturgeist, welcher der Natur mit Demut, Verantwortung sowie einer ordentlichen Portion Achtsamkeit begegnet. Für ihn sind die facettenreichen Bakterien- und Insektenwelten in seinen Weinbergen keine Störenfriede, sondern herzlich gern gesehene Gäste und Mitgestalter für ein stabil gesundes Ökosystem und für großartige Bioweine.

Alexander Eisele verzichtet konsequent auf chemisch-synthetische Düngemittel, weil er das komplex-lebensnotwendige Wirkungsgefüge der Naturlandschaften nicht zerstören will. Während er draußen im Weinberg hart arbeitet und seinen Reben verdammt viel Aufmerksamkeit gönnt, herrscht im Keller „konsequentes und kontrolliertes Nichtstun“. Die Weine werden schonend vergoren und erhalten all jene göttliche Reifezeit, die sie benötigen, um später nachhaltig und in höchster Qualität zu glänzen.

Mit jedem Schluck wird klar: Seine Weine zeigen Charakter und mitunter würzige und klare Vielschichtigkeit. Sein Lemberger überzeugt mit saftiger Brombeerfrucht und feinem Säuregerüst. Der Chardonnay Muschelkalk – durfte acht Monate im großen Barriquefass auf der Vollhefe ruhen – hingegen fasziniert leicht rauchig mit Noten von Brioche, Mandeln und einem Touch Zitrusblüte. Am Gaumen zarten Schmelz, feines Säurespiel.

Ein Ereignis … der PetNat Naturburche – ein naturbelassener, hefetrüber Schaumwein – frisch, feine Perlage, satte Fruchtaromen von Johannisbeeren, Sauerkirschen und Rhabarber. Am Gaumen fein-cremig, gepaart mit zarter Beerenfrucht.

Es wird deutlich: Die Weine von Alexander haben Persönlichkeit, sind stilsicher und wie auch er recht selbstbewusst. Die herausgearbeiteten Texturen überzeugen und sorgen, nicht nur am Gaumen, für eine klare und feine Trinkfreude.

Alexander stieg 2005 in das Weingut seiner Eltern ein. Seit 2016 führt er das Weingut mit Herzblut und viel Freude, getreu den BIOLAND-Richtlinien.  Seine Frau Eva unterstützt ihn dabei mit Rat und Tat und kümmert sich mit viel Leidenschaft um das Organisatorische, den Verkauf ab Hof und das Marketing … und den Nachwuchs!

Und deutlich wird auch: Das nächste Glas samt lebensfroher Begegnung mit Eva und Alexander gibt es demnächst in Hesigheim.

Weingut & Vinothek Eisele, Steinbeisweg 1, 74394 Hessigheim, 

Telefon: 0 71 43  272 399

Die Philosophie des ganzheitlichen Weinbaus – Johannes Kopp

Klar! Qualität kommt von Quälen. Und bei besonderen Qualitäten darf es auch gern mal eine große Portion mehr Einsatz im Weinberg sein. Johannes Kopp ist Weinkreateur, Suchender wie auch Gestaltender. Seit Jahren erweitert er mit sensiblem Augenmerk seine Weinberge. Gern auch mal steil, manchmal wild, aber unbedingt mit ordentlichem Charakter. Solche eindrucksvollen Terroirs rekultiviert er mit Sinn und Verstand, ohne deren Charakter zu verändern.  

Mit der sorgfältigen Auswahl hochwertiger Reben aus dem Burgund und aus den eigenen Weinbergen, auch Massale Selektion genannt, wurden konsequent weiße Burgundersorten und Pinot Noir, in besten Lagen der Ortenau gepflanzt und kultiviert. 

Lediglich die historische Monopollage „Feigenwäldchen“, wie eine Insel im Schwarzwald gelegen, deren Buntsandstein überwiegend mit Riesling und einer kleinen Parzelle Spätburgunder bestockt. Johannes Kopp betreibt konsequent und ohne „wenn und aber“ ganzheitlichen Weinbau, der die Pflanze, den Boden, das Tier und auch den Mensch in den Mittelpunkt seiner Arbeit stellt. Biodynamische Methoden und die Haltung von Hochlandrindern, die die herrlichen Kulturlandschaften beleben, unterstreichen seine nachhaltig-sinnige Arbeit im Weinberg und sind für ihn ein gelebter Ansatz von Vielfalt in der herrlichen Naturlandschaft rund um sein Weingut. 

Folglich war es Johannes Kopp auch sehr wichtig, dass er seine Arbeit biologisch-dynamisch zertifizieren ließ und nun mit Stolz das Demeter-Siegel trägt. 

Bereits die Gutsweine von Johannes Kopp überzeugen mit einer ehrlichen Eleganz gepaart mit typischen Fruchtnoten und zeigen ihre Vielseitigkeit auf hohem Niveau. Seine Terroirweine hingegen spiegeln Klima und Bodenvielfalt der Ortenau optimal wider und werden zum herrlich-authentischen Genuss. Diese Weine werden in Holzfässern unterschiedlicher Größe ausgebaut, sind körperreicher und gewinnen mit zunehmendem Alter an Eleganz und Raffinesse.  

Weingut Kopp
Ebenunger Straße 23, 76547 Sinzheim
Telefon: +49 (0) 7221-803601
 www.weingut-kopp.com

 

Weingut

Christina & Gabriel Fischer – Einfach mal Tradition neu denken

Die Sonne löst gerade die letzten morgendlichen Nebelschwaden in den Ausläufern des Pfälzer Waldes auf. Die herbstlich bunte Weinbergs- und Obstandschaft breitet kunstvoll ihr buntes Gefieder aus und ein leichter Mostduft zieht durch die Landschaft… Glück hat… wer hier lebt und sein Tagwerk leisten darf. Glück hat auch, wer Christina und Gabriel Fischer begegnet. Zwei postiv agierende Weinmacher aus Leidenschaft und Berufung. Ganz schnell wird man eingenommen vom lebensfrohem Temperament der Geschwister. Der warm-herzliche Händedruck vermittelt herzliches Vertrauen und ganz schnell begreift man: Die Fischer‘s sind verdammt ehrliche Typen.

Ebenso ehrlich wie auch demütig führen sie gemeinsam das Weingut in Göcklingen. Und wenn dann die Sonne wieder einmal ihre quecksilbernen Schlieren in den Morgentau malt, lässt es sich vorzüglich über Glück reden. 

„Reines Glück könnte man jetzt fragen?“ „Nein, vielmehr das Glück des Tüchtigen. Denn sein Glück muss man sich auch im Weinberg hart erarbeiten“, meint Christina.

Die Geschwister Fischer betreiben in dritter Generation Weinbau in bester Sonnerlage südlich von Landau  Die spannenden Terroirs auf dem Göcklinger Kaiserberg, oben in der Lage Klingenmünster Maria Magdalena und auch im Roschbacher Rosenkränzel ermöglichen den beiden kreativen Weinmachern die Kultivierung unterschiedlicher Rebsorten: Besonders die Ton- oder Kalkmergellage Kaiserberg ist ein Gemenge aus tonreichem Lehm und Kalk, das aufgrund seiner feinkörnigen Struktur weder Wasser aufnehmen noch durchlassen kann. Diese fruchtbare, kalzium- und magnesiumreiche Böden sind nahezu perfekt geeignet für langlebige Spätburgunder wie auch für einen prächtigen Cabernet Sauvignon. 

Wein und Winzer gehören zusammen. Darum verwenden Christina und Gabriel ihre Kraft darauf, Wein mit Individualität und klarem Profil zu machen. Wein, der zu ihnen und ihrem Lebensraum passt. Die Umstände sind dafür gut geeignet. In Göcklingen und Roschbach – zwei traditionsreichen Orten in der Weinregion Südliche Weinstraße verfügt das Weingut Weinberge von ganz unterschiedlichem Terroir und Reben von raren Sorten. Diese außerordentlich günstigen Bedingungen empfinden die Fischer‘s  als besonders Glück aber auch als Verpflichtung: Wein zu erzeugen, der ihrem Boden und ihrer Art entspricht, Wein aus der Natur und aus der Überzeugung, dass nicht die Mode oder Mainstream den Wert des Weins bestimmen soll, sondern das kritische Urteil von Menschen, die mit dem Wein leben, für den Wein leben und Weingenuss als Teil des guten Lebens mit einem Touch Glück lieben.

Weine und Typem die Sehnsucht auslösen – Michi und Thomas Andres

Nein… Wichtiges lässt sich durch Maschinen nicht ersetzen. Der Rebschnitt, das Jäten und pflegen im Weinberg wie auch die Lese ist bei den Brüdern Andres feine und sorgsame Handarbeit. Ständig mit an Bord auch klare Blicke, feine Präzision und gut sortiere Sinne, denn ihre Weinberge bekommen gern volle Aufmerksamkeit. Letztlich ist die Natur Grundlage ihrer Existenz und ein prächtiges Stück Zukunft. 

2015 übernahmen Michi und Thomas Andres das elterliche Weingut mit dem Ziel – aufbauend auf die Tradition – neue, ganz eigene Wege, zu gestalten und ganz besondere wie auch aufregende Weine mit verdammt viel Zukunftsperspektiven zu schaffen. Weine eben, die mit viel Aufmerksamkeit über die kunterbunten Bühnen der Weinwelt stolzieren. Und in der Tat… die Weine der Gebrüder Andres mischen ganz oben mit. 

Mit jeder Begegnung ihrer Weine mit Nase und Gaumen wird klar, dass ihre Handschrift satte Mineralität und das Herausarbeiten von individuellem Charakter ist, ohne dabei den Anspruch an hohe Qualitäten zu vernachlässigen. Letztlich ist die Kombination aus ökologischem Umgang mit der Natur, viel Handarbeit und dem verantwortlichen Weiterführen von Tradition der Schlüssel für eine außergewöhnliche Qualität und feingezeichnetem Stil.

Ehrgeizig, aber nicht unrealistisch waren die Pläne der Brüder schon immer: Sie möchten zu den besten Wein-Erzeugern zählen und auch mal neue, teils unkonventionelle Wege gehen, ohne sich dabei im Dickicht der facettenreichen Weinwelt zu verirren. Ein brachial-schönes Zeichen dafür sind ihre Old- School-Weine. Weine ohne Schnickschnack, die pur und unverfälscht ihre Tradition und Herkunft zeigen und eigenständig wie auch unverändert sind. Ein Spitzen-Handwerk, wie vor vielen Jahren – alte Schule eben. So gefällt besonders der Riesling aus unterschiedlichen Lagen entlang der Mittelhaardt. Der Ausbau erfolgte zum größten Teil im Edelstahl, mit anschließendem Lagern, Hefelager, wie es im Weingut üblich ist.

Aber auch bei ihren anderen charakterlich wie auch stilsicheren Weinen lassen sie erkennen, dass  sie Mineralität und die dadurch gegebene Unterschiedlichkeit ihrer Weine lieben, denn ihre Weine werden durch den Bodentyp und das Klima in den Parzellen entlang der Mittelhaardt geprägt. Von kargem Buntstandstein und üppigem Kalkmergel ist eine ungeheure Bandbreite vertreten. Jahr für Jahr gilt es mit hochgekrempelten Hemdsärmeln und viel Gedankenschweiß diese Unterschiede herauszuarbeiten.

Letzlich ist ein guter Boden und ein gesunder, lebensbejahender, Weinberg das Wichtigste, um gute Weine zu erzeugen. Völlig klar ist daher auch ihre biologische Arbeit, gepaart mit weitsichtigen und klaren biodynamischen Grundsätzen.

Nicht nur der Boden und das Klima sind für den individuellen Charakter ihrer Weine verantwortlich sondern auch die Jungs selbst. Ihr sonniges Gemüt bereichert mit einer hohen Qualität, die sie teils in Edelstahl, teils im großen Holzfass ausbauen.

Weingut Andres      

Weinstraße 6 · 67146 Deidesheim · Tel: 0 63 26 77 08

http://www. andres-deidesheim.de

Seine Weine sprechen den Pfälzer Dialekt – Felix Estelmann

“Was ist die Schönheit der Natur ohne das fühlende Herz, das sie zu empfinden vermag.”. Wer die sonnigen Weinlagen rund um Mußbach, Gimmeldingen und Königsbach durchwandert, wird eingenommen von der Schönheit der Landschaft und den wundervollen Fernblicken über die Rheinebene. Hier entstehen beste, sonnenverwöhnte und sehr starke Weinpersönlichkeiten. Hier wirken Menschen mit positiver Energie und der Leidenschaft für das Besondere.

Der Weinmacher Felix Estelmann ist  nicht nur ein Typ: er hat eine satte Bodenhaftung, ist auch ein lebensbejahender Mensch, ein Optimist sowieso und unbedingt auch ein Idealist. Er lebt und bebt für seine Weine, die von ihm, fußend auf dem Wissen und der Erfahrung seiner Eltern, mit neuen Ideen und mit neuem und frischem Geist gestaltet werden.

Felix ist auch Visionär und Naturgeist, welcher der Natur mit Demut, Verantwortung sowie einer ordentlichen Portion Achtsamkeit begegnet. Für ihn sind die facettenreichen Bakterien- und Insektenwelten in seinen Weinbergen keine Störenfriede, sondern herzlich gern gesehene Gäste und Mitgestalter für ein stabil-gesundes Ökosystem und für großartige Bioweine.

Felix Estelmann verzichtet konsequent auf chemisch-synthetische Düngemittel, weil er das komplex-lebensnotwendige Wirkungsgefüge der Naturlandschaften nicht zerstören will. Während er draußen im Weinberg hart arbeitet und seinen Reben verdammt viel Aufmerksamkeit gönnt, herrscht im Keller „konsequentes und kontrolliertes Nichtstun“. Die Weine werden schonend vergoren und erhalten all jene göttliche Reifezeit, die sie benötigen um später nachhaltig und in höchster Qualität zu glänzen.Die Liebe für das eigene, achtsame, Handwerk und die Wertschätzung der Natur sind für die Estelmanns eine Selbstverständlichkeit.

Mit jedem Schluck wird klar: Die Weine von Felix zeigen Charakter und mitunter würzige und klare Vielschichtigkeit. Sein Riesling trocken Königsbacher Ölberg überzeugt mit klassischem Charakter und fruchtig-würziger Finesse. Der Sommervées „Cool summer weiß halbtrocken“ aus Scheurebe, Muskateller und Auxerrois zündet ein Feuerwerk an Aromen in Duft und Geschmack. Herrlich frisch und knackig. Die perfekte Zusammenstellung von Cuvées ist die große Kunst des Weinmachens und gleichzeitig für den Winzer die perfekte Gelegenheit kreativ zu sein.

Beim Wein kennt Felix ohnehin keine Kompromisse. Wohl wissend, dass es kein „Perfekt“ gibt strebt er nach dem Ideal und bleibt doch recht gern und mit viel Leidenschaft auf der Spur zum Perfektionismus. Masse und das überbordende Viel gibt es woanders nur nicht hier. Auch kleine Details beim Weinmachen haben seine volle Aufmerksamkeit. Zufällig wird nicht immer akzeptiert aber dennoch – wenn es passt – mit Feingefühl und Zuversicht kultiviert. 

Weingut Estelmann

Kurpfalzstraße 76 / 67435 Neustadt-Gimmeldingen / Tel: 0 63 21 61 73  http://www.weingut-estelmann.de