Es sind solche Begegnungen, welche all unsere Sinne bereichern und neu auf puren Genuss zentrieren. Brot und Wein lässt sich ausgezeichnet miteinander vereinen, sofern beides von bester Qualität ist.
Gutes Brot backen ist ebenso eine Kunst wie einen guten Wein zu machen. Genießer und Profis wissen, was große Handwerkskunst beim Backen bedeutetet: Aus nur wenigen guten Zutaten, ohne jeglichen Einsatz von Chemie und dann mit viel Gefühl und Zeit den Teig herstellen, reifen lassen und bei optimalen Bedingungen im Ofen bereiten. Folglich braucht es für gutes Brot echte Handwerker. Brotbacken ist wie Weinmachen auch eine demütig sinnliche Erfahrung. Im Idealfall dominiert weder der Mensch noch ein Computersystem den Backprozess, sondern findet hinein in das, was geschieht und geschehen will, mit seinen Händen, seiner Intuition und seiner Seele. Da muss der Ofen mit Holzscheiten beheizt, nach mehreren Stunden ausgeräumt und der geformte Teig eingeschossen werden. Und dann kommt die große, meist nie bezahlte Kunst, von Geduld und Aufmerksamkeit.
Die Handwerkskunst der Weinbereitung bedeutet, auf Ursprungssuche und Charakterfindung zu gehen und die Trauben jedes Jahr aufs Neue auf ihrem immer wieder kehrenden Kreislauf zu begleiten. Naturnah zu arbeiten, weitgehend auf jeglichen Einsatz von Chemie zu verzichten, mit Überzeugung das Beste geben. Da der Grundstein für besondere Qualität im Weinberg gelegt wird, gilt hier der Natur und ihrem Potenzial größtes Augenmerk. Begrünte Zwischengassen sorgen für ein belebtes Umfeld der Reben. Eine dezente Entblätterung schafft Sonne für die heranreifenden Trauben und eine selektive Handlese garantiert ein optimales Lesegut. So starten die Trauben reif und gesund ihre Reise in den Weinkeller. Und hier ist es letztlich die Kunst der Weinmacher, zur richtigen Zeit einzugreifen und ebenso loszulassen, um dem Wein seine Pubertät zu gönnen.
Yeap! Es lässt sich vorzüglich schmecken, die hohe Handwerkskunst beim Wein ebenso wie beim Brot. Geschmack und Charakter entstehen nicht durch teure Maschinen und komplizierte Methoden. Leider lässt sich jedoch immer wieder feststellen, dass die nötige Geduld gepaart mit Erfahrung und reichlich Wissen nicht jeder Winzer, um spontan zu vergären und lange auf der Hefe lagern zu lassen, nicht jeder Bäcker, um den Teil lange zu säuern, statt ihn schnell aufzuplustern, hat. Doch gerade hier liegt die Essenz von Ausdruck und Bekömmlichkeit, gerade das ist es, was uns gesund das Leben genießen lässt.
Brot sollte man mit allen Sinnen entdecken, schnuppern und schmecken, um es ganz genau kennenzulernen und dann gezielt mit einem bestimmten Wein zu genießen. Bei gutem Brot sollte man an der Kruste und der Krume tiefe, dunkle und leicht säuerliche Noten eines Roggenvollkornbrotes wahrnehmen. Dazu einen lebendigen Lemberger. Hingegen sind die röstigen, fast fruchtigen Aromen eines von Weizen bestimmten Bauernbrotes perfekte Begleiter für den Riesling. Ein kerniges, nussiges Brot versteht sich nahezu perfekt mit kräftigen Rotweinen mit einem Touch Barrique in der Nase oder Weißweinen mit Holznoten. Final lässt sich feststellen, dass beim Wein auch die Säure des Brotes eine besondere Rolle spielt. Weißbrot etwa kann durch Sauerteig zu einem ganz neuen Geschmackserlebnis werden – und mit einem gereiften, mineralisch trockenen Riesling zu einer bleibenden Erinnerung in unseren Sinnen verharren.
Dann mal los: Gutes, spannendes Brot entdecken, es mit Respekt und Aufmerksamkeit genießen und es bewusst mit bestimmten Weinen kombinieren, statt es unbedacht und so mal ganz nebenbei als Nahrungsaufnahme in den Gaumen schieben und mit Wein nachspülen.
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