Salzburg! Eine romantische Komposition der Sinne. Romantikhotel Gmachl

Bereits an der Rezeption empfängt mich der Hinweis… oder ist es eine Drohung?!

„Wir setzen Himmel und Hölle in Bewegung, damit Sie zufrieden sind“.

Ab und an stellte ich mir schon die Frage, was es im idyllischen Ort Elixhausen an der Dorfstraße zuerst gab: Das nachbarocke Gotteshaus hl. Bartholomäus und Vitus oder die göttliche Kochkunst der Gmachls. Sicher ist auf alle Fälle, das haben sie drauf, diese Gmachls, im ältesten Familienbetrieb Österreichs. Genussküche in kunterbunter Vielfalt kreieren sie bereits seit 1334 in vorzüglicher Form und feinster Qualität. Es ist wahrlich ein großes Festspiel der Genüsslichkeit gepaart mit ganz viel Herzlichkeit und Lebensfreude.

Und unbenommen: Bitte dies auch dick und fett unterstreichen: Göttlich, vorzüglich, ausnahmslos einzigartig ist die hauseigene Handwerkskunst der Gmachls. Marmelade, Brot, Fleisch und allerlei Kunterbunt. Noch nie habe ich so lange und so intensiv ein Frühstück genossen. Habe gefühlte 100 Sorten Fruchtaufstriche wie Marmelade und Chutneys auf unterschiedlich vorzüglichen Brotsorten genossen und von dem reichlich bestückten Wurst- und Käsebuffet genascht. Die Geschmacksrichtungen der Aufstriche variieren je nach Saison. Klassiker wie Erdbeere, Marille und Himbeere begeistern Feinschmecker ebenso wie die kreativen Mischungen Apfel-Mandel, Kirsche-Amaretto und Erdbeer-Schoko-Minze. Diese Vielfalt und das mannigfache Aromenpotpourri konnte und wollte ich nicht ignorieren, zaubert es doch eine herrliche Genusssinfonie in meine Sinne. Wie auch Mozart beherrscht das liebenswert-herzliche Team im Hotel und Restaurant Gmachl  diese Anreihung genüsslicher Kompositionen, die sich aus bereits bestehenden, traditionellen Kompositionen zusammensetzt und nachträglich eine neue, mehr oder weniger harmonische Aromeneinheit bildet. ”Es ist eben auch hier im romantischen Hotel Gmachl, eine liebenswerte Kunst, den Gast in seiner Gesamtheit zu erfassen und seine Wünsche als gegebene Selbstverständlichkeit zu würdigen”. Es lässt zweifelsohne die Gedanken an Wolfgang Amadeus Mozart zu, welcher doch unweit im Jahr 1773 erzbischöflicher Konzertmeister in Salzburg war und der es ebenfalls verstand, sehr romantische Kompositionen zu zaubern.

Selbstgemachte Produkte gehören bei den Gmachls einfach zur Tradition. Die Besinnung auf eine natürliche  Küche mit der Verwendung von heimischen Zutaten nimmt einen hohen Stellenwert ein. So ist die hauseigene Landmetzgerei bereits seit 1334 fester Bestandteil und liefert hochwertige Fleisch- und Wurstspezialitäten, teils aus eigener Landwirtschaft und von lokalen Bauern. Seit 2010 kocht mit ganz viel Leidenschaft und feinstem Gespür für beste Qualität Tante Christl, Schwester der Inhaberin Michaela Hirnböck-Gmachl, Obst, Nüsse und Kräuter zu 52 Sorten Marmelade ein. Alles was sich auf den Wiesen und Wäldern sowie im hauseigenen Garten findet wird zu köstlichen Fruchtaufstrichen und Chutneys verarbeitet. Mit dem Gespür für die Natur kümmert sich Marmeladenfee Christl auch leidenschaftlich um den hoteleigenen Kräutergarten. Hagebutte, Rosmarin, Lavendel, Löwenzahn und Minze verfeinern unter anderem Tees und Honig.

Das exklusive GMACHL Roggenbrot wird mit sensibler Hand in der örtlichen Bäckerei produziert. Im nahen Forellenbassin wird Fisch ökologisch gezüchtet. 

Auch das Hotel und der wundervolle Spa mit gigantischen Blickachsen auf Salzburg und die großartige Naturlandschaft einer bizarren Bergwelt ist ausgezeichnet mit einem vorzüglichen Touch Harmonie initiiert. Ich glaube, dass es eine Psychologie von Raumgestaltung gibt und dass Räume etwas mit uns machen. Und ich erlebe mit Genuss das Romantikhotel Gmachl mit all seinen Elementen. Familie Gmachl hat Räume und Genusswelten geschaffen, die etwas Positives tun für die Menschen, die sie nutzen, beleben wie auch erleben.

Ich fühle mich angekommen und auch aufgenommen. Ich denke für niemanden mehr, ich suche auch nicht nach Worten oder sortiere in meinen Gedanken: Ich bin eingenommen von all den angenehmen Seelenschmeicheleien die wie der Morgennebel, der am Morgen über den prächtigen Wiesenlandschaften aufsteigt und sich für die Sonne einfach auflöst.

Und es ist purer Genuss… einfach wohlig auf der Dachterrasse des Spa- und Wellnessbereichs in der Oktober-Sonne zu liegen und den Wolken Zahlen zuzuordnen.

Ach ja… ich habe mal tief gegraben: In Elixhausen. Urkundlich wurde der spätgotische Kirchenbau hl. Bartholomäus und Vitus im Jahre 1516 geweiht. Das Altarblatt hl. Bartholomäus und das Auszugsbild Gottvater sind vom Maler Josef Rattensperger, welchem es gut gelang, malerische Himmel und Hölle in Bewegung zu setzen.

Hotel Gmachl, Dorfstraße 14, 5161Salzburg-Elixhausen, +43 662 480212

https://www.gmachl.com

Rheinhessen! Lebensglücklich und ganz nah am Hohlweg

Ein Weingut! Ein Gästehaus! Eine brachial-schöne Lebenswelt!

„Von der Sonne verwöhnt“… sind nicht nur die prächtig-schönen Landschaften rund um Wörrstadt, sondern ganz besonders die Menschen, die hier leben. Und es sind gerade diese Menschen, handfeste Charaktere, welche solch harmonisch anmutender Landschaft eine tiefe Prägung geben. Und letztlich sind es die Winzer, welche die Hänge urbar und gleichzeitig fruchtbar-edel machen. Und es sind die Jansons, welche mit ihrem Handwerk Weinbau auf höchstem Niveau betreiben und einen vorzüglich-gütlichen Wein produzieren.

Bereits bei meiner ersten Begegnung mit den Jansons fiel mir die schier brachial-schöne Lebensfreude auf, an welcher sie dich teilhaben lassen. Nicht die Sonne blendet, sondern die Herzlichkeit von Uschi, Olli und Companie und gern fing ich mir hier einen Sonnenbrand auf der Seele ein.
Jansons Weingut und Gästehaus ist mehr als nur Weingut. Es ist ein sattes Lebensgefühl, was hier im Herzen von Vendersheim pocht. Während Uschi ganz nonchalante das Büro, das liebenswerte Gästehaus und die drei Kids managt, toben sich die charakterstarken Jungs draußen in den Weinbergen oder im Keller aus, denn auch Weine mit Charakter lassen das Weingut beben.

Im kultiviert-quirligen Familienbetrieb der Jansons hat jeder seine Aufgabe, die jeder für sich mit Hingabe täglich aufs Neue löst. Ne, ne… Verzweiflung gibt es hier keine, denn jegliche Herausforderung des Tages wird mit einem Augenschmeichler gelöst. Vier Generationen, vier Blickwinkel und ab und an eine lebhafte Diskussion am Abend beim Wein draußen auf der lauschigen Terrasse. Und letztlich gibt Opa Wolfgang demütig-zufrieden bei, denn letztlich ist es Oliver Janson, der 2001 in den Betrieb einstieg, den Familienbetrieb wieder in die Spur brachte und erfolgreich mit einem Touch neuer Ideen, ohne die Tradition zu vernachlässigen, in die nächste Zukunft steuert. Und der 10-jährige Julius lässt immer wieder aufblitzen, dass er ohne jegliche Zweifel recht bald noch mehr im Betrieb steuert als nur den Gabelstapler.

Der Boden prägt den Charakter des Weins, sagt Oliver Janson. Der Untergrund, auf dem die Rebe wächst, liefert den Charakter des späteren Weins, daher hat er sich schon früh auf die besten Böden rund um Vendersheim festgelegt. Insbesondere die mineralische Zusammensetzung prägt den Stil seiner Weine. In der von der Sonne verwöhnten Weinlage „Hohlweg“ – geprägt von Kalkmergel- und Muschelkalkböden – bereichern sich die Trauben ganz besonders von der kräftigen Sonne und bringen eine charakterstarke Vielfalt besonderer Weine hervor.

Ausgestattet mit einer satten Portion an Erfahrung vieler Jahrzehnte weiß Oliver sehr genau, welche Weinberge am wertvollsten sind. Mit viel Augenmerk, sensibler Handarbeit und einer selektiven Ernte entstehen einzigartige Lagenweine mit großem Potential.

Im Glas schimmert nun ein „2015 Weißer Burgunder“ aus der Lage Hohlweg. Die Nase wird bereichert von frischen Mandeln und Apfelblüte. Sanft umschmeichelnd spielt er mit dem Gaumen mit feinen Blütenaromen, ganz so als wolle er hier noch lange verweilen.

Unweit vom Hohlweg macht es sich die Lage Güldenloch, trotz seiner sehr heißen und trockenen Böden auf Muschelkalk bei 30 Grad Neigung recht gemütlich. Hier reifen sehr gehaltvolle Trauben heran und verleihen auch dem Spätburgunder 2015 trocken satte Aromen. In der Nase tänzeln feine Röstaromen gepaart mit einem Touch Mocca und feiner Vanillenote. Im Gaumen tummeln sich Gesellen mit kräftigen Tanninen und einer intensiven Mineralik dazu. Ein außergewöhnlicher Wein mit Stil, welcher gern solo im Genuss bleiben möchte.

 

Beim Oliver Janson ist alles eine Frage des Stils. Komplett durchgegoren und nach reichlich Hefelager werden die Weine auf die Flasche gefüllt. Ausbau im Holzfass gibt es nur, um Tannine abzurunden und die Balance zu finden. Auf keinen Fall sollen Charakter und Komplexität überdeckt werden. Bei den Jansons entstehen mineralische, kräftige Weine von regionaler Prägung, die ihren ganz eigenen Charakter besitzen. Ebenso wie die Jansons selbst, bodenständig, geerdet, voller Leidenschaft und mit ganz viel Lebensfreude.

Weingut & Gästehaus Janson / Hauptstraße 7 · D-55578 Vendersheim 

https://www.weingutjanson.de

Ist „Foie Gras“ nun Gourmet kultiviert oder nur „verstopfte Handwerkskunst“?

Für viele Genussritter ist die Foie Gras eine kulinarische Delikatesse auf der Basis frischer Zuchtgänse- und Zuchtentenleber für deren Zubereitung es mannigfach kunterbunte Rezepte gibt und noch immer die Größten wie auch die „Scheinbaren“ der Kochzunft spannende und teils aberwitzige Varianten und Techniken zum Besten geben. Sehr häufig höre und lese ich, mit welcher Hingabe sich die Promi-Kochzunft bei der Produktbehandlung von „Foie Gras“ ins Zeug bzw. ins Gras legen. Es scheint, dass die Zubereitung bis in alle Details ausgereift ist und es wahrlich nichts… nichts mehr Neues gibt.

Bedauerlich ist bei alledem, dass es bei der Vielfalt von Produkten keinen Gleichbehandlungsgrundsatz gibt, denn definitiv: In vielen Restaurants stelle ich immer wieder eine überbordende Vernachlässigung von Gemüse fest: Das kultivierte Auge erkennt sofort, dass die Kreationen noch nicht den gleichen Grad an handwerklicher Meisterschaft haben, wie dies bei vielen klassischen Produkten der Fall ist. Häufig wird an einem perfekten Steak das Gemüse so nebenbei verteilt. Oder bei Foie Gras als „Beilage“ stilsicher auf dem Teller drapiert.

Was man aber alles mit einer Möhre, Roten Beeten oder Sellerieknollen nebst dem geschmacklich spannenden Grün anfangen kann, bleibt meist völlig unbeachtet. Es gibt jedoch Ausnahmen:
Auf meiner Suche nach jenen Kreateuren, die konsequent mit Gemüse und Kräutern arbeiten, wurde ich häufig in Österreich aber auch im Elsass fündig. Und auch in Deutschland wird aus dem anfänglichen Trend ein kreatives Programm. In Berlin haben mich zum Beispiel Markus Semmler oder Attila Hildmann begeistert. Sie rücken Gemüse, Kräuter und Blüten konsequent in den Vordergrund. Beide kaufen mit sensiblem Augenmerk bei regionalen Erzeugern ein und überzeugen sich direkt bei diesen Gemüsebauern von der Qualität und Güte dieser Produkte. Der ehemalige Sternekoch Michael Hoffmann ist auch Gärtner. In seinem Berliner Restaurant „Margaux“ kochte er Gemüse-Menüs mit acht Gängen aus dem eigenen Anbau. Nun sorgt der Hoffmann dafür, dass auch die vegetarische Küche des legeren Luxusschiffes diesen Ansprüchen genügt. Als „kulinarischer Berater“ hat Hoffmann für die EUROPA 2 neue vegetarische Menüs kreiert, um die Speisekarten der Restaurants zu erweitern.
Sternekoch Andi Schweiger hört in der Küche am liebsten Hardrock oder Metal. Seine Gerichte hingegen sind alles andere als laut. Feinsinnig und auch ein wenig brachial. Kunterbunt und verdammt fleischlos. Mit ganz viel Leidenschaft kreiert er vegetarische Gerichte, welche ganz weit entfernt sind von dem üblichen Kochkultur. Zucchinicarpaccio mit Burata und Tomatenvinaigrette, Kohlrabispaghetti mit geschmolzenen Johannisbeertomaten und Kohlrabifritt, Kaffeegnocchi auf Orangen-Chicorée und Estragon-Schwarzwurzeln.
Der Starkoch aus Kitzbühel „Simon Taxacher“ fährt eigens und regelmäßig nach Südtirol und entdeckt gemeinsam mit kleinen Biobauern Gemüsekulturen längst vergessener Zeiten mit höchster Güte. In all seinen Texturen zeichnet er mit verdammt viel Fortune feine Gemüseinterpretationen in die Sinnesbahnen seiner Gäste. Geschmorte Lammschulter, geräuchertes Jungkraut Safran-Macaron, Iberico -Schwein, Taschenkrebs, Leber vom Donauwaller, Paprika, geröstete Linsensuppe, Senfgurke, Schwarzkümmel-Schnittlauchcracker, Spargel, Morcheln und… und… ! Der Vier-Hauben-Koch Simon Taxacher zeigt, dass beste Gemüse und bestes Fleisch wie auch vorzüglichen Fisch, gemeinsam in größter Hochachtung füreinander, auf der Bühne bestehen.
Zucchinicarpaccio mit Burata und Tomatenvinaigrette, Kohlrabispaghetti mit geschmolzenen Johannisbeertomaten und Kohlrabifritt, Kaffeegnocchi auf Orangen-Chicorée und Estragon-Schwarzwurzeln. Solche Sachen zaubert der Münchner Sternekoch Andi Schweiger lässig in die Sinne seiner Gäste. Wie all seine vorgenannten Kollegen inszeniert auch er gerne in einer eigenen Kochschule und gibt hochdekoriertes Wissen weiter.

Und was uns Großmutter nicht mehr lehren kann, werden wir nun in den kreativen Kochschulen der Gemüse-Kreateure entdecken, schmecken und genießen. Ich wünsche uns allen… gemüsefreudige Zeiten.

Pfalz. Feelness pur! Wellnesshotel Alte Rebschule, Rhodt 

Süden pur – das Schlendern entlang der denkmalgeschützten Theresienstraße mit den üppigen Rosskastanienbäumen, romantischen Winzerhöfen und dem Südfrüchtegarten vermittelt den Charme des bekannten Winzerortes. Edle Tropfen der Winzer und kulinarische Köstlichkeiten ebenso wie Pfälzer Spezialitäten findet man in den Vinotheken, Straußwirtschaften und Weinstuben. Nicht nur das Schloss Villa Ludwigshöhe und die Sesselbahn zur Rietburg, auch die nahegelegene „Schönste Weinsicht der Pfalz“, bieten außergewöhnliche „Ein- und Rundblicke“ in den Garten Eden. Nur schwer kann man sich dem Zauber dieses romantischen Ortes entziehen. Der älteste Gewürztraminerweinberg der Welt ist hier zu finden.

Wohlfühlhotel „Alte Rebschule“

Hier, vor der prächtigen Kulisse des Naturparks Pfälzer Wald, hat Familie Hafen-Schäfer ein einzigartiges Wellness- und Urlaubsparadies für große und auch kleine Gäste geschaffen. Auf einem weiten, sonnigen Hang hoch oben über den herrlichen Weinberglandschaften hat sich das Hotel „Alte Rebschule“ in den letzten Jahren zu einem der führenden Land- und Wellnesshotels der Pfalz gewandelt. Ein 4-Sterne-Haus mit ganz viel behaglich-familiären Charme. Die Zimmer sind modern, zugleich zeitlos und gemütlich eingerichtet. Warme Farben, Holzelemente und hochwertige Textilien vermitteln Wohlfühl-Atmosphäre.

Genießen

Wer hier logiert, der fühlt sich rasch zu Hause und wird freundlich mit der Wärme pfälzer Gastfreundschaft aufgenommen. Noch mehr Wohlfühlmomente bietet der neugestaltete Wellnessbereich. Vor dem Fenster das unverbaute Naturpanorama, innen klares, elegantes Design mit raffinierter Beleuchtung als stimmiger Rahmen für liebenswerte Servicekultur. Die harmonisch-charmante Poollandschaft wie auch die Sauna bieten einen sensationellen Blick übers Rebenmeer sowie Zugang zur hoteleigenen Liegewiese. Der Innen-Pool verfügt über eine Gegenstromanlage und Massagedüsen sowie eine Wohlfühlinsel.

Essen

Im feinen Restaurant der Alten Rebschule ergänzen sich Gourmetfreuden und Weinkultur: Die Küchencrew orientiert sich an Saison und Region, sie komponiert lecker-leichte Kreationen auf höchstem Niveau. Die Weinauswahl ist erstklassig, die Beratung fachkundig. 

Im urigem Gasthaus Sesel wurde vollgenüsslich die Pfälzer Tradition bewahrt. Das Gasthaus ist eine beliebte Einkehr, die sowohl von unseren Hotelgästen als auch von Wanderern und Radlern geschätzt wird. Von typisch pfälzisch bis ausgewogen-gesund verwöhnt Sie das Sesel-Team in gemütlicher Atmosphäre – je nach Wetter drinnen in der Stube oder auch draußen unter der Pergola.

Die Genießerpension beginnt mit einem reichhaltigen Frühstücksbuffet. Nachmittags werden die Gäste mit einer kleinen Winzerjause verwöhnt. Am Abend ist das Highlight ein 4-Gänge-Menü, das auch Fischfreunden und Vegetariern eine leckere Wahl lässt.

Rheinhessen. Die vinologische Seele der Hölle – Weinkreateur Alexander Gysler

Hier draußen inmitten von Rheinhessen ist die Welt mal ganz anders, ruhiger, beschaulicher, nicht hässlich, nicht gewöhnlich und auch nicht laut. Weder launisch und auch nicht kalt. Diese Welt im Westen von Alzey ist gar nicht einfach, aber authentisch und traumhaft schön. Und die Weinlagen und deren Erträge mehr als “nur” ein Ereignis. Und definitiv jeder Schluck ist mindestens und zu jeder Zeit eine Reise wert. Auch wenn es dann die Hölle ist, die fasziniert.

Alexander Gysler gehört sicherlich zu jenen wenigen Zeitgenossen, welche mit viel Freude und Zuversicht in die Hölle gehen. Dort, in der Weinheimer Hölle unweit der Andachtsstätte „Weinheimer Kirche“ wurzeln die alten Rieslingreben, aus welchen göttliche Weine entstehen, im rotliegenden Sandstein. Nein, nein! Alexander Gysler ist weit weg von einer Verbannung, denn die Begrifflichkeit „Hölle“ bezeichnet einen leichten Abhang und ist als Flurbezeichnung stark verbreitet, hingegen seine Weine eher für einen langen, genial-genüsslichen Abgang stehen.

Auch das Anwesen inmitten von Weinheim setzt einige deutliche Ausrufezeichen. Seit 1750 war das Weingut bescheidener Lebenspunkt von Familie Gysler. Erst die 3. Generation, erst Alexander Gysler gab der Tradition ein neues Outfit, setzte neue Maßstäbe und veränderte das Leben im und um das Weingut. Da darf sich dann auch mal die Gotik in der Fassade der chicen Modernität verneigen ohne erdrückt zu werden. Auch im Weinberg stehen die Zeichen auf Zukunft. Eine gewaltige Exploration, der unbändige Wille, die Umwelt, die nahe Kulturlandschaft zu erkunden und sie gütlich in die Biodynamik zu führen, war mehr als nur eine Aufgabe und ist heute ein fettes Pfund für großartige Weine. Bereits in seiner Lehre bei Rainer Bergdolt und dem Studium in Geisenheim begann seine Auseinandersetzung mit der facettenreichen Welt von Naturweinen und der Biodynamik und… so ist Alexander Gysler eben – begann mit einer Fülle von Ideen seine ganz eigene, fast umkehrbare Philosophie zu entwickeln. So sind auch seine Weine: charakterstark, individuell, filigran. Es sind … wie er selbst… echte, ehrliche Typen mit einer vollreifen Persönlichkeit ! Es sind letztlich auch jene Weine, die gerne ab vom Chichi die Seelen zum Tanz in die Zukunft führen. Ein Prachtbeispiel dafür ist der „2016 Klangwerk-Riesling“ aus der Weinheimer Hölle. Nach „9“ Monaten Vollhefelager im Fass und später Abfüllung vereint dieser Riesling all das, was grandiose Rieslinge auszeichnet: eine prächtige Aromenvielfalt gepaart mit reichlich Finesse und Eleganz. In der Nase tummeln sich Aromen von Steinobst, Aprikose und einer Nuance Zitrus. Die Sinne im Gaumen werden vom mineralisch-fruchtigen Geschmack überzeugt.

Klar! Gysler arbeitet nicht nur im Weinberg, sondern auch im Keller mit viel Feingefühl für hohe Qualität ohne die Herkunft, Struktur und Substanz zu vernachlässigen. In seinem Wirken und seiner Methodik strebt er zu jeder Zeit und ohne Kompromisse nach Reinheit und verleiht somit seinen Weinen eine authentische Seele. So ist es weit entfernt von verwunderlich, dass er auch Naturweine in seiner Kollektion führt.

Beachtenswert und typisch für den Familienmenschen Alexander Gysler ist sein „ 2011 Riesling JC“. Dieser besondere Jahrgang ist eine Würdigung seiner Töchter Johanna und Caroline. Wertvoll, eigenständig und so wahnsinnig liebenswert. Ein Wein aus zwei spannend-unterschiedlichen Lagen: Weinheimer Hölle und Albiger Hundskopf. Entgegen der Hölle ist die Lage Hundskopf recht warm. So wie seine Töchter eben. Gemeinsam ergänzen sie sich wunderbar! Gegensetzlich, Eigensinnig, bodenständig und auch mal leicht und offen für mehr Tiefe. Auch hier ist die Tiefe, Kraft und die individuelle Struktur sowie Vitalität eines großen Weines erkennbar.

Yeah… bei Gysler kreuzen sich Seelen in Liebe, Demut und Dankbarkeit. Eine herrliche Welt, die erdet und inspiriert.

Weingut Gysler / Großer Spitzenberg 8, 55232 Alzey /  06731 41266

https://alexander-gysler.de

Pfalz. Weine mit Ecken und Kanten – Caro Bergdolt

Jede Begegnung mit Caro Bergdolt fasziniert und nimmt sogleich gefangen. Eine bodenständig-kreative Winzerin, fürsorglich-engagierte Mutter, ein Bauchmensch mit viel Empathie, freundlich und sympathisch, klar und strukturiert, tonangebend ohne zu strapazieren, liebt leichte Perfektion anstatt leichte Kost und ist… eine von zahlreichen Frauen in einer Männerdomäne, noch dazu eine, die ein erstklassiges Weingut führen und Zukunft gestalten kann.

Zunächst bewegte sie sich ganz weit weg von nett, weg vom Familienbetrieb. Machte eine kaufmännisch-fundierte Ausbildung, ging raus in die weite Welt und durfte große wie auch kleine Luftzüge schnuppern. Konnte mit allen Sinnen die Weiten von Neuseeland erspüren und auf deren Weingütern hantieren. War in Berlin Regieassistentin und arbeitete zugleich auch im Weinhandel. Es folgte ein Weinbau-Studium in Geisenheim – und die Rückkehr nach Duttweiler. Hier ist Familie, Heimat und ganz viel Tradition, welche bis ins Jahr 1754 reicht. Es ist gerade diese Tradition, die verzweifeln lässt aber auch Herausforderungen schafft. Tradition bietet auch ein wertvolles und tief verwurzeltes Fundament. Caro Bergdolt kann gut umgehen mit dieser Tradition und bekennt, dass man daraus lernen kann ohne stur daran festzuhalten. Das Leben ist eben immer in Bewegung und bietet doch auch viel Neues.
Caro Bergdolt und ihre Familie stehen für puristische, geradlinige Weine und Sekte mit Ecken und Kanten. Sie setzen vollumfänglich auf biologischen Anbau und ökologische Bewirtschaftung. Die Burgunder, die Leidenschaft von Caro, liegen meist unter einem Gramm Restzucker und dürfen sich Zeit für ihre Entwicklung und Entfaltung nehmen.

Caro Bergdolt, 2018 zur „Aufsteiger-Winzerin des Jahres“ gekürt, zählt definitiv auch zur deutschen Sekt-Avantgarde. Seit Jahren stehen die feinperlig-eleganten Sekte vom Weingut Klostergut St. Lamprecht konsequent an der Spitze der deutschen Sekt-Erzeuger. Auch die Weißburgunder und Rieslinge sind reich an Finesse und Reifepotenzial. Klar! Die charakterstarken Weine und Sekte aus dem Weingut sind nichts für zwischendurch, sondern immer für die großen und bedeutenden Momente des Lebens.
Überzeugend wie seine Kreateurin ist der starke, sehr komplexe „2012 Fluxus extra brut“. Fünf Jahre Hefelager geben dem Sekt eine feine Perlage. In der Nase kitzelt es in allen Facetten nach gelben Früchten gepaart mit Aprikose. Und dann die Spur mehr… einen leicht cremigen Touch von Brioche.
Die Weißburgunder sind ganz geradlinig, konsequent und trocken ausgebaut. Ein vorzüglicher Tropfen ist das große Gewächs „2017 Kirrweiler Mandelberg Weißburgunder“. Die Nase wird bereichert von Aromen nach Steinobst, Zitrusfrüchten und Kräutern. Am Gaumen tänzelt die saftige Frucht, zarte Mineralität und ein guter Schmelz. Chapeau!


Es war ein spannend-schönes Erlebnis, einer Winzerin zu begegnen, die der Tradition neue Farben hinzufügt ohne sich zu verbiegen. Die ihren Weinen jene Zeit gönnt, die sie zur Entwicklung brauchen. Sie sind eben zum Genießen. Es sind Weine mit Ecken und Kanten.

Weingut Bergdolt / Dudostraße 17, 67435 Neustadt an der Weinstraße / 06327 5027

Pfalz! Ganz viel Genussmomente – Weinhaus Henninger

Wo die Sonne einen Liegestuhl im Weinberg stehen hat, der Mond sich gern im Rotwein spiegelt und die Wolken sich gern ganz schnell hinter den Bergen verziehen, vergisst man die Zeit.

Diese Region tickt anders. Wer die Autobahn bei Grünstadt oder Neustadt verlässt, um einzutauchen in die prächtigen Weinberglandschaften, dem bleiben bereits nach wenigen Kilometern die Sorgen am Gartentor der Pfalz hängen und der findet ganz rasch eine unbekannte Ruhe, als habe die Uhr die Handbremse gezogen. Eine sonnenvergnügte Region ohne Eile und mit ganz viel Genussseele. Weite Reblandschaften, hohe Wälder, beschauliche Ortschaften, die sich ganz viel Liebesmüh geben weiterhin in zarter Romantik zu glänzen. Die Pfalz ist das Land, das uns immer wieder eine Herzlichkeit einhaucht, die uns hektischen Stadtmenschen häufig abhanden kommt. Hier ist Entschleunigung kein Modebegriff. Nein: Die Pfalz heimelig und ach so gerne gelassen.

Und mittendrin, begegnet mir völlig gelassen Tommy Walter „dehähm in de Kisch“ im Henninger. Dabei sind Köche doch laut, schrill und höchst eigenwillig – eine weit verbreitete Meinung, die Kreativität und sensible Kochkunst in tiefe Schubladen steckt. Tommy Walter gehört eher zu der Kategorie „leise, gelassen aber aussagekräftig“ mit einem Touch ehrlicher Bodenhaftung. Seine vielfältigen Ausbildungswege durch die besten „Kochtöpfe“ Dresdens und Österreich drücken sich in seinen raffiniert-spannenden Kreationen aus, die sich je nach Saison und regionalen Feinheiten feinster Kochkunst gepaart mit Originalrezepten der legendären Weinhaus-Wirtin Luise Henninger genüsslich auf den Tellern des ehrwürdigen Wirtshauses präsentieren.

Hier fühlt er sich sauwohl. Schließlich gehört das Haus Henninger in Kallstadt seit vielen Jahrzehnten zu den Traditionslokalen an der Weinstraße. Vor einigen Jahren wurde das Haus vorbildlich wie unauffällig aufgefrischt, neu und charmant interpretiert und mit einem modernen wie auch stilsicheren Hotelneubau bereichert.

Das historische Restaurant im chic-charmanten Design ohne die alte Tradition zu verbergen ist so vorbildlich wie unauffällig aufgefrischt. Offenes Fachwerkgebälk, ein großer Kamin und auch der prächtige Kachelofen lässt ein wohliges Gefühl aufkommen. Hier ist der Gast willkommen und nichts stört die Harmonie.
Seit 5 Jahren beweist Tommy Walter im Weinhaus, dass er kein großer Künstler jedoch ein kreativer Koch aus Leidenschaft und ganz sicher aus Berufung ist. Bodenständig und weltoffen, das heißt beste, wenn möglich regionale Produkte, offen für neue Küchenentwicklungen, aber solide in der Tradition wurzelnd.

Bereits bei der Vorspeise wird klar: Walter arbeitet mit regionalen Spitzenproduzenten Hand in Hand und integriert traditionell-regionale Rezepte in eine moderne Küchenkultur.

Das „Carpaccio vom Rinderfilet mit Schalottenvinaigrette und Kartoffel-Trüffelsalat“ umschmeichelt den Gaumen mit einer feinsinnigen Reise durch eine authentische Aromenwelt: Der kräftige Anklang des Carpaccios wird charmant vom mild-feinen Geschmack der Schalotten eingefangen. Natürlich klare Aromen ohne Schnickschnack. Vorzüglich köstlich geraten ist der Hauptgang: Kotelett vom Odinstaler Rind. Perfekt auf den Punkt zubereitet zergeht das Fleisch von hervorragender Qualität förmlich schmackhaft auf der Zunge. Regionales und frisches Gemüse mit Thymian und einer Polenta – Schnitte harmonieren dazu perfekt. Es bleibt die Erkenntnis: „Wer Fleisch isst, sollte sich immer bewusst sein, dass er gerade ein wertvolles tierisches Lebensmittel zu sich nimmt.“

Zum Abschluss betritt eine Diva die köstliche Bühne „Heidelbeer – Cheese – Cake, leicht umschmeichelt mit Himbeersorbet und einer Spur Balsamico.

Freude macht der Blick auf die Weinkarte. Erlesene Tropfen von exzellenten Weingütern der Region Pfalz, natürlich das Beste was die Weingüter zu bieten haben, legendäre Weinlagen Deutschlands und Besonderheiten des Bordeaux. Alle Weine sind freundlich kalkuliert.
Der Service im Restaurant wie auch im Hotel agiert smart und professionell, fast in der gleichen charmant-perfekten Art wie es die Crew am Herd zelebriert. Alle sind sie authentisch und etwas charmant undiszipliniert in der Öffentlichkeit aber letztlich überzeugend in ihrer unvergleichlichen Art und ihrer außergewöhnlichen Handwerkskunst.

Und wer Tommy mal machen lässt…wird überrascht von Pfälzer Leibspeisen und beliebte Küchenklassiker aus vielen Henninger-Jahrzehnten. Legendär das Wiener Schnitzel mit lauwarmem Kartoffelsalat oder Kalbsnieren in Cognacrahm. Und ganz sicher nur die besten Produkte meist regionaler Herkunft.

Auch die Gestaltung des Hotelbereiches erfolgte mit viel Fingerspitzengefühl. Ich glaube, dass es eine Psychologie von Raumgestaltung gibt und dass Räume etwas mit uns machen. Und ich glaube, hier wurden solche Räume geschaffen, die etwas Positives erreichenfür die Menschen, die sie nutzen, beleben wie auch erleben. Jedes Zimmer ist anders gestaltet. Tradition mit ganz viel Baugeschichte vereinigt sich selbstergebend mit der Moderne. Die Böden mit prächtigen Eichendielen sind nicht verborgen unter ungeschicktem Schnickschnack sondern lassen atmen. Die Betten großzügig und ach so kuschelig liebevoll gestaltet. Die großzügigen Bäder mit teils verglasten Öffnungen zwischen Bett und Wanne machen offen für allerlei charmantes Gedankengut.

Ach ja… man muss es einfach lieben… das Henninger und sein Team.

Weinhaus Henninger / Weinstraße 93, 67169 Kallstadt / 06322.2277

https://www.weinhaus-henninger.de

Baden! Landgasthaus Linde – Weil das Leben so lebenswert ist

Ich bin mir ziemlich sicher, dass keiner von uns lebend aus diesem Leben raus kommt. Also sollten wir das Leben jetzt in die Hand nehmen und es genießen. Es sollte jedoch keine beschwerliche Lebensaufgabe werden das Leben in Balance zu bringen, sondern eine genüsslich-schöne Aufgabe das Leben zu bereichern und es in seiner Balance zu halten.

Zum Lebensgenuss gehört guter Wein, leckeres Essen, herrliche Wanderungen durch die Sonne und prächtiger Natur. Also: Packen wir die Sachen und düsen einfach mal in Richtung Süden in den sonnenverwöhnten Schwarzwald. Denn dort habe ich ein Refugium der Sinne entdeckt, welches sich lohnt in unser Leben platziert zu werden.

Eingebettet in sanft wogende Weinberge und Obstplantagen, zwischen Markgräflerland und Hochschwarzwald, entspricht die Region Münstertal allen Klischees, die man mit dem Wort Schwarzwaldidylle verbindet. Bedeutender Bestandteil dieser Idylle ist das historische Landgasthaus Linde, welches seine gelebt-lebendige, 375 jährige, Tradition in modernem Chic ganz charmant mit einem vorzüglichen Touch Harmonie präsentiert. Ich glaube, dass es eine Psychologie von Raumgestaltung gibt und dass Räume etwas mit uns machen. Und ich erlebe mit Genuss das Landgasthaus Linde mit all seinen Elementen. Die Gastgeber Uta und Thomas Gramelspach haben Räume und Genusswelten geschaffen, die etwas Positives tun für die Menschen, die sie nutzen, beleben wie auch erleben. Das Landgasthaus lädt ein zum Genusswandel.

Die 9 Doppelzimmer und 2 Suiten wurden mit viel Feingefühl gepaart mit wohliger Atmosphäre und einem kräftigen Touch charmantem Design gestaltet, ohne die Tradition zu verdrängen. Ein Spagat, welcher ausgezeichnet gelungen ist. Chapeau! Einige mit Holzdielen ausgestattete Zimmer bieten einen herrlichen Blick in das Münstertal bis hin zum Köpfle.

Auch die Küche um Küchenchef Marcel Schulz fasziniert und verführt in die bodenständig-authentische Kochkunst des Schwarzwaldes. So lebt eben Schwarzwälder Genusstradition. Hier herrscht auch beim Fleisch harmonische Regionalität, denn das Fleisch kommt hier aus artgerechter, regionaler und vorausschauender Tierhaltung. Ebenso die Fischspezialitäten. In der Alten Stube, der Jägerstube oder auf der Sommer-Terrasse am Wildbach werden frische „Linden-Forellen“ aus dem Tal in kreativen Facetten serviert. Und auf dem Frühstücksbuffet hausgemachte und regionale Produkte wie z.B. Käse vom idyllischen 300 Jahre alten Glocknerhof im Münstertal.

Ich fühle mich angekommen und auch aufgenommen. Ich denke für niemanden mehr, ich suche auch nicht nach Worten oder sortiere in meinen Gedanken: Ich bin eingenommen von all den angenehmen Seelenschmeicheleien die wie der Morgennebel, der am Morgen über den prächtigen Wiesenlandschaften aufsteigt und sich für die Sonne einfach auflöst.

Ich bin dankbar für die brutal-ehrliche Gastfreundschaft. Hier sind die Mitarbeiter herrlich leidenschaftlich, lustig und vergnügt. Eben menschlich, freundlich und lebendig. Für alles andere haben die Mitarbeiter im historisches Landgasthaus Linde keine Zeit.

http://www.landgasthaus.de

Was macht ein gutes Restaurant aus – Stern oder Herz?

Häufig werde ich gefragt, was ein gutes Restaurant ausmacht. Es kann auch ein ganz einfaches Lokal sein – wenn nicht nur die Qualität von Fleisch und Wein gut sind, sondern auch die Atmosphäre insgesamt angenehm ist und die Gäste zuvorkommend sowie mit einer authentischen Servicefreundlichkeit bedient werden. Diese, ganz besonderen Werte lassen sich in jedem Restaurant in jeglicher Güte und Sternenvielfalt umsetzen.

Was habe ich von einem vorzüglichen Wein und einem exquisiten Essen, wenn das sterile Ambiente meine Sehnerven zum Absturz bringt.

Die Addition vieler Komponenten wie die Art der Servicefreundlichkeit des Personals, die Güte der Speisen und Getränke sowie die Einrichtung und die Atmosphäre des Restaurants lassen erkennen, auf welche Philosophie der Inhaber setzt, um seine Gäste zu verwöhnen. Eine authentische Servicefreundlichkeit bereits bei der Begrüßung lässt erahnen, dass sich der Gast hier willkommen und im Mittelpunkt fühlen darf. Eine glaubwürdige Philosophie des Inhabers wird uns immer gefangen nehmen.
Sind wir doch mal ehrlich! Ein selbst ernanntes First Class-Restaurant mit uninspirierten Gerichten oder überteuerten Weinen ist alles andere als glaubwürdig. Dann gehe ich lieber in ein gutbürgerliches Gasthaus meines Vertrauens.

Die größte Aufgabe der Gastronomie aber auch der Hotellerie ist es, einen Betrieb über viele Jahre erfolgreich zu führen. In der Hotellerie setzt sich leider der Trend zum schlichten Design ohne jeglichen Anspruch an Vielfalt durch. In der Gastronomie löst die „neue deutsche Küche“ die Übermacht der italienischen, französischen oder der Thai inspirierten Küche ab.

Immer häufiger erfreue ich mich an der Renaissance der „neuen deutschen Küche“, die über Jahrzehnte – zu Unrecht – mit Nichtachtung gestraft wurde. Aber all das heißt noch lange nicht, dass Gäste den Lokalen die Türen einrennen. Daher gilt es oft, „anders“ oder „besonders“ oder „außergewöhnlich“ zu sein. Das ist im Regelfall eine Herausforderung an die Küche und den Weinkeller. Denn sie müssen zum einen die aktuellen kulinarischen Moden bedienen, andererseits aber auch mit individuellem Einfallsreichtum überzeugen. Die ganz besondere Individualität setzt vor allem eins voraus: Können! Können in jeglicher Form. Können an Service- und Kundenorientierung. Können bei Güte von Speise und Können bei der perfekten Empfehlung von Wein.

Gerade hier, liegt für mich persönlich die Faszination im Zusammenspiel von Küche und Weinkeller. Die Auswahl und Kreation sollte mit allen Genussnerven flirten und diese stetig umschmeicheln. Dies gelingt besonders in Restaurants, in denen der Kellner meist auch Weinliebhaber oder gar Sommelier ist und gut darauf achtet, welche Speisen ich bevorzuge. Und herzlich gern lasse ich mich dann vom Wein ins Menue führen…

Rheinhessen! Nico Espenschied – Ursprunglich. Unkonventionell. Lebendig.

Jede Begegnung, sei sie auch noch so flüchtig, hinterlässt auf die eine oder andere Art Spuren in meiner Seele. Jede Begegnung geschieht aus einem bestimmten Grund. Mit jeder Begegnung wird etwas angestoßen und manchmal führt die Begegnung mit Personen, die man nie wieder sieht, zu einer Begegnung mit anderen Menschen, die aus dem eigenen Leben nicht mehr wegzudenken sind.

Meine Begegnungen mit Nico Espenschied und seiner engagiert-liebenvollen Familie haben bei mir ganz viele Inspirationen hinterlassen und neue Seelenkitzler entdecken lassen. Mal in Goldgelb und auch mal in Orange.

Vergessen wir bitte die altklugen Schubladenmeinungen von zahlreichen „angestaubten“ Sommeliers oder Weinpäpsten. Vertrauen wir auf unsere eigenen Sinne und hüllen diese ein wenig in Orange, denn Orange ist en vogue. Orange ist die 4. Weinfarbe! Und „Orange Wine“, ist weder eine Modeerscheinung noch ein Verlegenheitswein oder ein wildes Kreativprodukt unerzogener Winzer, sondern auch ein echter Naturwein, der zunehmend zum Standardrepertoire jener selbstbewussten Winzer geworden ist, welche seit Jahrzehnten die Stilvorgaben von höchster Qualität lieferten.
## „Orange Wine“ ist ein auf der Maische vergorener Weißwein mit ganz viel Geschmackspotential.

Die Kunst des Weinkreateurs liegt darin, dass er die Maische (gepresste Beerenhaut samt Kernen) zunächst nicht vom Saft trennt, sondern ihnen eine längere Zeit zum „Spielen“ lässt, bevor er sein Erwachsensein erreicht. Es werden dadurch mehr Aromen und Gerbstoffe abgegeben und der Orange erhält eine zart-orangene Tönung. Die Naturburschen und -mädels von den wenigen Weinmachern, die sich auch am „Orange Wine“ versuchen, verzichten auf Zusatzstoffe wie Schwefel. Sie verwenden dann für die Gärung ausschließlich die Hefepilze, die auf den Trauben liegen. Im konventionellen Weinbau werden hingegen Reinzuchthefen eingesetzt, mit denen sich der Gärprozess präziser steuern lässt.

Klar! Oder unklar?! Bevor sofort und ohne Halt an der nächsten Kreuzung im Weinberg diese alberne Diskussion um die Qualität von Naturwein und dessen Haltbarkeit aufkommt: Verdammt viele Beispiele von kreativen Weinmachern zeigen, wie blitzsauber und gaaaaanz weit weg von banal und langweilig und trotzdem langlebig ungeschwefelte Weine sein können. Ab und an lese ich in den Tiefen der Weinwelt, dass solche Weine bereits nach wenigen Minuten im Glas oxidieren oder das hätte mit Wein nichts zu tun. Was für ein Blödsinn!!! Wer solche Urteile fällt, sollte unbedingt die Weine von Nico Espenschied seinen Sinnen zuführen. Danach ist das Thema formidabel geklärt, versprochen.

Nico Espenschied aus Flonheim begeistert mit seiner Kühnheit und neuen Kreationen. Gern experimentiert er über das Übliche hinaus ohne die Bodenhaftung und die Realität zu verlieren. Wenn es darum geht, der Premiumlage La Roche mit ihren Terra-Rossa-Böden neues Leben einzuhauchen, steht Espenschied an vorderster Front, krämpelt die Ärmel hoch und setzt auf ertragsschwache Riesling-Klone und nur ein klein wenig Sauvignon Blanc. Daraus entstand der 2016 Hautnah Sauvignon Blanc trocken, welcher fast wie ein Fliegengewicht im Glas liegt. Ein sattes Orangegelb mit fein-goldenen Reflexen öffnen die Tiefen der Sinne. Die Nase lässt sich von fein-kräutrigen Noten umschmeicheln., Brennessel und grünen Teeblättern aber auch fruchtig nach jungen Beeren und Zitrus. An der Luft wird es dann alsbald blumiger und fruchtiger. Stachelbeere, Holunder und Cassis übernehmen nun die Macht in der Nase. Am Gaumen tolle Balance und saftig, sehr strukturiert und lang mit zartem Gerbstoff und feinstem Säurespiel.

Unermüdlich und mit viel Hingabe kreiert Nico bereits im Weinberg große Weine. Mal eigensinnig und unkonventionell, mal ursprünglich und voller Ehrfurcht vor der Natur, mal laut und lebendig. Aber immer voller Kreativität und Selbstbewusstsein.

In seinen Lehr- und Wanderjahren lernte er im Burgund, in Sonoma Valley oder im Burgenland, dass oft genug Dinge im Weinberg und Keller passieren, die absolut konträr zum Lehrbuch stehen und dass das Vertrauen in die Natur das Wichtigste ist. Deshalb vertraut er ganz besonders auf sein Bauchgefühl und überlässt der Natur das letzte Wort.

Schonende Verarbeitung der Trauben, des Mostes und der Weine ist ihm verdammt wichtig. Sein Wein vergärt spontan, meist im großen Holz und bleibt lange auf der Mutterhefe. Keinerlei Schönungsmittel und wenn möglich verzichtet er auf eine Filtration. Am Ende stehen Weine mit viel Hand und noch mehr Herz, von erstaunlichem Charakter und Individualität. Alles andere ist ganz weit weg von gütlicher Handwerkskunst.

Weingut Espenhof / Hauptstraße 81, 55237 Flonheim /  06734 962730

https://nico-espenschied.de