Der Typ fürs Feine – Nico Stengel

Charmant und immer wieder in neuen Farben präsentiert sie ihre Kleider, ihre Düfte und ihre Genüsslichkeiten. Lässt aufatmen und innehalten und unsere Sinne stets behalten. Und ach so gern nimmt sie gefangen… diese prächtige Festungsstadt Landau.

Am Rande der Dunstglocke der Metropolregion Rhein-Neckar liegt sie ganz sanft an den Hängen einer üppigen Weinregion in der Südpfalz und mag so gar nicht bescheiden sein. Reich an Kultur und Romantik und umgeben von satten Weinbergen, üppigen Wiesen- und Obstlandschaften ist sie so herzlich-gern offen. Es ist letztlich die Ruhe, die Schönheit und der herausragende Erholungswert, der Landau und sein Umland so einzigartig macht und mich immer wieder anzieht. Hier trifft man sich recht gerne, abseits des Wimmelalltags auf dem Marktplatz oder leicht abseits im neuen „Fünf Bäuerlein“ von Nico Stengel und seiner Lebenspartnerin wie auch charmanten Gastgeberin Verena Schmitt. Genießt vorzügliche Weine, herzliche Gastfreundschaft und ausgezeichnetes Essen, denn letztlich gehören Wohlfühlen und Genuss zusammen.

Bei meiner Genussbegegnung mit Gastgeber und Küchenchef Nico Stengel ist es für mich und für diesen Moment der schönste Flecken Erde, der ganz charmant meine Seele berührt. 

Das Restaurant Fünf Bäuerlein empfängt und fasziniert mit einer stilistisch-innovativen Erlebnissphäre. Hier  wurde traditionsreiche Geschichte geschickt bewahrt und mit den Ansprüchen der Moderne verbunden. Man spürt sofort, dass Nico Stengel diese spannende Herausforderung annimmt und mit Leben füllt.

Zweifelsohne ist Nico ein Künstler wie auch Aromenzauberer, welcher den teils filigranen Spannungsbogen der Geschmacklichkeit perfekt beherrscht. Höchste Qualität und Güte bei der Auswahl seiner Produkte sind die Pflicht, deren formvollendete Umsetzung die Kür. Beides erfüllt er und sein sehr liebenswert-charmantes Serviceteam spürbar aus Berufung und lebendiger Leidenschaft. Bei jedem Gang fasziniert er in der Verarbeitung und im Design mit typischen und außergewöhnlichen Zutaten aus der Region und außergewöhnlichen Feinheiten einer authentisch-bodenständigem Welt. Hier trifft sich Kalbsnieren in Pommery-Senf Sauce mit dem Entrecôte vom argentinischen Weiderind wie auch dem Hirsch und Geweih aus dem nahen Pfälzer Wald. Sein Anspruch ist und bleibt  allerhöchste wie auch frische Qualität gepaart mit sensibler, bodenständiger, Handwerkskunst fernab von jeglichem Chichi. Kaltschale mit geräucherter Lachs und Schmand,  Fein Geschnetzeltes vom Rind und Schwein sowie spannende Salatvariationen sind mehr als nur Klassiker in dieser ehrlichen Genusswelt.

Alle seine Kunstwerke sind so verarbeitet, dass diese ihren kräftig-natürlichen Geschmack unverkennbar behalten, und auch, unverwechselbar kombiniert. Mit jeder neuen Kombination der zahlreich aufeinander abgestimmten Gänge unterstreicht Stengel sein formidables Können und seine Spielkunst, die kulinarischen Genusswelten meisterlich zu inszenieren ohne die Aromencharaktere zu vernachlässigen. Es ist mehr als nur ein einmaliges Erlebnis für Gaumen und Augen. Es ist ein liebenswerter, aber auch gemeiner Angriff auf alle Positionen der Sinne.

Nico Stengel ist auch Genusswandler oder Gaumenzauberer (!?) und allzu gern Pilger durch inspirierende Duft- und Geschmackswelten ferner Kulturen. So darf auch gern eine Reise über Sardinien herhalten um neue Ideen und neue, fast schon fremde Produkte, an den heimischen Herd zu transportieren und seinen Gästen eine faszinierende Nuance einer ach so fremden Welt in die Sinne zu zaubern.

Klar! Letztlich ist Nico Stengel ein Meister seines Fachs. Seine Lehr- und Wanderjahre haben ihn geprägt. Seine Ausbildung zum Koch absolvierte er bei Karsten Möller im Saalischen Hof, danach stand er neugierig und fasziniert Norbert Dobler im renommierten Mannheimer Restaurant Doblers zur Seite und konnte folgend beim Zwei-Sterne Inspirator Klaus Erfort die Verrücktheiten der hohen Kochkunst entdecken.  2023 folgte dann der grandiose Start ins Ungewisse, jedoch mit scharfem Verstand und unbedingt gemeinsam mit seiner Partnerin Verena Schmitt ins eigene Gastroglück inmitten von Landau und punktgenau ins Leben. 

Es sind Ausnahmeerfahrungen wie diese im „Fünf Bäuerlein“, die Gäste aus aller Welt in das romantische Landau pilgern lassen. Chapeau, Chapeau! 

Restaurant Fünf Bäuerlein – Theaterstraße 2, 76829 Landau in der Pfalz – 06341 9025896

Weine und Typem die Sehnsucht auslösen – Michi und Thomas Andres

Nein… Wichtiges lässt sich durch Maschinen nicht ersetzen. Der Rebschnitt, das Jäten und pflegen im Weinberg wie auch die Lese ist bei den Brüdern Andres feine und sorgsame Handarbeit. Ständig mit an Bord auch klare Blicke, feine Präzision und gut sortiere Sinne, denn ihre Weinberge bekommen gern volle Aufmerksamkeit. Letztlich ist die Natur Grundlage ihrer Existenz und ein prächtiges Stück Zukunft. 

2015 übernahmen Michi und Thomas Andres das elterliche Weingut mit dem Ziel – aufbauend auf die Tradition – neue, ganz eigene Wege, zu gestalten und ganz besondere wie auch aufregende Weine mit verdammt viel Zukunftsperspektiven zu schaffen. Weine eben, die mit viel Aufmerksamkeit über die kunterbunten Bühnen der Weinwelt stolzieren. Und in der Tat… die Weine der Gebrüder Andres mischen ganz oben mit. 

Mit jeder Begegnung ihrer Weine mit Nase und Gaumen wird klar, dass ihre Handschrift satte Mineralität und das Herausarbeiten von individuellem Charakter ist, ohne dabei den Anspruch an hohe Qualitäten zu vernachlässigen. Letztlich ist die Kombination aus ökologischem Umgang mit der Natur, viel Handarbeit und dem verantwortlichen Weiterführen von Tradition der Schlüssel für eine außergewöhnliche Qualität und feingezeichnetem Stil.

Ehrgeizig, aber nicht unrealistisch waren die Pläne der Brüder schon immer: Sie möchten zu den besten Wein-Erzeugern zählen und auch mal neue, teils unkonventionelle Wege gehen, ohne sich dabei im Dickicht der facettenreichen Weinwelt zu verirren. Ein brachial-schönes Zeichen dafür sind ihre Old- School-Weine. Weine ohne Schnickschnack, die pur und unverfälscht ihre Tradition und Herkunft zeigen und eigenständig wie auch unverändert sind. Ein Spitzen-Handwerk, wie vor vielen Jahren – alte Schule eben. So gefällt besonders der Riesling aus unterschiedlichen Lagen entlang der Mittelhaardt. Der Ausbau erfolgte zum größten Teil im Edelstahl, mit anschließendem Lagern, Hefelager, wie es im Weingut üblich ist.

Aber auch bei ihren anderen charakterlich wie auch stilsicheren Weinen lassen sie erkennen, dass  sie Mineralität und die dadurch gegebene Unterschiedlichkeit ihrer Weine lieben, denn ihre Weine werden durch den Bodentyp und das Klima in den Parzellen entlang der Mittelhaardt geprägt. Von kargem Buntstandstein und üppigem Kalkmergel ist eine ungeheure Bandbreite vertreten. Jahr für Jahr gilt es mit hochgekrempelten Hemdsärmeln und viel Gedankenschweiß diese Unterschiede herauszuarbeiten.

Letzlich ist ein guter Boden und ein gesunder, lebensbejahender, Weinberg das Wichtigste, um gute Weine zu erzeugen. Völlig klar ist daher auch ihre biologische Arbeit, gepaart mit weitsichtigen und klaren biodynamischen Grundsätzen.

Nicht nur der Boden und das Klima sind für den individuellen Charakter ihrer Weine verantwortlich sondern auch die Jungs selbst. Ihr sonniges Gemüt bereichert mit einer hohen Qualität, die sie teils in Edelstahl, teils im großen Holzfass ausbauen.

Weingut Andres      

Weinstraße 6 · 67146 Deidesheim · Tel: 0 63 26 77 08

http://www. andres-deidesheim.de

Seine Weine sprechen den Pfälzer Dialekt – Felix Estelmann

“Was ist die Schönheit der Natur ohne das fühlende Herz, das sie zu empfinden vermag.”. Wer die sonnigen Weinlagen rund um Mußbach, Gimmeldingen und Königsbach durchwandert, wird eingenommen von der Schönheit der Landschaft und den wundervollen Fernblicken über die Rheinebene. Hier entstehen beste, sonnenverwöhnte und sehr starke Weinpersönlichkeiten. Hier wirken Menschen mit positiver Energie und der Leidenschaft für das Besondere.

Der Weinmacher Felix Estelmann ist  nicht nur ein Typ: er hat eine satte Bodenhaftung, ist auch ein lebensbejahender Mensch, ein Optimist sowieso und unbedingt auch ein Idealist. Er lebt und bebt für seine Weine, die von ihm, fußend auf dem Wissen und der Erfahrung seiner Eltern, mit neuen Ideen und mit neuem und frischem Geist gestaltet werden.

Felix ist auch Visionär und Naturgeist, welcher der Natur mit Demut, Verantwortung sowie einer ordentlichen Portion Achtsamkeit begegnet. Für ihn sind die facettenreichen Bakterien- und Insektenwelten in seinen Weinbergen keine Störenfriede, sondern herzlich gern gesehene Gäste und Mitgestalter für ein stabil-gesundes Ökosystem und für großartige Bioweine.

Felix Estelmann verzichtet konsequent auf chemisch-synthetische Düngemittel, weil er das komplex-lebensnotwendige Wirkungsgefüge der Naturlandschaften nicht zerstören will. Während er draußen im Weinberg hart arbeitet und seinen Reben verdammt viel Aufmerksamkeit gönnt, herrscht im Keller „konsequentes und kontrolliertes Nichtstun“. Die Weine werden schonend vergoren und erhalten all jene göttliche Reifezeit, die sie benötigen um später nachhaltig und in höchster Qualität zu glänzen.Die Liebe für das eigene, achtsame, Handwerk und die Wertschätzung der Natur sind für die Estelmanns eine Selbstverständlichkeit.

Mit jedem Schluck wird klar: Die Weine von Felix zeigen Charakter und mitunter würzige und klare Vielschichtigkeit. Sein Riesling trocken Königsbacher Ölberg überzeugt mit klassischem Charakter und fruchtig-würziger Finesse. Der Sommervées „Cool summer weiß halbtrocken“ aus Scheurebe, Muskateller und Auxerrois zündet ein Feuerwerk an Aromen in Duft und Geschmack. Herrlich frisch und knackig. Die perfekte Zusammenstellung von Cuvées ist die große Kunst des Weinmachens und gleichzeitig für den Winzer die perfekte Gelegenheit kreativ zu sein.

Beim Wein kennt Felix ohnehin keine Kompromisse. Wohl wissend, dass es kein „Perfekt“ gibt strebt er nach dem Ideal und bleibt doch recht gern und mit viel Leidenschaft auf der Spur zum Perfektionismus. Masse und das überbordende Viel gibt es woanders nur nicht hier. Auch kleine Details beim Weinmachen haben seine volle Aufmerksamkeit. Zufällig wird nicht immer akzeptiert aber dennoch – wenn es passt – mit Feingefühl und Zuversicht kultiviert. 

Weingut Estelmann

Kurpfalzstraße 76 / 67435 Neustadt-Gimmeldingen / Tel: 0 63 21 61 73  http://www.weingut-estelmann.de

 

Eine volle Seele Mensch – Weinmacherin Rebecca Seelos

Schon König Ludwig I. hat erkannt, dass hier oben, an der Grenze zwischen Wald und Weinbergen über Rhodt die Sonne gerne eine längere Pause einlegt. Er baute 1848 in dieser sonnigen Lage seine Villa Ludwigshöhe. 

Im Schatten der Villa Ludwigshöhe streift, fast empathisch, die Weinmacherin Rebecca Seelos mit ihrem Vater Peter durch ihre Weinberge. Geradezu mitfühlend nimmt sie die Reben in die Hand und schaut sehr gewissenhaft über deren Gesundheitsstand. Gerade in Zeiten der Klimaveränderung benötigen sie viel Aufmerksamkeit und Zuwendung. 

Am Eingang der berühmten Theresienstraße in Rhodt, völlig unspektakulär, aber dennoch außergewöhnlich begegnet mir sehr herzlich und doch sehr demütig Familie Seelos und deren charakterstarke Weine.  Besonders auffällig das sonnige Gemüt von Rebecca Seelos, welche mit einer schönen Portion Leidenschaft, stilsicher und dennoch experimentell ihr Handwerk gestaltet. Naturgerechter Weinbau bedeutet für Rebecca vor allem verstärkte Aufmerksamkeit im Weinberg und Empathie gegenüber ihren Reben sowie den umgebenden natürlichen Zusammenhängen. Sie fördert sehr gewissenhaft, gemeinsam mit ihrem Vater, die Bodenlebendigkeit, die Artenvielfalt und schafft eine echte, tiefe Beziehung zwischen sich, ihren Reben und unbedingt auch den Böden. Letztlich ist das die wesentliche Basis für gesunde, aromatische Trauben, die den Ausdruck ihrer individuellen Herkunft in sich vereinen und dies später in das Glas und in all unsere Sinne tragen. 

Klar! Rebecca Seelos ist verliebt in so manche Details aber auch unbedingt und ach so gern in ihren lebendig-sympathischen Familienclan. Zufrieden… ja das ist sie. Obwohl es nun Zeit ist, dass sie demnächst im Weingut neue Räume gestaltet und endlich… ihre Weine in einer charmant-liebenswerten Vinothek präsentieren kann. 

Rebecca versteht ihre Arbeit im Weinberg als pures wie auch sensibles Handwerk. Durch rechtzeitige Ertragsreduzierung und fein-selektiver Handlese gelingt es nahezu perfekt, das Beste aus den Weinbergen zu ernten. Sie zeigt, dass große Weine nicht im Keller, sondern im Weinberg entstehen. Im Keller bewahrt das Familienteam nur das, was im Weinberg geschaffen wurde. 

So ganz nebenbei gefällt der „Hainfelder Riesling Alte Rebe“ im Glas. Bereits bei einem Schluck wird der Gaumen so kräftig und nachhaltig ausgefüllt, dass ich sehr zufrieden und dankbar in den strahlend-blauen Himmel blicke. Keine Wolke dort oben und nichts Störendes im Glas. Ein prächtiges Fruchtspiel umgarnt  die Nase: saftige, feine Frucht mit Anklängen von Aprikose und Weinbergpfirsich dazu eine zarte Nuance frischer Limette. Am Gaumen ein feines Süße-Säure-Spiel mit einer frisch dezenten Salzigkeit im Abgang. Respekt! Ein außergewöhnlicher wie auch sinnlicher Riesling.

Fein, rund und sehr filigran sind die Weine von Rebecca. Charakterstark und weit weg von Mainstream. Einzigartig und mit ganz viel Geschichte. So wie die Weinmacherin.

Es wird deutlich…die Weine von Rebecca haben Persönlichkeit, sind stilsicher und wie auch Rebecca recht selbstbewusst. Die herausgearbeiteten Texturen überzeugen und sorgen, nicht nur am Gaumen, für eine klare und feine Trinkfreude. 

Weingut Seelos Theresienstraße 1,  76835 Rhodt unter Rietburg Telefon: 0 6323 2676,   www.weingut-seelos.de

Der Blick vom Glück – Alexander Eisele

„Die Schönheit liegt im Auge des Betrachters“. Hier liegt die Schönheit zu Füßen des Betrachters. Direkt am Ortseingang und direkt am Neckartalradweg in Hessigheim bietet die Vinothek von Eva & Alexander Eisele brachial-herrliche Blicke auf die terrassierten Steillagen des Neckartals und ganz klar… auch beste Weine aus diesen Lagen. 

Der Weinmacher Alexander Eisele ist  nicht nur ein Typ, der kräftig anpacken kann: er ist auch „Bergsteiger“, denn knapp 20 Prozent seiner Weinberge befinden sich in den bekannten Steillagen entlang des Neckars. Gerade hier sind Ausdauer und reichlich Kraftanstrengung nötig. Hier, in den Steillagen entlang des Neckars, wurzeln die Reben im Muschelkalk, dessen Frische, Feuer und Mineralik unfiltriert in seinen, naturbelassenen und minimal geschwefelten Weinen spürbar sind.

Alexander ist auch Visionär und Naturgeist, welcher der Natur mit Demut, Verantwortung sowie einer ordentlichen Portion Achtsamkeit begegnet. Für ihn sind die facettenreichen Bakterien- und Insektenwelten in seinen Weinbergen keine Störenfriede, sondern herzlich gern gesehene Gäste und Mitgestalter für ein stabil-gesundes Ökosystem und für großartige Bioweine.

Alexander Eisele verzichtet konsequent auf chemisch-synthetische Düngemittel, weil er das komplex-lebensnotwendige Wirkungsgefüge der Naturlandschaften nicht zerstören will. Während er draußen im Weinberg hart arbeitet und seinen Reben verdammt viel Aufmerksamkeit gönnt, herrscht im Keller „konsequentes und kontrolliertes Nichtstun“. Die Weine werden schonend vergoren und erhalten all jene göttliche Reifezeit, die sie benötigen um später nachhaltig und in höchster Qualität zu glänzen.

Mit jedem Schluck wird klar: Seine Weine zeigen Charakter und mitunter würzige und klare Vielschichtigkeit. Sein Lemberger überzeugt mit seitiger Brombeerfrucht und feinem Säuregerüst. Der Chardonnay Muschelkalk – durfte acht Monate im großen Barriquefass auf der Vollhefe ruhen – hingegen fasziniert  leicht rauchig mit Noten von Brioche, Mandeln und einem Touch Zitrusblüte. Am Gaumen zarten Schmelz, feines Säurespiel.

Ein Ereignis… der PetNat Naturburche – ein naturbelassener, hefetrüber Schaumwein – Frisch, feine Perlage, satte Fruchtaromen von Johannisbeeren, Sauerkirschen und Rhabarber. Am Gaumen fein-cremige gepaart zarter Beerenfrucht.

Es wird deutlich…die Weine von Alexander haben Persönlichkeit, sind stilsicher und wie auch er recht selbstbewusst. Die herausgearbeiteten Texturen überzeugen und sorgen, nicht nur am Gaumen, für eine klare und feine Trinkfreude. 

Alexander stieg 2005 in das Weingut seiner Eltern ein. Seit 2016 führt er das Weingut mit Herzblut und viel Freude getreu den BIOLAND Richtlinien.  Seine Frau Eva unterstützt ihn dabei mit Rat und Tat und kümmert sich mit viel Leidenschaft um das Organisatorische, den Verkauf ab Hof und das Marketing… und den Nachwuchs!

Und deutlich wird auch… das nächste Glas samt lebensfroher Begegnung mit Eva und Alexander gibt es demnächst in Hesigheim.

Weingut & Vinothek Eisele, Steinbeisweg 1, 74394 Hessigheim, 

Telefon: 0 71 43  272 399

Schönheit, Genuss und Qual zugleich – Weinmacherin Sabine Koch

Im nahen Tübingen bewirtschafteten die Winzer Ende des 15. Jahrhunderts eine Rebfläche von rund 400 Hektar. Heute sind von den ehemals 400 gerade einmal 20 Hektar übrig geblieben. Im Westen der Stadt, in Unterjesingen, stehen die Tübinger Reben auf steilen Hängen, durchzogen von alten Steinterrassen, und lassen sich von der Sonne verwöhnen. Hier oben, in der uralten Weinlage über dem Ammertal, pflegt und hegt das Familientriumvirat Sabine Koch, Stefan Haderlein und Sohn Lukas mit viel Sinn, Sensibilität, achtsamer Handarbeit und nach ökologischen Richtlinien ihre Reben. Auch sie verwenden weder Herbizide, Insektizide noch Kunstdünger. Ihre Weinlandschaften sind mit artenreichen Blumenmischungen begrünt, um das Bodenleben und die Bodenfruchtbarkeit zu fördern. Hier entstehen terroirtypische Bioweine mit ganz viel Charakter und einer satten Portion Ehrlichkeit. Sabine, gelernte Bodenchemikerin, erkannte bereits 2002, welches Potential in den Höhenlagen „Sonnenhalden“ zwischen Tübingen und Unterjesingen steckt. Das Terroir ist geprägt von Gipskeuper, Muschelkalk, Schilfsandstein und daher ideal für mineralische Weißweine. Im Familientriumvirat sind die Aufgaben klar verteilt, Sabine die umsichtige Managerin wirkt gern im Weinberg wie auch am Schreibtisch, Stefan, der Gestalter im Keller wie auch an der Steinmauer, lehrt an der Universität Tübingen im Zentrum für Angewandte Geowissenschaften nicht nur über das Terroir der Sonnenhalden und Sohn Lukas verdient seine Sporen als engagierter Jurist und so ganz nebenbei als Maschinist und Ideengeber im Weingut. 

Am Ende eines harten, aber erfüllten, Tages gefällt allen Dreien der demütige Blick von ihrem Weinbergshäuschen über die Schönheiten des Ammertals und auch der Blick in die Zukunft. Noch ein Hektar mehr, etwas mehr an Stilistik und noch ein großes Stück mehr Kultur- und Kunstgut Wein.

Im Glas tanzt die Abendsonne im Sauvignac 2021. Ein aromatischer würziger Weißwein. Der Wein dieser pilzwiderstandsfähigen Rebsorte lässt ganz deutlich seine „Eltern“ erahnen. Riesling und Sauvignon blanc, aromenstark und feine Mineralität. Schwarze Johannisbeere, etwas grüner Paprika gepaart mit Anklängen von tropischen Früchten. Ein Sommerwein eben!

 

Weingut Sabine Koch & Stefan Haderlein 

Jesinger Hauptstr. 108/2   72070 Tübingen, Tel.: 07073 30299

„Life is not an experiment“ – Hotelmanager Bastian Becker

Bastian Becker ist ein formidabler Gastgeber mit dem richtigen Blick für die nötigen aber auch schwierigen Details und den richtigen Touch für Unmögliches, denn bereits früh in seinem Leben hat er gelernt und verstanden, dass es auch für Unmögliches Lösungen geben kann.  Wegschauen oder Verstecken ist so gar nicht seine Natur. Aufmerksam und mit einer satten Portion Charme auf Menschen zuzugehen ist für ihn eine Selbstverständlichkeit. Ja! Er ist somit ein Ausnahmetalent in einer von Budgets und Finanzplänen gehypten Branche in welcher Fachkräftemangel auf digitale Wandlungen, fernab vom Menschsein trifft. Bastian Becker kennt und beschäftigt sich täglich mit all diesen, teils großen Herausforderungen, welche er zusammen mit seinem Team routiniert löst.

Die Gestaltung einer weltoffenen Willkommenskultur gepaart mit herzlicher Servicefreude ist für ihn eine Herzenssache, denn letztlich ist ein zufriedener Gast die schönste Orientierung. Die Herausforderung, gerade in Weltkrisenzeiten, ist der Spagat zwischen sinniger Wirtschaftlichkeit und einer stimmigen Servicekultur in welcher der Gast stets im Blickpunkt steht. Er möchte dem Gast jeden Tag aufs Neue zeigen, dass man sich kümmert und für dessen Belange ein offenes Ohr hat.

„Manchmal grenzt diese Philosophie fast an ein Wunder, doch wenn wir das, was in uns liegt, nach außen in die Welt tragen, geschehen eben Wunder“, so Bastian Becker.

In seiner Jugend gab es für Bastian Becker andere berufliche Pläne und Ideen. Tierarzt wollte er mal werden. Wollte mit Mensch und Tier in Verbindung mit den prächtigen Naturlandschaften seiner Heimat arbeiten. Dort gab es auch noch die Rodelbahn vom Schauinsland hinab ins Tal. Heute lebt und gestaltet er es anders herum: Vom Tal nach oben. Bastian Becker ist ein Queraufsteiger in seine jetzige Aufgabe hinein: Hotelmanager bei Melia, verantwortlich für sieben Hotels mit kreativem Geist für nahezu 400 Mitarbeiter. Er ist Menschenfreund wie auch -sammler, Networker und ganz gern auch Manager mannigfacher Wünsche seiner Gäste. Mal ist er Moderator und umschmeichelt Nonchalance die Lebensgeister seiner Mitarbeiter gepaart mit einem kräftigen Strauß an Servicefreundlichkeit und nahezu perfekt-gepflegter Kundenorientierung. Jeder hat seine Aufgabe und alle erfüllen diese mit einer liebenswerten Leichtigkeit ohne aufdringlich zu werden. Für den Gast ist es ein Genuss diese Servicekultur mit offenen Armen einzufangen.

Wer hier im Melia in schöner Nachbarschaft zum Senkenberg Museum sitzt wird relativ rasch erkennen, dass ein Hotel der Spiegel dieser, teils chaotischen Welt, sein kann. „Life is not an experiment“! Aber eine wunderschöne Herausforderung mit allerlei Stufengewirr, so Becker.

Allerlei Stufen hat Bastian Becker hinter sich. Mal breit, mal schmal, mal hoch und manche auch tief. Nach 27 Jahren in der Hotellerie kennt er sie alle. Und herzlich gern nimmt er sie mal schnell und mal mit viel Bedacht. Neue sind willkommen und andere werden mit ganz viel Wertschätzung neu überdacht. Er ist für seine Mitarbeiter lesbar, nie fern und in seinem Wirken wie auch in seiner Sprachfertigkeit eloquent. Kommunikation auf allen Ebenen soll offen, klar und ehrlich sein.

Irgendwie und irgendwann hat ihn die Lust auf die Hotellerie erfasst. Seine Ausbildung wie auch die Hotelfachschule in Heidelberg waren die Wegweiser. Hier hat er erkannt, dass der Beruf von Berufung kommt: Eine erfüllende, sinnstiftende Arbeit ist ein wichtiger Eckpfeiler für Erfolg sowie ein glückliches und zufriedenes Leben. Bereits mit 31 war er Hoteldirektor bei NH in Berlin. Dann der Wechsel als GM zu Tryp Berlin Mitte, GM bei Melia in Wien und letztlich GM und Regionalmanager für Melia Rhein-Main. Trotz all dieser Herausforderungen bleibt er seiner Linie treu und pflegt den engen Kontakt zu seinen Mitarbeitern. Von ihnen lernt er und ihnen möchte er Orientierung geben. Jeder Mitarbeiter hat einen originären Kern. Eine Identität, die nur ihm zu eigen ist und welche es gilt in die richtige Position zu setzen. Handfive, Chichi oder mal um siebzehn Ecken gedacht ist nicht wirklich sein Führungsstil.

Bastian Becker ist eben ein von der Sonne verwöhnter Geist mit ganz vielen Ideen auf die Zeit nach dem Heute. Er ist auch und unbedingt gern Familienmensch. „Family is passion“ und der schönste Rückzugsort. Hier, umgeben von seiner charmanten Frau und den beiden quirligen Kids, kann er entschleunigen und die zahlreichen Tanks für die spannenden Herausforderungen seines Jobs wieder betanken.

Übrigens: Das Melia an der Senckenberg-Anlage ist nicht nur Business Hotel, sondern auch ein herrliches Ferienhotel. Die meisten Zimmer haben Balkone mit prächtigem Blick auf die Stadt und den Taunus. Hier trifft sich das Who- is- who der Buchmesse ebenso wie die Stars und Fans des FC Barcelona im Stelldichein mit den kunterbunten Teilnehmern des Christopher Street Day. Hier sind alle Gäste  gleich und eins. 

 

Die sinnlich-blühende Begegnung mit dem Weinberg

Wenn wir aufmerksam die Weinberge mit all unseren Sinnen erfassen, können wir uns sattsehen und noch ein Weilchen bleiben. Ohnehin macht das Gegurke und Gequietsche dort unten im Mittelpunkt von Gewimmeltag wenig Spaß. Und wenn ich dann hier oben, über dem satt-kräftigen Grün der Reblandschaften sitze ,bin ich doch schon sehr verwundert, wie viele Rad- und Wandertouristen mit teils panischen wie auch hektischen Blicken durch die Welt surfen. Das Ziel ist das Ziel und bei weitem nicht der Stopp oder das sinnige Innehalten. Linksumdrehung, Rechtsumdrehen. Lieber Notstand, anstatt Stillstand ! 

… und manchmal kann ich sie förmlich hören, die Flügelschläge kunterbunter Schmetterlinge, welche durch die blühenden Weinberge tänzeln.

Viele Winzer haben es erkannt und verstanden, eine sinnige Liebesbeziehung mit der Natur einzugehen, denn eine solche Verbundenheit macht das Leben ungemein gesund und kunterbunt. Besonders Weinbauregionen sind attraktive Kulturlandschaften, welche aufgrund ihrer klimatischen Lage Urlaubs- und Genussort zugleich für  wärmeliebende Tier- und Pflanzenarten sind. 

Jedoch… sind Reben auch exzentrische Diven. Sie sind sensibel, fordern Aufmerksamkeit und ganz viel Wertschätzung. So mancher Weinmacher streichelt sie in den Schlaf und weckt sie am Morgen  tröpfchenweise mit Wasser wieder auf. Zwischen ihnen tummeln sich mittlerweile bunte Genossen, auch Weinbergsbegleitpflanzen genannt. Stolz und heiter aber auch egoistisch zeigt sich die gelbe Weinbergs-Tulpe ebenso gern wie der weiße, gar unschuldige, Dolden-Milchstern. Hingegen die Traubenhyazinthe, welche mit ihrem blau-violetten Blütenkopf die Nase weit oben trägt und gern mit ihrer Opulenz den Rest ihrer Mitbewohner überstrahlt. Da kommen zahlreiche weitere und reichhaltigen Blütenmischungen in den Rebgassen kaum mehr zur Wirkung. Allen gleich ist ihre Wirkung auf die Naturlandschaften: Sie sorgen für eine intakte Bodenfruchtbarkeit, die aktiv und völlig ungeniert zur harmonischen Ernährung der Reben beiträgt und so auch für eine gute Wasseraufnahmefähigkeit sorgt. Auch möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass sie – ähnlich wie die Winzer sowie das „Gescherr“ drumherum ausgezeichnete Gastgeber sind und den zahlreichen Blütenbesuchern, von denen manche für den Winzer als Nützlinge bzw. Fremdarbeiter tätig sind und das ganze Jahr über für reichlich Nektar und Pollen sorgen. 

Zudem sind blühende Weinberge eine hervorragende Werbung für jeden Winzer und schaffen somit auch die Grundlage für ganz besondere Tropfen.

Letztlich gibt es kein wahres Leben im Falschen, aber ein wahres Leben in Flaschen.

Die Partitur der Sinne – Hotel & Restaurant – Rhodter Adler in Rhodt u.R.

Häufig durchstreife ich neugierig die facettenreichen Welten der Pfalz. Noch bevor der Tag sein Finale einläutet, möchte ich aufgefangen und bereichert werden. Eine freundliche Servicekultur die umarmt und eine authentische Kulinarik, die meine Sinne mal wieder auf Vollmast dreht. Einfach… eine satte Portion Pfalz einfangen und das angenehme laissez-faire der Pfälzer genießen.

Angekommen! Willkommen! Dazu eine lebendige Gastfreundschaft und eine Flasche Wein, die freundschaftlich verbindet. Klar… Wünsche streben nach Erfüllung und schön, dass mich meine neueste Entdeckung so sinnig wie auch wunschlos glücklich macht: Der Rhodter Adler in Rhodt unter der Rietburg.

Auffällig sogleich ist, dass Lisa Soltmann und ihr Team Gastgeber aus Leidenschaft sind und das, was sie tun, mit viel Servicefreude erfüllen.

Der Rhodter Adler, mit seinem romantischen Innenhof und Gartenlandschaften ist eine außergewöhnlich große Aufführung. Das perfekt eingestellte Team des Rhodten Adlers bespielt ungezwungen all meine Sinne in feinster Partitur.
Klar! Das charmante Hotel und Restaurant Rhodter Adler ist eben ein Familienbetrieb in welchem sich Innovationsfreude sowie perfekte Servicequalität gepaart mit unternehmerischem Mut und Beharrlichkeit mit einem spürbaren Touch an Harmonie vereinen.

Und… sie machen es verdammt gut: Die erfolgreichste Leistungssteigerung eines Hotels ist sicherlich im Design oder der Ausstattung möglich. Aber eine Leistungssteigerung in Servicekultur und – qualität gewinnt eine dauerhafte Präsenz in den Sinnen seiner Gäste. Mehr als Fünf-Sterne geht nicht?! Weit gefehlt: Außergewöhnliches und am Kunden perfekt orientierter Rundumservice in einer feinen Spur von Authentizität, Charme und herzliche Gastfreundschaft ist die beste und gleichzeitig die erfolgreichste Methode, um Gästen das Leben reicher zu machen. Und hier… im denkmalgeschützten Adler packt man den gesammelten Reichtum gerne wieder ins Gepäck.

Die Zimmer wie auch das Restaurant sind mit Materialien ausgestattet, welche das Handwerk und die Landschaft der Südpfalz widerspiegeln. Die konservativ-feine Linie war die liebevolle Pflicht der Gastgeber Seidel/Soltmann. Die Ausstattung mit einem Touch authentisch-ländlicher Kultur die selbstverständliche Kür.

Mit feinem Gespür für kultivierte Gastfreundschaft entwickelte sich das Restaurant/Hotel Stück für Stück zu einem stilvollen Haus mit hervorragenden Charaktereigenschaften, welche den anspruchsvollen Gast bei jeglicher Begegnung alle Sinne spüren lässt. Eine bunte Auffrischung bekommen graue Zellen und bleiche Sinne nicht nur in gemütlichen Zimmern, den liebenswert arrangierten Garten- und Terrassenlandschaften, sondern ganz besonders auch im modern-eleganten Ambiente des Restaurants.

Falk Seidel ist es gelungen, mit Sascha Schröder einen neuen, höchst talentierten, Chefdirigenten für die Küche zu gewinnen Sascha Schröder bespielt die Küche vielfältig, bodenständig, regional und unkonventionell mit neuen Ideen und zartem Aromenspiel so feinfühlig, dass es schwer ein Entrinnen gibt und man sehr gern länger bleibt. Selten gelingt ein Wechselspiel so perfekt und zudem mit einer neuen Art der Kochkunst. Mit klarer Linie, ohne“ SchiSchi“ und ohne Getöse, gelingt es XX zu begeistern. Jede Tonleiter einer regionalen Vielfalt versteht er ebenso in Szene zu setzen wie die feinen Nuancen einer modern-internationalen Küche. Das Produkt bekommt die volle Aufmerksamkeit seiner leidenschaftlich-kreativen Kochkunst. Produkte aus der Region und dem angrenzenden Frankreich prägen seine Farben- und Genussspiele. Es bleibt haften… im Gedanken und in der Seele: ein Sinnesrauschen durch den Aromengarten der Natur.

Es bleibt spannend im historischen Gasthaus Rhodter Adler, denn Stillstand steht nicht auf der Agenda der unternehmerischen Leidenschaft von Falk Seidel und seiner Stieftochter Lisa Soltmann. Sie verstehen es, mit ihrem kreativ-charmanten Gespür ein vorzügliches Haus stets im Puls der Zeit zu halten.

Hotel & Restaurant Rhodter Adler / Weinstraße 10, 76835 Rhodt u. R. / 06323 9492770 / 

https://rhodter-adler.de

Lust auf das Leben – Rheinhessen fasziniert

Sicherlich liegt es am Licht und irgendwie fühlt sich die Luft hier anders an. Frischer, klarer – freundlicher. Selten ist um fünf Uhr früh meine Welt sortiert und in Ordnung. Zu dieser Unzeit bewegen sich meine Zehen noch fremd in die Welt. Auch mein Tastsinn ruft meine Augen um Hilfe. Blinzeln, nah am verzweifeln, das Gehirn noch in Tüll gehüllt, mein Gaumen dürstet nach Kaffee. Wie konnte ich nur auf die bekloppte Idee kommen, Land und Leute bereits im morgendlich-milchigen Nebelschleier zu entdecken. Hier auf einem der vielen „Hiwwel“, dem Wissberg – die zweithöchste Erhebung im Wein- und Hügelland Rheinhessen. Sein langgestrecktes Plateau verleiht ihm auch den Namen „Tafelberg“. Von hier oben lässt es sich vorzüglich in das Herz Rheinhessens blicken. 

 

Ganz allmählich verlässt der Morgennebel die bizarren Weinlandschaften, in kunterbunte Farben des Frühsommers gepinselt, das Rheintal. Es wird Zeit der Sonne Platz zu machen und ihr den Laufsteg der Natur zu überlassen. Die Farbenvielfalt verzaubert ein wenig die Sinne: alle Gelbtöne in einem prächtigen Blütenmeer mit Weiß vereint. Das satt-frische Grün der Wiesen- und Reblandschaften streckt sich der aufkommenden Sonne entgegen, welche nun in Zartrosa, etwas Aquamarin und prächtigen Silberstreifen ihre Fühler ausstreckt und nun auch mich wachrüttelt. Es wird sicherlich wieder ein sonnen-prächtiger Tag und meine heutige Tour wird wieder ein Erlebnispfad durch Wein und Kultur mitsamt Mensch und Natur. 

Auf der Kirchturmuhr dort unten blitzen die Zeiger auf, die sich ganz allmählich der 6 Uhr-Marke annähern. Ganz allmählich tritt der Horizont zurück, versteckt sich im tiefliegenden Morgennebel, welcher nonchalant sämtliche Geräusche absaugt. Kein Mensch weit und breit.

Unten das Tal, ein unendliches, frohes Mosaik aus Reb- und Wiesenlandschaften, kleinen Dörfern mit roten Ziegeldächern ihrer Häuser, welche sich mal sanft mal schroff an die abfallenden Hänge schmiegen. Landstraßen schwingen ihre Arme durch das weite Land. Auto-Glas blitzt auf. In der Ferne zieht sich das graue Band einer Autobahn entlang. Ein Autobahnkreuz mit seinen geschwungenen Abfahrten erinnert an eine überdimensionale Schleife, welche die Landschaft wie ein Paket zusammenschnürt. 

In der Tat… eine Wandertour auf den zahlreich-herrlichen, gut markierten, Pfaden sollte man demütig früh am Morgen beginnen und so in die Geburt des Tages eintauchen. Mal ganz weit weg vom Alltag auf eine Wanderung für die Seele. Rheinhessen ist geradezu prädestiniert für Begegnungen mit sich und einem satten Stück Gemütlichkeit. Die Wein- und Genussregion bietet vielfältige Einblicke in kreative Kochtöpfe und prächtig-schöne Weingewölbe. 

Hier begegnen mir Menschen, die Einsamkeit ebenso schätzen wie herzliche Gastfreundschaft. Hier wird authentische Tradition und Kultur gepflegt und so gerne gelebt. Auch Menschen, die Natur wie auch Harmonie suchen und jene Menschen, die die Erholung und Inspiration schätzen, geben mir reichlich Nahrung für Herz und Seele. Kurz: Rheinhessen verwöhnt meinen Geist, schmeichelt meiner Seele und lässt meinen Gaumen beste Weine und besondere Weinmacher einfangen.