Ein prächtiges Grand mit Vieren – Das Melia Hotel City, Frankfurt

Manchmal tausche ich nur meine Gedanken, Ideen und Konzepte mit Kollegen aus, hänge umrauscht von Straßenlärm und Gewimmel, im Nirvana grauer Betonwüsten und finde fernab von heimelig ein Bett, dass im Irgendwo steht und mich dennoch nicht schlafen lässt. 

Manchmal möchte ich nur meinen Gedanken zuhören und wie Hans im Glück aufrecht in den Himmel blicken. Möchte ankommen, willkommen sein und einfach mal chillig einen guten Wein trinken. Kein Aber,  kein Eigentlich und definitiv kein geht nicht. Ich will, ja ich will… einfach Gast sein. Gast in meinem Übergangszuhause. 

Noch bevor mein Koffer die Eingangspforte berührt, werde ich freundlich aufgefangen und zum Check-In in die 15. Etage gebracht. Fast unmerklich bewegt sich mein Gepäck weiter Richtung Zimmer. Nicht mein Reisepass oder Kreditkarte hat hier oben… weit über dem schrillend-lauten Gewimmelbum Frankfurts, Priorität sondern mein Getränkewunsch, ein Häppchen vielleicht und dann … in aller Gemütlichkeit darf ich nun in diese neue Hotelwelt des Melia Hotel City einchecken. 


Nein… mag noch nicht wirklich ins Zimmer, denn hier in der 15. Ebene bietet die Check-in und Genusslounge atemberaubende Blicke in die Skyline von Frankfurt und hinauf in den prächtigen Taunus. Hier ist gerade woanders und ganz weit weg vom Alltag. Hier haben meine Gedanken Platz für allerlei Spaziergänge. Ohne Hast und ohne Eile. Hier bin ich mal so richtig Gast. Aber so was von… 

Letztlich pflegen die Mitarbeiter des Melia feine Servicefreundlichkeit und sind tatsächlich Gästeführer. Klar … im 15.ten lässt es sich allzu gerne auch schweben. Hier ist der Gast wichtig ohne ihn in Bedrängnis zu bringen. Hier lebt man gerne Genügsamkeit und  Zufriedenheit.

Das Melia City Hotel ist ein Grand mit Vieren. Ein Ausnahmetalent ohne chichi und Größenwahn. Unmerklich chic, modern und ungemein demütig. Ein faszinierend-schönes Tagungshotel. Ein Stück mehr als nur Business. Eine prächtige Genusslandschaft und unbedingt ein Hotel für ein schönes Stück mehr an Honeymoon mit herrlichen Blickachsen hinaus in die Welt.

Beim Abendessen in der 15. Etage oder auch beim Lunch nebenan mag ich mich ungern entscheiden zwischen den Kreationen auf dem Teller und den architektonischen Höchstleistungen einer faszinierenden Skyline. Das Restaurant ist ebenso wie der gelungene Rest des Hauses ein Ort der Ruhe und Genüsslichkeit. Keine Hektik, kein unnötiges Geklapper oder lautes Geplapper. Hier begibt man sich demütig in die Arme einer aufmerksamen Gastfreundschaft. 

Ja!!! ”Es ist eine liebenswerte Kunst, den Gast in seiner Gesamtheit zu erfassen und seine Wünsche als gegebene Selbstverständlichkeit zu würdigen”. Genau das… können die hier, im Melia City, ganz besonders gut.

Melia City Frankfurt / Senckenberganlage 13, 60325 Frankfurt a.M. / +49 69 6681980

https://www.melia.com/frankfurt_city

In der Vinothek „Villa di Vino“ lebt leidenschaftliche Genusskultur 

Die Region Heidelberg ist geprägt vom nimmermüden Unternehmertun, mannigfachen StartUps und allerlei Innovationsfreude. Aber auch kunterbunte Erlebnis- und Kulturlandschaften bereichern diese herrliche Region rund um das weltberühmte Heidelberger Schloss. 

Und genau dort, wo sich auch Fuchs und Hase auf einen Wein begegnen, hat Familie Schreiber, fast unbemerkt vom Draußen, Oasen der Gastlichkeit in Anlehnung an italienische Genusskultur geschaffen. 

„Pianta la vite per te, e l’ulivo per tuo figlio. – Pflanz den Weinstock für Dich und den Ölbaum für Deinen Sohn“ so ein italienisches Sprichwort. Ob es ein Baum oder doch ein Rebstock war, welches Marion und Joachim Schreiber ihrem Sohn Tim Schreiber pflanzte ist nicht überliefert, dass deren Bäume jedoch kräftig Früchte tragen ist merklich und sichtbar zugleich. Villa Toskana und Villa Medici haben sie ihre Hotels getauft und ihnen das Dolce Vita, den typisch italienischen Lebensstil, der durch Lust, Genuss und Leichtigkeit geprägt ist, eingehaucht. Am Rande von Leimen, im Hotel Villa Toskana, spürt der Gast bei all seinen Begegnungen mit dem servicefreundlichen Personal, dass es eine liebenswerte Kunst ist, den Gast in seiner Gesamtheit zu erfassen und seine Wünsche als gegebene Selbstverständlichkeit zu würdigen. All dies wird auch im der integrierten Vinothek „Villa di Vino“ gepflegt und leidenschaftlich gelebt. 

Unermüdlich und immer mit einer feine Nuance Gastfreundschaft schafft es Piero Cortinovis allerlei Weinfreunde zu einen und diese mit den besten Weinen aus seinem Repertoir zu bereichern. So ist es absolut nicht unüblich, dass hier Menschen mit Kisten unterm Arm und schönen Erinnerungen im Sinn das Haus verlassen. Häufig und verdammt gern bleiben viele Gäste auch zum Plausch bei Wein und leckerem Kaffeegenuss. Dazu – aus der Feinkosttheke – fein zusammengestellte Köstlichkeiten aus Italien wie auch hochwertige Leckereien aus dem Steinofen. Feine Brote, saftig-frische Oliven, auch mal Fisch und eine satte Portion italienischer Lebensfreude sind hier selbstverständlich. All dies garniert mit reichlich Gesprächsstoff, Leidenschaft und neuen Freundschaften. Ganz so als wäre man auf der Piazza Vecchia, dem schönsten Platz inmitten von Pietro’s Heimatstadt Bergamo unweit von Mailand.

No, no… Pietro ist nicht perfekt und will es auch nicht sein „Anche i pesci del re hanno spine“ – Auch die Fische des Königs haben Gräten. Die Gaumen seiner Gäste und deren Gemüt geben den Takt und die Lebensfreude in der Villa di Vino vor. Und diese kann doch unmöglich perfekt sein. Finché c’e vita, c’e speranza – Solange es Leben gibt, gibt es Hoffnung. Hoffnung zu noch mehr menschlicher Nähe, Vergnüglichkeit und auf einen besonderen Tropfen Wein.  Bei 650 Weinen ist dies in der Villa di Vino definitiv keine Schwierigkeit. Zumal Pietro mit einem außergewöhnlichen Gespür die Sehnsüchte seiner Kunden erkennt. Das Sortiment ist facettenreich mit einer Nuance zum Außergewöhnlichen und einer besonderen Wertschätzung für großartige Spitzenweinen. Die Pfalz ist hier in enger Verbundenheit zur Bergstraße ebenso vertreten wie besondere Tropfen aus Italien, Frankreich, Spanien und auch Österreich. 

Recht schnell wird klar, dass Familie Schneider und Pietro ein Gespür für gute Weine hat. Nicht der Ruf entscheidet für den Weg ins Regal, sondern der Geschmack ihrer Kunden. So ist es nicht ungewöhnlich, dass Pietro nach der Gelegenheit fragt, zu welcher der Wein genossen wird.  

Übrigens: Il pesce vuole nuotare tre volte: nell’acqua, nell’olio e nel vino. – Ein Fisch muss dreimal schwimmen: im Meer, im Öl und im Wein. 

Villa di Vino / Stralsunder Ring 7, 69181 Leimen / 06224 7690190 

https://www.villa-divino.de

Die Pfalz rockt mit frischem Spargel und sieben erfolgreich-kreativen, Winzern

Es scheint als habe es der Winter nun endlich aufgegeben nochmals ein paar eisige Momente in Szene zu setzen und übergibt nun demütigt alle Macht dem Frühling, welcher jedoch bereits im einen Deal mit dem Sommer eingegangen ist. Früher als erwartet zieht die Pfalz ihren prächtigen Schleier in zart-rosa an und betritt die zauberhaft-sonnige Bühne. Die Mandelblüte ist in der Pfalz mehr als „nur“ ein Ereignis ebenso wie die kulinarisch-bunte Vielfalt des begehrte Edelgemüse Spargel, welche bereits seine zart-weissen Spitzen zeigt. Seit Anfang April sind die Spargelernter aktiv, um die ersten Reihen zu „stechen“, wie die Spargelernte in der Fachsprache genannt wird. Wer sich den Spargel direkt vom Bauern holt, kann sich der größten Genussfrische sicher sein.

Übrigens: Die Frische erkennt man am knackigen Aussehen und durch einen Trick: Stangen aneinanderreiben, wenn es quietscht, müssten sie frisch sein. Und Spargel ist nicht nur kalorienarm sondern auch sehr reich an C, E und B-Vitaminen und den Mineralstoffen wie Kalium, Kalzium, Eisen, Magnesium, Kupfer und Phosphor. 

Der ideale Wein-Begleiter zum Spargel will gut gewählt sein – die besten Empfehlung habe ich bereits auf meiner Weinentdeckertour durch die Pfalz ausgemacht. Denn unweit der besten Weinlagen wächst auch vorzüglicher Spargel.  In Dudenhofen, Kandel, Schifferstadt oder auch in Weisenheim am Sand hat der Spargelanbau aufgrund der idealen sandigen Böden die längste Tradition.

Ganz klar: Zum idealen Tête-à-Tête mit dem Edelgemüse passt ein trockener Weißwein mit feiner Säure. Nein: Bitte keinen jungen frischen Weißwein! Ein Spargelwein sollte, bis auf wenige Ausnahmen, ein trockener Weißwein, mit harmonischer feiner Säure sein. Weine mit neutralem Bukett sind besonders beliebt, zwei bis drei Jahre Reife schadet ihnen auf keinen Fall. Somit darf es durchaus ein Jahrgang 2019 oder 2020 sein. Als der Paradespargelwein gilt der Weißburgunder. Sein leicht fruchtiges Bukett mit einem Hauch von nussigem Aroma schmiegt sich angenehm ergänzend zu einer Vielzahl von Spargelgerichten. Auch ein Viognier oder Silvaner melden sich, wenn es um Spargel geht, sehr gerne zu Wort. Fruchtig-aromatisch sorgen sie für das Quäntchen Pepp.

Mein Augenmerk bei der Weinauswahl galt den jungen, außergewöhnlichen, Weinkreateure der Pfalz.  Und die gibt es reichlich. Unweit vom Spargelpardies Weisenheim am Sand begeistert der Freinsheimer Jürgen Krebs mit seinem herrlich dichten „ Weißburgunder 2018“. In der Nase tanzen mineralische Noten gepaart von reifer Birne, Quitte, Apfel und einer Nuance Walnuss. Am Gaumen gesellen sich fruchtig bisweilen leicht würzige Aromen wie auch etwas Mokka dazu.

Unweit von Freinsheim zaubert Markus Spindler vom Weingut Heinrich Spindler aus kalkreichen Böden und dem besonderen Kleinklima der Forster Lagen eine wahrlich perfekte Grundlage für große Burgunder, der nicht nur zum Spargel eine hervorragenden Partie spielt. Sein „2020 Weißburgunder“ bringt spannende Farbe ins Spiel. Seine dezente Säure und die fruchtige Aromen von Birne und Zitrusfrüchten lassen diesen Wein charmant-frisch daherkommen.  Im Abgang ist die saftig-schmelzige Struktur eines Burgunderweins erkennbar. Perfekt!

Johann Seibt, der Weinmacher des Bad Dürkheimer Weinguts Karl Schäfer begeistern mit einem knackig-frischen „Weißburgunder 2020“. Ein wahrer Duftkorb aus von gelben und grünen Äpfeln mit einer leicht süßlichen Komponente von Honigmelonen und leicht nussigen Anklängen an frischen Haselnüssen. Am Gaumen sanft mit feinem Säurespiel und sortentypische Apfelnoten sowie fein-nussige Nuancen. Dieser Wein ist trotz seiner Eleganz kraftvoll mit dichtem Körper.

Aus der Südpfalz sorgt das junge Talent Georg Meier für eine vorzügliche Partnerwahl zum Spargel: Sein frischer „2020er Weißburgunder/trocken mit kühlen und fein-mineralischen Noten mit Aromen von gelben Früchten wie Apfel und Birne lassen im Gaumen eine klar-feinsaftige Frucht und einer feinen, nicht zu überladenen, Säure und einem fein-schmelzigen Abgang erkennen. Chapeau!

Seit 2003 lenkt Matthias Stachel den Weinbau des in Maikammer ansässigen Familienbetriebes entscheidend mit. Ausgestattet mit reichlich Fachwissen, welches er bei Topweingütern den USA/Kalifornien und Neuseeland/Hawkes Bay erworben hat, lässt großes Kino beim Weinbau erwarten. Ohne Zweifel, der Gutswein Weiße Burgunder 2020 ist ein Beleg für feine Handarbeit. In der Nase fein-fruchtige Aromen wie Birne, geriebenen Apfel, etwas Pfirsich und einem Touch Haselnuss. Am Gaumen kommt feine Säure hinzu.

Auf dem Aloisiushof in St.Martin gilt Philipp Kiefer innerhalb der Familie als Antreiber kreativ-engagierter Vorreiter und begeistert mit einer prächtigen Auswahl an Weisweinen. Hieraus kann ich als vorzüglichen Weinbegleiter zum Spargel den aussergewöhnlichen „2021er Weißen Burgunder“ empfehlen, welcher reich an Mineralität ist und facettenreich reife, teils exotischer, Früchte in Nase und Glas zaubert. Aromen wie Delicius, reifer Ananas oder gelbe Birne bereichern die Sinne. Im Gaumen herrlich saftig, mit einer intensiven und einer fein-ausgeglichenen Säure. 

Johannes Jülg aus südpfälzischen Schweigen rockt mit einem ausgezeichneten „2021er Weissburgunder vom Kalk“ auf der großen Bühne mit. Seine Lehr- und Wanderjahre ließ ihn bei  Emrich-Schönleber (Nahe) und Clos de Lambray (Burgund) in die tiefe Kunst des Weinbaus blicken. Der Weissburgunder überzeugt feinsaftig und klar im Mund. In der Nase reife Birne gepaart mit saftig-süßen Apfel und leichten Kräuternoten wie Kresse . Am Gaumen mischt sich etwas Nektarine dazu.  Die gewisse Tiefe und Spannung wird von einer Spur Schmelz abgerundet. 

Sterne hat es im Weingut Stern in Hochstadt/Südpfalz reichlich. Der Junior Dominik Stern sorgt für reichlich Glanzpunkte. Bevor er 2003 in den Betrieb einstieg sammelte er reichlich Ideengut in Südafrika und der österreichischen Wachau. Ganz klar ein Stern auch für den „2021 Weisser Burgunder Vom sandigen Lehm“. Wie eine Diva präsentiert sich dieser Wein: Vollmundig, erfrischend, elegant, Duft nach Cassis, Birnen, Äpfeln, Quitten. Am Gaumen zeigt sich der Wein herrlich saftig wie auch cremig und lang. Mindestens 3 Sterne würdig.

Ein Grenzgänger, ein Suchender, ein Virtuose – Iñigo Urrechu

„la corredor de maratón“ – der Marathonläufer unter den Köchen« wird der Spanier Iñigo Urrechu gern genannt. Der Grenzgänger, der Gestalter und Perfektionist hat auf des Messers Schneide schon einige kulinarische Gipfel erklommen. Genug hat er aber noch lange nicht – als Getriebener seiner eigenen Ansprüche.

Man muss sich in Spanien nicht wirklich für gutes Essen und ganz besonders sportlich-gesundes Essen interessieren, um Iñigo Urrechu zu kennen – der 51-Jährige ist einfach omnipräsent auf vielen Strecken und Kanälen: als legendär lebensfroher Mentor in TV-Koch-shows Al Grano“ am Canal Cocina, wo er all unsere baskischen und traditionellen Gerichte und Kreationen der Haute Cuisine präsentiert; und der Kochwettbewerb „Abran Fuego“ auf Telemadrid, bei dem der beste Koch der Region gesucht wird. Auch als Berater ist er gern im Laufschritt unterwegs und besonders auch für seine liebste Herausforderung, der Hotelgruppe Melia. 

Iñigo Urrechus eigentliches Tätigkeitsfeld als Inhaber eines Genuss-Imperiums, das auch in Covid-Zeiten explosiv expandierte, ist da noch gar nicht mitgezählt. Und… wichtig wie auch unbedingt bemerkenswert – Iñigo Urrechu ist Familienmensch durch und durch. Völlig klar wird spätestens bei diesem Lebensinhalt: Iñigo kann nur Ultramarathon und dies mit verdammt viel Lebensfreude und Charme. Für mich ist er ein großes Genusstalent und der kultivierte Inbegriff von Multitasking.

Es ist Anfang April, die Sonne über Frankfurt trollt sich davon und überlässt fetten Wolken die Bühne. Ein leichter Schneeschauer pudert die Wiesen- und Baumlandschaften in Frankfurts Grüneburgpark ein. Läufer drehen gequält ob der Witterung ihre Runden… nur Iñigo, gefangen in seiner Gedankenwelt, freut sich sichtlich über den morgendlichen Auslauf. Im Gepäck seine selbstkreierten Proteinriegel und eine Ladung Gedankengut.

Bereits bei der Ankunft im vorzüglich geführten Melia-Hotel an der Senckenberganlage lassen die leidenschaftlich agierenden Gastgeber um Generalmanager Bastian Becker erkennen, dass sie sich nur mit dem Besten zufrieden geben. Das Hotel vermittelt ein feines Gespür für kultivierte Gastfreundschaft und einer ansteckenden Lebensfreude, welche auch in den chic-modern designeten Zimmern spürbar wird. Hier vereinen sich Innovationsfreude sowie perfekte Servicequalität mit unternehmerischem Mut und Beharrlichkeit. Auch das Restaurant „Oben“, das Spielfeld von  Javier Barros  und Iñigo Urrechu – wird mit sehr viel Servicefreude von Eddie Obrien  geführt. Hier wird eine sehr angenehme Willkommenskultur spürbar und definitiv zum Genuss. 

Bevor er sein Tageswerk mit seinem Chef de cuisine Javier Barros in seinem Restaurant „Oben“ im 15’ten des Frankfurter Melia Hotels beginnt, nimmt sich Iñigo eine Cola light und Zeit mit mir recht gemütlich über seine Familie, das Kochen und natürlich das Laufen zu philosophieren. Iñigo Urrechu nimmt gefangen und fasziniert. Mit brachialer Lebenslust erzählt er von seinen mannigfachen Welten. Recht schnell wird klar, dass Kochen für ihn eine Wertschätzung gegenüber den Produkten und den Menschen ist, für die er am Herd steht. Es ist eine sehr sensible Hommage an den authentisch-ehrlichen Geschmack jeder Zutat. „Qué absurdo“ – wie absurd ist es doch zu beobachten, wie die Technik die Herrschaft in den Küchen übernimmt. „No, no, no“… davon bin ich weit entfernt. Kreativität ist für ihn das Maß jeglicher Kochkunst. Es geht darum zu wissen, wie achtsam man ein Produkt betrachtet und behandelt. „Claro“ … der Preis darf nicht das Maß sein, sondern die Qualität und das, was man damit machen kann. Es ist für Iñigo und sein Team besonders wichtig, die Produkte in all ihren Aromen und Farben zu erkennen und damit die Sinne zu bereichern. Essen muss Emotionen hervorzurufen. 

Und definitiv… im Oben, mit einem feudalen Blick in die Skyline von Frankfurt versteht man das feine Spiel mit den Emotionen. 

Auf dem Teller…

Auch auf dem Teller wird geschmacklich sichtbar, das Team um Javier Barros und Iñigo Urrechu besteht aus kreativ-agierenden Aromenzauberern, welche den, teils filigranen, Spannungsbogen der Geschmacklichkeit, perfekt beherrscht. Höchste Qualität und Güte bei der Auswahl seiner Produkte sind die Pflicht, deren formvollendete Umsetzung die Kür. Beides erfüllen sie aus Berufung und Leidenschaft. Bei jedem Gang fasziniert er in der Verarbeitung und im Design mit typischen und außergewöhnlichen Zutaten  aus der Region. Alle seine Kunstwerke sind so verarbeitet, dass diese ihren kräftig-natürlichen Geschmack unverkennbar behalten, und auch, unverwechselbar kombiniert. Mit jeder neuen Kombination der zahlreich aufeinander abstimmten Gänge unterstrich auch hier Iñigo Urrechu sein formidables Können und seine Spielkunst, die kulinarischen Genusswelten meisterlich zu inszenieren ohne die Aromencharaktere zu vernachlässigen. Es ist mehr als nur ein einmaliges Erlebnis für Gaumen und Augen.

Ein erfrischender Vermouth Spritz – Cava, etwas Rosmarin und eine Spur Mandarine als Aperitif stimmen ein. 

Das formidable Apero: Rote Bete Tartar gepaart mit Avocado, einem Touch Apfel und einer Nuance Balsamico-Vinaigrette.

Wozu eine Pause… Alles ist genüsslich, ist von sensibler Feinheit bereitet, dass wir nie die Fülle des Magens spüren. Die Sinne sind es, welche eine Pause einfordern, da sie fast in ein Meeresrauschen geraten. Das Rinderfilet mit gegrillter Avocado aus der Region, fein umhüllt mit gegrillter Avocado setzt der Sinnespause ein feines Krönchen auf. All dies gepaart mit einem imposanten Blick hinaus in die Skyline von Frankfurt, auf den quirreligen Takt der Bankenmetropole, den hetzenden Menschen von hier nach dort und weit weg von feiner Genusskultur. 

Und zum Schluss: Ein kunterbuntes Mangotörtchen, umgeben von Roten Beeren und feinem Biskuit.

Völlig high vom Facettenreichtum der Aromen und Konsistenzen, kurz vorm Gourmet-Delirium lasse ich mich von einem vorzüglichen Obstbrand und einem perfekt aufgelegten Service auffangen. Es sind Ausnahmeerfahrungen wie dieser Abend im Oben und dem Team  Javier Barros  und Iñigo Urrechu,die die Gäste aus aller Welt auf die 15. Etage des One Forty West in Frankfurts  pilgern lassen. Chapeau, Chapeau! 

Fast untergegangen… die vorzüglich interpretierte Weinkarte mit knapp 70 Positionen. Das who is who ist selbstverständlich. Die Garde der besten Jungwinzer Deutschlands wie auch Spaniens ist die respektvolle Kür. Auch hier lässt Eddie Obrien keine Zweifel erkennen: Nur Außergewöhnliches hat hier eine Poleposition inne. 

 

Oben Frankfurt im Melia Hotel / Senckenberganlage 13
60325 Frankfurt / 

https://oben-frankfurt.de

Provence: Die Kunst der Genusskünste – Hotel „la colombe d’or“

Das Café e Hôtel „la colombe d’or’ , Saint-Paul-de-Vence – ist „der“ romantische Vergnügungsort der Künstlerseelen!

Etwas entrückt, aber fern von verborgen. 12 Kilometer nördlich von Nizza und nur wenige Kilometer von den Traumstränden der Cóte d’Azur, gefüllt mit malerischen Gassen, einer gut erhaltenen, jahrhundertealten, Befestigungsanlage und allerlei bunt lackierten Fensterläden verzaubert das Berg- und Künstlerdorf Saint-Paul-de-Vence weit ab der Moderne aber mit reichlich Blickachsen in die Ferne. Definitiv ist Saint-Paul-de-Vence eines der hübschesten Bergdörfer im Hinterland der Côte, welches es bei jeder Begegnung versteht zu verzaubern. Mittendrin die traumhafte Krönung des Laissez- faire der Côte d’Azur, das Café „la colombe d’or’ mit seiner merklich kunstgefüllten Atmosphäre. Es ist Café, Restaurant, Hotel, Kunststätte und Seelenfänger zugleich. Hier sind die Wände voll mit Kunstwerken, für die so mancher Kunstliebhaber und Galerist wohl morden würde. Hier lebt Geschichte wie auch der Glanz der Provence.

Noch heute erinnert ein Schild am Eingang an große Gastfreundschaft „Ici on longe à cheval, pied ou en peinture“ (Logi für Pferde, Wanderer und Maler). 

Dass der ehemalige Eigentümer Paul Roux – die Beerdigung Roux war eine der wenigen, an dem der Künstler je teilnahm –  nicht nur kultivierter Gastgeber war, sondern selbst auch Künstler, Kunstfreund und auch Schüler seines Gastes Pablo Picasso. Noch heute hängen einige seiner Bilder im Hotel. Nicht nur die Wände sind mit Kunstwerken bereichert… auch im Restaurant und unbedingt im Hotel gibt es zahlreich-spannende Begegnungen mit allen Facetten der Kunst. Man spürt im Dekor die Leichtigkeit und die Kreativität, welche hier nonchalante gelebt wurde und noch immer wird. So wie es Picasso gelungen ist einen alten Fernsehständer in die Skulptur eines Pferdes zu verwandeln, hat Familie Roux aus einem dörflichen Haus ein mit Kunst gefülltes Wunderland gemacht. Unmittelbar nach Betreten des Hauses spürt man sofort die verführerisch avantgardistische und beruhigend provenzalische Atmosphäre, welche zunächst auch architektonisch irreführend ist, denn es will mir einfach nicht gelingen, es in einen Stil einzuordnen. Facettenreich spiegelt es unterschiedliche Charaktere, mal Villa, mal Cortage und auch mal Kloster: Auf historischen Gewölben sammeln sich allerlei kunterbunte Korridore und eine Vielzahl, teils romantisch-mystischer Terrassen, allesamt mit groben Steinplatten ausgelegt, welche mühsam aus einer verfallenen Burg in der hinteren Provence abgetragen und hier sorgsam verlegt wurden. 

Das Gästebuch ist nicht nur Kunst… es ist besonders viel Kultur- und Erinnerungsgut an seine Gäste. Hier haben sich Picasso, Matisse, Chagall und Christo, aber auch Madonna, Robert de Niro, Sophie Morceau, Michael Caine, Alfred Hitchcock verewigt. Selbst Winston Churchill und Barack Obama philosophierten hier schon über Kunst, Geist und die Welt. 

Paul Roux war in der Künstlerszene tief verwurzelt; vor allem mit Malern war er eng befreundet. Er zögerte nicht, wenn bekannte Maler ihr Essen und die Unterkunft bei ihm mit Gemälden bezahlen wollten.

Das „La Colombe d´Or“ wurde ein Treffpunkt der Künstlerszene und somit wird klar, warum  die Wände noch heute voll von Kunst bekannter Maler hängen. Hier wurde nie mit Blutgeld, sondern meist mit Kunst bezahlt. Ich hinterließ einige Euro und viel Dankbarkeit.

La Colombe d’Or Hotel and Restaurant / Place du Général de Gaulle, 06570 Saint-Paul-de-Vence, Frankreich

Griechenland / Hotelresort Katikies – Wenn Götter Seele gestalten

Ich bin der festen Überzeugung, dass es gerade die Götter Griechenlands verstanden haben, den Himmel mit dem Meer zu vereinen, denn nirgendwo in der Welt erkenne ich die mythische Verbindung der Farben so wie hier.

Besonders prächtig und mit ganz viel Stolz ragt die Insel Santorini aus dem leuchtend blauen Meer, der blaue Himmel steht den Dörfern mit ihren schlichten, weiß gekälkten Häusern, die in der Sonne leuchten, recht gut. Es macht sie elegant, diese Kombination von Weiß und Azurblau. Und… ist so typisch griechisch, dass sie selbst die Flagge ziert. Dennoch habe ich nirgendwo dieses Farbschema mit so viel Konsequenz umgesetzt gesehen wie im Katikies auf der Insel Santorini. In diesem auf einer Klippe gebauten Hotel am Rande der malerischen Stadt Oia (die man griechisch übrigens „l-a“ ausspricht) ist alles im wahrsten Sinne des Wortes blendend weiß. Stufen, Terrassen, Dächer, Möbel, Vorhänge und Kissen, die Uniformen des Personals, das Porzellan – einfach alles ist hier weiß. Als Kontrast zum dunkelblauen Meer und einem ebensolchen Himmel über Santorini… einfach wunderbar, aber ohne Sonnenbrille nicht lange auszuhalten. 

Zu dieser Faszination kommt dann noch der mythologische Aspekt. Man erzählt sich nämlich schon lange, die Insel Santorin sei der Rest der untergegangenen Stadt Atlantis. Der Legende nach liegen deren Ruinen auf dem Grund von Santorins tiefem, dunkelblauem Krater. 

Doch auch ohne jeglichen Beleg für solche archäologischen Schätze ist Santorini eine besondere Schönheit, welche all unsere Seelen einfängt und sie ganz gern mal in der Sonne wandeln und auch mal entlang seiner turmhohen, fast vertikalen Klippen, die ins blaueste Meerwasser abfallen, fliegen lässt. Fast unmerklich und dann dennoch brachial erfüllt mich die laute Stille und lässt mich alles vergessen, was mich immer wieder mal in Unruhe und Stress versetzt hat. 

Fast unmerklich, 300 Meter über dem blauen Wasser des Ägäischen Meeres, thront das kleine Hotelresort Katikíes mit atemberaubendem Blick auf die Caldera. Hier oben ist der fantastische Ausblick, der sich dank seiner Lage an den Klippen von mehreren Ebenen darbietet, mehr als göttlich und bietet definitiv zu jeder Zeit eine satte Portion Romantik – nicht zuletzt auf die wunderschönen Sonnenuntergänge.

Die traditionelle Architektur des Resorts wird bereichert mit kleinen weißgetünchten Höhlen, in denen sich im Kirini Hotel zum Beispiel ein von Kerzenschein erleuchtetes, gemütliches Restaurant verbirgt, oder etwa ein Weinkeller, in dem bei Sonnenuntergang zeremonielle Weinverkostungen stattfinden. Hinzu kommt ein zeitgenössisches und erfrischendes Design, das sich durch Weißtöne und schicke, stylische, und doch luxuriöse Einfachheit auszeichnet.

Ohhh ja…. das Katikies ist für jegliche Inszenierung der Romantik und Liebe mehr als nur perfekt geeignet. Im Spa mit seinem beheizten Innenpool und dem Infinity-Außenpool mit seinem gemütlichen Sonnendeck, welcher über einen kleinen Wasserpfad erreichbar ist, kann man die Seele einfach mal in Tauchstation zu all den Göttern schicken und das facettenreiche Beautyprogramm mit Massagen und Hammam-Besuche genießen.

Und klar… auch die Zimmer sind von göttlicher Natur. Mit viel erfrischendem Schneeweiß, feinen Farbelementen, warmen Holzdielen und den flauschigen Betten sorgen sie für ganz viel Genuss und Gemütlichkeit. Besonders von den Veranden der Suiten hat man einen atemberaubenden Ausblick auf den vom Meer umspülten Krater.

Gut! Das kleine Paradies Katikíes liegt nicht direkt am Strand. Und ja! Es gibt dort keine bunten Fischerboote. Aber! Hier kann man völlig ungeniert und ohne jegliche Last  im legeren Minimal-Dresscode der gigantischen Leuchtkraft und der ganzen Strandhaus-Atmosphäre begegnen und trotzdem ein hundertprozentiges Strandurlaubsziel genießen – selbst wenn man nie auch nur ein einziges Sandkörnchen zwischen die Zehen bekommt. Dennoch findet man ganz schnell, abseits von der herrlichen Poolanlage den Weg zum Baxedes-Strand. Nach gefühlten 200 Stufen lässt es sich hier genüsslich barfuß durch den Sand flanieren. Der Strand schmiegt sich passgenau an den kleinen, idyllischen, Fischerhafen und der Taverne Paradhisos an, welche allerlei frische Genüsslichkeiten anbietet. Serviert wird auf der Terrasse mit Blick auf den Hafen und allerlei bunte Fischerboote. 

Die legendäre Schönheit Santorins ist nicht gerade ein gut gehütetes Geheimnis und in der Hochsaison tummeln sich die Kreuzfahrtschiffe vor den vulkanischen Klippen. Zum Glück ist das Wasser auch am Kraterrand für diese Riesen zu tief zum Ankern, so dass viele Touristen nur für einen Tagesausflug an Land gehen. Wem das Gewusel dennoch zu viel ist, der kann selbst in den stärksten Monaten (Juli und August) auf der nahen, vom Tourismus völlig unberührten Insel Thirasia vollkommene Ruhe finden. Nur einen kurzen Bootstrip von Santorin entfernt gibt es garantiert keine Hotels, keine Bars, keine Clubs und keine Kreuzfahrttouristen, nur kristallklares blaues Mittelmeer, viel Fels und die eine oder andere Ziege.

Vulkane, antike Städte, alte Handelsrouten, Mythologie und den festen Glauben daran, dass hier Vampire hausen – all das hat Santorin zu bieten. Ziemlich originell. Und noch dazu eine perfekte Ausrede, um nie zu Bett zu gehen.

Hotel Katikies, Oia [ía), 84702 Santorin (Thíra), Griechenland

https://www.katikies.com/katikieshotelsantorini/

Provence – St. Tropez kann auch Idylle – Hotel Villa Marie

Mondäään, mondän… eine Welt, die ganz weit weg von Schlecht liegt, eine Welt, in welcher tagtäglich der kunterbunte, teils skurrile Zirkus mit russischen Neureichen, goldenen High heels, englischen Bankern, deutschen Industriellen, gestählten Seglern und allerlei französischen Promis das Programm gestaltet wird.Rund um das Mittelmeer und schon gar nicht in Frankreich, gibt es einen Ort, der es in Puncto Skandale, Sex und „Geld spielt keine Rolle“-Exhibitionismus mit dem fashionablen Saint Tropez aufnehmen könnte. 

Und genau diese Mischung gepaart mit extravaganter Eleganz macht St.Tropez seit über 50 Jahren allsommerlich zum Anziehungspunkt des Jetsets.

Auch in diesem Sommer quillt der Straßenverkehr fetter als in London, Frankfurt oder Paris. Die Preise sind weit über dem üblichen Überquellen und suchen sich neue Sphären. Der Andrang wird – Corona ist hier ein Fremdwort – immer ärger, genau wie die Mega-Yachten, die prahlerisch am Kai des alten Fischerhafens liegen. Oh ja… St. Tropez hat mal wieder die Grenzen der Taktlosigkeit formidabel überschritten. Und… es wieder weiter zum Extremsport werden zu lassen, zum Lunch einen Tisch im berühmten Club 55 zu bekommen, und …man muss nun bereits beim Sonnenaufgang am Strand stehen, um die heiß begehrte Liege am Strand zu ergattern. Ja! So ist sie, die überkultivierte Szene, die den Takt vorgibt und dem – eigentlichen – beschaulichen Badeort an der Cote d’Azur das Leben einhaucht und das Leben hier alles andere als langweilig gestalten. 

„Die Szene ist da, wenn man sie sucht, und wenn man das nicht möchte, bleibt man eben einfach „ am Pool seiner Villa“ entgegnet mir ein Fischhändler auf dem Markt Place des Lices im Herzen der Altstadt von St.Tropez. 

Der bunte Haken an der Sache ist jedoch, dass nicht jeder eine Villa besitzt. Klar… es gibt reichlich kleine Hotels, welche sich ideal als Fluchtburgen eignen. Sei es im charmanten Stadtteil Byblos, im chicen Maison Blanche oder auch im rustikaleren Moulins an der Routes des Plages.

Oder!! Ja, unbedingt… hinauf in die Berge mit einem mondänen Blick auf die berühmten Strände und das quirlige Leben von St. Tropez. Hoch zur Villa Marie, einem charmanten Boutique-Hotel, welches sich prachtvoll in die Hügel vor Saint-Tropez auf dem Weg zum etwas höher gelegenen Dorf Ramatuelle einfügt. Die Aussicht über die Bucht von Pampelonne und das grüne Hinterland ist einfach phänomenal. Und das Beste: nur 10 Minuten mit dem Auto fahren und schon ist man der mondänen Hektik in Saint-Tropez entflohen – und man ist mitten in der Natur! Selbst in der Hochsaison hört man in der Villa Marie noch die Vögel zwitschern.

Hier schufen die Hoteliers Jean-Louis und Jocelyne Sibuet auf sechs Hektar, mit den höchst erstrebenswerten Vorzügen Aussicht und Abgeschiedenheit und einem legendären Weinberg, eine einzigartige Genussoase mit  einem Interieur, das dem italienischen Vermächtnis der Gegend entspricht – einem ästhetischen Mittelding aus Provence und Toskana. Das Ergebnis ist eine unaufdringliche Villa, der man zutraut, eventuell einmal ein bescheidenes Bauernhaus gewesen zu sein. Das Haus ist von üppigen Gärten umgeben, die das steile Gelände kaskadenartig und sehr spektakulär begrünen. Brunnen, Obstbäumchen in Kübeln, eindrucksvolle schmiedeeiserne Tore, Zypressen, Pinien und Olivenbäume sorgen für typisch mediterranes Ambiente. Dieser Stil wird im Innern mit viel Farbe – Rot, Orange, Grün und Dunkelbraun – fortgesetzt. Dazu kommt eine wahrhaft ungewöhnliche Sammlung von Kunst, Möbeln und Deko-Objekten, die eher an die Villa eines alternden italienischen Playboys erinnern: Zeichnungen von Matisse, Picasso und Cocteau, patinierte Gartenmöbel aus den Fünfzigerjahren. 

Die Zimmer sind geräumig und unkonventionell, wie toskanische Lofts im Miniformat. 

Und wie zu erwarten bietet das Restaurant eine brachial-schöne Aussicht auf die Baie de Pampelonne und einen genüsslichen Einblick in die Kunst des Küchenchefs. Die Küche ist so typisch und erfrischend-provenzalisch: Fisch aus dem Mittelmeer, regionales Gemüse und Zitrusfrüchte. Dazu eine Weinkarte, welche Freudentränen in die Augen lockt. Am Abend streicht eine satte Portion Romantik die Seelen,  denn die Aussicht auf die mit Lichtern übersäte Küstenlandschaft ist weit weg von göttlicher Bescheidenheit.

Inmitten der Natur, im weitläufigen Garten, der Villa strahlt der elegante Pool, der an der einen Seite wie in den Fels gehauen scheint, ein paradiesisches Flair aus. Zwischen hohen Pinien und süßlich riechenden Sträuchern und Blumen steht das Spa-Häuschen, in dem Gäste mit herrlichen Massagen und (après soleil-) Behandlungen verwöhnt werden.

Was die Kreativität angeht, ist das Hotel also ein Riesenerfolg. Noch vielsagender ist aber vielleicht das Kompliment des ehemaligen Besitzers. Bei einem Rundgang kurz vor Eröffnung des Hauses meinte er ziemlich verbittert: „Wenn ich gewusst hätte, dass die Zimmer einen so unglaublichen Blick haben, hätte ich nie verkauft.“

Jean-Louis und Jocelyne Sibuet  haben etwas Besonderes, etwas Außergewöhnliches mit einer sanften Spur „Mondän“ geschaffen: Feine Qualität gepaart mit Charme und Charakter für das ganze Jahr und nicht nur für den Sommer. Hier ist nicht Hotel, sondern vielmehr ein liebenswertes Gästehaus mit dem gelebten Gefühl bei Freunden zu sein. 

Übrigens und klar … auch unbedingt: Saint-Tropez ist längst nicht nur Klischee und „Wiege des internationalen Jet-Sets“, sondern ein ganz bezauberndes Städtchen mit kleinen, schmalen Gassen, malerischen Vorhöfen und Olivenbäumen, dessen Charme kaum jemand widerstehen kann, wenn er sich einmal auf den kleinen Hafenort eingelassen hat.

Villa Marie, Route des Plages, Chemin Val Rian, 83350 Ramatuelle, St-Tropez, Frankreich

https://saint-tropez.villamarie.fr

 

Schwarzwald – Glücksort für die Seele – Alemannenhof

Manchmal beschleicht mich das Bedürfnis meine Seele mal wieder zu lüften. 

Am späten Nachmittag, als das Licht allmählich von strahlend-gelb in Gold übergeht, füllt sich die Luft mit dem Geruch von Buchshecken. Der zarte Duft der Rosen, welche sich in die Sonne drehen, mischt sich ebenso dazu wie der Tannen- und Wiesenduft der herrlichen Wald- und Wiesenlandschaft. Es ist ein betörendes Gemisch, das mich rasch erkennen lässt, dass die Natur gern unsere Seele einfängt und ihr jene Geborgenheit gönnt, nach welcher sie doch dürstet. Nach so viel Alltagsgewimmel und dem ewig unrhythmischen Telefongebimmel, nach Kohlenmonoxidattacken und allerlei Nervengeschrei mal Plom und Blubb… beschleicht mich mal wieder das zwingende Bedürfnis, meine Seele einfach mal wieder zu lüften. Mit meinen nackten Füßen in saftigen Wiesen zu baden und mein Gesicht den kitzelnden Sonnenstrahlen zu widmen… 

Für all solche, fast unmenschlichen Bedürfnisse gibt es ein Glücksort, von welchem ich nicht sicher weiß, ob ich ihn mit meiner Leserschaft teilen soll. 

Doch! Glück wird größer, wenn man es teilt, und dieses trägt den Namen Alemannenhof – eine Oase großer Genusskultur. Sie liegt direkt am romantischen Westufer des Titisees, keine 30 km von Freiburg entfernt, und ist umgeben von einer prächtigen Wald- und Wiesenlandschaft, welche zu den schönsten Europas zählt. Im Alemannenhof lebt eine liebenswerte wie auch herzliche Servicefreundlichkeit. Hier sind die Mitarbeiter wie Kunstführer in ein großes Stück Lebensgenuss eingetaucht, gepaart mit der fast vergessenen Tradition des Schwarzwaldes.

In den Zimmern wie auch Studios hat man Geborgenheit und den Wohlfühlcharakter fein miteinander vereint und kultiviert. Hier wurde mit einem feinen bisschen „Mehr“ an Stil, Qualität und Ästhetik ausgestattet, ohne zu überfordern und weit weg vom unnötigen Schnickschnack. Von hier ist ein Blick auf den morgendlichen Nebel über den Titisee ebenso ein Ereignis wie das Eintauchen der abendlichen Sonne in die hohen Tannenwipfel der umliegenden Berge.

Auch in der Küche wird feine Genusskultur gezaubert. Mit viel Sorgfalt und Feinblick auf regionale Produkte und unbedingt fernab von jeglicher Industrieware gestaltet das Team rund um Matthias Heringbodenständig-ehrliche Genusskunst mit einer satten Portion Schwarzwaldaroma. Für Druppa ist Kochen eine Kunst! Doch die ganze Kunst führt zu nichts, wenn die Ausgangsbasis nicht stimmt. Deshalb arbeitet das Team nur mit besten Zutaten in ihrer besten Verfassung: frisch, von hier, sorgsam behandelt und mit Liebe ausgewählt. Die Karte spiegelt diese Gedanken wieder: Kotelett vom Duroc-Schwein oder Hereford Rinderrückensteak am Knochen gereift.

Auf der Weinkarte zeigt sich, das die Alemannen auch „Badener“ sind. Eine ausgezeichnete Auswahl besonderer Weine der Weinbauregionen Kaiserstuhl, Tuniberg, Markgräflerland, Ortenau. Letztlich lässt sich auch hier die Fürsorge des Sommeliers Markus Drubba erkennen: die Vielfalt der Region Badens und ihrer Böden ist ein wahres Geschenk der Natur – natürlich erst recht, wenn es zu einem der vielen preisgekrönten badischen Weine ausgebaut wird.

Und manchmal dürstet meine Seele nach so viel Genuss auf etwas Füßeln im Wasser des Titisees. Ganz vorne am Ende des Bootssteg, dessen Holz noch immer nach ganz viel Schwarzwald und satter Natur duftet.

Hotel Alemannenhof / Bruderhalde 21, 79856 Hinterzarten am Titisee Tel. +49 (0)7652 / 9118-0

https://www.hotel-alemannenhof.de

Indien: Ein Land der Schönheit – Magische Momente mit Traumstränden

Niraamaya Retreats Surya Samudra, Indien

Manchmal stecke ich meine Füße einfach tief in den salzigen Sand hinein, blinzle tief in die kräftigen Strahlen der morgendlichen Sonne, welche über dem puderzuckerweißen Saum der Sandstrände vor kristallklar-azurblauen Badebuchten schweben, und mir reichlich Energie für den Tag schenken.

In solchen Momente spüre ich auch, wie sich schlagartig meine Seele neu sortiert. Welch geistig-bekloppte Welt! Gestern floh ich noch vor den kalten Regenlawinen durch die Glas- und Betonbuchten von Frankfurt. Weder Zeit noch Raum für schöne Gedanken… heute tauche ich ein in eine brachiale Wucht von Seelenfreude, Magie und Lebensglück. 

Faszinierend vielfältig, strahlend schön und so stimmig in all ihren Gegensätzen. So liegt sie vor mir, die wohl schönste Strandoase des Ozeans: Niraamaya Retreats Surya Samudra an der Küste Keralas. Sie ist das feine Auffanglager von Seelentauchern, Ayurveda-Kuristen wie auch Sonnenjüngern oder Geschichts- und Kulturversessene, Luxusurlauber und Ruhesuchende gleichermaßen.

Klar! Auch Indien wurde vom Tsunami der Industrialisierung und einer globalen IT-Kultur erfasst, von einer gigantischen Autowelle überflutet und hier und da auch von Burger and Diners in Szene gesetzt, doch fernab dieser skurrilen Geldvermehrungsmaschinerie hat Indien seine kulturelle Authentizität kultiviert und früh verstanden, dass es dies unbedingt zu schützen gilt. Noch vor Jahren suchten Touristen jeglicher Couleur nach Hoteloasen mit allerlei Chic und westlichem Komfort. Heute wandeln sie ganz gegensätzlich auf den authentischen Pfaden des wahren Indiens. 

Doch was ist das wahrhafte, das authentisch-ehrliche Indien? Auch mir kreiselt diese Frage seit Tagen durch den Kopf. Die Antwort ist facettenreich und kunterbunt zugleich gepaart mit vielerlei Geheimnissen. Indien ist vielschichtig und an verdammt vielen Ecken faszinierend-schön. Indien ist Magie und Zauber zugleich. Indien ist nicht nur Rajasthan, welches mit seinen 800 aufwändigen Palästen vieler Maharadschas eine opulente Fülle an Kultur und spektakulären Eindrücken bietet. Indien ist auch ein Land am Ozean mit unendlichen Weiten und Stränden, die gesäumt werden von Palmwäldern und felsigen Vorgebirgen. Und… Indien ist ein Land der Paradiesgärten. Der wohl Schönste liegt zwischen dem Arabischen Meer und den Westgats. Kerala! Die Inder nennen es auch das Land der Kokospalmen. 

Vom Flughafen der Hauptstadt Thiruvananthapuram geht es 20 km entlang der magischen Küste Richtung Süden. Vorbei an den Windungen des Karamana-Flusses und dem Tempel auf der Edayar Insel. Noch liegt ein leichter Nebel, welcher eher an weißen Tüll erinnert, über dem Wasser und hüllt die zahlreichen Kokospalmen in ein diffuses Licht. Inseln aus Wasserhyazinthen treiben auf der Oberfläche. Auf ihren giftgrünen Blättern staksen Reiher auf der Suche nach ihrem Frühstück.
Zaghaft steigt die Sonne auf und das Leben in den Backwaters Südindiens erwacht. Ein prächtiges Funkeln der himmelblauen Gewässer an den Küsten von Kerala nehmen meine Seele gefangen, legen ihr einen feinen Sari um und nehmen mit in einen wundervoll-magischen Raum ohne Zeit und weit weg von jeglichem dummgewordenen Alltagsgedöns. 

Ein kleiner Ruck und eine gemeine Rechtskurve bringen mich in die Realität zurück, welche doch eher unreal erscheint. Eine prächtige Eingangspforte, entliehen aus einer opulenten Kolonialzeit und eine Handvoll Servicepersonal empfängt mich mit brachial-herzlicher Gastfreundschaft. Bin ich etwa schon im Himmel?

Hier, inmitten dieser überwältigend schönen Tropenlandschaft mit 41 Flüssen, grünen Regenwäldern und weißen Sandstränden. Wo Kardamom, Pfeffer, Kokospalmen und Zimt wachsen, gestaltete Klaus Schleusener gemeinsam mit dem Architekten Klaus Damschen ein beeindruckendes Paradies im Einklang mit der flüchtigen Schönheit der Natur. 

Über Jahre hinweg kauften die beiden Visionäre, die für Kerala traditionellen Tharawads – alte Teakhäuser -, welchen der Abriss drohte, um sie mit viel Feingefühl und nach alter Baukunst am Samudra Beach wieder aufzubauen. So entstand – eingeschmiegt in die Strand- und Kokospalmenlandschaft, eine kunstvoll-inszenierte Anlage mit facettenreich-schönen Cottages und prächtigen Gartenlandschaften, welche die Kolonialzeit so eindrucksvoll widerspiegeln. Überall präsent und dann auch mal versteckt der idyllische „Chandra“-Strand mit seinen berühmt-hohen Wellen. Taktgeber für all unsere Sinne sind unbedingt auch die herrliche Poolanlage und das Laisses -Faire der Genüsslichkeiten: Das Restaurant rivalisiert die Extravaganz der Aromen mit einem spektakulären Blick. Hier zaubert der Küchenchef mit feinen Aromen, faszinierender Kräuter- und Gewürzkultur der indischen Küche ohne zu überfordern.

Das umfängliche Feelnessprogramm mit Ayurveda-Massagen und Thai-Entspannungstherapien erlauben eine berauschende Reise der Sinne, während Yoga-Stunden auf einer Plattform am Rande einer Klippe belebend wirken.

Doch es sei auch gewarnt: All die zahlreichen Seelenfänger, das tropische Klima und die üppige Vegetation sowie die leidenschaftliche Servicefreunde machen süchtig und sind weit mehr als nur… das „indische Paradies“.

Surya Samudra Resort / Chowara Thottam, Pulinkudi 

695521, Thiruvananthapuram (Kerala) / India

http://www.niraamaya.com 

Der mit dem Fuchs tanzt – Johann Seibt

Es ist wahrlich ein kindisches Vorurteil zu glauben, Wein stimme philosophisch. Wer lange Abende mit Johann Seibt beim Wein zubringt, fragt nicht mehr nach dem Grund der Schöpfung. 

Weder rühren noch schütteln und auf gar keinen Fall Eis. Unbedingt mit frischer Nase und Geist, denn bereits beim ersten Glas Wein aus der kreativen Hand von Johann Seibt wird klar… der Typ kennt das „Druidenwerk“ für die hochklassische  Weinkultur. Seine Rieslinge sind wie Diven auf großen Bühnen, sind dramatisch und weit weg von verspielt, sind klar, jugendlich und herzlich erfrischend. Auch haben sie viel Atem, feinste Faser und zarte Frucht. Sie sind charakterstark, tiefgründig, elegant, ehrlich und spiegeln ihre Herkunft auf eindrucksvolle Weise. Mit 85 Prozent der Rebfläche ist Riesling der Dominator im Weingut Karl Schaefer. Mit ihren Rieslingen bespielen sie alle Stufen der VDP-Qualitätspyramide.

Johann Seibt erwähnt es so relaxt nebenbei: Im Keller forme ich den Wein nach seiner Herkunft. Und überhaupt… hier unten in den tiefen rauchigen Gewölben mit allerlei Spinnenkram fühlt er sich angekommen. Hier gestaltet und kreiert er. Hier lässt er die Sounds in kunterbuntem Lichtregen tanzen. Nein! Er ist kein Spinner! Johann ist ein ehrlicher, herzlicher Typ mit einer satten Portion Leidenschaft und recht viel Feingeist. Er ist Menschenfänger wie auch -kenner. Gern ist er draußen beim Kunden wie auch drinnen mit seinem Team. Und meist hat er recht viel Gesprächszeit im Gepäck, denn es gibt eine Menge zu erzählen von Wein, seinen Ideen und den besonderen Lagen.

Zweifelsohne gehören die Lagen vom Weingut Karl Schaefer zu den besten an der Weinstraße. Das „Gerümpel“ weltbekannt, die „Großen Lagen“ Michelsberg oder „Forster Pechstein“ eine hochwertige Bank sowie der „Dürkheimer Fuchsmantel“ unter dem historischen Flaggenturm mit seinen vielfältig-herrschaftlichen Terrassen eine prächtige Naturlandschaft, in deren Fauna und Flora im Yin und Yang stehen. Bereits im Weinberg – das bestimmende Element ist schließlich die Traube – legt Johann Seibt mit seinem Team achtsame Hand an, denn es gilt nicht nur nachhaltig, sondern auch regenerativ und konsequent-ökologisch zu arbeiten. Im Weingut Karl Schäfer gehört selektiv-feine Handlese zur weinkulturellen Avantgarde. Vor allem die Rieslinge zeigen, wie stark unterschiedliche Bodenarten ihn in seinen Ausprägungen beeinflussen und den Charakter prägen.

Der 35jährige Johann Seibt ist seit 2018 verantwortlich für den Keller. Nach seiner Ausbildung hat er mannigfach Erfahrungen in Südafrika, der Schweiz, im Burgenland und auf dem badischen Weingut Schloss Neuweier bei Robert Schätzle gesammelt. Mit einem charmanten Lächeln beschreibt er, dass im Keller die Richtung vorgegeben wird. Hier lässt er gewähren. Alle Lagenweine werden spontan vergoren und ihnen wird die Zeit gegeben sich auf der Vollhefe zu entwickeln. “Wir verstehen uns als der Mittler zwischen Natur und Weingenießer.“ 

Defintiv: Das Weingut Karl Schaefer kann mehr als nur festliche Auftritte!  

Weingut Karl Schäfer / Weinstraße Süd 30, 67098 Bad Dürkheim / 06322  2138

https://karl-schaefer.com