Immer wieder dieser morgendliche Zwist. Fast … mutet es an, dieses tägliche Spiel um die erste Position. Ganz sanft und ohne erkennbare List schiebt die Sonne die Wolken beiseite und bereitet dem Tag eine sonnige Bühne und dem Zelt darüber ein herrliches Azurblau. Noch stehe ich auf dem Balkon meines Hotels, die Gardinen spielen mit dem leicht kühlen Wind. Ja … es wird ein guter … ein schöner und sicherlich ein Tag mit Erlebnissen, welche unbedingt gelebt werden müssen.
Das Hotel Salz ist ein herrlicher Ort für Neugierige, für Entdeckungsreisende und auch für Sinnsucher. Unweit der Salzach wurde in einem Bürgerhaus sehr elegant und mit viel Charme ein Hotel gestaltet, dessen Räume gefüllt sind mit ganz vielen Geschichten und Elementen aus einer Zeit, welche doch so fern ist und dennoch sehr präsent. Das Hotel zaubert schöne Überraschungsmomente in unser Leben. Das Design inspiriert und verführt unsere Sinne. Spätestens beim Frühstück wird mir bewusst: Hier möchte ich gern länger verweilen.

Doch auch nur ein Besuch im Salz-Café gibt dem Leben einen positiven Ruck. Bester Kaffee der Welt, wundervolle Frühstücksvarianten und typisch salzburger Köstlichkeiten verwöhnen ungemein. Und unbedingt auch mal einen Gugelhupf mit Schlagobers am Nachmittag. Dazu einen Kaffee und einen Secco Rosé.
Für viele dieser unsortierten Welt ist Salzburg geprägt von Wolfgang Amadeus Mozart. Für mich hingegen ist Salzburg, insbesondere die Neustadt, geprägt vom Fürstenbischof Wolf Diedrich von Raitenau. Ordentlich weit weg vom Zölibat heiratete Raitenau die bürgerliche Salome Alt und bereicherte mit ihr die Bevölkerung Salzburgs mit 15 Kindern. Wie es sich für einen fürsorglichen Vater und Bürger Salzburgs geziemt, baute er am Stadtrand unweit vom Andrä-Viertel das Schloss Mirabell. Heute ist der herrlich gestaltete Palast mit großzügiger Parklandschaft ein beliebter Ort für allerlei Festivitäten wie auch Hochzeiten. Die Orangerie von Mirabell wird aktuell sehr sensibel zum Welterbe-Museum umgebaut und soll Mitte 2026 für die Öffentlichkeit öffnen.
Auch sein reich verziertes Mausoleum, die Gabrielskapelle, ist beachtlich. Es bereichert den kleinen, sehr romantischen Sebastiansfriedhof inmitten des Andrã-Viertels ungemein. Den Zugang findet man über die Linsergasse.

Während seiner Herrschaft ließ Fürstbischof Wolf Diedrich von Raitenau in Salzburg viel bauen und gestalten. Aus der mittelalterlichen, teils verkümmerten Stadt wurde eine aufblühende und sehenswerte Barockstadt. Den Dom wie auch die Neue und die Alte Residenz ließ er neu bauen und neu gestalten. Es war sein Antrieb, aus Salzburg ein zweites Rom zu schaffen und sie zur Stadt des Barocks zu machen. Der Umbau zur Barockstadt ließ allerdings nach, als Fürstbischof Wolf Diedrich von Raitenau 1617 verstarb.
Das Wahrzeichen der rechten Altstadt ist die Andrä-Kirche mit ihren auffälligen Doppeltürmen. Schlichte kräftige Formen des 20. Jahrhunderts kennzeichnen das Äußere, neugotische Grundstrukturen sowie Details aus der Erbauungszeit sind deutlich sichtbar.
Ein besonderer wie auch sehr lebendiger Ort im Andrä-Viertel ist der Bauernmarkt Schrannen rund um das Kirchenhaus. Hier geht es noch authentisch und ehrlich zu. Obst, Gemüse, Wurst und Käse frisch aus dem Salzburger Land.

Und wenn schon hier an der Andrä-Kirche, dann bitteschön und unbedingt beim süßen Genusskreateur Martin Studeny in seinem M Passione vorbeischauen. Bunte Macarons, luftig-leichte Éclairs, kostbare Pralinen und Törtchen: Seine Kreationen sind das Resultat langjähriger Erfahrung und Ausbildung unter den besten Köchen und Patissiers der Welt. Gestützt auf seinen Drang zur handwerklichen Perfektion entstehen elegante, leichte Kostbarkeiten, geprägt vom Ideenreichtum weitreichender Expertise.

Ohnehin ist die Kulinarik in Salzburg sehr von Tradition geprägt. Schon die Fürsterzbischöfe waren als echte Genießer bekannt. Einer dieser Traditionsbetriebe ist die Bäckerei Ursprunger. Ein historisch besonderes Jahr war bestimmt 1492. Nicht nur, weil in diesem Jahr Amerika entdeckt wurde, sondern weil in diesem Jahr in der Stiegl-Brauerei am Stadtberg, genauer gesagt am Mönchsberg, erstmals das köstliche Stiegl-Bier gebraut wurde. Heute lässt sich hier vorzüglich mit einem satten Touch Tradition ein köstliches Bier in der Rechten und ein feiner Steckelfisch in der Linken genießen.
Noch einige Jahrzehnte davor wurde in der ältesten Bäckerei Salzburgs das erste Brot gebacken. In der Bäckerei Ursprunger erinnert eine kunstvolle Inschrift daran, welch kulinarisches Erbe in der Stadt Salzburg bis heute in Form von frischen Semmerln, herrlichen Brezerln und saftigem Brot erschmeckbar ist. Bekannt ist die Bäckerei für ihre Salzstangerln und das saftige Landbrot. Ein Besuch in der Schaubäckerei in der Gstättengasse – da sollte man unbedingt den Brotmachern über die Schulter schauen.
Die Bäckerei Ursprunger setzt beim Backen auf natürliche Zutaten, die möglichst aus der Region stammen. Reines Quellwasser, fein gemahlenes Getreide und eine große Portion Leidenschaft sind die Zutaten für köstliches Brot und Gebäck. Und natürlich ist die Bäckerei Ursprunger donnerstags auf der Salzburger Schranne.