Nachhaltigkeit ist Pflicht – Patricia & Julian Schreieck

Noch bevor die Sonne den Tag vollends einnimmt, lohnt die Begegnung mit Maikammer und seiner sonnig-schönen Weinlage Heiligenberg. Ganz egal, ob oben in 650 m Höhe auf der Kalmit oder direkt im Heiligenberg … man fühlt sich angenehm umarmt von einer herrlichen Naturlandschaft und mag gern lange verweilen. Es ist sicherlich ein Privileg, hier Weinberge zu besitzen und ebenso auch eine innige Partnerschaft mit der Natur zu leben.  Die Lagen Kapellenberg und Heiligenberg gibt es zwar mehrfach in den deutschen Weinregionen, doch hier sind sie eben besonders und ganz sicher anders. So wie der Familienclan Schreick, welcher ganz gern und mit viel Freude Gastgeber und Weinkreateure sind. Die Weinlage Heiligenberg ist bekannt für ihre besonderen Bodenverhältnisse, die unterschiedliche Rebsorten hervorbringen, darunter Riesling, Weißburgunder und Malbec. Die Weine sind oft mineralisch, fruchtig und charaktervoll. Dies gepaart mit den Charakteren von Patricia und Julian Schreieck ergibt eine geradezu geniale Kombination, welche mit jedem Schluck deutlicher wird.

Gemeinsam mit ihrer Schwester Jana sind sie sehr neugierig unterwegs, bringen internationales Gedankengut mit, mischen es mit viel Pfalz und gewinnen so eine völlig neue Interpretation von qualitativ hochwertigen und sehr authentischen Weinen. Natürlich ist Tradition ein wichtiger Faktor in ihrem Tun, doch ein kräftiger Touch neuer Erkenntnisse hilft ungemein beim Thema Nachhaltigkeit. So füllen sie mittlerweile verstärkt Burgunder- und auch internationale Rotweinsorten in ihre Fässer und schenken ihnen ganz viel Aufmerksamkeit und Geduld. Ihre Handschrift ist unverkennbar und sehr deutlich: Sie gestalten eben mit viel Achtsamkeit die Welt von morgen mit und achten auf hohe Weinqualitäten im Einklang mit der Natur. 

Aus den Lagen Heiligenberg und Kapellenberg wird das Lesegut nach langer Reifezeit mit viel Sensibilität und Blick auf die Traubenqualität geerntet. Im Keller genießen die Beeren eine schonende Verarbeitung und reichlich Ruhezeit im Fass. Bei Schreiecks entstehen so dichte, konzentrierte und auch komplexe Weine, die lange nach jedem Schluck noch viel zu erzählen haben. Besonders bei ihren Burgunderweinen wird dies bewusst. Der Lagenwein „Weißer Burgunder Heiligenberg“ ist überzeugend elegant, sanft und herrlich frisch. In einem hellen, sonnigen Gelb erstrahlt er im Glas. Zur Hälfte durfte er im Tonneau verweilen und sich zur Hälfte im Edelstahltank auf seinen grandiosen Auftritt vorbereiten. Kaum im Glas angekommen, präsentiert er mit viel Freude seine Vielfalt an Aromen: Dank bestem Holz bereichern Vanille mit dezenter Würze sowie frische Blütennoten, gepaart mit Apfel- und Birnenfrucht, die Nase. Und am Gaumen fasziniert er mit seinem schlanken Körper sehr frisch und lebendig. Ein Geschmack nach Banane bleibt lange, lange im Mund und macht begierig Lust auf den nächsten Schluck!

Wein- und Sekthaus Volker und Bernd Schreieck

http://www.schreieck-maikammer.de

 

Ein magisch-genüsslicher Ort feiner Gastfreundschaft – Spindlers Weinbar in Forst

Sollte es überhaupt ein Rezept für diesen Teil der Pfalz geben, so lautet es: Stürzen Sie sich einfach hinein! Mitten in dieses Laissez-faire des Lebens, mit der das romantisch-lebendige Weindorf Forst – mit seinen zahlreichen Haupt- und Nebengassen, seinem historischen Kopfsteinpflaster und seinen ehrwürdigen Weingütern- einen jeden empfängt. Am besten direkt rein in den gemütlichen Gutsausschank oder  rauf auf die sonnig-schöne Aussenterrasse der Weinbar  „Magnum 44“ und dem seinem opulenten Sinnestheater. Hier vermischen sich die Winde der Weinberge mit den feinen Düften der Küche. Hier werden die Sinne von allerlei kulinarischen Ereignissen wie auch den prächtigen Weinaromen bereichert und fast unmerklich sensibilisiert. Und man begreift, dass dieser Ort sich nicht mit dem Verstand erfassen lässt, sondern mit den Sinnen.

Wer oben auf der Terrasse mit Blick in die Weinberge sitzt   und in den Sonnenuntergang guckt,  bekommt einen Vorgeschmack darauf, dass die Küche von Florian Spindler vieles kennt, nur keinen Geiz.

Genau wie dieser Platz, dessen Magie nicht zuletzt daher rührt, dass sich vor den Augen die Arme der weltbekannten wie auch exklusivenWeinlagen Forster Ungeheuer, Kichenstück und Jesuitengarten ausbreiten. 

Die Küche von Florian ist bekannt für seine Kreativität und sein Aromenspiel, seine Tradition wie auch seineWeltoffenheit. Passend dazu die stilistisch sauber und fein gestalteten Weine seines Bruders. Ein perfekt inszeniertes Familienstück mit Klang und Glück!

Weingut Heinrich Spindler / 67147 Forst an der Weinstraße. Telefon: +49 (0) 6326 – 5850 / http://www.gutsausschank-spindler.de

Pfalz! Stilsicher und ganz weit weg von laut – Sabine Ohler-Jost

Bedächtig, besonnen und auf der großen Bühne kann sie allemal. Stilsicher und ganz weit weg von laut spielt sie gerne die leisen, die sanften Töne und lässt ihre Weine bei den Großen mitspielen. Mit brachial-liebenswerter Leidenschaft kreiert sie Weine, die überzeugen und auch mal die Sinne in Verzückung bringen. Sabine Ohler-Jost prahlt nicht mit Werten und Tradition, diese sind doch längst in ihrer Seele verankert. Und… sie hat früh gelernt, dass der Blick über den Tellerrand seit mehr als 250 Jahren eine lebenswert-kultivierte Tradition ihrer Familie ist.

1758 begann mit Johann Michael Ohler die Weinbautradition in Gimmeldingen. Seit dieser Zeit ist das Weingut im Familienbesitz. 1997 übernahm Sabine Ohler-Jost das Weingut mit einer geballten Portion Tradition und gibt ihm einen neuen Touch, eine neue Zukunft und auch ein Stück neuen Lebensgeist. Was bleibt ist der An- und Ausbau hervorragender Rieslinge und Burgunderweine.

Im jahrhundertalten Fasskeller rückt sie die Tradition ein wenig zur Seite, bereichert ihn mit neuen Fässern, denn all ihre Ideen brauchen Platz und ganz viel Zukunft. Mit einem sanften Lachen und ihrer auffällig-charmanten Bescheidenheit lässt mich Sabine Ohler-Jost wissen, dass sie gute, ehrliche und sehr authentische Weine mit starkem Charakter machen möchte. Ihre Liebe zu großen und einzigartigen Weinen motiviert sie jedes Jahr aufs Neue. Meine ersten Begegnungen mit ihren Weinen lassen erkennen, dass „Gut“ woanders ist, nur nicht hier. Ihre Weine sind großartig, fein und stilsicher ausgebaut. Sie haben einen ganz eigenen Charakter mit großem Terroirbezug und hoher Güte.

Ihre Rebflächen in Gimmeldingen, Königsbach und auch Mußbach hat Sabine Ohler-Jost sehr sensibel im Blick. Step by step stellt sie gerade um auf Biodynamik und widmet sich sehr intensiv der Nachhaltigkeit. Nachhaltig mit Blick auf das Wesentliche und einer sensiblen Handarbeit möchte sie die Zukunft gestalten. Im Einklang mit der Natur zu arbeiten ist für Sabine Ohler-Jost eine bedingungslose Selbstverständlichkeit. Und klar: Nachhaltigkeit ist letztlich eine Grunddisziplin – in jeder Beziehung. Das betrifft Weinberge und Boden genauso wie die Beziehungen zu ihren Kunden.

Und wieder nimmt mich ihr herzliches und dennoch bescheidenes Lachen mit auf eine Genussreise. Im Glas tänzelt gelbfruchtig der 2018 „Aus den Gärten“ Riesling trocken. In der Nase die Begegnung mit gelber Frucht, etwas Pfirsich, einer sanften Zitrusnote und einen Touch Minze. Ganz gern verweilt dieser Riesling noch etwas im Gaumen, denn dieser mag ungern loslassen.

Ein echter Korkknacker ist ihr genial-guter Sekt aus Chardonnay und Spätburgunder. Hier lässt sie keine Kompromisse, kein Wenn und Aber oder doch, zu. Der Chardonnay-Spätburgunder brut in aufwändiger Handarbeit nach der Mėthode traditionelle gestaltet, hat bereits zwei Jahre Hefelager genossen. Der Gaumen wird bereichert von edler Würze, fein-gereifte gelbe Frucht, zartem Schmelz. Das weinige Mousseux und die aromatische Textur führen in ein klares und langanhaltendes Finale. In der Tat… ein großes Finale. In der Tat… Sabine Ohler-Jost ist ein liebenswerter Charakter.

Sabine Ohler / Meerspinnstraße 33, 67435 Gimmeldingen / 06321 6116

https://www.weingut-ohler.de