“Was ist die Schönheit der Natur ohne das fühlende Herz, das sie zu empfinden vermag.”. Wer die sonnigen Weinlagen rund um Mußbach, Gimmeldingen und Königsbach durchwandert, wird eingenommen von der Schönheit der Landschaft und den wundervollen Fernblicken über die Rheinebene. Hier entstehen beste, sonnenverwöhnte und sehr starke Weinpersönlichkeiten. Hier wirken Menschen mit positiver Energie und der Leidenschaft für das Besondere.
Der Weinmacher Felix Estelmann istnicht nur ein Typ: er hat eine satte Bodenhaftung, ist auch ein lebensbejahender Mensch, ein Optimist sowieso und unbedingt auch ein Idealist. Er lebt und bebt für seine Weine, die von ihm, fußend auf dem Wissen und der Erfahrung seiner Eltern, mit neuen Ideen und mit neuem und frischem Geist gestaltet werden.
Felix ist auch Visionär und Naturgeist, welcher der Natur mit Demut, Verantwortung sowie einer ordentlichen Portion Achtsamkeit begegnet. Für ihn sind die facettenreichen Bakterien- und Insektenwelten in seinen Weinbergen keine Störenfriede, sondern herzlich gern gesehene Gäste und Mitgestalter für ein stabil-gesundes Ökosystem und für großartige Bioweine.
Felix Estelmann verzichtet konsequent auf chemisch-synthetische Düngemittel, weil er das komplex-lebensnotwendige Wirkungsgefüge der Naturlandschaften nicht zerstören will. Während er draußen im Weinberg hart arbeitet und seinen Reben verdammt viel Aufmerksamkeit gönnt, herrscht im Keller „konsequentes und kontrolliertes Nichtstun“. Die Weine werden schonend vergoren und erhalten all jene göttliche Reifezeit, die sie benötigen um später nachhaltig und in höchster Qualität zu glänzen.Die Liebe für das eigene, achtsame, Handwerk und die Wertschätzung der Natur sind für die Estelmanns eine Selbstverständlichkeit.
Mit jedem Schluck wird klar: Die Weine von Felix zeigen Charakter und mitunter würzige und klare Vielschichtigkeit. Sein Riesling trocken Königsbacher Ölberg überzeugt mit klassischem Charakter und fruchtig-würziger Finesse. Der Sommervées „Cool summer weiß halbtrocken“ aus Scheurebe, Muskateller und Auxerrois zündet ein Feuerwerk an Aromen in Duft und Geschmack. Herrlich frisch und knackig. Die perfekte Zusammenstellung von Cuvées ist die große Kunst des Weinmachens und gleichzeitig für den Winzer die perfekte Gelegenheit kreativ zu sein.
Beim Wein kennt Felix ohnehin keine Kompromisse. Wohl wissend, dass es kein „Perfekt“ gibt strebt er nach dem Ideal und bleibt doch recht gern und mit viel Leidenschaft auf der Spur zum Perfektionismus. Masse und das überbordende Viel gibt es woanders nur nicht hier. Auch kleine Details beim Weinmachen haben seine volle Aufmerksamkeit. Zufällig wird nicht immer akzeptiert aber dennoch – wenn es passt – mit Feingefühl und Zuversicht kultiviert.
Georg Meier klingt weit mehr als nur deutsch – ein Name, der in der Weinszene Klang und Farbe hat, denn wo auch immer ich unterwegs war in der Pfalz wie auch im Fachhandel und auf den Namen Georg Meier zu sprechen kam, merkte man die leicht bewundernd hochgezogenen Augenbrauen. Ein Name, der auf fünf Generationen bis zum Jahre 1885 zurückblickt. Herkunft gepaart mit Tradition ist bodenständig und verpflichtet zugleich. Nicht erst seit seiner Übernahme des elterlichen Betriebes 2005 lebt Georg diese Verpflichtung mit herzlich viel Leidenschaft und einer satten Spur Familiensinn.
„Qualität kommt vom Quälen“
Windstill ist es hier oben selten, denn auf dem Michelsberg, zwischen Burrweiler und Weyher gelegen, weht stets eine frische Prise aus dem Modenbachtal, umschmeichelt die Weinreben und verhilft ihnen so zu einer langsameren Reife. Hier auf Buntsandstein und Blauschiefer wurzeln die besten Rieslingreben von Georg Meier. Diese besonderen Gesteinsarten verleihen dem Wein sehr charaktervolle, mineralische Noten. Doch erfordert gerade diese sonnige Hanglage auch feine und teils quälende wie auch achtsame Handarbeit. Mit einem zaghaften Lächeln verweist er darauf, dass er jeden Rebstock mit all seinen Schwächen und Stärken kennt. Georgs Leitsatz „Qualität kommt vom Quälen“ wird bei all den Begegnungen mit ihm spürbar. Aber auch die Granit- und Rotliegend-Böden im Burrweiler Altenforst stehen für straffe, puristische und mineralisch unterfütterte Rieslinge, die zu Georgs Spezialität zählen. Mit sensibler, konsequenter, Handarbeit im Weinberg wie auch im Keller gelingen ihm prächtige Weine mit Tiefgang und opulentem Charakter. Sein Augenmerk gilt dem Riesling und den weißen Burgundersorten ebenso wie dem Spätburgunder, Merlot und Cabernet Sauvignon. All seine Weine sind individuell gestaltet: Rieslinge filigran, weiße Burgunder mit Kraft, die Rotweine mit Körper und Power.
Verantwortung mit einer schmeichelnden Portion Charme und einer klaren Zieldefinition kann er gut. Georg ist geerdet und weiß mit den Grenzen und Herausforderungen einer lebendig-gesunden Natur wie auch dem Klimawandel umzugehen.Gerade draußen im Weinberg ist die uneingeschränkte Achtsamkeit mit der Natur elementar. Ebenso wie sein gelebter Feingeist für Familie und beste Freunde. Ein guter Typ eben!
Weingut Meier / Hübühl 9, 76835 Weyher in der Pfalz / 0 63 23 988 599 / https://wein-meier.de
Wenn der leichte Nebelschleier sich am Morgen streckt und reckt und ganz vorsichtig die Geborgenheit anmutiger Reben verlässt und die sanften Hänge ihre Hände öffnen, dann haben die ersten Sonnenstrahlen eine prächtige Bühne und die Weinstraße ihren schönsten Auftritt.
Nein, nein! Sie ist ganz sicher nicht hässlich, auch nicht gewöhnlich und gar nicht laut. Sie ist nicht launisch und ganz weit weg von unromantisch. Sie ist charmant-authentisch, herzlich bodenständig und unbedingt… traumhaft schön. Die deutsche Weinstraße in der Pfalz ist mehr als “nur” ein Ereignis. Sie ist stets und zu jeder Zeit – auch für mich – eine Reise wert. Von der Südpfalz bis hoch ins Leininger Land schlängelt sich die Weinstraße teils über romantische Kopfsteinpflaster, allerlei Kulturgüter und reiche Alleen durch herrliche Wein- und traumhafte Fachwerklandschaften vorbei an Menschen, deren Herz einen anderen Rhythmus schlägt und welche das Laissez- faire genüsslich kultiviert haben.
Streifzüge durch anmutige Weinberge
Die Pfalz ist zwar nicht die Wiege des Weins – diese liegt übrigens in der georgischen Region Kvemo Kartliganz – ganz sicher jedoch eine der schönsten Weinregionen der Welt und zudem auch die Wiege der deutschen Demokratie.Wer vom Hambacher Schloss bei Neustadt/Weinstraße hinunter über die prächtigen Rebenmeere blickt, weiß sofort warum hier 1832die deutsche Demokratie begründet wurde. Wein lässt eben doch so manchen Querkopf zum friedlichen Zeitgeist werden.
Die Pfalz ist unbestreitbar trotz aller verschärften Konkurrenz das Epizentrum der Passion,aus edlen Gewächsen wohlmundende Tropfen zu machen. Weinmacher gelingt es hier vorzüglich aus charakterstarken Böden und besten Gewächsen wohlmundende Tropfen zu machen. Im Land der Burgen und Klöster, prächtigen Wald- und Naturlandschaften, die für alle Welt ein Touristenmagnet sind, drängt sich eine Entdeckungsreise auf den Spuren des Rebensaftes geradezu auf – es sind Streifzüge durch anmutige Weinberge, mit denen die sonnenbereicherte Pfalz gesegnet ist. Wie harmonisch Natur und Winzerkultur hier verschmelzen, wie erholsam eine Wanderung durch schier endlos mit Rebstöcken bepflanzte Hügel sein kann und mit welcher Inbrunst der Winzer seine Flaschen im Keller preist – all das macht solch eine Reise zu einem lustvollen Ereignis. Denn wo Wein wächst, zwischen dem nördlichen Weintor in Bockenheim und dem Weintor im südlichen Schweigen … also knapp 85 Kilometer, kommt man bei einem Glas Wein rasch mit naturverbundenen und leidenschaftlich-fröhlichen Pfälzern ins Gespräch und wird ach so gern auch mal umarmt. Dann hebt oft ein bodenständiges, leicht übertriebenes aber sonniges Philosophieren über die kleine und manchmal auch die, fast vergessene, große Welt an. Und ja… Stolz und Freude über die Güte des letzten Jahrgangs lassen die Augen der Weinmacher leuchten ,während sie über so manches Glas mit ihrer Nase flanieren. Recht schnell wird auch so manchem Biertrinker klar, dass es weit mehr Spaß bereitet, einen feinen Weine zu probieren und ganz nebenbei zu lernen, was Boden und Rebsorte zum Geschmack und der Farbe im Glas beitragen?
Pfälzer Weinlagen wie „Kastanienbusch in Birkweiler“, “Gimmeldinger Meerspinne”, “Deidesheimer Maushöhle”, “Forster Ungeheuer” der “Deidesheimer Paradiesgarten”, das „Wachenheimer Gerümpel“ oder der „Laumersheimer Kapellenberg“ haben es zu weltweiter Beachtung gebracht und zahlreich-hochdekorierte Weingüter mit wie Boris Kranz in Ilbesheim, Caro Bergdolt in Duttweiler, Steffen Christmann in Gimmeldingen, Markus Spindler wie auch der Philipp Lucas in Forst, Reichsrat von Buhl und von Winnig in Deidesheim, Bürklin-Wolf in Wachenheim, Gebrüder Rings und Jürgen Krebs in Freinsheim oder auch Phillip Kuhn in Laumersheim setzen sich jedes Jahr wieder neu in Szene und führen diese zu Weltruhm. Das Jumeirah-Hotel in Dubai, Shangri-La Hotel in Hongkong, Four Seasons Hotel in New York; die Weine der Weinstraße bereichern die Weinkarten der führenden Hotels dieser Welt. Und dennoch gibt sich diese ausgezeichnete Weinregion der Pfalz gern bescheiden.
Weit weg vom kulinarischen Einerlei
Auch die kulinarische Welt der Pfalz ist so vielfältig und abwechslungsreich wie die Landschaft selbst. Eine Schar ganz besonderer Menschen haben sich um die Genussregion entlang der Weinstraße verdient gemacht: Sie sehen ihre berufliche Leidenschaft als Berufung, gehen auch mal neue Wege und lassen dabei auch ganz gern die Tradition im Fokus leuchten. Letztlich ist genau das ihr Erfolgsrezept. Hier geht es nicht um Menge oder optimierte Masse, sondern um ihre Liebe zur Region, um Nachhaltigkeit und den ganz eigenen Style ihrer liebenswerten wie auch bodenständigen Heimat. Wer die zahlreich-kunterbunten Hofläden besucht oder es sich in einer der Genussgaststuben gut gehen lässt, kann diese Qualitäten der Pfalz und ihre Aromenkünstler schmecken.
Genussfreunde der guten, variantenreichen Küche sind in dieser herrlichen Region der Pfalz genau richtig. Authentische und bodenständige Qualität bereichern jeden Gaumen. Die “Pfälzer Hausmannskost”, wie der berühmte Saumagen, der berühmte “Quetschekuche” oder die Dampfnudeln mit Salzkruste sind eine angenehme Pflicht.
Wer bei Dunkelheit von oben auf die Pfalz schaut wird es entdecken: Wie eine bunte Perlenkette funkelt die Spitzen-Gastronomie zwischen den Weintoren: Die Gourmetrestaurants der Pfalz “Alte Pfarrey” in Neuleinigen, “Intense in Kallstadt”, das“L.A. Jordan” und der “Schwarze Hahn” in Deidesheim wie auch die Krone” in Herxheim-Heyna sowie das „Urgestein“ in Neustadt sind weit über die deutschen Grenzen ein Inbegriff hoher Kochkunst und haben auch ihre Sterne im Gourmethimmel geschickt platziert.
Mediterranes Flair
Zitronen, Pfirsiche, Oliven, Feigen und Kiwis sowie vielerorts Reihen von Zypressen lassen toskanische Eindrücke aufkommen, weshalb auch die Römer das hiesige milde Klima zu schätzen wussten und faszinierende Bauwerke wie das römische Weingut in den Hängen von Ungstein oder die Villa Rustica in Wachenheim hinterließen.
Bereits ab Anfang März, wenn der Winter vielerorts in Deutschland noch spürbar ist, malt hier die Mandelbaumblüte ein zartrosarotes und weißes Blütenmeer in die einzigartige Reblandschaft, und die Saison der fröhlich-romantischen Weinfeste beginnt. Die zahlreichen, teils romantischen Weinfeste bieten dem Besucher Gelegenheit, sich von der Faszination der Region, der Qualität der Weine und die herzlich-fröhliche Gastlichkeit der Pfälzer zu überzeugen.
Herrliche Weingüter mit Gästezimmern in teilweise modernem Design, kleine feine wie auch erstklassige Hotels, behagliche Pensionen oder Ferienwohnungen laden zur Übernachtung und zu erholsamen Ferien ein.
Wenn sie etwas anpackt, dann aber richtig und immer ein Stück weiter als gestern. Vor wenigen Jahren stieg Vera Keller, nach ihrem Studium für „Weinbau und Oenologie“ in Neustadt an der Weinstraße und ihrer Winzer-Gesellenausbildung im Weingut Ökonomierat Rebholz in Siebeldingen sowie im Weingut August Ziegler in Maikammer, in den elterlichen Betrieb ein und begann Stück für Stück von den Weinen ihres Vaters abzuweichen und hat deren Charakter wie auch deren Eleganz merklich verfeinert. Bereits bei den ersten Proben des 20er Jahrgangs wird deutlich: Die Weine von Vera Keller haben Persönlichkeit, sind stilsicher und sind, wie auch sie, recht selbstbewusst. Die herausgearbeiteten Texturen überzeugen und sorgen nicht nur am Gaumen, für eine klare und feine Trinkfreude.
Die Leidenschaft zum Beruf machen zu dürfen ist für Vera definitiv ein Privileg. Mit recht viel Lebensfreude und einer ordentlichen Portion Leidenschaft versteht sie ihre Arbeit mit der Natur und der sorgsamen wie auch achtsamen Pflege der Reben und einer schonenden Bodenbearbeitung, denn gerade hier werden die wichtigen Grundsteine der Qualitäten gelegt. Mit viel Augenmerk und Sensibilität möchte sie diese weiter entwickeln und konservieren. Durch diese ganz besondere Art feiner Handarbeit und regelmäßiger Qualitätskontrollen finden nur gesunde Trauben den Weg in den Weinkeller.
Mit viel sonnigem Charme präsentiert sie ihre Scheurebe Feinherb. Satt und fruchtig wird die Nase überrumpelt: Holunderblüte, etwas saftige Litschi gepaart mit gelb-rotemPfirsich. Am Gaumen schmiegt er sich mit einer fein-harmonischen Süße von einem Aromenspiel von vollreifer Ananas und etwas Maracuja an. Im Abgang folgt eine leichte Säure. Solche Weine sind Vera Kellers Leidenschaft. Anders als üblich und davon gern etwas mehr. Nein! Tradition ist nie verkehrt, doch dürfen ihr gerne mal neue Töne und ein stilistisch feiner Charakter hinzugefügt werden, damit dieser auch in Zukunft eine Bedeutung hat. Auch wenn ihre neue Linie mit Namen wie „Sweet Temptation“ bereichert ist, Tuttifrutti-Weine gibt es bei ihr definitiv nicht! Besonders der Sweet Temptation begeister durch seinen starken wie auch fruchtig-frischen Charakter. Ein Wein, welcher gerade für das Laissez -faire und die gelebte Leidenschaft seiner Kreateurin spricht. Auch längst unterschätzte Rebsorten wie der Portugieser Rotwein werden durch eine moderne Stilistik und Reife im Barrique zu besonderen Tropfen veredelt.
Und allzu deutlich ist auch… das nächste Glas samt lebensfroher Begegnung mit Vera demnächst in Göcklingen.
Reisende, Durchreisende, Verirrte und ganz besonders die Pfälzer kennen und lieben die Pfalz für den Lebensstil, die Kultur, die Pfälzer Küche und natürlich den, nie um Aufmerksamkeit verlegene Wein sowie ihre facettenreichen Cafés entlang der Weinstraße. Doch anders als beim Wein lassen zahlreiche Cafés das wunderbare Prinzip, das dem Kaffee als Getränk mit verbindendem Geist sehr entspricht und seine Verbindung von Kulturen, Nationen, Religionen und Personen noch weiter unterstreicht, vermissen. Die Liste der angebotenen Kaffeegetränke ist recht überschaubar und selten kreativ. Doch Pfalz wäre nicht Pfalz, wenn sie nicht auch solche Gaststuben kultivierte.
Die Begegnung, der Flirt, zum Plaudern oder auch nur zum Chillen…Kaffeegenuss gepaart mit Secco, Sekt oder Wein eroberte in den letzten Jahren die Pfalz und ist meist eine gekonnte Inszenierung, die zu beliebten Treffpunkten der intellektuellen Eliten, Künstlern und Lebenskünstlern wurden.
Es lässt sich genuss-vorzüglich erkennen, dass es doch noch einige, wenn auch noch wenige Kaffeestuben und Genussgärten gibt, die bei der Zubereitung und seinem Genuss immer wieder Neues versuchen, ohne dabei das Wesentliche, den Geschmack außer Acht zu lassen. Ein solches Refugium ist ganz sicher das Café Süssholz, inmitten einer alten Schlossanlage in Blickachse zum Hambacher Schloss:
Cafe Süssholz – Tanzalarm der Schmetterlinge
In diesem prächtigen Traumgarten mag die Seele gern Platz nehmen.Alte Apfelbäume nehmen mit ihren kräftigen Ästen gern in den Arm und ein blühender Trompetenbaum gibt den sanften Tonarten wieder ein Zuhause und ein zart-blättriger Gingko fängt dumme Gedanken ein. Hier ist die Wimmelwelt einfach mal ausgesperrt und lässt unseren Sinnen Raum für sanften Kaffeeduft, tanzende Schmetterlinge oder das Liebesgeträller zahlreicher Vögel, welche hier gern zu einem Stell-Dich-ein verweilen. Im Hintergrund zirpt das Mahlwerk der Kaffeemühle, die Augen nehmen kunterbunt-genüsslichen Kuchen wahr und die Sonne streichelt sanft über den Moment.
Am Abend verwandelt sich die Bühne in eine Tapasbar Lubo, der mallorquinische Koch am Herd zaubert eine kulinarische Blickachse von der Pfalz nach Spanien. Am Wochenende ist ein prächtiges Frühstück Programm.
Bodenständig und regional aber auch lachend und träumend geht es hier zu… in der liebenswerten Welt des Cafe Süßholz im Weingut Schäffer unterhalb des Hambacher Schlosses.
Urplötzlich ist es still, als hätte jemand einen Schalter umgelegt, als hätten das touristische Treiben, das Knattern von Traktoren und die ständigen Bewegungen in den Gassen und auf den Straßen den Verkehr, aus Respekt vor der Erhabenheit dieses Ortes, ihre Tätigkeit eingestellt. Hambach nimmt unsere Seele gefangen und hüllt sie in eine laute Stille. Und mittendrin, umgeben von den wildromantischen, jahrhundertalten Mauern in der Schlossstraße im ehemaligen Ökonomiehof von Schloss Geispitz mit seinem zauberhaften Garten- und der Terrassenlandschaft, öffnet Andreas Schäffer sein Hoftor und gibt Einblick in das facettenreiche Handwerk großer Weinkunst. Herzenslaut, offenherzig und sogleich voll im Thema.
Andreas Schäffer liebt jeden Aspekt des Weinbaus und genießt all die kunterbunten Begegnungen und Momente in der Natur, im Weinberg, auf den herrlichen Weinbergterrassen hinter seinem Weingut und im Keller. Er hat die Fähigkeit, vorauszusehen, wohin sich die Weinwirtschaft entwickelt und sein Weingut für das Wachstum zu positionieren. Aber die Rollen, die er am meisten genießt, sind die Momente mit seiner Lebenspartnerin Bernadette Feiler, mit seinem Sohn Johannes und mit lieben Freunden. Letztlich sind es die glücklichen Momente, die wir gemeinsam leben und macht, besonders inmitten des Glücksortes Hambach mit Blick zum Hambacher Schloss, das Leben so ungemein lebenswert.Zu all diesem Glück gehören sicherlich auch die Lagen, in welchen die Reben des Familienbetriebs stehen.
Oberhalb seines Schlossgutes sind es die warmen Buntsandstein-Lagen, die dem Wein fruchtige Aromen wie Pfirsich, Birne oder Apfel geben und den Gaumen mit einer feinen Meersalznote kitzeln. Im Schiefer unterhalb des Alten Schulhauses in Hambach wurzeln die Rieslinge und geben ihnen eine sehr intensive, mineralische Struktur.
Entlang der sonnigen Lagen, südlich von Hambach, thronen aufSand- und sandigem Lehmboden die Spätburgunder- und Syrah-Reben, welche im Tertiär vor ca. 25 Millionen Jahren entstanden. Ausgangsmaterial dieses Bodens sind Meeresablagerungen, welche dem Wein ein opulentes Bukett mit feiner Frucht und deutlicher Würze verleihen und für komplexe wie auch maskuline Weine stehen.
Andreas Schäffer ist kein Freund von halben oder unklaren Sachen. Das Potenzial, das er in seinen Weinbergen sieht, bringt er ohne Kompromisse zu hundert Prozent in die Flasche und lässt es zu, dass jeder Wein seinen eigenen Charakter entfalten kann und somit seine Herkunft spüren lässt. Schließlich ist Wein ganz klar ein Naturprodukt und er sollte niemals verheimlichen, wo er herkommt.
Unterhalb des optimalen Reifegrads will er keine Trauben lesen, weshalb seine Weine auch gern durch Üppigkeit und Kraft aus dem üblichen Rahmen fallen.
Natürlich findet er auch im Keller seine Glücksmomente. Die Schwierigkeit besteht nicht darin, dass es keine schönen Wirklichkeiten beim Wein gibt, sondern darin, dass so wenige von uns sie erkennen, wenn wir ihnen begegnen. Und… mit einem charmanten Augenschlag macht er seinen Mitmenschen klar, dass es ihm sehr am Herzen liegt. ungewöhnliche Weine zu machen, die nonchalant die Seele berühren und haften bleiben.
Was ihn erfüllt, ihn antreibt? Das Gefühl, was ganz Eigenes und Besonderes zu machen, zutiefst regional verwurzelt zu sein und lauter Aromen und Glücksmomente seiner Heimat zu sammeln.
Und… gern nimmt er sich die Zeit und setzt sich im Garten unter den Trompetenbaum, genießt einen ehrlich-authentischen Wein,sinniert über die Facetten des Glücks, beobachtet mit seinen wachen Seelenaugen den lebenswerten Mikrokosmos um sich herum und ist einfach mal… satt zufrieden.
Weingut Andreas Schäffer / Schlossstraße 100, 67434 Neustadt an der Weinstraße / 06321 2859 / http://www.schaefferwein.de
Vielen Dank an Anne Schütz für die Fotos in diesem Beitrag
Yeap! Das ist ein wahrer Charakter, welcher in unmittelbarer Nähe zum historischen Stadttor des idyllischen Winzerortes Freinsheim sein Unwesen treibt. Verdammt bodenständig, brutal ehrlich und jederzeit strahlt seine Lebensfreude auf sein Umfeld ab.
Jürgen Krebs passt in keine der üblichen Schubladen. Eine solche müsste ohnehin dem Einmeterneunzig-Mann angepasst werden und könnte nie verschlossen sein. So wie der Typ so seine Weine. Reich an Ausdruck, Lebendigkeit und großem Charakter. Nicht Brachialgewalt sondern Sanftmut und Geduld sind in seinem Weine spürbar. Seine Prägung und seine unverkennbare Leidenschaft wurden ihm sicherlich in die Wiege gelegt. Seine Inspiration und die Sensibilität zum Handwerk im Weinbau stählte er bei den VDP-Größen Knipser und Kuhn. Er nennt es allzu gerne „Laumersheimer Gehirnwäsche“, die ihm dort widerfahren ist. Seit 2008 führt er kontinuierlich und mit ganz viel Liebe zum Wein seine Produkte auf die Weltbühne ohne sich selbst ins Rampenlicht zu bringen. Schließlich trägt der Wein das feine Kleid. All seine Weine überzeugen durch inhaltliche Kraft, Dichte und Aussage. Sie erzählen von Hitze, Kälte, Sturm und Regen, von Natur und von den Menschen, die an seiner Entstehung beteiligt sind. Der Großteil seiner 22 Hektar Rebfläche liegen in den weltbekannten Lagen: Freinsheimer Musikantenbuckel und Oschelskopf sowie Herxheimer Honigsack. Die Böden sind geprägt von Löss, Lehm, Sand und Kalk. Er hegt und pflegt seine Reben sorgsam. Schließlich sind ein kurzer Rebschnitt, intensive Laubarbeit, strenge Ertragskontrolle, intensive Selektion und ein erfahrenes Auge für die eigenen Weinstöcke sind unerlässlich für seinen hohen Qualitätsanspruch.
Besonders imponiert haben mir der 2017 Freinsheimer Oschelskopf Riesling auf dem mittleren Gross trocken, welcher mit fein-fruchtiger Note meine Nase verzückt. Eine Spur Honigmelone gepaart mit Ananas und Orangenblüte nimmt den Gaumen vollmundig ein und lässt ein wenig die 7,5 % Säure bei einem Restzucker von nur 1,0 g spüren bevor weiße Johannisbeere die Harmonie ins Spiel bringt. Unbedingt auch ein Genuss: Der 2015 Viognier. Dieser Wein begeistert durch seine ausgeprägte florale Note, erinnernd an Veilchen und Maiglöckchen. Am Gaumen präsentiert er sich sehr komplex mit Anklängen von gelben Steinfrüchten und einem Hauch Lavendel. Hinzu kommt eine schmeichelnde Säure, die dem Wein eine gewisse Crémigkeit verleiht, ihn jedoch keinesfalls langweilig erscheinen lässt.
Und dann…. der 2019 Herxheimer Honigsack Riesling trocken, welcher die Sinne sogleich mit einem würzig-mineralischen Duft mit saftiger Frucht aus Mirabelle und gelben Äpfeln bereichert. Im Gaumen kommt er zunächst zart mit saftig-reifem Fruchtkörper daher und bringt dann sogleich seine 8 g/l Säure und einem Restzucker von 1,0 g ins Spiel.
Die Leidenschaft der Familie Krebs, Reben zu pflegen, reicht über Generationen zurück. Ihre fast 100-jährige Geschichte führen sie mit dem Ziel, eine Balance zwischen Tradition und Moderne zu schaffen, fort. Nicht Effekthascherei und Marketingtrends, sondern handwerkliches Können und behutsamer Umgang mit der Natur stehen im Zentrum ihres Handelns. Für Jürgen Krebs ist die Welt hektisch genug. Seinen Weinen möchte er die notwendige Zeit zum Reifen geben. Der Weinkeller ist der Ort der Weinentstehung und der Reifephase, in der die Weine die nötige Zeit bekommen um ihrer Persönlichkeit vollen Ausdruck zu verleihen. Das Zusammenspiel von Erfahrung und Innovation lässt Weine entstehen, die mit ihrer unverwechselbaren Komplexität und Eleganz das Kleinklima und den Boden der Weinregion Freinsheim widerspiegeln. Damit schafft Jürgen Krebs jenseits technischer Produkte ein unverwechselbares und lebendiges Kulturgut.
Weingut Jürgen Krebs / Großkarlbacher Straße 10, 67251 Freinsheim / 06353 3149