Der mit den Früchten tanzt

Klaus Jung ist mehr als nur ein typischer Schwarzwälder. Er ist Kreateur und Aromenkünstler zugleich. Er ist Obstbauer und auch Brenner. Manchmal auch Marktschreier und Kultivierer. Naturschützer, der auch mit ganz viel Schwarzwälder Lebensfreude seine Produkte bereichert. Ein Typ eben! 

Klaus Jung lebt und gestaltet etwas nördlich von Freiburg in Teningen. Sein Elexier für all seine Fruchtsäfte und Schnäpse sind alte Obstsorten. Tatsächlich gibt es wenige Brenner, die solch seltene Früchte verarbeiten. Folglich jene Früchte, die große Erzeuger ignorieren, weil sie alles andere als schön aussehen und in keine Handelsschablone passen. Tatsächlich setzt sich Klaus mit jenen Früchten an den Tisch, die besondere und auch intensive Aromen für seine Fruchtsäfte und Brände mitbringen. Schönheit bringt nicht unbedingt jene inneren Werte, die es für das herrliche Aromenbild braucht.

Aus alten Birnensorten stellt Klaus Jung auch seinen „Birnoh“ her. Der milde, 18-prozentige Aperitif „Birnoh“ ist eine feine Verbindung aus einem hochprozentigen Ur-Destillat und einem frisch gekelterten Birnensaft, die gemeinsam im Eichenfass reifen. Das intensive Fruchtaroma und seine feine Süße verdankt der Birnoh allein dem reichhaltigen Birnensaft.

Und überhaupt ist gerade diese Gelbmöstlerbirne ein wichtiges wie auch liebgewordenes Thema von Klaus Jung. Saftig und reich an Aromen sind diese Birnen Lese- und kein Pflückgut für Klaus. Wenn sie den Boden erreichen haben sie nahezu die perfekte Reife, die bitteren Gerbstoffe abgegeben und sind ungemein wohlschmeckend. Auch hier ist Geduld eine wichtige wie auch schöne Tugend.

Mindestens zwei, sehr geduldige; Jahre vergehen, bis der Birnoh in Flaschen abgefüllt werden kann. Das Ergebnis ist einfach „fruchtgenial“ und macht das Leben ein Stück lebendiger. 

Und … definitiv lohnt sich ein Besuch bei Klaus Jung, denn feine Säfte, Saftprodukte sowie hochwertige Edelbrände aus seltenen Früchten suchen ihre Genießer. 

BrandJung Brände – Klaus Jung

Ibentalstr. 29, 79256 Buchenbach  /  www.brandjung.de

Große Momenten werden im Zeichen des Storches geboren – Weingut Nägelsförst

Der Morgentau zieht seinen Schirm zusammen und überlässt der Sonne die Bühne des Tages. Während sich in der romantischen Ansammlung von Gemäuern des Weingutes Nägelsförst zahlreiche Helfer zur Ernte des neuen Jahrgangs sortieren und versammeln, hat sich bereits eine kleine Formation von Störchen oberhalb des Neuweierer Mauerbergs versammelt um auf die lange Reise gen Süden, in ihr Winterquartier, zu starten. Ein letzter Blick über das gesäuberte Gefieder auf die prächtin Weinberge rund um Neuweier. Noch ein kurzer Abschiedsblick auf den Klosterfelsen Varnhalt und dann… ein kurzer Anlauf… Es hat fast den Anschein als wollten die Störche der Weinlese entgehen und vom ergiebig-lebensfrohen Weinherbst nichts wissen. 

Auch das Team um Kellermeister Jürgen Kern genießt die Stille wie auch die Blicke weit oberhalb von Baden-Baden… auf die Weinberge rund um das Weingut und die Fernblicke nach Frankreich. Es ist eine geduldige… gar andächtige Ruhe vor der Weinlese. Nur der Versammlungsruf der Störche lässt aufblicken. 

Das Weingut Nägelsförst ist ein außergewöhnlicher, ein friedlich-ruhender, Ort mit ganz viel Geschichte.  

Im Jahr 1268 gründeten Zisterzienserinnen das Weingut und pflanzten auf dem Klosterbergfelsen am Rande des Schwarzwaldes, erstmals Pinot-noir-Reben an, die sie aus dem Mutterkloster im Herzogtum Burgund mitgebracht hatten. Heute gedeihen auf 33 Hektar in einzigartigen Lagen vor allem Riesling und Burgunder, aber auch Chardonnay, Sauvignon Blanc und Gewürztraminer sowie zu einem Drittel die roten Rebsorten wie Pinot Noir, Cabernet-Sauvignon, Merlot und Tempranillo. 

Mit viel Zuversicht wie auch mit größter Wertschätzung in ihre achtsam-handwerkliche Leistung übergaben die Eigentümer des Weingutes die Verantwortung an ihre langjährige Mitarbeiter und in Folge auch an den neuen Kellermeister Jürgen Kern, welcher hier nach seinen erfolgreichen Jahren im Weingut Heitlinger, die neuen Herausforderungen gestaltet. Mit viel Gelassenheit und Achtsamkeit agiert er im Weinberg wie auch im Keller. All die gefühlten tausend Handgriffe führt er nonchalante aus. Seine Kreativität, seine Leidenschaft sind ständig präsent. Hier kann er sich ausleben… hier kann er sich spüren. Jedoch… mit Demut vor der Tradition. 

Auch wenn die Felsen hier hoben hart sind… hier auf dem Weingut wird nichts gemeißelt, sondern gepflegt und mit Bedacht ergänzt. Jürgen Kern samt Team schafft Weine, die ganz viel zu erzählen haben und Momente zu Ereignissen machen und der Zeit die Bedeutung nehmen. Unkompliziert und erfrischend sind die Gutsweine. Groß, außergewöhnlich wie auch ganz tief gepaart mit einer wunderbar strukturierten Vielfalt die Lagenweinen.

Klar! Auch das Terroir und die Lagen sind von Bedeutung für spannende Charakterweine, die so herrlich-tiefsinnige Momente schaffen.

Allein 80 Prozent der Weinlagen des Weingutes Nägelsförst sind Premier und Grand Crus Weinberge, zu denen die Spitzenterroirs wie der „Neuweierer Mauerberg“, der „Umweger Stich den Buben“, der „Engelsfelsen Bühlertal“ und der „Klosterbergfelsen Varnhalt“ gehören. Oberhalb von Baden-Baden sorgen das Klima und der Boden für die idealen Bedingungen zum Anbau von Reben für exzellente Weine.

Und der Storch…lässt sich sehr gerne auf gesunde Böden mit viel Ausblick nieder. So kommt er ganz sicher wieder. Letztlich ziert er auch das Erscheinungsbild des Weinguts Nägelsförst.

Weingut Nägelsförst – Nägelsförst 1, 76534 Varnhalt – Tel: 07221 3555 0