Raus auf die Insel – wie wäre es mit Kastellorizo?

Spätestens nach meiner Reportage über Elba prasselte eine Vielzahl von Anfragen über meine bereits ergraute Haarpracht auf: Welche Geheimtipps bezüglich Insel ich noch in meinem Koffer habe?

Wenn ich all diese offenbare, sind es doch tatsächlich keine Geheimtipps mehr und würden jene Inseln aus ihrer entspannten Schonhaltung herausholen. Jedoch! Griechenland hat etwa 3000 Inseln … Dreitausend!

Wenn man die berühmt-berüchtigten und überlaufenden Inseln auslässt, sind es noch immer annähernd 3000. Klar, wer Party und Mondänes braucht, sollte ohne Zögern direkt Club und Massentourismus mit einem gewaltigen Touch „Wichtig & Mondän“ auf Santorini, Kreta oder Rhodos buchen. Pauschal mit allen Inklusivleistungen. Weit weg von verschont.

Doch die wahren Schönheiten Griechenlands mit ganz viel Kultur und Geschichte, liebenswert verschont von Massenpilgern, liegen ganz gemütlich in der Ägäis oder dem Ägäischen Meer, einem Nebenmeer des Mittelmeeres, östlich und südöstlich des griechischen Festlandes. Die Inseln der Kykladen bilden das Zentrum der Ägäis.

Ganz im Osten lassen sich die Ursprünglichkeit, die sehr angenehme Gelassenheit wie auch der typische Lebensgenuss der Griechen spüren und auch schmecken. Die Insel Kastellorizo ist noch unberührt von Quälgeistern des Massentourismus und so wahnsinnig bunt.

Die Anreise nach Kastellorizo, weniger als drei Kilometer vor der türkischen Küste, ist ein prächtiger Augenschmaus. Für wenig Geld – 58 Euro – bietet der Flug atemberaubende Ausblicke auf die Ägäis und die Küste der Türkei. Vom kleinen Regionalflughafen der Insel empfehle ich ein Taxi, welches nach fünfminütiger Fahrzeit in Megisti bzw. am Hotel andockt. Natürlich geht auch zu Fuß. Doch wer will das denn?  Megisti ist übrigens der einzige bewohnte Ort auf dem 500-Seelen-Eiland.

Die Insel bietet einige wunderschöne, bisweilen auch romantische Boutique-Hotels, deren Preise bei knapp 100,00 Euro pro Zimmer liegen.

Ich fand mein zweites Zuhause am Ende des romantischen Hafens, mit direktem Zugang ins Meer, in einem sehr gastfreundlichen Boutique-Hotel Kastellorizo.

Hier durfte ich meinen schweren Koffer des Alltags mitsamt der alltäglichen Sorgen bereits an der Rezeption abgeben und in Welten eintauchen, welche mir doch teilweise befremdlich sind. Kein Gewimmel oder Getute, keine Eile und Hektik. Hier ist es eben anders und verdammt schön. Einzig der kleine, aber feine Stress: Wo beginne ich meine Auszeit: auf meinem Zimmerbalkon mit wunderschönen Blicken auf die Meeresbucht oder auf der sehr schicken Hotel- und Poolterrasse?

Wo auch immer … Der unverfälscht-liebenswerte Charme des Hotels, gepaart mit dezentem Luxus, bietet allerlei Orte und Räume zum entspannten, lässigen Verweilen. Hier wurden mit viel Sinn fünf traditionelle Gebäude mit feiner Architektur so harmonisch wie auch stilistisch miteinander verbunden, als wäre es schon ewig eine Einheit gewesen. In allem spiegeln sich die Kultur und auch die Lebensfreude der Insel wider.

Obwohl mein großzügiges und elegantes Zimmer einen herrlichen Balkon mit Blick auf das Meer und auch eine Klimaanlage bietet, entscheide ich mich für die direkte Position am Meer, welches seine Welle direkt an die Terrasse spülen lässt. Geradezu magisch zieht das Meer an. Wow … Eine feine, frische Gischt weckt meinen müden Zustand. Der finale Sprung ins Wasser weckt all meine Geister. Ausgetobt und lange geduscht, plaziere ich mich auf einer Liege und genieße den sehr aufmerksamen Service und ein frisches, kühles Bier. Oh ja … dieser unaufdringliche Luxus, fein verzahnt mit einem authentisch-gastfreundlichen Inselcharme – einfach stilvoll, ruhig und unvergesslich.

Am frühen Morgen wechselt die Sonne mit dem Mond die Bühne und setzt die typisch bunten Häuser Griechenlands in Szene. Die ersten Fischerboote tuckern ganz gemütlich in den Naturhafen. Hier am Hafen spielt das Leben in allen Gängen. Hier im malerischen Hafen gruppieren sich die meisten Geschäfte und Restaurants. Hier tänzeln Jachten im Spiegelbild der Morgensonne, denn es ist Brauch, dort zu speisen, wo man angelegt hat. Fast unmerklich liegen zwischen den Yachten die bunten, meist einfachen Fischerboote der einheimischen Fischer. Hier kommt in den Restaurants bereits mittags sehr frisch das Beste, was die Fischer nachts gefangen haben, auf den Tisch.

Ohnehin ist Kastellorizo ein prächtiges Idyll, eher beschaulich, gern mal bescheiden, aber auch mal ganz schön launisch, und hier in Megisti ist es so herzlich lebendig. Hier sind Gäste willkommen und werden meist mit einer liebenswerten Umarmung zu Tisch gebeten. Kulinarisch hält Kastellorizo echte Urlaubsfreuden bereit. In vielen Restaurants an der Hafenpromenade werden fangfrische Fische mit viel Lebensfreude und Leidenschaft serviert. Meeresfrüchte und ebenso typische Vorspeisen wie der sehr frische rustikale Bauernsalat. Ein Muss sind regionale Spezialitäten wie Salantourmasi (gefüllte Zwiebeln), Strava (ähnlich wie Baklava) und Katoumari (ebenfalls eine traditionelle Süßspeise von Kastellorizo).

Achja,,, Lasst bitte die Fragen oder das Gesuche nach Adressen. Das ist hier nicht Programm. Man kennt sich und man findet sich. Einfach fragen.

Die kleine, zehn Quadratkilometer große Insel lässt sich hervorragend erwandern oder mit dem Fahrrad entdecken. Ganz rasch lässt sich entdecken, dass der Massentourismus hier überhaupt nicht vorhanden ist und so der Insel ihre Ursprünglichkeit belässt.  Von der „Hafenpromenade“ entführen zahlreiche enge Gassen zum Spaziergang durch das typische griechische Flair und hoch zur Burg. Der angenehme Aufstieg zur antiken Akropolis auf dem Berg Paleokastro und zur Burg Castello Rosso. Und wer es dann doch noch wissen möchte, joggt 400 Stufen hoch zum Kloster Agios Georgios tou Vounou.

Wer die Insel umwandert, wird eine bunte, meist unberührte Natur entdecken. Felsige Küsten mit einigen spannend versteckten Buchten und türkisfarbenem Wasser ohne Getümmel gibt es als Eyecatcher kostenfrei dazu. Besonders schön sind der kleine Inselstrand Mandraki Beach sowie der Agios Georgios Beach auf dem gleichnamigen Winz-Eiland. Dieser Strand ist nur per Boot erreichbar. Die Fahrt dauert höchstens zehn Minuten.

Das archäologische Museum in Megisti, das Volkskundemuseum und die alte Moschee erzählen von der wechselhaften Geschichte der Insel, die weniger als drei Kilometer vor der türkischen Küste liegt. Verschiedenste Mächte besetzten und prägten das Eiland, darunter Osmanen, Italiener und Engländer. Wanderer können Kapellen, Aussichtspunkte und historische Stätten entdecken.

Ein Ereignis ist auch die Blaue Grotte. Sie ist eine der spektakulärsten und größten Meereshöhlen Griechenlands. Wer hier hinein schippert und den sanften, gar fast melodischen Klängen des Wassers lauscht, wird sehr dankbar sein. Dankbar für die zahlreichen, tiefenentspannten Momente ganz weit weg vom Alltagsgedöns. Hier sind alle Unruhen dieser Welt ganz tief in das Meer entschwunden. Und wer dann wieder die Rückreise antritt … oh je.

Griechenland / Hotelresort Katikies – Wenn Götter Seele gestalten

Ich bin der festen Überzeugung, dass es gerade die Götter Griechenlands verstanden haben, den Himmel mit dem Meer zu vereinen, denn nirgendwo in der Welt erkenne ich die mythische Verbindung der Farben so wie hier.

Besonders prächtig und mit ganz viel Stolz ragt die Insel Santorini aus dem leuchtend blauen Meer, der blaue Himmel steht den Dörfern mit ihren schlichten, weiß gekälkten Häusern, die in der Sonne leuchten, recht gut. Es macht sie elegant, diese Kombination von Weiß und Azurblau. Und… ist so typisch griechisch, dass sie selbst die Flagge ziert. Dennoch habe ich nirgendwo dieses Farbschema mit so viel Konsequenz umgesetzt gesehen wie im Katikies auf der Insel Santorini. In diesem auf einer Klippe gebauten Hotel am Rande der malerischen Stadt Oia (die man griechisch übrigens „l-a“ ausspricht) ist alles im wahrsten Sinne des Wortes blendend weiß. Stufen, Terrassen, Dächer, Möbel, Vorhänge und Kissen, die Uniformen des Personals, das Porzellan – einfach alles ist hier weiß. Als Kontrast zum dunkelblauen Meer und einem ebensolchen Himmel über Santorini… einfach wunderbar, aber ohne Sonnenbrille nicht lange auszuhalten. 

Zu dieser Faszination kommt dann noch der mythologische Aspekt. Man erzählt sich nämlich schon lange, die Insel Santorin sei der Rest der untergegangenen Stadt Atlantis. Der Legende nach liegen deren Ruinen auf dem Grund von Santorins tiefem, dunkelblauem Krater. 

Doch auch ohne jeglichen Beleg für solche archäologischen Schätze ist Santorini eine besondere Schönheit, welche all unsere Seelen einfängt und sie ganz gern mal in der Sonne wandeln und auch mal entlang seiner turmhohen, fast vertikalen Klippen, die ins blaueste Meerwasser abfallen, fliegen lässt. Fast unmerklich und dann dennoch brachial erfüllt mich die laute Stille und lässt mich alles vergessen, was mich immer wieder mal in Unruhe und Stress versetzt hat. 

Fast unmerklich, 300 Meter über dem blauen Wasser des Ägäischen Meeres, thront das kleine Hotelresort Katikíes mit atemberaubendem Blick auf die Caldera. Hier oben ist der fantastische Ausblick, der sich dank seiner Lage an den Klippen von mehreren Ebenen darbietet, mehr als göttlich und bietet definitiv zu jeder Zeit eine satte Portion Romantik – nicht zuletzt auf die wunderschönen Sonnenuntergänge.

Die traditionelle Architektur des Resorts wird bereichert mit kleinen weißgetünchten Höhlen, in denen sich im Kirini Hotel zum Beispiel ein von Kerzenschein erleuchtetes, gemütliches Restaurant verbirgt, oder etwa ein Weinkeller, in dem bei Sonnenuntergang zeremonielle Weinverkostungen stattfinden. Hinzu kommt ein zeitgenössisches und erfrischendes Design, das sich durch Weißtöne und schicke, stylische, und doch luxuriöse Einfachheit auszeichnet.

Ohhh ja…. das Katikies ist für jegliche Inszenierung der Romantik und Liebe mehr als nur perfekt geeignet. Im Spa mit seinem beheizten Innenpool und dem Infinity-Außenpool mit seinem gemütlichen Sonnendeck, welcher über einen kleinen Wasserpfad erreichbar ist, kann man die Seele einfach mal in Tauchstation zu all den Göttern schicken und das facettenreiche Beautyprogramm mit Massagen und Hammam-Besuche genießen.

Und klar… auch die Zimmer sind von göttlicher Natur. Mit viel erfrischendem Schneeweiß, feinen Farbelementen, warmen Holzdielen und den flauschigen Betten sorgen sie für ganz viel Genuss und Gemütlichkeit. Besonders von den Veranden der Suiten hat man einen atemberaubenden Ausblick auf den vom Meer umspülten Krater.

Gut! Das kleine Paradies Katikíes liegt nicht direkt am Strand. Und ja! Es gibt dort keine bunten Fischerboote. Aber! Hier kann man völlig ungeniert und ohne jegliche Last  im legeren Minimal-Dresscode der gigantischen Leuchtkraft und der ganzen Strandhaus-Atmosphäre begegnen und trotzdem ein hundertprozentiges Strandurlaubsziel genießen – selbst wenn man nie auch nur ein einziges Sandkörnchen zwischen die Zehen bekommt. Dennoch findet man ganz schnell, abseits von der herrlichen Poolanlage den Weg zum Baxedes-Strand. Nach gefühlten 200 Stufen lässt es sich hier genüsslich barfuß durch den Sand flanieren. Der Strand schmiegt sich passgenau an den kleinen, idyllischen, Fischerhafen und der Taverne Paradhisos an, welche allerlei frische Genüsslichkeiten anbietet. Serviert wird auf der Terrasse mit Blick auf den Hafen und allerlei bunte Fischerboote. 

Die legendäre Schönheit Santorins ist nicht gerade ein gut gehütetes Geheimnis und in der Hochsaison tummeln sich die Kreuzfahrtschiffe vor den vulkanischen Klippen. Zum Glück ist das Wasser auch am Kraterrand für diese Riesen zu tief zum Ankern, so dass viele Touristen nur für einen Tagesausflug an Land gehen. Wem das Gewusel dennoch zu viel ist, der kann selbst in den stärksten Monaten (Juli und August) auf der nahen, vom Tourismus völlig unberührten Insel Thirasia vollkommene Ruhe finden. Nur einen kurzen Bootstrip von Santorin entfernt gibt es garantiert keine Hotels, keine Bars, keine Clubs und keine Kreuzfahrttouristen, nur kristallklares blaues Mittelmeer, viel Fels und die eine oder andere Ziege.

Vulkane, antike Städte, alte Handelsrouten, Mythologie und den festen Glauben daran, dass hier Vampire hausen – all das hat Santorin zu bieten. Ziemlich originell. Und noch dazu eine perfekte Ausrede, um nie zu Bett zu gehen.

Hotel Katikies, Oia [ía), 84702 Santorin (Thíra), Griechenland

https://www.katikies.com/katikieshotelsantorini/