Hier ist der Gast Mensch – Meisenheimer Hof

Na bitte! Markus Pape verteidigt und poliert weiterhin seinen Michelin-Stern, welchen er definitiv wieder verdient hat. Als vorzüglicher Patron und Küchenchef und Teamplayer eines eingespielten kreativen Teams hat er überzeugt. Markus ist jedoch auch ein Mensch, eine großartige Führungspersönlichkeit und eine Inspirationsquelle. So setzt er neue Ideen relativ rasch um und denkt weit über den Tellerrand hinaus. Er unterstützt und engagiert sich mit hochgekrempelten Ärmeln für die sinnige Entwicklung der Kleinstadt Meisenheim. Er bereichert die Altstadt mit Hotel, Restaurant sowie einer Patisserie und demnächst mit einem zweiten Restaurant samt Gästehaus. Nein, nein … Markus möchte oder kann nicht ruhen, sondern er möchte Zukunft und Genuss gestalten und somit seiner neuen Heimat Meisenheim ein schönes Stück Genusskultur schenken.

Gemeinsam mit seiner Frau Clarissa ist er ein herzlicher Gastgeber. Sie schenken ihren Gästen viel Aufmerksamkeit, Zeit und schöne Arrangements. Hier ist der Gast nicht König oder Kaiser, sondern ganz einfach Mensch. Seit Familie Pape vor elf Jahren auf Ruf des Investors Prof. Christian Held in Meisenheim gestartet ist, hat sich Meisenheim positiv verändert. Zahlreiche genussorientierte Pilger haben ihren Navi mittlerweile auf Meisenheim justiert und bereichern die Region, die Stadt und natürlich die Genusswelten des Meisenheimer Hofs.

Auch mich haben die Papes ab- und auch eingefangen. So habe ich mich aufgemacht in das mir noch unbekannte Meisenheim und nicht nur eine Genusswelt entdeckt. Meisenheim hat ein schönes Sammelsurium davon und alle, denen ich begegne, lieben und genießen die Verbindung zum Meisenheimer Hof. Sei es die Meisenheimer Kaffeerösterei, das Käsegeschäft „Pierre de France“ oder die Brotmanufaktur von Tommy Weinz.

Ob Stern oder nicht Stern. Markus bleibt seinem Konzept und seinem ganz eigenen Laissez-faire treu … möchte weiterhin Gasthaus ohne Schnickschnack sein und ohne jeglichen Chichi seine Gäste kulinarisch bedienen, ohne den Boden der Realitäten zu verlassen.

Bei Markus und Clarissa Pape ist es eine liebenswerte Kunst, den Gast in seiner Gesamtheit zu erfassen und seine Wünsche als gegebene Selbstverständlichkeit zu würdigen.

Hotel & Restaurant Meisenheimer Hof / Obergasse 33, 55590 Meisenheim / 06753 1237780

Vergnügliches Improvisationstheater – Dominic Theobald 

„Oh, meine Seele dürstet nach neuer Nahrung – nach bessern Menschen – nach Freundschaft, Anhänglichkeit und Liebe.“  Friedrich Schiller 1774.

Wer in Frankweiler bei Dominic Theobald durch die Tür kommt, wird all dies finden. Eine unverfängliche Willkommenskultur, inmitten dessen Dominic herzlich bisweilen temperamentvoll seine Gäste bekocht, bewirtet und leidenschaftlich unterhält. Manchmal laut, aber nie unklar oder abseits der Bodenplatte. Dominic hantiert leidenschaftlich und stimmgewaltig mit all seinen Töpfen und Pfannen, um seinen Gästen seine ganz eigene Art von Kulinarik zu präsentieren. Er liebt das Improvisationstheater. Mal mit und auch mal ohne Bühne.

Dominic Theobald ist ein echter Pfälzer Bub. Er ist bärig, wandelbar, einzigartig, wuchtig, handzahm, aber sicherlich nicht geschmeidig. Er hat die berühmt-berüchtigte Koch-Schnauze und ist trotz des Geschwätzes über seine Person unentwegt nur er selbst geblieben. Den Boden mag und schätzt er. Die Haftung daran genießt er mit Bravour. Dominic Theobald passt in kein Klischee, in keine Stilrichtung, in keine Gruppe. Er zeichnet unablässig aufs Neue und unermüdlich an neuen Kreationen auf dem Teller. Trotz seiner geballten Leidenschaft arbeitet er mit stilistischer Raffinesse und Perfektion, gepaart mit sensiblem Gespür für Proportionen. Ja … Er mag durchaus auch als eigenbrötlerisch und häufig zu detailversessen betitelt werden … mag sein! Doch mir wird bei jeder Begegnung mit seinem Kochhandwerk klar: Theobald kreiert auf hohem Niveau die ehrliche Aromenkultur. Er lässt uns inmitten der Südpfalz Südfrankreich und auch mal die Toskana schmecken, ohne die Pfälzer Tradition zu verstecken. Wenn er seine Liebe zum Meeresgetier freien Lauf lässt, entsteht unverzüglich die Frage: Wie schafft es dieser Typ, solche Frische vom Mittelmeer in den Hinterhof von Frankweiler zu platzieren? Und wenn es denn mal wieder spät wird, versinkt der Tausendsassa der Kochkunst am Tisch mit seinen Kumpels bei bestem Wein und philosophiert!!!

 

Pfälzer Genuss Fraktion

Frankenburgstrasse 4, 76833 Frankweiler · www.pfaelzer-genuss-fraktion.de

Das Leiden mit der Leidenschaft – Karl-Emil Kuntz

Den berühmten wie auch berüchtigten Stern trug Karl-Emil Kuntz mit Stolz und hoher Würde. Er ist kein Typ, welcher laut über seine Kochkunst sprach, sondern präsentierte seine kreative wie auch leidenschaftliche Kochkunst dem Gast mit einer besonderen Note, Charme und einer feinen Nuance Demut auf den Tellern. Für seine Gourmetküche war er seit Jahrzehnten in allen Restaurantführern eine feste Größe mit hohen Bewertungen. In seinem zweiten Restaurant im Hause, der „Pfälzer Stube“, widmete er sich vor allem einer brillant optimierten Regionalküche.

2018 hängte Karl-Emil die Schürze an den Haken und übergab die feinsortierten Löffel und Töpfe an seine Tochter Erika Kuntz und Ihrem Mann Fabio Daneluzz

Nach dem Tod seiner Mutter entdeckte der Achtjährige rasch in der Welt des Kochens und lernte unter den staunenden Augen einer Freundin seiner Mutter, wie man ein gutes Cordon bleu macht. Folglich stand er bereits früh mit herzlicher Leidenschaft am Herd und an der Spüle und half besonders an den Wochenenden im damaligen Ausflugslokal wie auch in der eigenen Landwirtschaft aus.

Bodenständige, ehrliche und saisonale Küche war schon immer ein Herzensthema von Karl-Emil. Schließlich wurde er dazu erzogen, dass nur mit frischen Produkten und besonders aus dem eigenen Garten gearbeitet wird. Diese ganz besondere Art einer authentischen Regionalküche und seiner brillant optimierten Kochkunst belohnte Michelin bereits 1986 mit einem Stern, welchen er über 30 Jahre, mit viel öffentlicher Wertschätzung, verteidigte.

Karl-Emil Kuntz sagte einmal: „Unser Beruf ist, genau wie bei einem Pfarrer oder einem Handwerker. Der Beruf muss mit Leidenschaft und Berufung ausgeübt werden“.  Man braucht immer das nötige Herzblut, egal, was man macht. „Gepaart mit etwas Geschick kann es dann nur zum Erfolg kommen.“

Legendär war seine ganz eigene Interpretation vom „Pfälzer Lieblingsgericht“: eine deftige Kombination aus Saumagen, Bratwurst, Leberknödeln, Sauerkraut und Kartoffelpüree. Hier bewies Kuntz, dass er ein unglaubliches Gefühl für die Balance der Zutaten hat. Gemeinsam mit seinem eingeschworenen 17-köpfigen Team vermischte er Feines mit besonderen Aromen der Welt. 

Bei Karl-Emil Kuntz hatte der Gast immer Vorrang, schließlich ist er es, der das Team bezahlt. Diese Philosophie gab er auch immer seinen Mitarbeitern mit. 

„Egal, was passiert: Der Gast muss zufrieden unser Haus verlassen“

Frischer Wind, frische Genusskultur: Reto Brändli kocht inspirierend auf

Die prächtige Frühlingssonne weckt mit ganz viel Power die Geister am brillant-schönen Lago Maggiore in der südlichen Schweiz. Punktgenau startet auch der jung-talentierte Gourmetkoch Reto Brändli im Hotel Giardino Ascona mit herrlich mediterraner Leichtigkeit einen markanten Twist: Reichlich frischer Wind, inspirierende Genusskultur, eine satte Ladung kreativer Ideen gepaart mit einer Nuance außergewöhnlicher Aromen.

Reto Brändli ist ein Name, der in der Spitzengastronomie längst für Aufsehen sorgt. Der 33-jährige Schwyzer fand seine Berufung früh – inspiriert durch seine Schulzeit und geprägt von seiner Ausbildung im Hotel Waldhaus in Sils Maria. Sein Talent und seine Erfolge öffneten ihm die Türen zu den besten Restaurants Europas. Stationen wie das „Cà d’Oro“ in St. Moritz und das „Lorenz Adlon Esszimmer“ in Berlin brachten ihm nicht nur zwei Michelin-Sterne und Gault-Millau-Punkte, sondern auch wertvolle Erfahrungen an der Seite von Größen wie Rolf Fliegauf, Andreas Caminada und Benoît Violier.

„Mit Reto Brändli an der Spitze wird das Restaurant Ecco neue und spannende Akzente setzen“, so Daniela und Philippe Frutiger, CEOs der Giardino Group. „Seine Expertise, sein kreatives Gespür und seine Liebe zu hochwertigen Produkten machen ihn zur idealen Besetzung, um die Erfolgsgeschichte des Ecco fortzuschreiben.“

Für Reto Brändli ist die Rückkehr ins Giardino mehr als ein beruflicher Meilenstein – es ist ein Heimkommen. „Die Atmosphäre hier ist unglaublich familiär, und viele Mitarbeiter kenne ich noch von früher“, sagt der Spitzenkoch, der bereits vier Jahre in den Küchen der Giardino Hotels gearbeitet hat. Eine prägende Zeit, die seine Verbundenheit mit dem Haus und der Region tief verankert hat.

Seine Küche? Eine raffinierte Symbiose aus klassischer französischer Handwerkskunst, innovativen Techniken und frischen, saisonalen Zutaten. „Ich koche nicht, um zu beeindrucken – ich möchte Emotionen wecken“, erklärt Brändli. Keine übertriebenen Konzepte, sondern ehrliches Handwerk, das durch Präzision und Leidenschaft überzeugt.

Und das schmeckt man: Mit hochwertigen Zutaten, modernen Techniken und einer klaren, reduzierten Präsentation möchte Brändli die Gäste mit seinen Gerichten überraschen. Das erste Frühlingsmenü spiegelt genau diese Philosophie wider – etwa die Brüggli-Lachsforelle mit Rettich, Jalapeño und grüner Gazpacho. Die Forelle stammt von einem lokalen Partner – ein klares Bekenntnis zur Regionalität und nachhaltigen Zusammenarbeit. Sein Ansatz? Mut zur Einfachheit, ohne dabei die Raffinesse zu verlieren.

An der Seite von Brändli wirkt Maximilian Kaufmann, der seit vier Jahren als Sous-Chef im «Ecco» tätig ist und sich durch seine beeindruckende Karriere in der gehobenen Gastronomie zu einem wahren Meister seines Fachs entwickelt hat. Seine kulinarische Reise führte ihn von Wien über Zürich bis in einige der renommiertesten Küchen der Welt. In Spitzenrestaurants wie dem Einstein Gourmet in St. Gallen, dem Silvio Nickol Gourmet Restaurant im Palais Coburg in Wien und dem legendären Steirereck konnte Kaufmann nicht nur innovative Kochtechniken erlernen, sondern auch seinen eigenen, unverwechselbaren Stil prägen.

Die süße Handschrift im »Ecco« trägt seit 2021 Antje Hauser als Pastry-Chef. Mit ihrer Leidenschaft für handwerkliche Perfektion und raffinierte Dessertkompositionen setzt sie neue Maßstäbe in der Patisserie. Ihr Weg in die Spitzengastronomie führte sie durch einige der besten Küchen. Im Wiener Restaurant Amador vertiefte sie ihr Wissen über moderne Techniken und innovative Zutaten und bestand ihre Konditormeisterprüfung mit Auszeichnung. Weitere prägende Stationen waren das Geranium in Kopenhagen und das legendäre Kong Hans Kælder, wo sie ihre Liebe zur klassischen französischen Patisserie entdeckte. In Ascona hat sie nun ihre kulinarische Heimat gefunden und begeistert die Gäste des «Ecco» mit süßen Meisterwerken.

Das kreative Team wird nun durch Theresa Windhofer als Restaurantleiterin ergänzt. Auch sie arbeitet bereits das 3. Jahr in Folge in der Giardino Group. Die gebürtige Steirerin hat ihre Karriere in Spitzenhäusern der gehobenen Gastronomie aufgebaut und sich als Sommelière in Top-Adressen wie dem Burgvital Resort und dem Wirtshaus Kogel 3 etabliert. Ihr Sinn für Details und ihr Anspruch an exzellenten Service werden die Gäste nicht nur kulinarisch, sondern auch mit einem unvergesslichen Gesamterlebnis im «Ecco» verwöhnen.

Eine wunderbare wie auch eine spannende Genussreise ist das „Meet the New Chef“-Package. Hier erleben und schmecken Genussliebhaber Reto Brändlis neue kulinarische Handschrift. Das Arrangement umfasst eine Übernachtung im Hotel Giardino Ascona, einen Aperitif hinter den Kulissen der Ecco-Küche mit Brändli und ein von ihm kreiertes 5-Gang-Menü, das klassische Eleganz und kreative Finesse vereint. Die Gäste dürfen sich auf eine spannende kulinarische Reise durch das neue «Ecco» in Ascona freuen – begleitet von persönlichen Einblicken und einem inspirierenden Austausch mit dem neuen Chef.

Restaurant Ecco / Giardino Ascona
Via del Segnale 10
6612 Ascona
Telefon +41 91 785 88 88

Bietigheim. Der mit den Aromen tanzt: Benjamin Maerz

Bei meiner Genussbegegnung mit den „Rose-Jungs“, Benjamin Maerz und seinem Bruder Christian, ist es für mich und für diesen Moment der schönste wie auch genussreichste Flecken Erde, der ganz charmant und mit ganz viel Bass meine Seele berührt.

Das Hotel und ganz besonders das Restaurant zaubern genussvolle Stunden in lockerer Atmosphäre. Mit aufrichtig-authentischer Gastfreundschaft umsorgt das Team um die Gebrüder Maerz seine Gäste ohne sie mit Formalien zu überfrachten. Bodenständigkeit, Kreativität und Herzlichkeit bringen sie ganz geschickt in Position.

Definitiv gibt es keinen Weg an Ihnen vorbei, denn man hat sie einfach verdammt gern, diese Gebrüder Maerz. Sie sind jung, dynamisch und so unschlagbar miteinander vereint. Selten gönnen sie sich Ruhe oder auch mal eine Auszeit, gilt es doch seine Gäste mit immer neuen Ideen und Inspirationen gefangen zu nehmen. Ihre Leidenschaft gepaart mit einer prächtigen Portion Berufung und einer geliebten Nähe zur Tradition nimmt sie auch in die Pflicht. Sie sind auch Genusswandler oder Gaumenzauberer (!?) und allzu gern Pilger durch inspirierende Duft- und Geschmackswelten ferner Kulturen, So darf auch gern eine Urlaubsreise in die Arabische Welt herhalten um neue Ideen und neue, fast schon fremde Produkte, an den heimischen Herd zu transportieren und ihren Gästen eine faszinierende Nuancen einer ach so fremden Welt in die Sinne zu zaubern.

Seit dem Tod Ihres Vaters, der das frühere Restaurant Rose mehr als 20 Jahre lang führte, veränderte sich sehr viel für die Jungs – als Familie, als Gastronomen und als Unternehmer. Durch ihre Ausbildung im elterlichen Betrieb konnten sie bereits früh in ihrem Werdegang, die Härte und sicherlich auch die schönen, die bunten Seiten ihres Berufsstands erspüren und erschmecken. Seit Sommer 2013 machen sie nun voll ihr Ding und führen ihr Haus mit viel Gespür für die facettenreichen Wünsche ihrer Gäste in Eigenregie und … sie überzeugen durch ihre Bodenständigkeit
und genussreiche Abende.
Auch mich empfängt und fasziniert eine stilistisch-innovative Erlebnissphäre des vorzüglich geführten Gourmetrestaurants und Hotels der Gebrüder Maerz. Hier wurde traditionsreiche Geschichte geschickt bewahrt und mit den Ansprüchen der Moderne verbunden. Man spürt sofort, dass Benjamin und sein Bruder Christian diese spannende Herausforderung annehmen und mit Leben füllen.

Zweifelsohne und dies mit Ausrufezeichen: Benjamin Maerz ist ein Aromenzauberer, welcher den, teils filigranen, Spannungsbogen der Geschmacklichkeit, perfekt beherrscht. Höchste Qualität und Güte bei der Auswahl seiner Produkte sind die Pflicht, deren formvollendete Umsetzung die Kür. Beides erfüllt er und sein sehr liebenswert-charmantes Serviceteam spürbar aus Berufung und lebendiger Leidenschaft. Bei jedem Gang fasziniert er in der Verarbeitung und im Design mit typischen und außergewöhnlichen Zutaten aus der Region. Alle seine Kunstwerke sind so verarbeitet, dass diese ihren kräftig-natürlichen Geschmack unverkennbar behalten, und auch, unverwechselbar kombiniert sind. Mit jeder neuen Kombination der zahlreich aufeinander abstimmten Gänge unterstreicht Maerz sein formidables Können und seine Spielkunst, die kulinarischen Genusswelten meisterlich zu inszenieren ohne die Aromencharaktere zu vernachlässigen. Es ist mehr als nur ein einmaliges Erlebnis für Gaumen und Augen. Es ist liebenswerter aber auch gemeiner Angriff auf allen Positionen der Sinne.
Der zauberhafte Abend beginnt mit einem formidablen Apero – den charmanten Grüßen aus der Küche – um die Zeit zum Essen genussvoll zu überbrücken und mit ganz viel Aromenzauber zu verkürzen. Das bunte Dreierlei: Civapcici auf einer Brioche, zart-fein mit feinwürzigem Senf bereichert dazu eine Blätterwolke geschickt gepaart mit Krabbentatar auf Gurke und aperovollendet ein Fläschchen Eistea, welcher mit seiner Ingwer-Citrusnote den Gaumen intensiv aufräumt und herrlich auf die große Aromen-Klaviatur vorbereitet, welche jäh an meinen Sinnen zerrt. Es folgt ein weiterer Gruß des Küchenchef, welcher auch persönlich serviert: Makrele auf Süßkartoffel. Es gelingt nicht nur die vollendete Ästhetik, sondern auch die geschickte Vereinigung von Aromen ferner Welten mit bodenständig-heimischen Aromen: Süßkartoffel schmückt sich mit Ingwer und die Makrele liebt es heute mal mit Blütenhaube und Wasabi, dessen höllische Schärfe sehr schnell verfliegt, weil die Makrele ihm die Show nimmt.
Yeap… da ist sie nun, die designopulente Vorspeise: Sellerie, zart gegrillt, in Begleitung von Senfsaat und weißem Buchenpilz, welcher mit seinem leichten Nussaroma der Sellerie und der Senfsaat Paroli bietet. Allesamt umschmeichelt mit Münchner Malz.
Es folgt meine Flucht in den regionalen Fleischgang: Dry aged Rostbraten – Rücken vom Weiderind. Hier bedient sich Maerz der Handwerkskunst seines Metzgers Oliver Häcker, welcher es nahezu perfekt versteht, dem Fleisch durch sensible Trockenreifung sein authentisch-intensives Aroma zu erhalten. Die Konsistenz hat nichts mit einem normalen Stück gemeinsam. Seinen finalen, buttrig-nussigen Eigengeschmack behält das Fleisch durch die Handwerkskunst des Maitre, der es verstanden hat dem Fleisch seine ganz eigene Aromenkultur zu erhalten. Und im Übrigen… das Weiderind fühlt sich recht wohl auf Filderkraut, geschmorten Zwiebeln und in sympatischer Gemeinschaft mit getrüffelten Kartoffeltaschen.
Nach so viel Feinheiten… soll es bitteschön etwas Süßes… etwas mehr als … nur Dessert sein. Es ist eine stilvolle Kür im buntem Kleid: Weiße Schokolade Beans umgarnen die stolze Marille, bereichert mit einer feinen Note vom grünen Matcha Tee, einem Touch würzigem Miso und… etwas Karamell. Wow!
Völlig high vom Facettenreichtum der Aromen und Konsistenzen, kurz vorm Gourmet-Delirium lasse ich mich von einem vorzüglichen Obstbrand von Gansloser aus Bad Überkingen und einem perfekt aufgelegten Service auffangen. Es sind Ausnahmeerfahrungen wie dieser Abend bei Benjamin Maerz, die Gäste aus aller Welt in das romantische Bietigheim pilgern lassen. Chapeau, Chapeau!

Ich bekenne: Mit viel Fleiß, engagierter Lebensfreude und Herzblut machten die Buben Maerz das Hotel und Sterne-Restaurant in Baden-Württemberg zu dem, was es heute ist: Ein Fixpunkt in der Topgastronomie und eine Heimat für ganz viel Reisende. Sie sorgen für die nahezu perfekte Kombination aus dem feinen Erlebnis im Mund und einer unverwechselbaren Wohlfühlatmosphäre.

Hotel & Restaurant Rose / Kronenbergstraße 14, 74321 Bietigheim-Bissingen / 07142 42004