Den berühmten wie auch berüchtigten Stern trug Karl-Emil Kuntz mit Stolz und hoher Würde. Er ist kein Typ, welcher laut über seine Kochkunst sprach, sondern präsentierte seine kreative wie auch leidenschaftliche Kochkunst dem Gast mit einer besonderen Note, Charme und einer feinen Nuance Demut auf den Tellern. Für seine Gourmetküche war er seit Jahrzehnten in allen Restaurantführern eine feste Größe mit hohen Bewertungen. In seinem zweiten Restaurant im Hause, der „Pfälzer Stube“, widmete er sich vor allem einer brillant optimierten Regionalküche.
2018 hängte Karl-Emil die Schürze an den Haken und übergab die feinsortierten Löffel und Töpfe an seine Tochter Erika Kuntz und Ihrem Mann Fabio Daneluzz
Nach dem Tod seiner Mutter entdeckte der Achtjährige rasch in der Welt des Kochens und lernte unter den staunenden Augen einer Freundin seiner Mutter, wie man ein gutes Cordon bleu macht. Folglich stand er bereits früh mit herzlicher Leidenschaft am Herd und an der Spüle und half besonders an den Wochenenden im damaligen Ausflugslokal wie auch in der eigenen Landwirtschaft aus.
Bodenständige, ehrliche und saisonale Küche war schon immer ein Herzensthema von Karl-Emil. Schließlich wurde er dazu erzogen, dass nur mit frischen Produkten und besonders aus dem eigenen Garten gearbeitet wird. Diese ganz besondere Art einer authentischen Regionalküche und seiner brillant optimierten Kochkunst belohnte Michelin bereits 1986 mit einem Stern, welchen er über 30 Jahre, mit viel öffentlicher Wertschätzung, verteidigte.
Karl-Emil Kuntz sagte einmal: „Unser Beruf ist, genau wie bei einem Pfarrer oder einem Handwerker. Der Beruf muss mit Leidenschaft und Berufung ausgeübt werden“. Man braucht immer das nötige Herzblut, egal, was man macht. „Gepaart mit etwas Geschick kann es dann nur zum Erfolg kommen.“
Legendär war seine ganz eigene Interpretation vom „Pfälzer Lieblingsgericht“: eine deftige Kombination aus Saumagen, Bratwurst, Leberknödeln, Sauerkraut und Kartoffelpüree. Hier bewies Kuntz, dass er ein unglaubliches Gefühl für die Balance der Zutaten hat. Gemeinsam mit seinem eingeschworenen 17-köpfigen Team vermischte er Feines mit besonderen Aromen der Welt.
Bei Karl-Emil Kuntz hatte der Gast immer Vorrang, schließlich ist er es, der das Team bezahlt. Diese Philosophie gab er auch immer seinen Mitarbeitern mit.
„Egal, was passiert: Der Gast muss zufrieden unser Haus verlassen“
