Rheinhessen ! Weine zwischen den Welten – Tobias Knewitz

Hier oben tänzelt die Sonne den Appenheimern auf der Nase herum und macht es sich fein gemütlich. Im 14. Jahrhundert wurden für diese sonnige Spitzenlage bereits hohe Beträge an Goldgulden bezahlt, weshalb sie nun den Namen Hundertgulden trägt.

Die „Grand-Cru-Lage“ Hundertgulden, mit fünfzig Millionen Jahre altem tertiärem Kalkstein, ist ideal für große Rieslinge, die mit gewaltiger Energie und kräftiger Mineralität glänzen. Es sind Weine, die sehr komplex daherkommen und mit einer lebendigen Frische faszinieren. Hier oben gedeihen die über 20 Jahre alten Reben von Tobias Knewitz. Hier oben entstehen grandiose Weine für die großen Bühnen der Weinwelt. Ein Grandseigneur ist defintiv der 2017 Knewitz Hundertgulden Riesling. Hellgelb glänz er im Glas, die Nase empfängt in Ehrfurcht ein Aromenspiel von Aprikose, Pfirsich und grünem Apfel gepaart mit einer feinen Note Honig. Herrlich frisch, leicht honigartig, tapeziert er den Gaumen mit einer fein-pikanten Säure.

Der Dirigent solcher großen Weine ist Tobias Knewitz. Jung, lebendig und sonnenfroh kommt er über den Hof. Ganz so als gehöre er hier nicht dazu. Ungezwungen und weit weg vom kunterbunten Wichtigsein. Seine sensible Handwerkskunst hat er sich bei den Pfälzer VDP-Künstlern Philipp Kuhn und Martin Meßmer angeeignet und folglich auch das Streben nach animierenden, lebendigen Weinen, die jeweils ihre Herkunft und den Boden, auf dem sie wachsen, widerspiegeln.

Seine großen Weine, seine Lagenweine der höchsten Qualitätsstufe, entstammen alten Reben in sogenannten Grand Cru Lagen des Welzbachtals. Es sind Weine mit verdammt viel Charakter, die unverfälscht und sehr authentisch jede Lage für sich widerspiegeln. Gerade im direkten Vergleich der Rieslinge aus dem Hundertgulden, Goldberg und Steinacker wird deutlich, wie markant die Herkunftsunterschiede dieser Weine sind. Seine Weine sind zeitlos-markant. Sie entstehen im Weinberg und in traditionellen großen Holzfässern. Hier bekommen sie viel Zeit und Aufmerksamkeit, damit sie in Ruhe zu ihrer wahren Größe, Komplexität und Individualität finden.

Die Wurzeln des 2017 Riesling Goldberg trocken haben sich in den letzten 20 Jahren recht tief in den Kalkmergel geprägten Boden gegraben. Folglich wird die Nase von gelbfruchtigen Noten wie Birne, Aprikose, Quitte und Nektarine umschmeichelt. Am Gaumen gesellen sich ganz charmant leichte Noten von reifem Pfirsich und Aprikose mit zart-kräuterigen Anklängen von Salbei und Lorbeer dazu. Ein großer Wein! Komplex, lebendig mit großem Reifepotential.

Tobias Knewitz gepaart mit viel Familiensinn gestaltet mit Bruder Björn und Vater Gerold authentisch-unverfälschte wie auch feinhandwerkliche Weine. Wein ist ganz viel Leben im Familienbetrieb, welchen sie mit Achtsamkeit und im Einklang mit der Natur pflegen. Gesunde Böden sind Voraussetzung für gesunde Pflanzen und somit ist der biodynamische Anbau eine ganz große Herzenssache.

Im Mittelpunkt ihres Wirkens stehen zu zwei Drittel die traditionellen Rebsorten Riesling und Weißburgunder. Mit diesen Reben und den kraftvollen Weinsorten ist Tobias groß geworden. Sie sind so wie auch er, geerdet, authentisch und mit ganz viel Tradition behaftet. Gerade der Riesling spiegelt sehr präzise und klar den Boden, das Klima, die Ausrichtung und Neigung der Weinberge, den Wetterverlauf und somit den Jahrgang.

Trotz Vielfalt und Individualität im Ausbau lässt der Riesling seinen wahren Charakter erkennen. Er ist … wie auch Tobias Knewitz wuchtig und auch mal charmant, manchmal schwer und dennoch elegant und lieber woanders als im Vordergrund.

Es sind Typen wie Tobias und Björn, die Rheinhessen fit für die Zukunft machen und in der Weinwelt definitiv Ausrufezeichen setzen.

Weingut Knewitz / Rheinblick 13, 55437 Appenheim / 06725 2949

https://www.weingut-knewitz.de

Pfalz! Stilsicher und ganz weit weg von laut – Sabine Ohler-Jost

Bedächtig, besonnen und auf der großen Bühne kann sie allemal. Stilsicher und ganz weit weg von laut spielt sie gerne die leisen, die sanften Töne und lässt ihre Weine bei den Großen mitspielen. Mit brachial-liebenswerter Leidenschaft kreiert sie Weine, die überzeugen und auch mal die Sinne in Verzückung bringen. Sabine Ohler-Jost prahlt nicht mit Werten und Tradition, diese sind doch längst in ihrer Seele verankert. Und… sie hat früh gelernt, dass der Blick über den Tellerrand seit mehr als 250 Jahren eine lebenswert-kultivierte Tradition ihrer Familie ist.

1758 begann mit Johann Michael Ohler die Weinbautradition in Gimmeldingen. Seit dieser Zeit ist das Weingut im Familienbesitz. 1997 übernahm Sabine Ohler-Jost das Weingut mit einer geballten Portion Tradition und gibt ihm einen neuen Touch, eine neue Zukunft und auch ein Stück neuen Lebensgeist. Was bleibt ist der An- und Ausbau hervorragender Rieslinge und Burgunderweine.

Im jahrhundertalten Fasskeller rückt sie die Tradition ein wenig zur Seite, bereichert ihn mit neuen Fässern, denn all ihre Ideen brauchen Platz und ganz viel Zukunft. Mit einem sanften Lachen und ihrer auffällig-charmanten Bescheidenheit lässt mich Sabine Ohler-Jost wissen, dass sie gute, ehrliche und sehr authentische Weine mit starkem Charakter machen möchte. Ihre Liebe zu großen und einzigartigen Weinen motiviert sie jedes Jahr aufs Neue. Meine ersten Begegnungen mit ihren Weinen lassen erkennen, dass „Gut“ woanders ist, nur nicht hier. Ihre Weine sind großartig, fein und stilsicher ausgebaut. Sie haben einen ganz eigenen Charakter mit großem Terroirbezug und hoher Güte.

Ihre Rebflächen in Gimmeldingen, Königsbach und auch Mußbach hat Sabine Ohler-Jost sehr sensibel im Blick. Step by step stellt sie gerade um auf Biodynamik und widmet sich sehr intensiv der Nachhaltigkeit. Nachhaltig mit Blick auf das Wesentliche und einer sensiblen Handarbeit möchte sie die Zukunft gestalten. Im Einklang mit der Natur zu arbeiten ist für Sabine Ohler-Jost eine bedingungslose Selbstverständlichkeit. Und klar: Nachhaltigkeit ist letztlich eine Grunddisziplin – in jeder Beziehung. Das betrifft Weinberge und Boden genauso wie die Beziehungen zu ihren Kunden.

Und wieder nimmt mich ihr herzliches und dennoch bescheidenes Lachen mit auf eine Genussreise. Im Glas tänzelt gelbfruchtig der 2018 „Aus den Gärten“ Riesling trocken. In der Nase die Begegnung mit gelber Frucht, etwas Pfirsich, einer sanften Zitrusnote und einen Touch Minze. Ganz gern verweilt dieser Riesling noch etwas im Gaumen, denn dieser mag ungern loslassen.

Ein echter Korkknacker ist ihr genial-guter Sekt aus Chardonnay und Spätburgunder. Hier lässt sie keine Kompromisse, kein Wenn und Aber oder doch, zu. Der Chardonnay-Spätburgunder brut in aufwändiger Handarbeit nach der Mėthode traditionelle gestaltet, hat bereits zwei Jahre Hefelager genossen. Der Gaumen wird bereichert von edler Würze, fein-gereifte gelbe Frucht, zartem Schmelz. Das weinige Mousseux und die aromatische Textur führen in ein klares und langanhaltendes Finale. In der Tat… ein großes Finale. In der Tat… Sabine Ohler-Jost ist ein liebenswerter Charakter.

Sabine Ohler / Meerspinnstraße 33, 67435 Gimmeldingen / 06321 6116

https://www.weingut-ohler.de

 

London! Ein prächtiges Stück Charme – Number Sixteen Hotel

Ohne sich selbst nicht so wichtig nehmen, fügt sich das „Number Sixteen Hotel“, harmonisch in die prächtige Reihe der typischen Londoner Stadthäuser im schönen South Kensington. Inmitten des chic-exklusiven Stadtteils South Kensington gelegen, serviert das Hotel 42 fein-exklusive Zimmer. Hier wurde viel Zeit und besondere Sorgfalt in die Planung und Gestaltung eines Hotels investiert, welches in jeder Hinsicht überzeugt. The Place – trotz idyllisch-ruhiger Lage, könnte kaum lebendiger sein. Die direkte Nachbarschaft von „Number Sixteen“ ist geprägt von Galerien, Designerläden, Restaurants, Cafes, das Natural History and Science Museum und das Victoria & Albert Museum. Und… Number Sixteen ist im Mittelpunkt einer genussreichen Shopping- und Genusslandschaft. Danach… ein Afternoon-Tea im Number Sixteen. Berühmt, einziggenüsslich, sahnig-üppig, sinnstrapaziert und dennoch so romantisch-liebevoll in Ruhekissen gepackt.

Die Investoren und Macher des Hotels, Tim und Kit Kemp, haben auch bei diesem Hotel den Fokus auf hohen Standards und einzigartigen Dekorationsstil gelegt und somit viele beachtenswerte Auszeichnungen erhalten. Kit Kemp gestaltete das Innenleben der Hotels in ihrem einzigartigen, persönlichen Stil, der einen frischen und modernen englischen Stil reflektiert. Die Badezimmer sind sehr schön in Granit und Eiche ausgelegt. Blick auf den hoteleigenen Garten oder die weißen viktorianischen Gebäude von Sumner Place.

Das „Number Sixteen“ hat sich fast versteckt eingefügt in den Stil der benachbarten typischen Londoner Stadthäuser und hält sich doch so gern bescheiden im Hintergrund – verzaubert spätestens jedoch nach dem Öffnen der kräftigen Haustürflügel: Designprächtige Eingangshalle, zwei helle Salons mit hohen Fenstern und viel Tageslicht und ein stylisch-romantisches Frühstücksrestaurant. Im Sommer ist das Frühstück im Garten ein besonderes Genusserlebnis. Der Nachmittagstee ist im Wintergarten oder bei gutem Wetter draußen im romantischen Garten mit Bäumen und Springbrunnen ein besonderer Genuss.

„i love it – the numder sixteen!“

Und wer noch nicht genug vom der Designkunst der Gebrüder Kemp gesehen hat: In London gehört das Haymarket Hotel, die von mir bereits beschriebenen Hotels Soho Hotel, Covent Garden Hotel, Charlotte Street Hotel ebenso zur Gruppe der Kremps wie das Crosby Street Hotel in New York.

16 Sumner Place – London SW7 3EG – Telefon: +44 20 7589 5232 –

www.firmdalehotels.com

Mallorca! Die satten Klänge von Lebensfreude – Bodegas Ribas

Mallorca lässt sich auch vorzüglich trinken. Seit einigen Jahren setzten insbesondere ausländische Investoren mit viel Gespür auf das „rote Gold der Insel“. Seither boomt der Weinbau auf Mallorca. Ausgezeichnete Weingüter mit viel Tradition haben zudem in den letzten Jahren verstärkt auf hohe Qualität gesetzt, welche die Weine der Insel wieder auf die internationalen Bühnen bringt.

Die naturgegebenen landschaftlichen und klimatischen Voraussetzungen für den Weinbau auf Mallorca – von hervorragend, bis extrem – ermöglichen es den Weinmachern, charaktervolle und charakteristische Weine in ihren Kellern reifen zu lassen.

Der Weinbau auf Mallorca hat eine sehr lange Tradition, welche weit in das Mittelalter zurück reicht. Heute präsentieren sich rund 2.500 Hektar Weinreben der Sonne und weiten sich rasch aus. Zahlreiche neue Weingüter mit neuen Ideen und Kreationen entstehen. Traditionalisten treffen auf Modernisten. Bewahrer kultivieren mit viel Stolz typisch mallorquinische Rebsorten. Andere Weinmacher setzen hingegen auf internationale Klassiker wie Cabernet Sauvignon, Syrah und Merlot.

Mallorcas Weinkosmos befindet sich in der Inselmitte zwischen Palma und Inca. Seit über 300 Jahren wird in Binissalem, Consell und Santa Maria mit sensibler Handarbeit Weinbau noch klassisch und traditionell betrieben. Hier arrangieren sich die Weinreben gern zwischen Mandelbäumen, Zitronenbäumen und Orangenbäumen.

Das Land- und Weingut Finca Ca‘n Ribas, in der Gemeinde Consell, blickt auf eine lange Familientradition zurück. 1711 begann Pedro Ribas de Cabrera mit dem Bau einer Bodega. Die Familie Ribas widmete sich seit jeher dem Anbau der auf der Insel traditionell genutzten Kulturpflanzen wie Wein und Oliven. Die ursprüngliche Bodega ist im Laufe der letzten 20 Jahre modernisiert und renoviert worden, um die Prozesse der Weinbereitung zu optimieren. Die alte Mühle, in der früher das Öl hergestellt wurde, ist zum Lagerraum für 250 Barriques-Holzfässer aus hochwertiger Eiche umgewandelt worden.

Noch immer verzichtet das Traditions-Weingut auf Hightech und unzähligen Pülverchen im Weinkeller und bewirtschaftet die knapp 40 Hektar eigene Weinberge ohne chemische Zusätze für dieses oder jenes Problem im Weinbau. Hier werden die Weine und Moste nicht geschönt, sonder diese sind von Natur aus schön. Die Weinbereitung erfolgt in einer Kombination aus traditionellen Weinbaumethoden gepaart mit Kreativität. Sorgsam setzt das Weingut auf Innovationen, welche dem Streben nach stetiger Verbesserung keine Grenzen setzt. Hierbei steht die Einführung von internationalen Rebsorten, die insbesondere einheimischen Sorten optimal ergänzen, in direkter Verbindung mit dem Projekt zur Rückgewinnung und zum Wiederanbau von anderen, beinahe vergessenen einheimischen Rebsorten.

Die Weinberge des Hauses Ribas, von denen gesagt wird, sie seien die ältesten auf Mallorca, werden nicht bewässert und nur spärlich gedüngt. Die Rebstöcke besitzen lange Wurzeln, die die Nährstoffe in der Tiefe des Muttergesteins suchen. Der charakteristische Boden dieser Weinberge ist in den Weinen deutlich wahrnehmbar. So sind die mineralischen und balsamischen Noten sowie die rote Frucht leicht im Bukett zu erkennen. Ein kräftiger, körperreicher, geschmackvoller Wein, mit edlen Tanninen und ausdrucksvollen Fruchtaromen.
Die heutigen „Weinmacher“, drei Nachfahren von Pedro Ribas, versuchen sein Werk entsprechend seiner Lebensauffassung, die vor allem der Achtung der Tradition sowie der Liebe zu einer rundum guten Arbeit geprägt war, fortzuführen.

Die „Alma Mater“ – die Seele dieser Bodega, María Antonia Oliver, führt die Arbeit ihrer Vorfahren weiter und bringt dazu noch ihre eigenen Ideen zur angestrebten Vervollkommnung ein.

Araceli Servera hat ihre Ausbildung in Önologie an der bekannten Universität Rovira i Virgili in Tarragona und in Chemie an der Universität Barcelona abgeschlossen und ist mit ihren 31 Jahren bereits eine der erfahrensten Önologen der Balearen. Sie arbeitete in Weingütern mit internationalem Ansehen und höchstem Niveau wie Clos Mogador, Clos Erasmus bzw. Mas Martinet im Priorat (Katalonien), Achával-Ferrer in Mendoza (Argentinien) und Harlan Estate in Napa Valley (Kalifornien).

Xavier Ribas folgte dem Beispiel seiner Schwester Araceli. Er absolvierte ein Biologiestudium an der Universität Barcelona und schloss daraufhin seine Ausbildung zum Önologen an der Universität Rovira i Virgili in Tarragona ab.

Bekannt für seine Willensstärke und seinen Perfektionismus arbeitete er zusammen mit Weingütern verschiedenster Regionen und mit unterschiedlichsten Philosophien, wie etwa Mas de la Dame in der französischen Provence, Vins Jean Luc Colombo und Domaine de Rochepertuis in Cornas (Côte de Rhône, Frankreich), Independent Winemakers (Marlborough, Neuseeland) und Achával-Ferrer in Mendoza (Argentinien). Außerdem besucht er regelmäßig Weingüter in Südafrika, Kalifornien, Deutschland und Italien, um seine Kenntnisse stets zu erweitern.

Bodegas Ribas überzeugt mit Weinen aus den weißen Rebsorten Prensal Blanc, Chardonnay, Viognier und Moscatel und den roten Rebsorten: Mantonegro, Gargollassa, Callet, Garnacha, Cabernet Sauvignon, Syrah und Merlot. Beachtlich ist das Alter der Reben: 45 Jahre bei einheimischen und 20 Jahre bei internationalen Rebsorten.

https://bodegaribas.com/de/bodega/

London! Farbenfrohes Lifestyle nicht nur zum Honeymoon – „The Arch“

In England und ganz besonders in London ist der Spätsommer an allen Ecken, in den verträumten Parks bei zarter Herbstluft, in den üppig-romantisch gestylten Chocolaterien und in den genüsslich-feinen Tearooms spürbar.

Fast unbemerkt und dennoch ganz besonders für „Verliebte“: Das luxuriöse Lifestyle Hotel „The Arch“. In einer ausgezeichnet-feinen wie auch ruhigen Lage, nur einen Steinwurf von Marble Arch entfernt, wurde in sieben georgischen Stadthäusern und zwei alten Stallungen ein wundervolles Hotel designed. Hier ist eine einzigartige Kombination aus englischem Erbe und zeitgenössischem Stil Programm.

The Arch London liegt in einer ruhigen Anliegerstraße in der Nähe des Marble Arch und ist nur wenige Minuten vom Hyde Park entfernt. Ebenso die charmant-lebensfrohe Boutiquen der Oxford und Bond Street.

Mit 82 individuell gestalteten Gästezimmern und einem inspirierenden Restaurantbereich, bietet „The Arch“ ausgezeichneten Komfort und Service. Dazu gesellen sich britische Kunst, farbenfrohe Stoffe und ehrliches, herzhaftes-authentisches Essen auf höchstem Niveau.
Gestaltet von RDD Interior Architectural Design, wurde The Arch London von dem Londoner Wahrzeichen Marble Arch und der lokalen Nachbarschaft inspiriert. Es umfasst sieben denkmalgeschützte Stadthäuser und zwei Ställe auf einer Fläche von ca. 55.000 Quaddratmetern. Dynamische Installationen von aufstrebenden britischen Künstlern finden sich im ganzen Hotel und betonen die wundervollen Räume der georgischen Architektur. Die 82 Gästezimmer und Suiten zeigen neben den zehn individuell gestalteten Farbschemata weitere Stücke. Sie wurden aufwändig gefertigt und die verwendeten Materialien sind nicht nur nach ästhetischen Gesichtspunkten ausgesucht worden, sondern auch nach ihrer Fähigkeit, die makellos wiederhergestellten klassischen Merkmale der Häuser zu unterstreichen.

Die Gästezimmer bieten die perfekte Fusion von Stil und Komfort. Die individuell konzipierten Farbschemata reflektieren die lokale Nachbarschaft und anregende Kunst, sie hauchen den Räumen Charakter und Originalität ein. Hochwertige Textilien, wunderbare Bettwäsche, prächtige Möbel und bemerkenswerte Tapeten vervollständigen die klassischen georgischen Merkmale, einschließlich originaler Schiebefenster die die Zimmer in natürliches Licht hüllen. Die luxuriösen Badezimmer sind gleichsam beeindruckend. Umwerfender, schwarzer Granit und verspiegelte Oberflächen, revitalisierende Regenduschen, state-of-the-art Flachbildfernseher am Ende der Badewanne und exklusive Pflegeprodukte der Marke Malin + Goetz, garantieren puren Genuss.

Die wunderschönen georgischen Gebäude aus denen The Arch London besteht, wurden ursprünglich als Wohnstifte im 18. Jahrhundert erbaut. Sie sind Teil des Portman Anwesens, das hauptsächlich Marylebone umfasst, einschließlich der Oxford Street von Marble Arch und Bryanston Square, die sich in der Nähe des Hotels befinden. Während des Bombenhagels im 2. Weltkrieg schlugen einige Bomben auf den Bryanston Square ein und halbierten ihn, es wurden nahezu alle Gebäude auf dem Great Cumberland Place zerstört, auch die des The Arch London. Nach dem Krieg wurden die Gebäude als private Wohnhäuser genutzt bis sie 1975 zu zwei Hotels, The Bryanston Court und dem Concorde Hotel, umgebaut wurden. AB Hotels kaufte diese Gebäude im September 2001 und die Story des The Arch London begann.

Die Kunstsammlung des The Arch London umfasst Werke von aufstrebenden britischen Künstlern. Die öffentlichen Räume sind alle mit beeindruckenden Stücken geschmückt, angefangen bei Vincent Poole’s Kollage „New Shoes“; einer dynamischen weiblichen Silhouette aus ikonischen Bildern aus den umgebenden Bereichen.

Wie HUNter 486, das Restaurant und die Bar des Hotels, haben die vier wundervoll geräumigen Suiten des The Arch London ihre Namen von den Vorwahlen der 1950er Jahre: ABBey 222 – 222 Westminster (Westminster Abbey); CHAncery 242 – 242 Holborn (Chancery Lane); JUNiper 586 – 586 St. Johns Wood; SULlivan 785 – 799 Westminster.

Relaxen sollte man unbedingt mit Stil und Liebe in der ABBey 222 Suite, die mit einem atemberaubenden Himmelbett, einem privaten Innenhof und einer gut ausgestatteten, zeitgemäßen Kitchenette perfekt ist, für Gäste mit einem unabhängigen Reisespirit. Die Schlafzimmer profitieren von einer integrierten Sitzecke mit Sofa und Sesseln, separatem Arbeitsbereich, einem großem Flachbildfernseher und einem zusätzlichen, ausfahrbarem Flachbildfernseher am Ende des Himmelbettes. Der Innenhof ist mit fesselnden Landschaftsfotografien von Amy Murrell dekoriert, die dem Ort eine erholsame Atmosphäre verleihen. Das großzügige Badezimmer bietet eine separate Regendusche, eine große Badewanne mit state-of-the-art Fernseher, Bidet und zwei Waschbecken.

http://the-arch.at-london-hotels.com/de/

Die Pfalz – Ein „must have“ für alle Weinliebhaber!

Nonplusultra für den Einstieg in die Traumwelten. Andere suchen ihr Glück im Keks und vertrauen deren Wahrsagung. Doch der wahre Stoff, aus dem die Träume sind, ist der Wein. Wein ist eben nicht nur eine banale oder zu vernachlässigende Flüssigkeit, die immer und überall gleich schmeckt. Es gibt definitiv kein anderes Getränk und auch kein anderes Genuss- oder Lebensmittel auf der Welt, das in so ungeheuer zahlreichen Varianten angeboten wird. Genuss- und Marketingexperten bereitet das Kopfschmerzen, Sommeliers, Weinritter und Weinfreunde hingegen ganz häufig viel Anlass zu Freude und Vergnügen. Sicher ist auch, dass Wein nicht einfach mal so aus einem luftleeren Raum oder einem tristen Himmel kommt. Wein… wächst an besonderen Orten und in besonderen Naturlandschaften, oft schon seit Jahrhunderten. Über Generationen hat man seinen An- und Ausbau verfeinert. Wein ist voll behaftet mit mannigfach-bunten Geschichten und öffnet Augen für herrlich-schöne Landschaften und die Herzen für neue und ganz besondere Freundschaften. 

Schon zu den Zeiten der Römer wurden viele und heute bekannte Lagen der Pfalz mit Reben bepflanzt. Einzelne Weinmacher begriffen, dass Wein anders duftet und schmeckt, wenn er von einer anderen Lage, einer anderen Region und auf einem anderen Boden wurzelt. Aus Frankreich schickt der bekannte Winzer Bruno Prats aus dem Medoc seinen Kollegen der Pfalz seine ganz spezielle Definition: „Terroir erfasst alle natürlichen Voraussetzungen, die die Biologie des Weinstocks und demzufolge die Zusammensetzung der Traube selbst beeinflussen. Doch der jung-wilde wie auch kreative Pfälzer Weinkreateur mag sich besonders gern den Worten von Robert Parker anschließen  „Terroir muss man sich vorstellen wie Salz, Pfeffer und Knoblauch. In vielen Gerichten bilden diese Gewürze eine unentbehrliche Komponente, die ihnen wundervolles Aroma und Charakter verleiht. Für sich allein dagegen bringt man sie meist kaum runter“.

Dass die Pfalz verdammt nah an Frankreich lehnt lässt sich in den facettenreich-bunten Reblandschaften erkennen und im Glas erschmecken. Bei den Roten setzen die Pfälzer Weinkreateure auf Merlot, Cabernet Sauvignon, Pinot Noir oder auch Syrah. Chardonnay, Cabernet Blanc und Sauvignon Blanc stehen dem berühmten Riesling oder einer Scheurebe gut zur Seite und gewinnen immer häufiger viel Prestige auf internationalen Bühnen. Pfälzer Weinmacher zaubern, kreieren und gestalten mittlerweile Weine, die häufig auch französische Vorbilder in den Schatten stellen.

Und ganz sicher… Pfälzer Winzer sind tolle Charaktere, liebenswerte Mitmenschen und charmante Gastgeber. Soviel Gastlichkeit, so viel genüsslicher Stoff für wundervolle Träume machen die Pfalz zum „Must have“!

Bietigheim. Der mit den Aromen tanzt: Benjamin Maerz

Bei meiner Genussbegegnung mit den „Rose-Jungs“, Benjamin Maerz und seinem Bruder Christian, ist es für mich und für diesen Moment der schönste wie auch genussreichste Flecken Erde, der ganz charmant und mit ganz viel Bass meine Seele berührt.

Das Hotel und ganz besonders das Restaurant zaubern genussvolle Stunden in lockerer Atmosphäre. Mit aufrichtig-authentischer Gastfreundschaft umsorgt das Team um die Gebrüder Maerz seine Gäste ohne sie mit Formalien zu überfrachten. Bodenständigkeit, Kreativität und Herzlichkeit bringen sie ganz geschickt in Position.

Definitiv gibt es keinen Weg an Ihnen vorbei, denn man hat sie einfach verdammt gern, diese Gebrüder Maerz. Sie sind jung, dynamisch und so unschlagbar miteinander vereint. Selten gönnen sie sich Ruhe oder auch mal eine Auszeit, gilt es doch seine Gäste mit immer neuen Ideen und Inspirationen gefangen zu nehmen. Ihre Leidenschaft gepaart mit einer prächtigen Portion Berufung und einer geliebten Nähe zur Tradition nimmt sie auch in die Pflicht. Sie sind auch Genusswandler oder Gaumenzauberer (!?) und allzu gern Pilger durch inspirierende Duft- und Geschmackswelten ferner Kulturen, So darf auch gern eine Urlaubsreise in die Arabische Welt herhalten um neue Ideen und neue, fast schon fremde Produkte, an den heimischen Herd zu transportieren und ihren Gästen eine faszinierende Nuancen einer ach so fremden Welt in die Sinne zu zaubern.

Seit dem Tod Ihres Vaters, der das frühere Restaurant Rose mehr als 20 Jahre lang führte, veränderte sich sehr viel für die Jungs – als Familie, als Gastronomen und als Unternehmer. Durch ihre Ausbildung im elterlichen Betrieb konnten sie bereits früh in ihrem Werdegang, die Härte und sicherlich auch die schönen, die bunten Seiten ihres Berufsstands erspüren und erschmecken. Seit Sommer 2013 machen sie nun voll ihr Ding und führen ihr Haus mit viel Gespür für die facettenreichen Wünsche ihrer Gäste in Eigenregie und … sie überzeugen durch ihre Bodenständigkeit
und genussreiche Abende.
Auch mich empfängt und fasziniert eine stilistisch-innovative Erlebnissphäre des vorzüglich geführten Gourmetrestaurants und Hotels der Gebrüder Maerz. Hier wurde traditionsreiche Geschichte geschickt bewahrt und mit den Ansprüchen der Moderne verbunden. Man spürt sofort, dass Benjamin und sein Bruder Christian diese spannende Herausforderung annehmen und mit Leben füllen.

Zweifelsohne und dies mit Ausrufezeichen: Benjamin Maerz ist ein Aromenzauberer, welcher den, teils filigranen, Spannungsbogen der Geschmacklichkeit, perfekt beherrscht. Höchste Qualität und Güte bei der Auswahl seiner Produkte sind die Pflicht, deren formvollendete Umsetzung die Kür. Beides erfüllt er und sein sehr liebenswert-charmantes Serviceteam spürbar aus Berufung und lebendiger Leidenschaft. Bei jedem Gang fasziniert er in der Verarbeitung und im Design mit typischen und außergewöhnlichen Zutaten aus der Region. Alle seine Kunstwerke sind so verarbeitet, dass diese ihren kräftig-natürlichen Geschmack unverkennbar behalten, und auch, unverwechselbar kombiniert sind. Mit jeder neuen Kombination der zahlreich aufeinander abstimmten Gänge unterstreicht Maerz sein formidables Können und seine Spielkunst, die kulinarischen Genusswelten meisterlich zu inszenieren ohne die Aromencharaktere zu vernachlässigen. Es ist mehr als nur ein einmaliges Erlebnis für Gaumen und Augen. Es ist liebenswerter aber auch gemeiner Angriff auf allen Positionen der Sinne.
Der zauberhafte Abend beginnt mit einem formidablen Apero – den charmanten Grüßen aus der Küche – um die Zeit zum Essen genussvoll zu überbrücken und mit ganz viel Aromenzauber zu verkürzen. Das bunte Dreierlei: Civapcici auf einer Brioche, zart-fein mit feinwürzigem Senf bereichert dazu eine Blätterwolke geschickt gepaart mit Krabbentatar auf Gurke und aperovollendet ein Fläschchen Eistea, welcher mit seiner Ingwer-Citrusnote den Gaumen intensiv aufräumt und herrlich auf die große Aromen-Klaviatur vorbereitet, welche jäh an meinen Sinnen zerrt. Es folgt ein weiterer Gruß des Küchenchef, welcher auch persönlich serviert: Makrele auf Süßkartoffel. Es gelingt nicht nur die vollendete Ästhetik, sondern auch die geschickte Vereinigung von Aromen ferner Welten mit bodenständig-heimischen Aromen: Süßkartoffel schmückt sich mit Ingwer und die Makrele liebt es heute mal mit Blütenhaube und Wasabi, dessen höllische Schärfe sehr schnell verfliegt, weil die Makrele ihm die Show nimmt.
Yeap… da ist sie nun, die designopulente Vorspeise: Sellerie, zart gegrillt, in Begleitung von Senfsaat und weißem Buchenpilz, welcher mit seinem leichten Nussaroma der Sellerie und der Senfsaat Paroli bietet. Allesamt umschmeichelt mit Münchner Malz.
Es folgt meine Flucht in den regionalen Fleischgang: Dry aged Rostbraten – Rücken vom Weiderind. Hier bedient sich Maerz der Handwerkskunst seines Metzgers Oliver Häcker, welcher es nahezu perfekt versteht, dem Fleisch durch sensible Trockenreifung sein authentisch-intensives Aroma zu erhalten. Die Konsistenz hat nichts mit einem normalen Stück gemeinsam. Seinen finalen, buttrig-nussigen Eigengeschmack behält das Fleisch durch die Handwerkskunst des Maitre, der es verstanden hat dem Fleisch seine ganz eigene Aromenkultur zu erhalten. Und im Übrigen… das Weiderind fühlt sich recht wohl auf Filderkraut, geschmorten Zwiebeln und in sympatischer Gemeinschaft mit getrüffelten Kartoffeltaschen.
Nach so viel Feinheiten… soll es bitteschön etwas Süßes… etwas mehr als … nur Dessert sein. Es ist eine stilvolle Kür im buntem Kleid: Weiße Schokolade Beans umgarnen die stolze Marille, bereichert mit einer feinen Note vom grünen Matcha Tee, einem Touch würzigem Miso und… etwas Karamell. Wow!
Völlig high vom Facettenreichtum der Aromen und Konsistenzen, kurz vorm Gourmet-Delirium lasse ich mich von einem vorzüglichen Obstbrand von Gansloser aus Bad Überkingen und einem perfekt aufgelegten Service auffangen. Es sind Ausnahmeerfahrungen wie dieser Abend bei Benjamin Maerz, die Gäste aus aller Welt in das romantische Bietigheim pilgern lassen. Chapeau, Chapeau!

Ich bekenne: Mit viel Fleiß, engagierter Lebensfreude und Herzblut machten die Buben Maerz das Hotel und Sterne-Restaurant in Baden-Württemberg zu dem, was es heute ist: Ein Fixpunkt in der Topgastronomie und eine Heimat für ganz viel Reisende. Sie sorgen für die nahezu perfekte Kombination aus dem feinen Erlebnis im Mund und einer unverwechselbaren Wohlfühlatmosphäre.

Hotel & Restaurant Rose / Kronenbergstraße 14, 74321 Bietigheim-Bissingen / 07142 42004

Bergstraße! Naturschützer, Weinmacher und ein gewaltig-cooler Typ – Jörg Clauer

Die Sonne löscht gerade die letzten morgendlichen Nebelschwaden in den Hängen des Königstuhls über Heidelberg und setzt das Schloss in Szene. Die herbstlich bunte Naturlandschaft breitet kunstvoll ihr buntes Gefieder aus und ein leichter Duft von Herbstlaub zieht durch das Neckartal… Glück hat… wer hier lebt und mit der Natur arbeiten darf.

Glück hat auch, wer dem leidenschaftlichen Weinmacher Jörg Clauer begegnet. Ganz schnell wird man eingenommen von Jörgs lebensfrohem, offenherzigem Temperament. Der warm-herzliche Händedruck vermittelt Vertrauen und ganz schnell wird klar: Jörg Clauer ist ein geerdeter, authentischer Charakter. Ohne Chichi, ohne Wenn und Aber, weit weg von Schickimicki. Ein cooler Typ eben!

Ebenso ehrlich wie auch demütig führt er gemeinsam mit seiner Frau das Weingut in herrlicher Lage im südlichen Heidelberg. Und wenn dann die Sonne wieder einmal ihre quecksilbernen Schlieren in den Morgentau malt, lässt es sich vorzüglich über Glück und über Reichtum philosophieren. Manchmal natürlich auch verzweifeln. Doch beides macht eben das Leben aus. Beides hat Jörg Clauer für sich kultiviert und beide Seiten braucht er, um das Leben zu spüren. Mit herzlicher Leidenschaftlich setzt er sich mit Menschen ebenso wie mit der Kultur des Weinbaus und des Naturschutzes auseinander. Sein Charme, sein Witz, sein Menschsein, seine schiere Lebensfreude gepaart mit einer brillanten Portion Zuversicht stehen ihm gut und lassen sich vortrefflich als Reichtum verbuchen. 

„Ein fettes Stück vom Glück“

Auch seine Weinberge, in besten Lagen der Universitätsstadt Heidelberg, lassen sich als großer Posten auf der Habenseite verbuchen. Seine schönste Reblage liegt auf der brachial-schönen Sonnenseite mit Blick auf das Heidelberger Schloss und über der vom vornehmen Reichtum gespickten Villenlage am Neckar. Doch auch Goethe, welcher diesen Weinberg als den schönsten Weinberg in Deutschland bezeichnete, konnte nachempfinden, dass Reichtum auch verpflichtet und auch harte Arbeit bedeutet. Reichtum wie auch Glück braucht letztlich viel Aufmerksamkeit, will gepflegt und kultiviert sein und kann auch ganz schnell den Philosophenweg hinunter in den Neckar laufen und dort versinken. Folglich beginnt bei Jörg Clauer die Weinqualität im Weinberg und erfordert sensible Aufmerksamkeit, intensive sowie sorgsame Pflege der Weinberge bis hin zur selektiven Lese. Ein schonender Kellerausbau bringt Weine mit großem Reifungspotential und ganz viel Charakter und Authentizität hervor.

Jörg Clauer weiß sehr genau, was er gut kann, und setzt gezielt seine Schwerpunkte: Riesling, Grauburgunder, Chardonnay und vor allem Sauvignon Blanc. In seinem Sortiment ist für jede Vorliebe etwas dabei. Mal fruchtig-knackig, mal laut, mal fein und leise, auch mal dezent schmelzig mit einer satten Holzfass-Reife. Klar! Seine Weine zeigen einen kraftvollen, aromatisch sehr authentischen Sortenausdruck und ganz viel Charakter.

Im Glas glänzt nun zart-gold der „2018 Riesling Spätlese“ aus der sonnenverwöhnten Lage „ob der Bruck“ gegenüber vom Heidelberger Schloss. In der Nase vereinen sich Nuancen von gelber Frucht mit leichten Anklängen von leicht cremiger Vanille sowie einem Touch Zitrone. Ein Riesling welcher weit weg ist von typisch. So wie Jörg Clauer. 

Beim „2018 Riesling Kabinett“ aus der Lage Dormenacker wird die Nase von einem frischen Duft reifer Früchte wie Mandarine, Orange und Zitrus eingenommen. Der Gaumen wird verwöhnt von einer stoffig-eleganten Dichte und einem langanhaltenden-fruchtigen Schmelz. 

Die wahre Größe eines Weinmachers spiegelt sich ohne Zweifel auch in der roten Eleganz, im Glas der „2016 Spätburgunder trocken, Alte Reben“. Ab der ersten Sekunde während des Einschenkens strömen wunderbare Duftaromen von roten Beeren, saftig-tiefdunkle Kirschen und einem Touch Holzwürze. Im Gaumen eine angenehme Würze und viel Frucht, welche ein gutes, langes Finale einleitet. Dieser Spätburgunder ohne Kompromisse ist ein absoluter Genuss.

Allen Weinen gleich sind ihre Ursprünglichkeit und die bärige Lust aufs nächste Glas und ein Gefühl für die glückselige Leidenschaft der Clauers.

Weingut Clauer / Dormenackerhof 1, 69126 Heidelberg / 06221 382439

Pfalz. Die Geister der Tradition – Oliver Gabel pflegt sie

„Die Welt ist bisweilen ein überraschender Ort und auch mal zwiegespalten“. Diese Stille im Schlossgarten dort oben in Herxheim am Berg ist befremdlich. Selbst der Himmel verneigt sich und zeichnet ein blaues Band in den morgendlichen Nebel. Von hier die Welt betrachten heißt das Leben betrachten. Die prächtigen Blickachsen über die Weinberge bis zum Odenwald und Schwarzwald sind einfach phantastisch. Auch die Weinwelt ist hier zwiegespalten und bietet allerlei Überraschungen. Einige große Namen aus vergangenen Tagen tragen bereits Patina oder sind längst verschwunden. Neue, innovativ-verrückte Weinkreateure polieren bereits kräftig an einer vielversprechenden Zukunft.

Zu ihnen gehört definitiv Oliver Gabel, welcher sich mit all seinem Tun der Tradition des Familienweingutes erinnert und diese mit viel charmantem Enthusiasmus mit Raffinesse und biologischen Feinheiten bereichert. Die ersten Begegnungen mit seinen Weinen lassen eine schier unglaubliche innere Dichte und Energie erkennen. Sie verändern die Klänge in den Sinnen und berühren die Seele.

Tradition wird in Herxheim bereits seit 1200 Jahren gepflegt. So ist es auch eine liebenswerte Tradition, dass man hier oben mit Stolz auf Freinsheim und die Pfalz blickt. Idyllisch lässt sich die Welt mit einem guten Glas Wein auf einer Bank im Schatten kräftiger Kastanienbäume im Schlossgarten genießen. Zu jeder Jahreszeit breitet hier die Landschaft ihre neuesten Patchworkteppiche aus und zaubert neue Farben und Genüsse in unsere Sinne. Ein genüsslicher Höhepunkt ist sicherlich das Herxheimer Sektsymposium „Kurpfalzblick“ im Sommer. Eingefangen zwischen fantastischer Kulisse der 1200 Jahre alten Herxheimer Kirche St. Jakob und der Aussicht über die Rheinebene lässt es sich hier vorzüglich genießen: Sekte, aber auch Weine der regionalen Erzeuger gepaart mit kulinarischen Genüssen. Auch Oliver Gabel präsentiert samt Familie beste Weine und vorzügliche Sekte mit einer fetten Portion Fern- wie auch einem fantastischen Tiefblick. Auch Sekt ist bei den Gabels ein Seelenthema. Mittlerweile haben nicht nur Weinkenner erkannt, dass Sekt aus der Hand Pfälzer Sektkreateure den Vergleich mit Champagner nicht scheuen muss. Im Gegenteil: Champagner kennt jeder, er gilt weltweit als das Luxusgetränk schlechthin. Sekt lässt im Leben besondere Momente erleben. Sekt heißt: Vielfalt, Sekt ist nicht gleich Sekt. Wer nur Supermarkt-Sekt kennt, der mag vielleicht glauben, dass Sekt immer recht ähnlich schmeckt. Wer aber eintaucht in die Welt des Sektes und hinaufsteigt zu den Gabels nach Herxheim, wird schnell mit all seinen Sinnen erspüren, dass es nicht den Sekt gibt, sondern wie auch in vielen anderen Regionen der Pfalz – eine faszinierend-lebensgenüssliche Vielfalt an unterschiedlichen Typen und Stilen. Sekt ist auch frisch und leicht, aber auch füllig und kraftvoll, so wie hier bei Oliver Gabel. „Blanc de Blancs Nature, Sekt Brut“! sorgt für herrliche Sinneswehen. Ein feiner Weißburgunder-Sekt wie aus dem Bilderbuch. Die Stilistik ist näher am Champagner als am klassischen Sekt. Dies wird schon allein durch die Feinheit und Dauerhaftigkeit des Mousseux klar. Das 3-Jährige Hefelager sorgt für eine ausgewogene Ruhe im komplexen wie lebhaft-rassigen Geschmacksbild. Zweifelsohne gehört diesem Sekt, angesichts der hervorragenden Qualität, eine große Bühne und ein besonderer Moment. Eines aber stimmt ohne Einschränkung: Ein großer Sekt passt immer. Ein solcher Sekt ist zeitgemäß, denn der Alkohol ist moderat, liegt meist bei zwölf Volumenprozent. Morgens, mittags, abends! Und… er ist ein ausgezeichneter Essensbegleiter nicht nur für Meeresfrüchte und Fisch. Und… er ist ein ausgezeichneter Aperitif zum Gespräch mit Oliver Gabel über Familie und Tradition.

Oliver Gabel und seine Familie pflegen mit Stolz ihre lange Tradition. Seit über 350 Jahren ist das Handwerk Wein ihr tägliches Thema. Beim Blick in den Keller fällt in den Blick, dass manche der edlen Weine in bis zu 130 Jahre alten Holzfässern reifen. Aber auch kleine neue Fässer werden zur Lagerung für die edleren Weine genutzt, bis der Wein seine vollendete Form erlangt hat. Klar! Die Mikrooxidation, die in den Fässern stattfindet, erfordert viel Übung, eine gesunde Portion Aufmerksamkeit, reichlich Erfahrung sowie eine sorgsame Handlese mit ganz viel Familieneinsatz, schließlich kann großer Wein nur entstehen, wenn alle anpacken.

Oliver Gabel setzt auf Spontanvergärung der natürlichen Weinkeller- und Fasshefen und nicht auf künstlich gezüchtete Hefe. Wein gibt es seit Jahrtausenden, Zuchthefen seit etwa 50 Jahren. Sein Weg führt zurück zu dem, was Tradition im besten Sinne bedeutet. Das Gebinde aus Eichenholz und ein langes Hefelager hat für ihn eine hohe Wertigkeit. Schließlich akzeptiert er den Charakter eines Weins von Anbeginn und gibt ihm viel Raum und Zeit bei seiner Entwicklung. Auch bei der Technik hat er einen sensiblen Geist. Klar! Technik bringt Vorteile, führt mitunter jedoch auch zur geschmacklichen Eindimensionalität. „Man könne nämlich aus schlechten Trauben keinen guten Wein machen – wohl aber aus guten Trauben schlechten“.

Ganz sicher ist die von Gabels kultivierter Rebsorte Lagrein eine gute Traube. Der Urgründer des Weingutes „Caspar Gabel“ war ursprünglich ein Auswanderer aus Tirol, der mit dem Ende des 30-jährigen Krieges seine damalige Heimat verließ. Caspar Gabel suchte im Jahr 1655 sein Glück in der Pfalz und sorgte 13 Generationen später für ein prächtiges Erbe, das noch heute sorgsam gepflegt wird: Olivers Vater legte die Südtiroler Rebsorte Lagrein im Andecken an den Urvater an! Die Trauben wurden behutsam auf traditionelle Weise, nach dem Entrappen eine Kaltmazeration bis sie spontan anfangen zu gären, verarbeitet. Danach durfte sich der charaktervolle Rotwein für 12 Monate in alten großen Barriques aus französischer Eiche entwickeln, bevor er unfiltriert auf die Flasche kam. Im Glas gefällt der 2015er Lagrein durch seine tiefdunkle Farbe mit granatroten Reflexen. Er kitzelt die Nase mit würzig-pfeffriger Note und feinen Aromen von dunklen Beeren und Waldfrüchten. Im Gaumen tänzeln die rustikalen Tannine mit dem fülligen, samtigen Stoff zu einem kräftigen Rotwein, der durch seine elegante Säurestruktur eine faszinierend-schöne Länge gefangen nimmt. Ein Wein mit viel Tiefsinn und hohem Niveau. Ganz so wie sein Macher, jedoch ohne gefällig zu sein. Ich habe enormen Respekt vor Menschen, die solch guten, ungeschönten, Wein machen. Letztlich ist es von großer Wertigkeit, den Charakter der eigenen Weine zu stärken und diesen auch zu akzeptieren. Ich bin mir sicher, dass sich sein Vater wie auch sein Großvater entspannt zurücklehnen und mit Stolz die Weine von Oliver genießen. Ausdrucksstarke Weine vertragen ganz gut einen Typen mit Charakter, einen Typen wie Oliver.

Ach ja… letztlich liegt nun der „2018er Weißburgunder Tradition“ im Glas. Der Stoff aus dem der formidable Sekt gemacht wird und ein Wein, der die Leidenschaft, seines Machers für Burgunderweine erkennen lässt. Die besten Lagen rund um Herxheim, geprägt von kalkhaltigen, teilweise mit Lehm und Ton vermischten Böden sind nahezu perfekt für große Burgunderweine. Elegant schmeicheln die mineralischen Noten. Die Nase erspürt ganz fein Noten von Aprikose und Pfirsich mit einem Touch Zitrus und einer leichten Holzwürze. Der Gaumen spürt die fein-große Eleganz und hält fest, was einfach auf die große Bühne gehört. Chapeau! Chapeau! So muss ein großer Weißburgunder sein.

Die tiefgründigen und kalkhaltigen, Böden rund um Herxheim bilden die Grundlage der leidenschaftlichen Arbeit von Familie Gabel. Entstanden sind diese Böden vor rund 25 Millionen Jahren durch das Vordringen des tropischen Meeres in den Rheingraben. Heute verleihen sie allen Rieslingen und Burgundern Spannung und Mineralität. Es ist eben Tradition und Vitalität die Oliver Gabel lebt, es ist Familiensinn und Lebensfreude die ihn prägt und es sind die Geister der langen Tradition, welche ihn in sich ruhen lassen und ihm viel Raum geben für Neues.

Weingut Gabel / Weinstraße 45, 67273 Herxheim am Berg / 06353 7462

https://www.weingut-gabel.de

Rheinhessen! In der Hängematte der Seele – Yvonne Finkenauer

Ich mag sie, diese paar Ecken und unbehandelten Kanten. Nicht perfekt sein und nicht im Glanz stehen. Auch mal anders denken und nicht auf dem Pfad des Mainstreams wandeln. Auch mal stolpern und dann mit großer Finesse wieder aufstehen. Auch mal nach der Hand des Vaters greifen und dann hierüber sinnieren ohne zu verzweifeln. Die Sehnsucht nach dem Bruder im Sinn und dann wieder dem Leben die Kante zeigen… launisch ohne kompliziert zu werden, das ist Yvonne Finkenauer.

Ja…und manchmal schleckt sie auch mal gern am Honig, steht oben auf dem Bubenheimer Honigberg, genießt den weitreichenden Blick in das Selztal, schneidet das Frühjahr aus den Reben und gibt ihnen so mehr Kraft und den Charakter für das Leben ohne den Blick für das Wesentliche zu verlieren. Sie ist eben Multitalent mit herzlich viel Leidenschaft. Heraus kommt ein formidabler Meilenstein… der 2018 »Meilensteine« Bubenheim Honigberg Chardonnay trocken, dessen Duft eine klare Note von Honigmelone, gerösteten Nüssen und einer feinen Spur Rosmarin die Nase umgarnt. Am Gaumen saftig und final harmonisch mit kerniger Restsüße überzeugt. Dieser Chardonnay hat eine klare Kante. Ohne wenn und wie auch immer.

Ihre Hängematte der Seele hat Yvonne Finkenauer am Schlossberg in Schwabenheim aufgespannt. Hier fühlt sie sich geborgen. Hier fühlt sie sich mit ihrem Bruder verbunden, der 2008 das Leben verließ und ihr, unvermittelt, die Verantwortung für das Weingut übergab. Geborgen im Schutz der Bergkuppe und die frühe Morgensonne prägt das Mikroklima dieser Weinlage. Der 2018 »Meilensteine« Schwabenheim Schlossberg Riesling trocken hat gewaltig viel Aufmerksamkeit erfahren. So spült er in die Nase ein spannendes Aromenspiel: Pfirsich, Aprikose mit einer feinen Nuance Grapefruit und leicht mineralische Anklänge. Am Gaumen präsentiert er mit Stolz seine reife und präsente Säure. Die, fast unauffällige, Restsüße ist mit entsprechender Sensibilität eingearbeitet. Leicht mineralische Spuren sorgen für einen ausgewogenen, facettenreichen Charakter. Nicht perfekt… aber launisch und vielfältig zugleich. Ganz so wie es Yvonne Finkenauer mag.

Und zur Klarheit! Yvonne, dreifache Mutter mit viel Herzblut, ist keine Weinmacherin aber eine fette Portion Macherin mit guten Weinkreateuren im Hintergrund. Sie ist Frontfrau und auch mal gern die „Rampensau“. Sie ist dann mal on tour als leidenschaftliche Bühnenkünstlerin in Sachen Wein und auch mal gern kuschelig und demütig daheim. Sie hat die Nase für die richtigen Weine zur richtigen Zeit, aber auch Standing weit weg vom Verbogensein. Als ausgebildete Bürokauffrau kennt sie die Bedeutung von Zahlen. Als dreifache Mutter die Bedeutung von Wimmelbum und klar auch alle Facetten vom Leben drumherum. Wenn sie Wein erklärt zaubert sie Bilder in die Köpfe und lässt den Charakteren ihrer Weine freien Lauf.

Früh übernahm sie, im vollen Bewusstsein für Familie und Verantwortung das Weingut und fand recht früh den Weg für das Familienweingut. Die Fragen nach Anpassung, übernehmen, aufbegehren oder neu erfinden wurden nie gestellt… denn das Leben lief bereits im fünften Gang nah an der Leitplanke. Jede Generation geht mit dem Erbe der Gesellschaft anders um. Jede Generation mit Aufmerksamkeit begegnen heißt, von deren Geschichte ein Stück mitnehmen und ihm in der Zukunft einen würdigen Platz geben. Yvonne Finkenauer hatte nicht viel Zeit, aber das Zutrauen vom Vater und zugleich hartgesottenen Winzer Wilfried, der streitbar wie gar so gern tochtergeschmeidig das Weingut mitgestaltet. Er treibt sie an und gibt ihr eine Fülle seines Geistes. Er lässt ihr Freiheit, Träume und gibt ihr Haltepunkte. Hat nie losgelassen, hat immer behütet.

Ja! Bei Finkenauers, außerhalb von Bubenheim, ist verdammt viel Leben. So wie die Weine eben: nicht perfekt. Mit Ecken und Kanten eben. Laune zeigen und diese einfach fein kultivieren.

Weingut Finkenauer / Ausserhalb 7, (Friedhofstraße), 55270 Bubenheim / 06130 944206

https://www.finkenauer.de