Pfalz! Die Leichtigkeit… der Wein… ein guter Charakter! Weinmacher Michael Ziegler

So ist es, mit dieser Leichtigkeit der Pfalz, die ganz gern einnimmt und auch mal im Hintergrund mit so manchen Seelen spielt, sich im Wein und manchmal auch in den Menschen spiegelt.

Es sind jene Menschen, wie Michael Ziegler, welchem die Leichtigkeit in die DNA geflochten wurde, damit sie diese sichtlichen Charakterzüge der Pfalz weiter tragen…in die Welt und in die Köpfe jener Menschen, die offen sind für die kunterbunte Lebensfreude der Pfalz.

Aufmerksam und sichtlich erkennbar behandelt er nicht nur Freunde und Gäste sondern auch jene, von denen er nichts zu erwarten hat. Das zeichnet einen besonderen, sonnig-gemütlichen Charakter von Michael Ziegler aus. Er nimmt sich wirklich Zeit für die Menschen. In einem Weingut dieser Größe ist das natürlich nicht immer möglich, aber für Michael ist gerade diese Art wichtig, ist sie doch auch eine Wertschätzung.
Mit gleicher Aufmerksamkeit und Wertschätzung begegnet er seinen Rebstöcken im Weinberg. Die hohe Qualität seiner Weine findet im Weinberg ihren Ursprung. Sensibel und mit besonderem Augenmerk schneidet er die Reben, führt schon früh die qualitätsfördernde Teilentblätterung durch und schafft somit eine verbesserte Gesunderhaltung der Trauben. Außerdem baut sich durch die Belichtung der Sonne die Säure in der Beere besser ab. Prinzipiell greift er möglichst wenig in die natürliche Entwicklung seiner Rebstöcke ein, denn beste Weine kann man besonders im Einklang mit der Natur erzeugen und nicht im Labor. So bleibt die Natur in einem gesunden Gleichgewicht, und reguliert sich in vielem selbst.
Recht analytisch und mit viel Handarbeit setzt er sein Streben nach bester Qualität im Weinkeller fort. Er möchte authentische Weine erzeugen, die ihr Terroir perfekt widerspiegeln, die individuell und charakterstark sind. Weit weg von Chichi, weit weg vom überbordeten Mainstream. Klar! Michael Ziegler kann auch Bioweinbau. Und dies mit jener Disziplin und Feinfühligkeit, die die Natur von ihm erwartet.
Seine ganz besondere Leidenschaft… ja gar Liebe gilt dem Spätburgunder. Seine 2017 Spätburgunder Spätlese trocken durfte 18 Monate im Eichenfass reifen und überzeugt bereits bei der ersten Begegnung mit kräftigem Charakter und einer feinen Tanninstruktur. Die Nase wird umworben mit feinen Röstaromen, zarten Mandeln und reifen, roten Früchten. Der Gaumen wird langanhaltend tapeziert. Formvollendet, aber zwanglos. Nicht aufdringlich aber einnehmend. Ein Wein für schöne Momente. Überzeugend für Spitzenmomente ist der 2017 Riesling Sekt brut. Feine Kupferperlen tummeln sich im gold-dezenten Schäumchen. In der Nase ein finessereicher Duft nach Aromen von frischem Limettenabrieb, frischen Äpfeln, sympathischer Frische. Das weinige Mousseux und die lebendige Säure führen in ein klares und langanhaltendes Finale.

Sein Lächeln vermittelt Wärme, Sympathie und letztlich auch ein Zeichen der Wertschätzung. Klar! Der kürzeste Weg zwischen zwei Menschen ist nun mal ein Lächeln. Der direkte Weg zum Genuss in den herrlichen Terrassengärten mit Blick über die Südpfalz führt über Michael Ziegler. Ein Genussentrepeneur mit Blick auf die Leichtigkeit der Pfalz.

Naturwein! „Nature in the bottle“

Vorab: Naturwein ist nicht zwangsläufig ein Biowein! Naturwein kommt völlig ungeniert, gern betrübt, völlig nackt und ohne Make-Up daher. Es ist ein Wein, der so natürlich wie nur möglich und ohne allerlei kunterbunte Zusatzstoffe ist.
Dem EU-Recht folgend, darf Wein eine Vielfalt von Zusatzstoffen zugefügt werden, ohne diese entsprechend zu deklarieren oder auf dem Etikett zu erwähnen. Die Industrie bietet eine Fülle von weit über fünfzig zugelassenen Zusatzstoffen und Verfahren an, welche auch aus einer schlechten Traubenqualität einen trinkbaren Wein werden lassen.

Hingegen verwenden die Weinmacher von Naturweinen weder Zuchthefen, Kupfersulfat, Enzyme, Zucker, Eichenholzspäne oder Ähnliches. Ein qualitativ-guter Naturwein bekommt bereits bei der Ernte viel Aufmerksamkeit gepaart mit viel Feingefühl bei der Lese mit der Hand, gefolgt von einer perfekten Maischestandzeit und einer optimalen Reifung. Er wird weder gefiltert noch geschwefelt. Dazu gesellt sich eine satte Portion Wagemut, Experimentierfreude, viel Sorgfalt und verdammt viel Wissen über chemische und biologische Vorgänge. Hier spricht man auch von Minimal- Intervention! Diese Einfachheit fordert letztlich viel Kreativität und sensible Handwerkskunst sowie frisches Herzblut des Weinmachers. Dies macht letztlich einen Naturwein so wertig und wird ganz weit weg vom Discounter, meist im Fachhandel und ab Weingut verkauft.

Spätestens wenn der Naturweine geöffnet wird und ins Glas läuft, lässt sich sein Charakter und seine individuelle Lebendigkeit erkennen. An Struktur und Komplexität gewinnt der Wein bei der Maischegärung und der Standzeit.

Und dann gibt es noch Orange-Wein!

Beim Orange-Wein werden die Weißweintrauben wie beim Rotwein länger auf der Maische – also mit der Beerenhaut und den Kernen – vergoren. Bei diesem Prozess, welcher durchaus zwischen mehreren Tagen bis zu einem Jahr oder länger andauern kann, nimmt der Wein Farb- und Gerbstoffe auf. Die Weine gewinnen so eine orangene bzw. auch eine dunkelgelbe, häufig auch trübe Farbe und wird daher Orangenwein genannt.

Gelegentlich wird er als vierte Weinfarbe neben Rot, Weiß und Rosé bezeichnet. Meist sind so erzeugte Weine oxidativ und besitzen eine starke und komplexe Textur, haben weit mehr Gerbstoffe als gewöhnliche Weißweine. Zudem geht der Sortencharakter der Rebsorten bei dieser Art der Weinherstellung teilweise verloren.
Naturwein ist nicht zwangsläufig Orange-Wein, denn auch konventionell arbeitende Winzer haben das Verfahren mittlerweile für sich entdeckt und schwefeln die Weine mitunter genauso wie den normalen Weißwein.

Unbedingt und traditionell-wunderbar! Pet Nat

Die Krönung ihres Schaffens ist für viele Naturweinmacher der Pet Nat! Beim Pet Nat, der ursprünglichste aller Schaumweine, wird der ungezügelte und somit nicht komplett durchgegorene Wein mitten im Vergärungsprozess auf die Flasche gefüllt, vergärt mit der Hefe in der Flasche und bildet so auf natürliche Weise Kohlensäure. Am Ende des Prozesses entscheidet der Pet-Nat-Macher dann noch, ob degoriert wird. Nein! Die Macher vom Pet Nat sind keine Hipster oder Spinner. Es sind Kreateure, die auf eine alte Tradition, der Méthode Rurale, zurückblicken und hierauf neu gestalten. Die Méthode Rurale wurde 1531 erstmals im südfranzösischen Limoux erwähnt. Pet Nat ist letztlich die Rückbesinnung und eine Verfeinerung dieser alten Tradition.

Und das Ergebnis lässt prickelnd alle Sinne tanzen. Ein guter Pet Nat stellt einen der eingängigsten Wege in die Welt des Naturweins dar, weil er Spaß macht und so ziemlich jedem schmeckt.

Ettlingen. Genussfestspiele, Wiener Schnitzel und liebenswerte Menschen im Erbprinz

Für mich… ist es ein Genussparadies, die lauschig-charmante Außenterrasse im Hotel Erbprinz in Ettlingen.

Hier schmeckt der Wein ganz besonders, denn in Sachen Wein haben sie ganz viel Sachverstand und immer wieder ganz wunderbare Empfehlungen auf der Karte. Auch heute folge ich der charmanten Empfehlung vom Sommelier Bruno E. Craveiro: Ein 2017 Sauvignon Blanc vom Weingut Kopp aus der Ortenau fasziniert meine Nase mit seiner Aromatik nach tropischen Früchten und meinen Gaumen mit Anklängen nach schwarzer Johannisbeere. So soll ein Sauvignon Blanc sein. perfekt strukturiert, filigran und mit zarter Fruchtsäure.
Ganz besonders liebe ich das „Wiener Schnitzel mit Bratkartoffeln und Beilagensalat“. Es ist definitiv das Beste, was ich bisher außerhalb Österreichs gegessen habe und daher ist der Erbprinz für mich immer wieder eine Pilgerstätte in Sachen ehrlich-authentischer Küche.

Ja, ja! Die sind schon gescheit – die Österreicher! Der Ursprung von paniertem Schnitzel liegt in Andalusien, wurde jedoch in Italien als Cotoletta alla Milanese kultiviert. Feldmarschall von Radetzky macht es hoffähig und der Hof… gab ihm den Namen „Wiener Schnitzel“. Ein klassischer Fall von Kulturraub. Und hier im Erbprinz ein feines Bühnenstück mit ganz viel Kochkunst.
Nur ein Zentimeter dick… frisches Kalb sollte drin sein… und bitte nicht prügeln! Ein wahrhaft-echtes Wiener Schnitzel überzeugt die Augen, die Nase und den Gaumen. Ein Wiener Schnitzel muss saftig sein. Dies gelingt jedoch nur, wenn keine Flüssigkeit entweichen kann. Der Könner am Herd salzt das Kalbfleisch nur leicht. Danach wird es in Mehl gedrückt, denn das Mehl muss haften bleiben, in Eigelb gewälzt und mit feinen Semmelbröseln paniert. Und dann ab in das heiße Fett. Ein perfektes Wiener Schnitzel erkennt man daran, dass die Panade Wellen schlägt und nicht am Fleisch klebt. So weiß der Genießer, dass das Fleisch saftig ist und die Fasern nicht zu Brei geschlagen wurden.
Auch in Sachen Personal ist der Erbprinz ein großes Bühnenstück. Das Ensemble überzeugt herzlich serviceorientiert mit einem liebenswerten Touch Herzlichkeit. Das harmonische Zusammenspiel der Mitarbeiter animiert viele unserer Gäste zum lustvollen Genießen – und zum Wiederkommen.
Und wenn es auch nur ein Schnitzel war, weiß ich sehr, die überzeugend-bodenständige Küche vom Einsterne-Dirigenden Ralph Knebel zu schätzen. Seine Sensibilität, seine Kreativität und auch seine Leidenschaft ist deutlich geprägt von der jahreszeitlichen Küche. „Das Produkt steht dominierend im Vordergrund und bestimmt, was ich daraus mache!“, sagt Ralph Knebel, der sich nicht von fremden Meinungen und Modeerscheinungen in der Küche beeinflussen lässt.
Hier finden nicht nur die Festspiele ihren genüsslichen Abschluss.

Hotel & Restaurant Erbprinz / Rheinstraße 1, 76275 Ettlingen / 07243.3220

https://www.erbprinz.de

 

Elsass. Bonjour mon Alsace – eine kulinarisch-sinnliche Reise

Das kräftig-sonnige Blau des Himmels verziert mit zart-weißen Schleierbändchen geben der wunderbaren Herbstlandschaft entlang der Elsässischen Weinstraße eine herrliche Farbgebung. Gern rühmt sich die Elsässische Weinstraße ihrer weltbekannten Weinlagen. Schmückt sich, ganz „grande dame“, mit pittoresken Dörfern und facettenreichen Landschaften. Und lässt mal laut, mal leise die kulinarische Lebenskunst und kulinarische Fülle ertönen.

Sélestat – Charmant und völlig unterschätzt

Kaum habe ich bei Sasbach am Kaiserstuhl den Rhein überfahren überkommt mich eine schiere Lust auf frische Croissants oder den berühmt-berüchtigten Gugelhupf. Bei Fonné in Sélestat schallt mir beim Öffnen der Ladentür ein vergnügtes „Bonjour“ entgegen. Ich lasse mich gerne begeistern vom Duft, den tollen Gebäcken und dem von Leidenschaft geprägten Ambiente. Die Auswahl in der Theke kommt einem kulinarischen Hürdensprung gleich. Hier ist die Welt selig in Ordnung. Hier ist die Welt anders. Ganz viel anders. Sélestat, im Herzen des Elsass findet bei Touristen, welche von Colmar nach Strasbourg hechten wenig Beachtung. Dabei birgt diese charmante Stadt wahre Schätze, prächtige Bauwerke, zwei beachtenswerte humanistische Bilbliotheken und wahre Genussereignisse. Definitiv ist die Bäckerei Fonné an der Rue de la Grande Boucherie ein solches Ereignis. Unweit in der Rue du 17 Novembre verzaubert die Konditorei Sontag mit ihrer reichen Auswahl an Torten und hausgemachten Pralinen. Auch für seine leidenschaftlichen Bäcker ist Sélestat bekannt. Im La Maison du Pain d’Alsace – ein Museum für Bäckereigeschichte ist eine lebendige Schaubäckerei, ein Klassenzimmer für Jedermann und ein Ort, an dem die Leidenschaft der Bäcker an jeder Stelle sicht- und spürbar wird. Produziert wird vor den Augen der Gäste mit einer nur kleinen Maschinenausstattung. Hier können die Besucher sehen, wie ganz klassisch das Brot gewirkt und eingeschlagen wird, die Brötchen geformt und die Zöpfe geflochten werden.

Das Elsass ist reich an kleinen Städtchen, die mit viel Charme und Genüsslichkeiten einfangen. Aus Sicht der Pariser liegt jede kleine Stadt in der Provinz. Und grundsätzlich gilt: Von diesen Provinzstädtchen fährt man hoch: „On monte à Paris“. Vielleicht für immer. Besungen in vielen Chansons oder auch von Truffaut bis Chabrol auf Zelluloit geprägt…die Koffer packen, der Kleinstadt den Rücken kehren, um in der Hauptstadt sein Glück zu versuchen. Und um dann ein Leben lang von der „petite ville“ und ihren Annehmlichkeiten zu träumen.
Und ganz gerne kommen sie alle wieder, wenn auch nur für eine Genussweile, aus der großen, weiten Welt zurück, denn der Zauber dieser elsässischen Provinznester zieht magisch an. Hier braucht es kein Navigationssystem, denn der Kirchturm ist noch immer Mittelpunkt einer charmanten Lebensfreude. Voilà, on est arrivè!

Bevor ich meine Entdeckungsreise fortsetze bin ich Gast im:

„Les Près d’Ondine“ – Die Poesie der Genüsslichkeit

Im kleinen Vorort von Sélestat, in Rathsamhausen, empfängt das Ehepaar Dalibert seine Gäste in einer liebevoll-gastfreundschaftlichen Art in einer sehr familiären Atmosphäre. Das kleine Refugium ist reichlich bestückt mit allerlei „Sammelkunst“ aus den schönen Fernen dieser Welt. Ein großzügiger Salon mit Bar und einer üppig bestückten Bibliothek bietet einen romantischen Blick auf das Flüsschen I’ll. Die Zimmer, mit viel Liebe, fein-stylistisch gestaltet, erfüllen unsere Seele mit viel Poesie und Leichtigkeit. Der sonnige Garten mit seinen schattigen Pavillons lässt uns die Wichtigkeiten dieser doch ach so surrealen Welt vergessen.
Im Restaurant zaubert der Hausherr ein prächtiges Aromentheater aus tagesfrischen und meist regionalen Produkten, welche die Region zu bieten hat. An einer langen, mit viel Leidenschaft gestalteten Tafel genießen die Gäste zu besten Wild- und Gemüsekreationen ausgezeichnete Bio-Weine aus dem Elsass.

Hotel & Restaurant „Les Près d’Ondine, 5, rue de Baldenheim, F-67600 Sélestat

Genügend zu entdecken gibt es im Elsass allemal. Manche Kleinstädte haben einen römischen Triumphbogen, viele eine romanische Kirche, wahlweise eine gotische Kathedrale oder ein prächtiges Kloster, wie jenes auf dem berühmten Mont Ste.-Odile bei Obernai. Noble Adelshöfe, traditionsreiche Weingüter, verwunschene Altstadtquartiere, verträumte Flusslandschaften und ausgezeichnete Restaurants prägen das charaktervolle Gesicht der Genussregion Elsass.

Saverne – Gloria mit einer feinen Spur an Romantik

Westlich von Strasbourg schmiegt sich Saverne an den Naturpark der Nordvogesen an und lässt sich gern als die schönste Hafenstadt des Elsass bezeichnen. Und tatsächlich: Spektakulärer als vor der kolossalen Silhouette des Château des Rohan legt man am gesamten Rhein-Marne-Kanal nicht an. Auch nicht in Strasbourg. Korinthische Pilaster und Säulen spiegeln sich im Wasser. Ein Schloss, eine Burg und charmant-romantische Bauten lassen unsere Sinne durch die Gassen flanieren. Ein Blick hinter das Château reicht freilich, um die Welt als geordnetes Fachwerk mit überbordenden Geranienkästen zu begreifen. Das verschafft ebenso Sicherheit über die elsässische Seele von Saverne wie ein prächtiges Stück Obsttorte von Christian Boistelle, welcher ein prächtiges Repertoire an Kuchen, Pralinen und belegten Brötchen anbietet. Das stärkt für den Aufstieg zur Burg von Haut-Barr. Das Genießerleben findet ganz sicher in der Grand’Rue statt. Hier konzentrieren sich Weinstuben, Feinkostläden und Souvenirgeschäfte. Mittendrin die berauschende Welt des Pâtissier und Chocolatier Boistelle. Berühmt wie berüchtigt sind die besonderen Mitbringsel vom Chocolatier Jacques Bockel, er gießt mit viel Leidenschaft feine Schokolade in Elemente aus der Erotik und dem Kamasutra. Gute hausgemachte Pralinen bietet der Pâtissier Haushalter. Und… Unbedingt! Donnerstagvormittags gibt es einen bunten Wochenmarkt auf dem Schlossplatz (Place du Général-de-Gaulle). Und… Saverne ist auch ein Fluchtpunkt vieler Europolitiker aus Strasbourg, denn hier lässt es sich entspannt und lebensfreudig um den Hafen bummeln, am besten abends, wenn das angestrahlte Schloss den Glanz des „ancien régime ins Wasser schüttet. Von so viel Gloria mit einer feinen Spur an Romantik kann man in den Sitzungssälen des Europäischen Parlaments in Strasbourg nur träumen.

Boulangerie Pâtisserie Boistelle, 92 Gand‘ rue, 67700, SAVERNE

https://www.visit.alsace/de/

Montepulciano ist nicht gleich Montepulciano – Ein Genuss der Ehre

Zu welch grotesken Situationen Weinwissen führen kann, zeigt ein Beispiel in einer charmanten Weinbar in Frankfurt-Sachsenhausen“. Der Sommelier preist einen 2016’er Montepulciano aus Montepulciano an. Der ältere Gast – ein Geschäftsmann aus Italien – beschimpft ihn als „Scolaro Sciocco“.

Tatsächlich: Montepulciano ist nicht gleich Montepulciano. Zunächst ist es eine italienische Rotweinsorte, welche hauptsächlich in dem Gebiet der Abruzzen (Mittelitalien) angebaut wird. Und es ist auch ein historischer Weinort in der Toscana.

Auch ausgebuffte Weinkenner und Reiseprofis lassen sich durch die Namensähnlichkeit der Weinrebe und des historischen Weinortes in der Toskana beirren. Häufig wird Rebsorte mit dem romantischen Weinbauort auf einer Anhöhe in der Toskana verwechselt. Gern möchte ich als Wein- und Reiseliebhaber ein wenig Entwicklungshilfe leisten.

Der Weinort Montepulciano ist ein historischen Ort zwischen den Tälern Val d’Orcia und Val di Chiana, auf einer Anhöhe südlich von Siena. Fast verträumt und zugleich pittoresk. Eine sehr gut erhaltene Stadtmauer aus der Etruskerzeit um 700 v.Chr. umgibt noch heute die Stadt und hüllt sie in eine traumhafte Romantik. Die Altstadt, sehr geprägt aus der Zeit der Renaissance, sollte bei jedem Besuch der Toskana unbedingt in die Reiseplanung eingebaut werden. Hier lebt ein lebendiges und kulinarisches Italien inmitten von zahlreichen Sehenswürdigkeiten und musikalischen Schauplätzen. Die Musik hat den Ort sehr geprägt und noch heute ist er Veranstaltungsort zahlreicher Musikfestivals.
Aber auch Hollywood hat die Faszination dieser Stadt entdeckt und ihn zum Mittelpunkt zahlreicher, großer Filme gemacht: „Der englische Patient“ oder „Ein Sommernachtstraum“ wurden hier gedreht.

Die Weinrebe „Montepulciano“ hingegen ist eine tiefrote, in den Abruzzen beheimatete, Weinrebe. Sie wird in Italien auf etwa 37.000 Hektar angebaut. Sie gehört neben der Rebe Sangiovese zu einer der bedeutendsten Reben in den Anbauorten Mittelitaliens. Die höchste Güte als italienischer DOC-Wein erreicht die Rebsorte mit der Bezeichnung „Montepulciano d’Abruzzo“. Ein excellenter Rotwein, welcher aus einem Montepulciano der höchsten Qualität und einer feinen Beimischung der Rebsorte Sangiovese aus der Region Montalcino kreiert wird.

In den letzten Jahren haben zahlreiche Winzer bei der Kelterung die kräftigrote Montepulciano-Traube auch zahlreichen anderen Weinen, wie z.B. dem San Servero Rosso oder dem Rosso Conero beigemischt.

Tatsächlich ist wird in der Region um Montepulciano und auch in der Provinz Siena nicht der Rotwein Montepulciano, sondern der berühmte „Vino Nobile di Montepulciano“ aus der Sangiovese-Traube angebaut. Dieser Wein erreicht die Güte und ungeheure Kraft eines „Brunello di Montalcino“ und hat den Status DOCG. Die Bezeichnung DOCG (Denominazione d’Origine Controllata e Garantita) ) wird übrigens für besonders wertvolle Weine, welche ausschließlich in Holzfässern ausgebaut werden, verliehen.

Und hier mein besonderer Tipp: Ein Brunello di Montalcino lässt sich ganz besonders in den schön-romatischen Restaurants und natürlich auch Hotels Montepulcianos genießen. Die Altstadt bietet eine wahrhaft lukullische Vielfalt. Mich haben besonders das Restaurant „Logge de Vignola“ und die Osteria „Arquacheta“ überzeugt. Wenn nur Zeit für einen herrlich-schönen Kaffeegenuss bleibt, dann unbedingt das „Caffé Poliziano“.

Und wenn doch die Lust auf mehr Genuss kommt, dann empfehle ich besonders die kleinen und sehr romantischen Hotels „Villa Cicolina“, „Relais San Bruno“ oder die feine „Granddame“ „La Locanda di San Francesco“ im höchstgelegenen und ältesten Teil der Altstadt von Montepulciano. Die exklusive Ferienresidenz in einem historischen Palazzo, an der Piazza San Francesco, begeistert mit einer wunderschönen Terrasse mit Blick über das Tal Val D´Orcia.

Die Zimmer fein mit einem Charme an Historie sind dezent mit wertvoll-antiken Möbel ausgestattet. Die großen Fenster zaubern das tägliche Lichspiel der Sonne in die Zimmer und bieten eine einmalige wunderschöne Blicke auf Täler und den Trasimeno-See.

https://www.locandasanfrancesco.it

Mallorca. Feiner Sound von großen Träumen… lila portals – bar – restaurant & beach

Nur wenige Kilometer westlich vom legendären Golfclub Bendinat und seinem faszinierenden Lindner Golf-und Wellness Resort lockt zu jeder Tageszeit Europas zweitteuerster Jachthafen von Puerto Portals mit einer außergewöhnlichen Promenade. Hier lässt es sich entlang der schönsten Jachtmeile Mallorcas mit den üppig bepreisten Boutiquen, den chilligen Cafés und zahlreichen Restaurants jeglicher Couleur herrlich wandeln. Das bunte Treiben und die Aus- wie auch Einblicke dieser mondänen Jachtatmosphäre ist ein smartes Stück Kultur.

Portals Nous bietet aber auch ganz besondere Fluchtpunkte. Für mich ist es am Ende jeder Laufrunde, der kleine Leuchtturm am Ende der Hafenmauer, zu welchem ein ausgebauter Fußgängerweg auf der Kaimauer führt. Von hier ist der Blick mit dem abendlichen Sonnenuntergang über den Jachthafen und auf die Bucht von Palma am schönsten. Östlich hinter der Werft von Portals Nous beginnt der wunderschön gepflegte Sandstrand des Playa Oratori. Hier lohnt ein Sonnenbad allemal. Und wem die mallorquinische Sonne beim Sonnenbad zu sehr quält, empfehle ich ein Rendezvous mit vorzüglichem Kaffee oder einem Wein beim „schönsten Sonnenuntergangs-Pier“ Mallorcas im chic-charmanten lila portals“ Unterhalb der kleinen Kapelle in Portals Nous und in direkter Lage des Strandes zelebrieren der junge Inhaber deslila portals, Nicole und Stefan Zaelke, außergewöhnliche wie auch einfache Feinheiten der Insel. Es ist die Honeymooner-Bar & Restaurant schlechthin. Ob zum Lunch oder zum Abend-Dinner…die stets frisch zubereiteten Ensaladas, die üppig belegten Sandwiches, die reichlichen Variationen von Tapas wie auch die gelungene Fischauswahl laden gern zum Verweilen und Genießen ein. Eine frisch-sonnige Auswahl an Cocktails lassen den Tag ebenso schön ausklingen wie die hervorragenden Mojitos und Erdbeer-Daiquiris. Und dann der Blick in den Sonnenuntergang direkt am Wasser der Bucht von Portals-Nous. Herrlich tolle und entspannte Stimmung, eine Kombination, die in der Gastronomie selten ist!!

lila portals – beach restaurant & bar
cliff portals, s.l. / passatge mar, 1 / 07181 portals nous / tel: +34 971 676 894

https://www.lila-portals.com

Bergstraße. Die Selbstverständlichkeit besonderer Weine – Barbara Amthor

Bescheiden und dennoch großzügig. Jung, kreativ, dynamisch… ja es gibt noch eine Fülle weiterer positiver Adjektive, die Barbara Amthor recht gut zuzuordnen sind. Sie ist als Familienmensch, Mutter, Winzerin und Macherin ein Ausnahmetalent.

All dies bringt sie geschickt-charmant in Einklang ohne zu verzweifeln. Sie macht den Wein, das Management und den Vertrieb ohne den Überblick wie auch Durchblick zu verlieren. Kein Geschwätz über große Errungenschaften und ganz weit weg vom Chi chi der großen Weinwelt überzeugt Barbara Amthor mit einer feinen Auswahl gelungener Weine. Hier wird spürbar, dass guter Wein keine Glücksache ist, sondern großes und facettenreiches Handwerk mit einem Touch Kultur und auch Impulsgeber für so viele gute Begegnungen.

Die gebürtige Bensheimerin gehört zu jener Winzergeneration, welche den Weinbau als kreative Angelegenheit verstehen. Sie möchte… und sie kann gradlinige, sortentypische und charakterstarke Weine gestalten ohne mit radikalen Innovationen und Neuinterpretationen den Markt aufzumischen. Barbara setzt auf Tradition und verfeinert all dies, was ihr Großvater und Vater ihr in die Wiege legten. Klar… war dies nicht die große Weinbühne, jedoch hat die Geisenheim-Absolventin früh verstanden, dass die hohe Kunst der Qualität über viel präzisere Handarbeit, ökologischer Bewirtschaftung und ganz viel Aufmerksamkeit gepaart mit hoher Bodenqualität geht.

Eleganz und Ehrlichkeit, aber ohne expressive Frucht und Schwere, das sind charakteristische Eigenschaften und Leitplanken aller Amthor-Weine. Dass hier authentisch und in großer Demut gegenüber der Natur gearbeitet wird, verdichtet sich von Schluck zu Schluck. Im Glas schimmert zart-golden der Amthor Heppenheimer Eckweg Goldmuskateller trocken 2019. In der Nase verfangen sich typische Muskataromen und Aromen, etwas Grapefrucht mit einem Touch feiner Süße. Ein zarter Schmelz tapeziert den Gaumen leicht aus und mag ganz gern noch verweilen. Die sorgsam herausgearbeitete Säurestruktur macht diesen Wein sehr lebendig.

Neben Spätburgunder, Chardonay oder Cabernet Sauvignon gehört allzu natürlich auch Riesling zu ihrem Repertoir. Mich hat besonders der Amthor Heppenheimer Eckweg Weißer Riesling, trocken 2019 mit seinen typischen Riesling-Aromen überzeugt. In der Nase tänzeln grüne Äpfel und gelber Pfirsisch und mögen sich gar nicht mehr beruhigen. Satte Fruchtsäure mit einer dezenten Süße, leidenschaftlich und lebendig zugleich. Ein großartiger Wein!

„Love! Laught! Riesling! „ 

Von Ihren Lagen im Heppenheimer Maiberg und Eckweg blickt sie rüber zum Staatsweingut oder hinüber in die Pfalz. Nein… schummrig wird es ihr bei so viel großen, wie auch berühmten Weingütern nicht, denn sie weiß um ihr Talent, um ihre Kreationen und blickt viel lieber in ihre eigene Zukunft. Es bleibt die Erkenntnis, dass letztlich doch jeder einen Top-Wein für Unsummen kaufen kann!

Abseits großer Namen mal so nebenbei eine echt gute Entdeckung machen und für wenig Euro eine volle Ladung Genusskultur in die Sinne zu packen, ist bei Barbara Amthor eine schöne Selbstverständlichkeit.

Weingut Amthor / Bürgermeister-Kunz-Straße 101, 64646 Heppenheim / 0177 4569512

https://www.weingut-amthor.de

Bergstraße. Historisch, Genussprächtig und so gern gastlich

Hier, unweit der Bergstraße, im romantisch-gemütlichen Odenwald, bieten die sanften Bergkuppen faszinierend-schöne Blicke in Mittelgebirgslandschaften. Viele, dieser herrlichen Wanderwege sind zugleich auch Grenzlinien. An eben solcher Grenzlinie, der historischen Grenze zwischen Kurpfalz und Kurmainz grasen völlig entspannt mit einer Spur Arroganz kräftige Präriebisons, welche doch eher in Nordamerika ihren Ursprung haben, auf den satten Weiden rund um das historische Anwesen Lammershof. Hin- und wieder schauen sie auf und verfolgen mit neugierigen Augen, was die Wanderer entlang der Weide so treiben.

Die Kurfürsten von der Pfalz und von Mainz wurden 1232 zu Konkurrenten, als das Kloster Lorsch mit seinem riesigen Besitz im Odenwald seine Reichsunmittelbarkeit verlor. Konkurrenzlos zufrieden, ja fast unmerklich, hingegen liegt das charmant-romantische Hotel und Restaurant Lammershof unterhalb des historischen Wittelsbacher Grenzweges im Löhrbacher Tal. Der Lammershof, ein 1709 erbauter historischer Fachwerkhof war vor Jahren noch grausig-gespenstisch verfallen, gefangen in finster-nassem Gebälk, Rohre von der Kälte zerborsten und von allerlei Modrigkeit befallen dämmerte das Anwesen seinem finalen Niedergang entgegen. Heute, fünf Jahre später, ist nichts mehr übrig von der traurigen Tristesse in verwunschenen und gespenstischen Mauern. Als der Unternehmer Dr. Matthias Berg diese „Bruchbude“, umgeben von 45 Hektar bestes Weideland, 2011 erbte befiel ihn relativ rasch die Vision hieraus ein Landhotel mit Restaurant zu schaffen. Zugleich wagte er sich in die nachhaltige Landwirtschaft gepaart mit einer ganz speziellen wie auch sensiblen Viehzucht. Während viele seiner Unternehmerkollegen gern ihr Vermögen in edle Weingüter oder Fincas versenken, setzt Matthias Berg und seine Frau Darina mit Vernunft und Gespür auf Bisons und Gallowayrinder gepaart mit ganz viel Hoffnung auf ein jung-kreatives Küchenteam, welche gemeinsam mit den Bergs das Restaurant, Hotelbetrieb und das Landgut führt.


Die Küche folgt der Vision von Familie Berg. Eine authentisch-ehrliche Kochkunst, welche zu keiner Zeit abgehoben noch dilettantisch daher kommt. Kein nutzloser Schnick-schnack, kein Schickimicki… einfach bodenständig, regional und verdammt ehrlich. So wie Kochkultur heute funktioniert. Die kreativ-lebendige Küchencrew überzeugt als funktionierendes Team, dass ihre Kochkunst als Handwerk verstehen und die von ihnen in Szene gesetzten Produkte einen ehrlich-authentischen Charakter verleihen ohne den Weitblick noch den Horizont zu verlieren.

So kommt als Hauptspeise ein prächtiges Pfund weißer Stangenspargel mit neuen Kartöffelchen und ein prächtiges Stück Galloway-Filet daher. Der Spargel, hier in feiner Genusskultur. Sein edles Aroma unverfäscht und fein mit zerlassener Butter garniert, schmeckt dezent und zergeht perfekt auf der Zunge. Das Fleisch präsentiert sich besonders zart, geradezu butterweich, ist die Konsistenz und spätestens mit der ersten Berührung im nun sinneswachen Gaumen wird die Macht seiner großen Aromatik deutlich. Leicht nussig und eine feine Spur von Wiesenkräutern. So soll… ja so muss Fleisch schmecken. Dazu… leicht ungewöhnlich und dennoch perfekt, ein 2015 Freinsheimer Oschelskopf Riesling von Jürgen Krebs. Seine fein-fruchtiger Note flirtet völlig ungeniert mit meiner Nase. Eine Spur Honigmelone gepaart mit Ananas und Orangenblüte nimmt den Gaumen vollmundig ein.

Rhabarber Strudel mit Vanille Sauce und einem intensiven Rhabarbersorbet runden mein heutiges Menü ab. Chapeau! So schmeckt der Frühling. Herzlich frisch, leicht säuerlich und liebevoll-schmelzig auf der Zunge. Der Strudel leicht, lecker und ganz weit weg von schwer.

Ja! So ist es hier: Weder gefälscht noch gekünstelt. Hier wird nicht am Stern gebastelt noch an den Nerven der Gäste gezerrt. Die Portionsgrößen im Lammershof sind weder minimalistisch noch opulent angelegt, sondern das ideale Mittelmaß aller Genüsse. Alle Zuordnungen auf dem Teller sind so angelegt, dass man mit wenigen Bissen ein prachtvolles Geschmacks- und Sättigungserlebnis erfährt ohne in einem geballten Fragenkatalog zu ermüden. Hier wird mit ganz viel Leidenschaft gekocht und mit viel Servicefreude verführt.

Definitiv: Auch wenn kein Stern sein Lokal schmückt. Hier, in Bergs Aromenstube, sind die Gäste Mittelpunkt und die Produkte jener Stars, welche er vorzüglich in Szene setzt. Und ebenso definitiv… werden Genuss-Menschen bereits auf dem Nachhauseweg…die liebevoll-charmante Servicefreundlichkeit vermissen.

Nach einer solch genüsslichen Begegnung mit der ursprünglich-ungezähmten Küche der „Stube“ im Lammershof folge ich dem historischen Grenzweg der Erben von Lorsch, welcher sich entlang des Horizonts über der Lammershof zieht. Die Abendsonne malt ihre atemberaubenden Farben in die Weidenhänge. Leuchtendes Gelb, sattes Orange, flammendes Rot tänzeln inmitten der satten Wiesen bevor die Sonne den Tag verlässt. Ein sanfter Abendwind streichelt über die Grenzlinien der Wittelsbacher. Es wird nun auch mir klar… worum man sich bereits 1232 so heftig stritt.

Gern war ich hier und herzlich gern komme ich wieder.

Hotel & Restaurant Lammershof / Abtsteinacher Str. 2, 69488 Birkenau / 06201 845030

http://www.lammershof.de

Sehnsucht nach Genuss – Restaurant Beichtstuhl in Heilbronn

Und immer mal wieder nimmt sie mich gefangen… die Sehnsucht nach der charmant-großherzlichen Gastfreundschaft. Und eine weise Regel besagt: Das schönste an der Sehnsucht ist eigentlich, dass man nicht enttäuscht werden kann. Nach meinem allwöchentlichen Ritt durch den nie perfekt gestalteten Terminkalender fand ich mich zum Ende der Woche ganz schnell wieder an diesem, mir so liebgewonnenen Sehnsuchtsort im romantischen Beichtstuhl. Das Restaurant ist nicht nur Sehnsucht, sondern auch Kreativwelt meiner Seele.

Hier, zwischen Neckarufer und liebenswerter Innenstadt hat sich der Beichtstuhl in den Gassen versteckt, denn wer mag gern im Gewimmel der Stadt öffentlich Buße tun oder bester Genüsse beraubt werden.

Völlig entspannt und ganz weit weg jeglicher Buße, gepaart mit einem sehr sensiblen Gespür für feinste Köstlichkeiten der Region, zaubert der Inhaber und Chefkoch Fabian Lidak umgeben von einem talentiert-engagierten Team einen bunten Genussfächer in die Sinne. Die Ideen der Restaurantmacher sind von göttlicher Natur: Beim „Sharing“ lässt sich vorzüglich austesten, ob das Teilen auch Freude und Freunde bereitet, denn teilen kann so bereichernd sein. Ob Zeit, Vermögen, Erfahrungen oder Genüsslichkeiten im Beichtstuhl. Sharing á la Beichtstuhl heißt, die Gäste bekommen Gerichte – plus Weinempfehlung – serviert, die jeweils auf 2 Personen ausgelegt sind. So können bis zu 8 Leuten sich diese kunterbunte genüssliche Auswahl als ein entsprechend umfangreiches Essen teilen. Aber auch sämtliche Zwischenvarianten (z.B. 2 Gerichte für 4 Personen, 3 für 6 oder 4 für 8) sind möglich. Gemeinsam genießen ist eben manchmal die schönste Art von Genuss. Im zweiten Teil der Speisekarte wird es dem Gast sinnig-leicht gemacht, das richtige Menü unter den vielen Kreationen der Küche zu wählen. Der Vierklang des Genusses lautet im Beichtstuhl „Locker, Modern, Gehoben, Sharing“.

Ich durfte vorzüglich und ohne in Buße zu gehen erkennen, dass die Küche von Fabian Lidak ein Ort der Gegensätze ist: traditionell und modern, regional und kreativ. Ja, es sind viele Glücksgefühle, die auf dem Teller in Szene gesetzt sind und es sind ganz viele Genussmomente, die der Gast gerne in seinen Erinnerungen parkt. Zweifelsohne gehört hierzu auch die charmante Herzlichkeit der Sommeliere und Restaurantleiterin Lisa Neubauer. Ihr gelingt, was vielen ihrer Kollegen selten… ja fast nie gelingt. Es fällt mir wahrlich nicht schwer, ihrer Weinauswahl zu vertrauen: Große Weine von jungen Weinmachern der Region Heilbronn. Ausgezeichnet! „In vino heilbronnitas – im Wein steckt Heilbronn“ nennt sie ihre ganz besondere, kleine, Weinprobe. Dabei kredenzt sie ein Quartett ausgesuchter Weiß,- Rosé- und Rotweine von renommierten Weingütern aus der Region. Der Gast erhält ein Handout mit allen relevanten Informationen zu Herkunft und Charakter der Weine bereichert mit kleinen, feinen, Anekdoten zur großen Welt der Weine.

Es war ein unbeschwerten Restaurantbesuch, denn für die sorgfältig zubereitete Speisen und der vorzüglichen Weinberatung wurde ein angemessener Preis aufgerufen.

Den Sehnsuchtsort wieder zu verlassen ist geradezu tragisch! Was bleibt: Der Geschmack von Sehnsucht.

Rheinhessens. Feine Gästehäuser und Landhotels

Feine Ecken und harte Kanten, gefühlte 1000 Hügel und ebenso viele Windmacher, all die Kurven sind eine Versuchung, hier und da ist es auch mal schroff, reichlich vielfältig und alles andere als hässlich. Ein wenig laut und herzlich-bezaubernd launisch. Ein wenig verwegen, aber auch ganz gern gemütlich.

Und… die Weinregion Rheinhessen kann soooo schön heimelig und zauberhaft romantisch sein. Meiner Seele tut die Region richtig gut und ich mag den Naturlandschaften daher immer wieder gerne begegnen. Mit viel Charme und Geduld nimmt sie die Seele in Obhut. Charmant und immer wieder in neuen Farben präsentiert sie ihre Kleider, ihre Düfte und ihre Genüsslichkeiten. Lässt aufatmen und innehalten und unsere Sinne aus dem Takt bringen. Für mich… und ganz sicher für viele andere Genusspilger ist Rheinhessen eine prächtig-charmante Grande Dame, die es lohnt ihr zu begegnen.

Im Ellenbogen des muskelbepackten Rheins macht sich und ihren Gästen das Weinland Rheinhessen so gern gemütlich. Angeschmiegt an den Ausläufern des Pfälzerwaldes mag es so gar nicht bescheiden sein. Reich an Wiesen, Obstpantagen und allerlei Weinbergen ist Rheinhessen so herzlich-gern offen für allerlei Gäste aus nah und natürlich aus fern.

Es sind gerade diese zahlreichen Wiesen- und Weinberglandschaften, die Obst- und Mandelbäume in Weiß bis Zartrosa und die sattgrün-feuchten Bachtäler wie auch die kräftigen Buchen, Eichen, Kastanien und Fichten dort oben auf den Höhen, die den Besucher gern einnehmen. Und letztlich auch die Ruhe, die Schönheit und der herausragende Erholungswert, der diese Region und all seinen prächtigen Natur- und Kulturlandschaften so einzigartig macht und mich immer wieder anzieht. Mal in Lauf- mal in Wanderschuhen und gern mit lieben Menschen und herzlichen Gastgebern.

Bekannt ist die Gastregion Rheinhessen auch für aufrichtig-authentische Gastfreundschaft und seine zahlreichen, gemütlichen, Gästehäuser, Ferienwohnungen und Hotels. Das Angebot ist hier groß, kunterbunt, vielfältig und lädt ein… für einfach mal daheim zu sein.

In der Boschüre „Lust auf Weingut Rheinhessen“ habe ich außer aussergewöhnliche Weinmacher auch eine Auswahl von Gästehäusern und Landhotels zusammengestellt, welche mich insbesondere durch ihren Charme und ihre Servicefreundlichkeit überzeugt haben.

Hierzu gehören:

  • Landhotel Espenhof, Flonheim
  • Landhotel Strubel-Roos, Flonheim
  • Hotel Papa Rhein, Bingen
  • Gästehaus Janson, Vendersheim
  • Landhotel Domhof, Guntersblum
  • Jordans Untermühle, Köngernheim
  • Gästehaus Hammen, Köngernheim

Die Broschüre „Lust auf Weingut“ ist kostenfrei bei Rheinhessen-Touristik und zahlreichen Gastgebern wie auch Weingütern in Rheinhessen zu beziehen.

https://www.rheinhessen.de