Alexander Heer! Der den Naturgeist in die Amphore packt!

Kreativ, innovativ und so herzlich geistreich-verrückt. So begegnet mir Alexander Heer. Weder verändert er noch spielt er mit dem Geist des Weines. Er gibt ihm Raum, schenkt ihm Aufmerksamkeit und kreiert mit viel Sensibilität einen neuen Geschmackskörper. Ja! Es klingt widersprüchlich und irritiert. Zunächst! Bereits der deutsche Lyriker Friedrich Hebbel erkannte:

„Der Wein ist die edelste Verkörperung des Naturgeistes“.

Vor knapp 15 Jahren begann der diplomierte Önologe Alexander Herr im Rheingau mit dem Aufkauf und der Anpachtung bester Weinlagen im Rheingau um weinbauliche Schätze zu heben und alte Klone mit geringen Erträgen zu selektionieren. Es gehört zu seinen Grundprinzipien mit der Natur und nicht gegen sie zu arbeiten. Er beobachtet sorgfältig und fördert artenreiche Begrünung sowie ein lebendig-facettenreiches Bodenleben. Letztlich kann sich nur in Freiräumen eine Wildflora entwickeln, die ein gutes Umfeld für Nützlinge bietet. Ein wachstumsarmes Gefüge mit schwacher Fruchtbarkeit und einer einzigartigen Mineralienzusammensetzung spiegelt den Charakter eines Weines am besten wieder. Somit gewinnt er bereits bei der Arbeit im Weinberg die Grundlagen für gesunde, aromenreiche Trauben, aus denen im Keller hochwertige Weine entstehen.

Es sind diese alten Reben mit einem Alter von 25 bis über 60 Jahren, denen Alexander Heer viel Handwerkskunst gönnt. Es sind jene dicke Reben, die ganz viele Geheimnisse der Vergangenheit in sich eingefangen haben und denen er nun sorgsam zu Leibe rückt. Glücklicherweise wurden die Rebzeilen durch seine Vorgänger als Dichtpflanzung angelegt und sind verantwortlich dafür, dass nur ein geringes Ertragsniveau und hohe natürliche Mostkonzentration möglich sind.
Solche robuste Gewächse mit einem hohen Holzanteil und vitalen Rebköpfen sind so gut wie unsterblich. Deren Wurzeln graben sich tief in den Boden und finden dort den mineralischen Unterbau für tiefgründig-ehrliche Weine.

Und… Alexander Heer liebt das Wechselspiel aus spezifischem Boden und alten Reben, sind sie doch das Fundament für individuelle und aussagekräftige Weine, welche zusammen mit dem Ausbau in Tongefäßen über größtmögliche Personalität verfügen.
Es entstehen Weine, die fernab vom Massenphänomen, nötigerweise nicht jedem gefallen müssen, sondern dem Connaisseur, der nach der einen oder anderen Varianz Ausschau hält und es sind Weine, die an eine große, dramatische, Oper mit mannigfachen Klängen erinnern lassen.

Aus den Lagen „Hallgarter Würzgarten“ mit seinen, prächtigen, 40 Jahre alte Reben entstand der „Müller-Thurgau 19 Grad“. Dieser Weinberg verfügt über einen besonderen Charakter. Merkwürdig geformte Stämme, die trotz ihres Alters nach wie vor über hohe Vitalität verfügen.
In diesem Weinberg sind es die Wildschweine, die Alexander Heer die wenigen Haare raufen lassen jedoch alljährlich als Reifeindikatoren dienen, denn wenn die Trauben über die moderate Süße verfügen und die Säure nicht mehr zu hoch ist, beginnen die Wildschweinrotten ihre Raubzüge und erfordern von Heer und seinem Team eine sehr rasche Reaktion.
Zeitgleich wurde meistens der Spätlesecharakter erreicht. Ein Level an erhöhtem Extraktwert und die beste Basis für hohen natürlichen Alkohol.
Im Keller ist die „19°“ sehr gut geeignet als Wein für ein ausgedehntes Fasslager. Noch besitzt dieser Wein eine enorme Fruchtigkeit. Banane dominiert. Das Lange Hefelager „sur lie“ und die alternierende Folge der Battonage schaffen ein noch komplexeres und volleres Geschmacksprofil.

Langer Hefekontakt und der Prozess des Aufrührens ist die klassischste Technik den Wein vor Oxidation zu schützen.

Zusätzlich erreicht Alexander Heer dadurch eine unschlagbare Dichte.  Wie auch immer, die Technik des Vin Orange ist hierbei angewendet. Offene Maischegärung und malolaktischer Säureabbau reduzieren die Primärfruchtaromen komplett und so entwickelt sich
zusätzlich diese würzige Dichte aus der einstmaligen fragilen Struktur. Eine friedliche 24-monatige Barriquelagerung hilft dem Wein sein Hefedepot optimal absetzen zu lassen und muss somit in Folge nur reduziert filtriert werden. Zwanzig Monate zusätzliche Flaschenlagerung stehen ihm prächtig zu Gesicht und dem Genießer prächtig im Gaumen und Geist.

Seit 2017 tanzt und rackert Alexander auf Thassos 

Hier kann er seine Ideale ausleben. Die Wiederbelebung alter Kultivierung und des antiken Ausbaus (Amphoren), vergessener, von ihm wieder entdeckter Rebsorten und Klone auf lebendigen Böden wurde seine neusinnige Lebensaufgabe. Hieraus entstand das Weingut Kthma Kazaviti. Seine stilistisch burgundischen, sauberen Vin Naturel bietet er nun auch in Deutschland exklusiv an.

Es werden völlig vergessene, unbekannte, aber auch einige bekanntere Rebsorten – zum Teil Klone davon – angebaut:
Agriostaphila, Agoridis, Assyrtiko, Dopia, Kokinadia, Limnio, Limnio Weiß, Matriaki, Mavroudi, Muscat d´Alexandria, Roditis, Rosaiki und einige mehr.

Schritt für Schritt werden daraus exzellente Weine, die ausschließlich als Vin Naturel und in thasischen Amphoren (Kioupi) produziert werden. Mehr Natur geht wohl nicht. „Nature in the Bottle“ eben!

https://www.griechenland-weine.de/winzer-portraits/kazavitis-alexander-heer/

Paris! Der Liebe, der Kunst, der Sinnlosigkeit

Paris ist die einzige Metropole dieser Welt, die in den letzten tausend Jahren hinweg im Mittelpunkt des geistigen und politischen Lebens der Welt und dann Europa stand. Es hat ihr viele charmante Falten und einige liebenswerte Schrammen und ganz viel spürbare Geschichte hinterlassen. Paris ist letztlich eine Schönheit und Diva zugleich. 

 

Das Marais und das Hotel Pavillon de la Reine

Es ist ursprünglich und historisch. Es war zeitweise anrüchig und dann wieder dem Adel verpflichtend. Es wird 1970 von Renzo Piano markant mit einem modernen Eingangsportal – dem Centre Georges Pompidou – in Aufbruchsstimmung gesetzt und verinnerlicht doch zugleich eine große Portion jüdischer Kultur gepaart mit französischer Historie. Es ist das facettenreich-bunte Viertel der Künste und Museen. Das Marais-Viertel ist das Herz von Paris ist und trägt ach so gern auch mal Plüsch.

Das Marais ist so surreal wie viele Werke seiner Künstler. Das Marais ist spektakulär und dennoch skandalös-romantisch. Das Marais ist eine kunterbunte Farbpalette mit einer zarten Erinnerungs-Patina an Piaf, Moustaki, Dali, Picasso und zart-verträumter Hotels.

Ein kleines Paradies ist ganz sicher das Hotel Pavillon de la Reine im Herzen des Marais-Viertel, genau dort, wo das Herz seine Ruhe findet und mit der Seele in ein Zwiegespräch über den Sinn des Lebens geht.

Schattige Gärten und die hervorstechende Fassade verleihen dem Pavillon de la Reine einen besonderen Charme.

Das historische Dekor wurde von Didier Benderli (Kérylos Intérieurs) völlig überarbeitet und durch moderne, zauberhafte Details aufgelockert, die Ästhetik und Originalität vereinen. Die kreative Kombination aus Materialien, Farben und Stilrichtlinien verleiht dem Pavillon de la Reine einen intimen, zeitgenössischen Charme.
Draußen vor der Tür verzückt der „Place des Vosges“, einer der schönsten und ältesten Plätze von Paris. Drinnen präsentiert das Hotel opulente Lounges als Oase der Entspannung und gediegener Gastlichkeit. Hier lässt sich herrlich am Nachmittag der Afternoon Tea bei Gebäck genießen. Am Abend fasziniert die gesellig-romantische Atmosphäre der „Honesty Bar“ bei erlesensten Weinen und Spirituosen.
Ein Rückzugsort zu jeder Tageszeit ist das Kaminzimmer, das mit seiner opulenten Weißgoldtäfelung gepaart mit einem zeitgemäßen Touch in tiefe Sinnigkeit abrutschen lässt.
Im Bibliothekszimmer laden zahlreiche Zeitschriften mit Dekorationsideen, alte Bücher und vor allem die gesammelten Werke von „Nachbar“ Victor Hugo zum Verweilen ein.Und wenn dann doch mal raus…
Dann der „Place des Vosges“ wurde 1605 von Heinrich IV an der Stelle eines Pferdemarktes angelegt. Heute lädt der älteste öffentliche Platz in Paris zum Verweilen ein und bietet einen Blick auf unglaublich schöne historische Gebäude aus dem 16. Jahrhundert. Rund um den Place des Vosges finden sich Cafés, Antiquitätenläden und exklusive Galerien. Zudem steht hier das Haus von Kardinal Richelieu und Victor Hugo.Und unbedingt auch zum „Le Marche des Enfants Rouges“ – auf Deutsch: „Markt der roten Kinder“ – ist der älteste Lebensmittelmarkt in Paris, erbaut 1615 unter König Luis dem XIII. Der überdachte Markt, hinter einem schönen gusseisernen Eingangstor wartet mit exotischen Köstlichkeiten auf: Austern, Sushi, französisches Frühstück. Egal ob für einen Café au lait vor unserem Tag im Marais oder ob für einen Snack zwischen durch.

Auch wenn im Marais die Kunst statt Shoppen im Vordergrund steht: Ein Besuch im Concept-Store „Merci“, in Haut Marais, dem nördlichen Teil von Marais, sollte man nicht versäumen. Das angeschlossene Bistro lädt zur kurzen Verschnaufpause und zum Lunch ein.
Manchmal darf es auch gern etwas Besonderes sein. Weil ein besonderer Moment ansteht, weil wir mit einem besonderen Menschen essen wollen oder einfach, weil wir denn etwas mehr Genussstreicheln für die Seele möchten gepaart mit ganz viel Stil und Charakter… dann unbedingt das Restaurant Ralph’s am 173, boulevard Saint-Germain 75006. Hier begenen sich der zart-feine Minimalismus der berühmte Opulenz und zelebrieren ach so gern den stisicheren Gegensatz. Kreative und berühmte Köpfe ebenso wie Glanz, Tanz und Gloria. Alle sind herzlich gern vereint in einer Einheit der Genüsslichkeit.

 

 

Pfalz. Die Genusszauberer der Natur – Felix Mayer-Themel & Ralph Gelbert

Wenn der Mayer mit dem Gelbert in den Farbtopf der Natur greift, dann könnte …?! Es wurde verdammt viel daraus. Das sind wahre Lebensschätze, die der leicht-verrückte aber unbedingt charmant-kreative Jungwinzer Felix Mayer-Themel meinen Sinnen präsentiert und sogleich beginnen wir über das Leben und gute Weine zu sinnieren. Was ist denn das Leben im Wein? Kann man es auf ein Glas fokussieren? Ach und überhaupt… wie ist das mit der hohen Kunst der Weinkultur? Hier an der nördlichen Kante der Pfalz hat sich der junge Weinmacher aufgemacht, die wahre Weinkultur gepaart mit ganz tiefer Tradition neu zu definieren ohne der alten Tradition des Weinbaus zu widersprechen. Die neuen Weinkreationen vom Mayerhof in Asselheim sind ganz weit weg vom Weichei- und Chichi-Wein. Ganz nah dran am Ehrlich-bodenständigen und markant. Ganz eng verzahnt mit der brachial aber auch liebevoll anmutenden Natur. Letztlich soll der Geist im Gaumen wieder erkennen, was einen Wein mit Charakter und das regionale Terroir auszeichnet.

Irgendwann stand er dann mal im Mayerhof… der vom Erfolg verwöhnte Künstler Ralph Gelbert, welcher mit verdammt viel Liebe zu dem Farbenspiel herrlicher Naturlandschaften der Pfalz auch die Nähe zur harten Handwerkskunst des Weinbaus suchte. So haben sie sich gefunden… die beiden Naturwandler.

Ralph Gelbert ist ein neugieriger Sucher und Genusssammler zugleich. Mit ganz viel Leidenschaft geht er hinein in Naturlandschaften und füllt seine Sinne mit facettenreich-bunten Eindrücken.

In seinem Atelier, unweit vom Mayerhof, in einer prächtigen Mühle am dramatisch-romantischen Bachlauf der Eis. Hier forscht, addiert, zerstört und interpretiert er seine Liebe zur Natur. Er liebt das Spiel mit Nuancen und setzt Farben verdammt gern ins Konträre. Inszeniert sie auf eine große Seelenbühne und lässt sie auch mal ganz gern lebensbejahend glänzen.

In all seiner Gier nach mehr an Weinkultur, seiner nimmermüden Arbeit im Weinberg sucht Felix Mayer-Themel immer wieder eine neue Herausforderung, eine neue Interpretation seiner Weine. Ganz gern wandelt er dann auch mal entlang am Extremen und probiert sich aus. Und ganz gern tauscht er sich hierüber aus. Mit Kollegen und mit dem Maler Ralph Gelbert.

Und sie haben Großes geschaffen. Felix und Ralph haben ihre Kunst miteinander vereint. Felix interpretierte ausgezeichnete Weine in nicht alltäglichem Flaschengewand. Ralph packt Farbwelten darauf, die ganz weit weg sind von einer abstrakten Malerei, sondern völlig ungegenständlich, nicht-abbildhaft sind und damit ihren eigenen künstlerischen Gesetzen gehorchen. Wie auf der Flasche… eine großartiger Geist der Natur und dessen Kunst.

Drei Weine bilden nun das Sortiment des Duos: Der 2017 CABERNET SAUVIGNON – ROSÉ kommt herrlich frisch, fruchtig-süffiger daher und präsentiert sich als rassiger Sommerwein, der Maßstäbe setzt. Die Nase wird umflirtet von Aromen mit Erdbeeren und Cassis, flankiert von grüner Paprika und Stachelbeere. Im Mund die volle Ladung Erdbeer-Johannisbeer-Sorbet mit unheimlich dichter und langanhaltender Struktur. Wie der schlanke und unkomplizierte Bruder eines Cabernet Sauvignon. Ein brachial-wunderbarer Rosé!

Der 2017 CHARDONNAY 500 Lagenwein gefällt sich ganz gut und stolziert etwas überreif aber nicht zu aufdringlich auf der großen Bühne der Sinne. Banane, Papaya Honigmelone, dazu eine feine Note Joghurt, frisches Brot, und dezente Holz – und Ledernoten vom Fassausbau. Extrem niedrige Erträge, Handlese, im 500 l Tonneau vergoren, mit wöchentlicher Bâtonnage versehen und unfiltriert gefüllt. Ja! Es ist ein ungewöhnlicher, eigenständiger Chardonnay, den man gut und gerne auch an langen Winterabenden vor dem Kamin genießen sollte.

Recht flott kommt der MÜLLER-Thurgau Gutswein daher und bringt gleich einen vollen Korb an exotischen Früchten mit. Die Nase erspürt auch eine frisch gemähte Wiese unter einem blühenden weißen Fliederbusch. Hell, mit grünen Reflexen schimmert er im Glas…. Und dann, der erste Schluck. Stachelbeere und grüne Paprika garniert mit einem Spritzer Grapefruit, tummeln sich auf der Zunge. Entspannung, gute Laune. Der Felix kann eben mehr als nur Müller – Thurgau. Hier wie bei all seinen, zuvor beschriebenen Weine, gibt er dem Wein ganz viel Charakter.

Ganz ehrlich!! Ich finde die zwei Naturkünstler genial-liebenswert. Es sind starke Charaktere die Kunst, jeder auf seine Art und dennoch so vergnüglich miteinander, dem Weintrinker in die Sinne schreiben.
Letztlich entscheidet der Weintrinker, welchen Wein er liebt und mit welchem er einen Teil seines Lebens teilt. Ich teile diese Weine nicht, aber herzlich gern meine Erinnerungen.

Ralph Gelbert / Deidesheimer Str. 16, 67435 Neustadt-Königsbach

http://www.gelbert.com

 

 

Sommelier & Weinkreateur Arnold Nölly und Wein aus dem Ammertal

Wenn der leichte Nebelschleier am Morgen den ersten Sonnenstrahlen die Bühne überlässt und die sanften Hänge ihre Hände öffnen, dann haben die beschaulichen, teils schroffen, Weingärten im Ammertal ihren schönsten Auftritt.
Hier ist es nicht hässlich, auch nicht gewöhnlich und ganz weit weg laut. Aber schroff, auch mal launisch und ganz sicher verdammt authentisch und traumhaft schön.

Das Ammertal, das kleinste Anbaugebiet in Württemberg, schmiegt sich von Rottenburg über Unterjesingen bis knapp vor Metzingen in idyllische Berg- und Waldlandschaften ein und lässt die Welt so gern gottgnädig sein. Sie ist stets und zu jeder Zeit eine Reise wert.

Im 15. Jahrhundert war das Ammertal eine reiche Weinbauregion mit 400 Hektar. Zur Gründungsfeier der Universität Tübingen im Jahr 1477 wählte der württembergische Graf Eberhard im Bart beste Weine aus dem Ammertal. Die Realteilung, sowie unbezwingbare Rebkrankheiten führten zum Niedergang des Weinbaus im Ammertal. Statt Wein wurden an den terrassierten Hängen des Schönbuchtraufes verschiedene Obstsorten angepflanzt, Doch seit wenigen Jahren lebt er wieder, der Geist der guten Weine im Ammertal. Verrückt-idealistische Kleinwinzer wie der Sommelier und Mitinhaber des Hotels Hasen, Arnold Nölly oder die Unterjesinger Winzer und Obstbauer Richard & Christine Müller.
Arnold Nölly ist ein wahrer Weinliebhaber. Diplomierter Sommelier und liebenswerter Gastgeber im Herrenberger Hotel Hasen. Während sein Bruder Gerhard seine Leidenschaft und Kreativität am Herd auslebt und so manchem Gast kulinarische Feinheiten in deren Sinne zaubert, sucht Arnold die körperlichen und auch geistigen Herausforderungen im Weinberg. Hier ist es sorgenfrei und ohrenbetäubend leise. Hier ist Geborgenheit und Inspiration für Neues. Souvignier Gries, und die fast vergessene Rebsorte Johanniter sind seine Leidenschaft. Johanniter kommen kräftig, fruchtig daher und haben Ähnlichkeiten mit Riesling. Hingegen der Souvignier Gries eine 1983 neue gezüchtete Piwi-Weißweinsorte ist, deren Eigenschaften es ermöglichen auch in niederschlagsreicheren Weinbaugebieten die Anzahl von Pflanzenschutzmaßnahmen zu reduzieren, denn nichts verteufelt Nölly mehr, als Chemie im Weinberg.
Und im Weinkeller? Hier, im tiefen Gewölbe, des Hotels Hasen lagern die „Besten“ aus dem Ammertal zwischen 130 verschiedenen Weinen aus großen Lagen Deutschlands und der Welt. Und kaum ist das Jahr vorbei, sind die wenige hundert Flaschen aus den eigenen Weinlagen ausgetrunken. Mir hat Nöllys Eigenkreation, ein 2018 Hasen Rotling, Burg Müneck Steillage, ein Rosé-Cuvee aus Kerner, Spätburgunder und Schwarzriesling, die Sinne verdreht und mich den Tag sanft ausklingen lassen.
Mal so ganz unbedeutend nebenbei erwähnt: Hier in die tiefen des Hasens ist Arnold der Hausherr und Kellermeister. Seine erstklassige Ausbildung an der der Dualen Hochschule in Ravensburg schloss er als „Bachelor of Arts in Hotel Management“ ab. Es folgte die Ausbildung zum Sommelier in Heidelberg gepaart mit reichlich Fachpraxis auf dem Staatsweingut Meersburg. Rasch wird erkennbar, Arnold versteht die Sensibilität seiner Handwerkskunst und fügt sie ein in sein Leben. Mit guten Gedanken und der freundlichen Ansprache trägt er als Sommelier dazu bei, dass dem Gast das Ammental schmeckt.

Arnold Nölly / Hotel Hasen / Hasenplatz 6, 71083 Herrenberg  / 07032 2040

https://www.hasen.de

 

Petra Jahr-Reathon hat den Trouble der Erde verlassen

Meine liebe Freundin….

wenn ich raus blicke, kann ich die Veränderung nicht sehen.
Es ist noch alles so wie gestern,
in den Wiesen spiegelt sich der Spätsommer, auf dem Baum glänzt der Morgentau.
Alles so wie gestern,
die Kinder tummeln sich in ihrem Spiel und Klängen, Vögel ranken sich um den schönsten Platz im Baum. Nachbarn halten ihren Plausch über Hund, Katz und Maus.

Alles so wie gestern,
doch heut bin ich so leer und so traurig-allein.
Alles so wie gestern,
doch Dich gibt es nicht mehr.

Zu schnell wurdest Du aus unserem Leben abberufen. Ob der dort oben… Dich wirklich braucht?
Ganz sicher… wir Dich mehr!!!
Denn gestern ist nicht mehr.

Reinhart